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Nybbas Träume

NYBBAS TRÄUME

Jennifer Benkau
Roman / Paranormale Romance

Sieben Verlag

Broschiert, 408 Seiten
ISBN: 978-394154702-5

Jun. 2010, 14.90 EUR
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Sie gab sich sichtlich Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen, doch ihr Blick folgte jeder seiner Bewegungen. Er spielte mit dem Löffel in seinem Kaffee, als würde sie ihn nervös machen, und spürte, wie sie sich langsam entspannte und ihr Schutz nachließ. Das erste Gefühl, das sie ungehindert ausströmen ließ, war Neugier. Neugier, die er haben wollte, und die seine Geduld auf die Probe stellte. Sie ließ den Schatten in ihm aufbegehren, das ganze Spiel zu beenden und sogleich zu nehmen, wonach ihm dürstete. Anmerken ließ er sich das nicht. Jetzt mit Gewalt ihre Emotionen zu verschlingen, würde er später bereuen. Zu viel würde er sich selbst damit verwehren, wenn er sie überwältigte und sich allein an ihrer Angst satt tränke.
„Ich möchte dich nach Hause begleiten“, sagte er.
Unvermittelt spannte sie die Hände an und presste die Lippen aufeinander.
„Nein danke!“ Kälte gab ihrer Stimme einen Klang wie Kristall. Auf sein Lachen hin kniff sie die Augen zusammen und entließ Ärger in die Luft. „Du denkst wohl, mit deiner Macho-Masche kriegst du jede rum, was?“
„Du zweifelst nicht daran.“
In einer provokant lasziven Geste strich sie sich das Haar zurück und funkelte ihn an. Sie begann zu spielen und ahnte dabei nicht, wie sehr er diesen Moment herbeigesehnt hatte. „Deine Nummer zieht bei mir nicht.“
„Natürlich nicht. Du bist hier, weil du kein Interesse an mir hast.“ Sie war hier, weil er ihren Geist manipuliert hatte, aber das würde er ihr gewiss nicht sagen. „Joana“, er ließ seinen lang schon verlorenen Romani-Akzent in ihrem Namen mitklingen und sah, dass sie schauderte. „Es ist nicht nötig, dass du dich zierst. Sei du selbst und leg dich nicht durch deinen prüden Anstand in Ketten. Das ist unnötig.“
„Jetzt reicht es aber“, zischte sie. „Spar dir dein Gesülze, Don Juan, ich bin nicht interessiert!“ Sie winkte der Kellnerin, die gelangweilt hinter der Bar Gläser polierte. „Ich möchte zahlen. Sofort bitte, wenn’s möglich ist.“
„Komme gleich“, rief die Angesprochene zurück, ohne den Anschein zu erwecken, sich in Bewegung setzen zu wollen.
Nicholas warf der Kellnerin einen Blick zu und suggerierte ihr, dass sie die Aufforderung vergessen solle. Zufrieden wandte er sich wieder Joana zu.
„Du schindest nur Zeit.“ Er holte ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche, nahm mit den Lippen eine aus der Packung und bot ihr ebenfalls eine an. Sie schnaubte entrüstet. „Aber das ist schon okay“, murmelte er, die Zigarette im Mundwinkel haltend. „Du kannst deine Zeit vergeuden, das macht mir nichts aus. Ich habe jede Menge Zeit.“ Geduld war dagegen etwas, worüber er nicht verfügte. Aber das ging diese Frau, die sich auf so entzückende Weise gegen ihn auflehnte, nichts an. Er entzündete seine Zigarette an der Kerze und sah ihr tief in die Augen, während er den Rauch inhalierte. Sie starrte trotzig zurück. Ihr Blick flatterte hin und wieder in Richtung Kellnerin. Auf die konnte sie lange warten.
„Arroganter Kerl! Weißt du, womit ich meine Zeit verschwende? Mit dir. Schönen Abend noch.“
Sie machte Anstalten aufzustehen, um an der Bar zu bezahlen. Zeit, ihr Selbstbewusstsein wieder ein wenig zurechtzustutzen. Er griff in einer raschen Bewegung nach ihrer Hand und legte diese auf seinen Unterarm, der sie so fasziniert hatte. Ihre warme Haut bedeckte die Symbole, die für seine Erschaffung standen. Ihr Interesse kehrte zurück, vermischt mit Unsicherheit und etwas Furcht. Unwiderstehlich. Ohne darüber nachzudenken nahm er alles an sich, was er bekommen konnte, ehe sie ihre Emotionen wieder schützend abschottete. Der Schatten in ihm schnurrte wie ein zufriedener Kater. Ihr Gesicht wurde ausdruckslos, der Blick leer. Sie schüttelte leicht den Kopf und rieb sich die Stirn.
„Ich … möchte jetzt wirklich gehen“, sagte sie leise. „Ich fühle mich nicht gut.“
Das konnte er sich vorstellen. Er fühlte sich fantastisch. „Du siehst müde aus.“ Erneut streckte er die Hand nach ihr aus. Sie war zu langsam, um zurückzuweichen und er strich über eine fein geschwungene Augenbraue und die Schläfe. Platzierte eine psychedelische Bombe in ihrem Geist. Einen Traum, der es ihm erleichtern würde, sein Ziel zu erreichen. Zu wissen, was sie in dieser Nacht sehen würde, erregte ihn mehr, als gut war. Er riss sich jedoch zusammen. Morgen früh schon würde sie sich nach seiner Nähe sehnen. Wann er sie erlöste war allein seine Entscheidung.
„Fahr nach Hause und schlaf dich aus“, sagte er und zwang sich zu einem sanften Lächeln. Sie nickte, stand auf und verabschiedete sich, ohne nach einem weiteren Treffen zu fragen. Bald würde sie das bereuen. „Und träum was Schönes.“
Nicholas drehte den Stuhl ein wenig in Richtung Kellnerin. Sie war längst nicht so hübsch, besaß nicht diese frech ins Gesicht fallenden Locken und bot bei Weitem nicht eine solche Fülle an Gefühlen. Aber er war angeheizt und wollte mal sehen, was bei ihr zu holen war.

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