![]() |
![]() | ||||||||||||
Die Heimsuchung
Obwohl der Hügel zum Privatgrundstück des pensionierten ehrenwerten Richters terBroeck gehört, nutzen ihn die Einwohner von Oscola als beliebtes Ausflugsziel. So auch Brian Kelly und seine schwangere Frau Loi, die einst als Tunnelratte auf Seiten der Vietkong gegen die Amerikaner kämpfen musste. Doch das idyllische Picknick wird jäh unterbrochen, als die grauenhaften Schreie einer Frau aus dem Inneren des Hügels dringen und Brians Hund sich wie toll gebärdet. Die rasch hinzugezogene Polizei, in Gestalt von Brians altem Freund Bob, kann nicht viel ausrichten, denn Richter terBroeck untersagt eine großangelegte Grabung und ein Geologe bestätigt dessen Aussage, dass in dem Hügel keine Hohlräume existieren. Die Journalistin Ellen Maas, deren kleines Provinzblatt kaum Leser findet, wittert eine große Story. Doch als sie sich nachts dem Hügel und dem Haus des Richters nähert macht sie eine grauenvolle Entdeckung. Phosphoreszierende Käfer strömen aus dem Inneren der Erde und versuchen in Ellen einzudringen. Obwohl der Richter offenbar genau weiß, um was es sich bei diesen seltsamen Käfern handelt streitet er deren Existenz ebenso ab, wie die Tatsache, dass er in derselben Nacht Besuch von mehreren Menschen gehabt haben muss, deren Autos Ellen Maas gesehen hat. Der einzige Mensch, der ihr Glauben schenkt ist Brian Kelly. Gemeinsam versuchen sie das Geheimnis des Hügels zu lüften. Doch sie ahnen nicht, dass es für die Einwohner von Oscola bereits zu spät ist ... Meinung:Whitley Strieber gehört zu den produktivsten und populärsten Horror-Autoren der USA. Viele seiner Werke wurden verfilmt, obwohl seine Romane alles andere als Mainstream sind und gewiss keine leichte Kost darstellen. Bereits mit seinem Werwolf-Thriller „Wolfen“, der ebenfalls im Festa Verlag neu aufgelegt wurde, hat er im Genre neue Akzente gesetzt. „Die Heimsuchung“ aus dem Jahr 1993 dagegen ist eine Hommage an den amerikanischen Schriftsteller H.P. Lovecraft, in dessen „Bilbiothek des Schreckens“ der vorliegende Band als hochwertiges, edles Hardcover hierzulande erschienen ist. Eine ausgefeilte Charakterzeichnung, fernab gängiger Stereotypen bildet den Grundstock für den Roman. Da wäre zum einen Brian Kelly, ein Physiker, der durch einen Unfall seine erste Frau Mary und die gemeinsame Tochter Kate verloren hat. Loi, seine zweite Frau, ist Vietnamesin, die die Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren hat und im Angesicht der Gefahr über sich selbst hinauswächst. Und schließlich ist da noch Ellen Maas, die ehrgeizige Journalistin und Besitzerin einer Zeitung, die jedoch nicht allzu gut läuft. Ellen ist zielstrebig und mutig, hat in Oscola jedoch nur wenige Freunde. Die Ereignisse um den Hügel, aus dessen Innerem die schrecklichen Schreie erklingen, schweißt diese unterschiedlichen Menschen zusammen. Später wächst die Gruppe zu einer verschworenen Gemeinschaft an, die sich gegen ein namenloses Grauen stemmen, dessen Ursprung, ganz wie bei Lovecraft, im Dunkeln bleibt. Auch die surrealen Beschreibungen treffen den Nerv der lovecraftschen Erzählungen, und in den bizarren Darstellungen von leuchtenden Käfern, menschlichen Mutationen und brutzelndem, violetten Lichtes zeigt sich Striebers schriftstellerisches Können. Allerdings hat die Geschichte auch ihre Längen und genau wie bei Lovecraft so ist auch der vorliegende Roman keine leicht verdauliche Kost. Die These, dass Horror anspruchslos und billig ist, wird spätestens mit diesem Werk ad absurdum geführt. Freunde des blutigen, plakativen Horrors dürften mit der Geschichte jedoch ihre Schwierigkeiten bekommen.Aufmachung:Die äußere Gestaltung mit Schutzumschlag und Lesebändchen macht den Band zu einem Schmuckstück in der Sammlung eines jeden Horror-Fans. Eine kunstvolle Innenillustration bildet das Tüpfelchen auf dem I.Fazit:Surreales Meisterwerk in der Tradition von H.P. Lovecraft. Abseits jeglicher Klischees erzählt Whitley Strieber eine Horror-Geschichte von alptraumhafter Intensität. Düster, bizarr und unheimlich. 18. Aug. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |