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Horror (diverse)



Ronald M. Hahn

Am Tor zur Hölle

rezensiert von Thomas Harbach

Mit „Am Tor zur Hölle“ liegt nicht nur der ominöse dreizehnte Band der „Maddrax“ Hardcoverserie vor, sondern eine weitere satirisch überzeichnete Groteske aus der Feder des für den Humor erfahrenen Ronald M. Hahn. Wie in vielen seiner anderen Bücher ist die Grundlage seiner Geschichte eine Suche, in diesem Fall nach dem vor vielen Jahren verschollenen Baron Torsvan. Es bildet sich eine bunt gemischte Gruppe, deren unterschiedliche Charaktere und Auffassungen über die lange und beschwerliche Reise hinweg für die zwischenmenschlichen Konflikte sorgen. Überwiegend an Bord eine Zeppelins. Am Ende der Reise werden einige Charaktere geläutert, andere getötet und der Held von der Frau seines zukünftigen Lebens genommen.

Hahns Stärke im vorliegenden Roman sind einige wenige gut gezeichnete Protagonisten wie den Rev´rend Fury, dem die Dämonen seine Harley in Brand gesteckt haben. Er wirkt von Beginn an – Hahn schenkt ihm einen furiosen Auftakt – wie eine ältere Inkarnation aus Garth Ennis splatterartigen Comicserie „Preacher“ und nicht zuletzt aufgrund von Hans überzeichneten Beschreibungen des ersten Angriffs Furys auf eine Handvoll Dämonen, die er auf den Weg zurück in die Höhle schickt, werden solche Erinnerungen geweckt. Wer allerdings die Erwartungshaltung trägt, dass der wunderbar überzeichnete und polarisierende Fury den Rest der Handlung schultert und den Leser geradewegs auf seinem Rachefeldzug für die menschliche Freiheit und so Harley in die Hölle und zurück führt, der wird schnell enttäuscht sein. Er tritt zugunsten einer Reihe weiterer, aber nicht schlagkräftiger und vor allem exzentrischer Figuren in den Hintergrund. Die weiblichen Figuren sind dem Autor allerdings bis auf Marie Dumarest etwas entglitten. Immer geil – das gilt natürlich für die erst sechzehnjährige Tochter genauso wie für ihre Mutter – sind sie hinter dem Musiklehrer Marcel her, der zumindest im Schloss der Mutter keinen Flötenunterricht gibt. Die Beschreibung eines Mannes zwischen den Fronten wird manchmal zu einem reinen Klischee und weniger zu einer Satire reduziert und zu breit im Vergleich zum übrigen Kontext ausgewalzt. Mit Marie Dumarest, einer schönen, intelligenten und vor allem selbstbewussten Frau kommt natürlich die obligatorische Rettung in letzter Minute. Der spinnende König mit seinen Visionen erinnert an einen Ludwig II in der Welt nach dem Kometen, verliert sich aber schnell aus den Augen. Bleibt nur noch das Luftschiff, in einer Hommage an Joe Landsdale empfehlenswerten „Zeppelin West“ wird dieser Gigant der Lüfte fast zu einem eigenen Charakter.

Trotz der übergeordneten Rettungsmission – dabei weiß der Leser nicht, ob die einzelnen Protagonisten wie Fury nicht schon die persönliche Grenze zum Wahnsinn überschritten haben – zerfällt das Buch in einzelne, mehr oder minder gelungene Episoden. Wenn einige Protagonisten den Bösewichten – mutierte Dämonen/ Mutanten mit den Fähigkeiten eines Chamäleons, was die Paranoia der Protagonisten noch verstärkt und das Lesevergnügen auf überraschend effektive, wenn auch simple Weise steigert – in die Hände fallen, dann wirken die Szenen langatmig und eher lieblos geschrieben, wenn sie sich im Laufe ihrer Mission mit gut geschriebenen Dialogen verbal duellieren, kommt Farbe in das kurzweilige zu lesende, aber nach einem sehr guten Anfang deutlich qualitativ zurückgehende Buch. Der Leser hat den Eindruck, als wenn Hahn nach den ersten flotten dreißig oder vierzig Seiten aufgefallen ist, dass der Plot in dieser Form nicht für die vorgeschriebene Seitenanzahl ausreicht und mehr Worte her müssen. Gegen Ende der Geschichte – wenn er sich auf eine gute Abfolge von interessanten Actionszenen konzentriert – nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf und schließt auf einer befriedigenden Note. Im Gegensatz zu einigen missglückten Grotesken aus seiner Feder – hier seien insbesondere die „Raumschiff Promet“ Romane genannt – ist „Am Tor der Höhle“ gut zu lesen, da sich Hahn stilistisch ein wenig zurücknimmt und seine zum Teil interessanten Einfälle sowie stilistischen Scharmützel in einen nicht umwerfend originellen, aber phasenweise wirklich packend zu verfolgenden Plot integriert hat.

Direkt beim Verlag bestellen

Ronald M. Hahn: "Am Tor zur Hölle"
Roman, Softcover, 256 Seiten
Zaubermond Verlag 2007

Weitere Bücher von Ronald M. Hahn:
 - Der Klon
 - Dämon aus der Tiefe
 - Maddrax 19: Das Wasser des Lebens
 - Maddrax 23 - Herrin der Schatten
 - Maddrax Band 224 - Im Turm des Warlords
 - Maddrax Band 277 - Xij
 - Welt im Zwielicht

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