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Moon Knight 1: Willkommen im neuen Ägypten
STORYMarc Spector sitzt in einer psychiatrischen Anstalt. Die Wärter quälen ihn mit Elektroschocks und in den Nachrichten wird von den neusten Taten des Vigilanten Moon Knight berichtet. Dabei glaubt Spector, er selbst sei Moon Knight, was seine Therapeutin als Persönlichkeitsstörung abtut. Angeblich kam er als Waisenkind in die Anstalt, doch er kann sich an nichts Derartiges erinnern. Statt dessen glaubt Spector, in einigen Mitinsassen Menschen aus seiner Vergangenheit zu erkennen. Verbündete, die ihm in seiner Identität als Moon Knight geholfen haben, und die ihm nun auch wieder zur Seite stehen, als die Gelegenheit günstig ist. Aus der Anstalt fliehen sie in eine Stadt, in der das moderne New York mit dem alten Ägypten zu verschmelzen scheint.MEINUNGNachdem MOON KNIGHT in seiner sechsten Serie unter den Marvel NOW!-Banner von Warren Ellis mit Mut zum Experiment deutlich neu definiert und zugegeben von Staffel zu Staffel schwächer wurde, ist es nun an Starautor Jeff Lemire (JUSTIVE LEAGUE DARK, ANIMAL MAN, GREEN ARROW), den Beschützer der nächtlichen Reisenden erneut zu rehabilitieren. So stellt der Kanadier in Band 1 gleich die grundlegende Frage, ob Marc Spector tatsächlich Moon Knight ist oder ob es sich nur um die Wahnvorstellungen eines Irren handelt. Eine Frage, die auch bis zum Ende des Bandes nicht aufgelöst wird, denn die Ereignisse sind nicht objektiv geschildert, sondern werden aus Spectors Perspektive erzählt, könnten also genau so gut nur seinem Hirn entspringen. Oder ist er das Opfer einer groß angelegten Inszenierung, deren Ziel und Zweck (noch) nicht klar ist?Die Idee, einen (Serien)Helden plötzlich komplett in Frage zu stellen und die Möglichkeit aufzumachen, das alles bisher erlebte, gesehene und gelesene nur im Kopf eines Irren stattfand, ist nun nicht gerade neu, funktioniert aber gerade mit Marc Spector/Moon Knight fantastisch gut, ist die Figur doch von jeher deutlich schizophren und wahnhaft angelegt. Ein Element, das Lemire von seinen direkten Vorautoren übernommen hat und hier konsequent weiter spinnt. Zusätzlich bringt er auf geschickte Weise Moon Knights Helfer wieder ins Spiel, die in der vorangegangenen Marvel NOW!-Serie gar nicht vorkamen. Für Alt-Fans macht es Spaß, diese in der Klapsmühle (neu) zu entdecken. Und so schafft Lemire tatsächlich das Kunststück, die Alt-Leser elegant abzuholen und auch neue Fans mit einer frischen und fesselnden Story einzufangen. Nicht zuletzt wegen der psychiatrischen Anstalt als Handlungsort, stellt sich insgesamt ein gewisses 12 MONKEYS-Feeling ein. Lediglich das Ende wirkt wie eine Verlegenheitslösung, doch das wird erst der Folgeband zeigen. Den Zeichenstil von Greg Smallwood kennt man schon aus MOON KNIGHT 2: BLACKOUT. Auch die Figur selbst entspricht hier optisch dem eher hageren Erscheinungsbild aus der Vor-Serie und nicht dem Spawn-artigen martialischen Helden, als den z.B. Dave Finch den Mondritter in der 2006er-Serie gezeichnet hat. Und auch hier hat der Zeichner auf die normalerweise typischen schwarzen Panelränder verzichtet, was ein ganz eigenes Flair mit sich bringt. Das Hauptaugenmerk von Smallwoods Bildern liegt auf den Figuren, doch liefert er auch einige faszinierende Ansichten der Stadt New York, in deren Zentrum eine riesenhafte Pyramide steht und eines Sandsturms, der diesen surrealen Big Apple nach und nach unter sich begräbt. In Band 5 erhält Smallwood zusätzlich Unterstützung von Francesco Francavilla, James Stokoe und Wilfredo Torres, mit je eigenen Zeichenstilen, was auch im Kontext der Story Sinn macht. Abgerundet wird der Band von einer kleinen Covergalerie, die einige der zahlreichen Variant-Motive zeigt. FAZITNeuautor Jeff Lemire nimmt geschickt verschiedene Fäden aus den Vorgängerserien auf und baut diese elegant in eine neue, eigenständige mysteriöse Story ein. 23. Aug. 2017 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 669 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Marvel Comics
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