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Dämonen-Töter

DÄMONEN-TÖTER
DÄMONEN-TÖTER

Steve Salomo
Roman / Horror

Zaubermond

Reverend Pain: Band 1
Fester Einband, 256 Seiten

1. Auflage, 14.95 EUR
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Teil 1: Dämonen-Töter

In einer postapokalyptischen Zukunft haben die Heerscharen der Hölle die Menschheit unterjocht. Mit Hilfe der Priesterschaft konnten Satan und seine Dämonen zurückgedrängt werden, doch immer noch treiben Vampire, Untote und Monster ihr Unwesen und machen sich den Unglauben der Menschheit zu Nutze.
So auch in dem einsamen Dorf Tombstone. Sandy Rendall wird von dem Vampirdämon Graf Orlov auf seine Festung entführt. Ihre Schwester Seena macht sich entgegen der Warnungen ihres Vaters allein auf den Weg, um ihre Schwester zu retten. Noch vor dem erreichen der Burg wird sie von Vampirfledermäusen angegriffen und kommt nur durch das Eingreifen eines geheimnisvollen Fremden, welcher der Priesterschaft angehört, mit dem Leben davon.
Reverend Pain ist bei seiner ziellosen Durchquerung des Landes auf Tombstone aufmerksam geworden. Er beschließt den armen Leuten den Glauben an GOTT zurückzubringen und Orlov zu vernichten. Doch der Vampir-Dämon hat seine Klauen bereits nach Seena ausgestreckt und dem Reverend eine tödliche Falle gestellt ...

Teil 2: Wo die Toten sich erheben

In der zweiten Story verschlägt es Pain abermals in ein von GOTT verlassenes Dorf in einem nicht näher benannten Landstrich nahe eines düsteren Moores. Dort erweckt John Rosborough seinen vor hundertzwanzig Jahren im Moor versunkenen Urgroßvater Calem Rosborough, der als Massenmörder dem Dämon Moranus Opfer darbrachte. John begibt sich in die Fußstapfen seines Urahns und tötet mehrere Menschen, deren Blut die Opfer Calems wieder zum Leben erwecken. Als von Moorschlamm umgebende Skelette suchen die Untoten nach neuen Opfern. Im Mittelpunkt des grausigen Geschehens steht die Familie Lavender, die damals maßgeblich an der Hinrichtung Calem Rosboroughs beteiligt war. Sam Lavender ist eines der ersten Opfer und als dessen Sohn Ben mit seiner Freundin Susan im Moor auf die Suche nach ihm auf die Moor-Toten trifft kommt er nur durch das Eingreifen von Reverend Pain mit dem Leben davon. Doch natürlich wird Susan bei dem Kampf von Untoten entführt und zu Moranus verschleppt. Auch Ben gerät in die Fänge des Dämons, der den jungen Mann dazu zwingt für ihn zu morden, andernfalls würde er Susan grausam quälen und foltern. Und so fasst Ben einen folgenschweren Entschluss und eines seiner ersten Opfer soll Reverend Pain sein ...

Meinung:

„Reverend Pain“ war eines der umstrittensten Projekte des Bastei-Verlags und lief als Subserie in der Reihe „Grusel-Schocker“. „Dämonen-Töter“ ist der Nachdruck des ersten Bandes dieser originellen Serie, der als Nummer 26 in der Reihe Grusel-Schocker erschienen ist.
Allerdings gestaltet sich die Geschichte nicht unbedingt als typischer Einstiegsroman.
Die Vorstellung der Hauptfigur erlebt der Leser durch die Augen von Seena mit, ansonsten wird an keiner Stelle erwähnt in welchem Land das Geschehen spielt oder woher Pain überhaupt kommt. Auch über die Priesterschaft erfährt man so gut wie nichts, außer, dass die Reverends gottesfürchtige Männer sind, die mit heiligen Waffen und der Bibel in den Krieg gegen die Dämonen ziehen. Darüber hinaus ist Reverend Pain beileibe nicht mit den typischen Helden des Heftromans zu vergleichen. Er ist zwar eine stattliche, markante Erscheinung, aber nicht gerade sympathisch. Seine tiefreligiösen Ansichten erscheinen seltsam altbacken und überholt. Schnell hat man als Leser den Eindruck es mit einem Fanatiker zu tun zu haben, der keine anderen Ansichten als seine eigenen duldet. Dadurch bleiben dem Leser eine Menge Spielraum für eigene Spekulationen: Ist Pain geisteskrank? Hatte er in der Vergangenheit ein einschneidendes Erlebnis, welches ihn zu einem derart unbeugsamen Gottesmann werden ließ?
Das Konzept der Serie liest sich stellenweise wie eine Mischung aus „Mad Max“ und „Van Helsing“, ist aber trotzdem völlig anders und eigenständig. Die Story ist äußerst geradlinig und man kann manches mal den Eindruck bekommen die literarische Umsetzung eines Computerspiels zu lesen. Mit einem Lasergewehr und allerlei religiösen Waffen ausgerüstet kämpft sich Pain durch ein Heer von Vampiren und Untoten zu dem Obermotz Orlov durch. Der Name des Vampirfürsten ist leider alles andere als originell und erinnert wohl nicht rein zufällig an den Grafen Orlock aus dem Stummfilm „Nosferatu“. Orlov ist eine blasse Erscheinung, die nur durch ihre Bösartigkeit eine Existenzberechtigung als Gegner hat und jederzeit austauschbar ist.
Auffallend ist auch die einseitige Charakterisierung der Personen: Die Frauen sind alle sehr schön und züchtig, die Männer häufig lüstern und falsch oder aber gottesfürchtig und fromm.
Wer nicht gläubig ist, ist böse. Diese provokante Haltung innerhalb des Romans ist vom Autor angeblich beabsichtigt und soll den Fanatismus des Reverends unterstreichen.
Im Gegensatz zum Heftroman wurde im Buch der erste Absatz mit einem Auszug aus der „Chronik der Priesterschaft“ völlig außen vor gelassen. In diesem Absatz wurde unter anderem das Datum der Apokalypse genannt: Nämlich der 6. 6. 2036.

Der zweite Teil des Buches ist ein vollkommen neuer Text in der Länge eines Heftromans und unterscheidet sich auch inhaltlich kaum von den Reverend-Pain-Romanen der Grusel-Schocker-Reihe.
Wieder wird ein Dorf von Untoten heimgesucht. Wieder greift ein durch und durch böser und abstoßend hässlicher Dämon nach den Seelen der Unschuldigen. Und wieder wird ein junges, hübsches und jungfräuliches Mädchen von dem Fiesling gefangen genommen.
Es ist schon verwunderlich wie viele junge Frauen in der postapokalyptischen Zeit noch Jungfrau sind, obwohl sie alle pralle, feste Brüste haben und sehr hübsch sein sollen.
Was diesen Roman von dem ersten Teil unterscheidet, ist der Stil, der ein klein wenig ausgefeilter erscheint. Der Autor legt noch mehr Wert auf die fanatische Seite seines Charakters Pain. Der Reverend zitiert noch mehr aus der Bibel und bestreitet indirekt sogar die Existenz der Dinosaurier. Die Priesterschaft behauptet nämlich, dass die Saurier höllische Drachen waren, die bei dem Kampf zwischen dem Erzengel Michael und Luzifer getötet wurden und deren Knochen auf die Erde regneten.

Der Stil von Steve Salomo ist sehr direkt und actionbetont, scheinbar ist der Autor kein Freund von subtilem Horror. Zwar beschreibt er gerne düstere Landschaften, benutzt aber immer die Stereotypen des Genres: Düstere Burgen, kahle Bäume, nebelverhangene Moorlandschaften.
Leider strotzt das Buch, wie kaum ein anderes von Zaubermond, vor Druckfehlern und auffallend sind auch häufige Wortwiederholungen. Gerade im zweiten Roman wird der Leser schnell gelangweilt, wenn innerhalb kürzester Zeit das x-te Moormonster in einem Schwall aus Schlamm, Blut und Eiter explodiert.
Auch hier verwechselt der Schriftsteller Spannung und Grusel mit Ekel und spricht lediglich die niederen Instinkte an. Das wird auch deutlich, als er die Gefangenschaft der beiden Mädchen schildert, die allzu bald nackt in ihren Ketten hängen.
Die Romane leben wahrlich von der trockenen, coolen und religiös-fanatischen Art des Reverends, den man entweder mag oder nicht.
Leider machen es sich Autor und Verlag ein wenig zu einfach, wenn sie die eindimensionale Charakterisierung und die geradlinige Handlung dadurch entschuldigen wollen, dass sie die Geschichten als düstere Parodie deklarieren. Die wundervoll trashigen Szenen, in denen das entblößte Weibchen aus Angst vor dem grässlichen Monster nach ihrem Retter schreit, ist beim ersten Mal ja noch ganz witzig, fängt im nächsten Roman aber bereits an zu langweilen.
Wenigstens erinnerte sich Pain im zweiten Teil des Buches noch an sein Abenteuer in Tombstone. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Steve Salomo in seinem nächsten neuen Roman ein wenig originellere Ideen hat und auch ein wenig mehr Serienkontinuität in das Konzept mit einbringt.

Aufmachung:

Die Aufmachung der neuen Zaubermond-Serie ist schlichtweg genial. Sowohl das Logo mit der flammenden Schrift, als auch das Titelbild von Sandobal sind sehr düster und passen ideal zu der Endzeit-Atmosphäre der Romane. Allerdings wird Pain noch in dem Roman „Dämonen-Töter“ mit blonden Haaren geschildert, wobei der schwarze Schopf irgendwie besser zu der Figur passt. Auf alle Fälle wurde der finstere Gottesmann genauso gezeichnet, wie man ihn sich vorstellt.

Fazit:

Der erste Band der neuen Serie ist ein reiner Horror-Action-Roman, bestehend aus zwei voneinander unabhängigen Geschichten, die jeweils die Länge eines Heftromans haben. Eine wirkliche Gruselatmosphäre mag nicht so recht aufkommen, aber wer sich einfach gut unterhalten lassen will, abgedrehte Szenarien und einen spleenigen Antiheld zu schätzen weiß, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

26. Jun. 2007 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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