Rezensionen von Erika Wimmer
- Siegfried Nitz, Fieber68 [Juli 2014]
- Toni Kleinlercher, Die Obdachlosen lesen Nietzsche [Dez. 2012]
- Kei Kimura/Maketa Smith-Groves, Once Upon a Time/Es war einmal FUKUSHIMA [Dez. 2012]
- Roberta Dapunt, Nauz [Juni 2012]
- Sabine Gruber, Stillbach oder Die Sehnsucht [Nov. 2011]
- Bernhard Sandbichler (Hg.), Andreas Hofer 1809. Eine Geschichte von Treue ... [Feb. 2003]
gebürstet 100 Bürstenstriche pro Tag bringen ausgelaugtes Haar wieder zum Glänzen. Dabei empfiehlt es sich, die Arbeit bei herab fallendem Kopf vom Nacken aus zu beginnen, die Bürste in alle möglichen Richtungen zu führen, den dicht an der Haut liegenden Strähnen Luft zuzuführen und das natürliche Fett ordentlich zu verteilen. Schaut man dann in den Spiegel, so hat man den Eindruck, das Haar falle anders, läge neu, gesunde. Es kann einem passieren, dass man plötzlich selbst an der Kreissäge steht oder in der Stube sitzt. Man hört und spürt, wie es dort ist. Als Leserin war ich ein paar Mal in den Händen der Bäuerin, in den Schuhen des Bauern. Ich war das Kind dieser Leute. Ich war für Momente deren Nachbarin, deren Seelsorger. Sogar ein Traktor war ich, spürte die spezielle Vibration des Fahrzeugs. Kathan fängt mitunter das Spektrum der Gerüche und Klänge ein, auch die Beschwerden des Körpers beim Arbeiten, die Kälte, die Hitze. Das Sinnliche spielt eine wichtige Rolle, aber hier wird nicht schwadroniert. Weil der Autor über diese Kultur genau Bescheid weiß, kann er sich Ausflüge in die Imagination leisten. Als Leserin und Leser glaubt man den Klängen, Gerüchen, Sensationen. |