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Blutprinz

BLUTPRINZ

Liz und J.K. Brandon
Roman / Dark Romance

Sieben Verlag

Broschiert, 292 Seiten
ISBN: 978-394023586-2

Sep. 2009, 14.90 EUR
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André atmete Natalies betörenden Duft ein, schmeckte ihre Erregung, ihr Verlangen. Seine Fänge hatten sich weit aus dem Kiefer geschoben, pochten heftig und als er Natalie mit der Zunge verwöhnte, drang die Spitze eines Reißzahnes in die Haut ihres Schamhügels. Das war nicht so geplant und es war auch nicht mehr als der Stich einer Nadel. Sie schien es nicht bemerkt zu haben. Der einzelne Blutstropfen, der aus der Wunde quoll, benetzte seine Lippen. Ein Grollen entwich seiner Kehle, er konnte es nicht verhindern. Sie war einzigartig. Süß und würzig, durchdrungen von Adrenalin und dem Geschmack einer erregten Frau, der sich so schnell verflüchtigte, dass kein Blutbeutel und keine Phiole der Welt ihn aufzufangen vermochten. Sein Blutdurst erwachte mit einer Wucht, die ihn schwindelig machte, verlangte nach mehr. Mit allem was er an Widerstand mobilisieren konnte widerstand er der Versuchung, kämpfte dagegen an. Als die Wellen ihres Höhepunktes durch ihren Körper flossen, krallten sich ihre Finger in sein Haar. André gönnte ihr einen Moment der Entspannung, lehnte sich über sie und küsste sie.
„Ich will dich spüren“, sagte sie, während ihre Hände seine Gürtelschnalle öffneten. Sie umschloss ihn mit den Händen, massierte ihn gefühlvoll. Dann geleitete sie ihn zu seinem Ziel und André drang tief in sie ein. Die sanften Wellen ihres verklingenden Höhepunktes empfingen ihn, als sich ihr Fleisch um seinen Schaft schloss. Natalie nahm jeden Zentimeter der harten Erregung in sich auf. Eng spannte sich die seidene Haut über sein Geschlecht, ließ es bei jeder Bewegung noch mehr anschwellen. Er hörte seinen eigenen scharfen Atem und Natalies genüssliches Seufzen. Seine Fänge schoben sich bis zum Anschlag aus dem Kiefer. André wandte seinen Kopf ab, damit sie sein Gesicht in diesem Moment der Entblößung nicht sehen konnte. Kräftig und rhythmisch stieß er in sie, trieb seine Hüften gegen ihr Becken. Sein Gaumen schrie nach Blut. Doch er hielt diesem Verlangen stand, wagte kaum noch, sie am Hals zu küssen. Stattdessen nahm er sie, tröstete seinen Körper mit der Befriedigung der körperlichen Lust, stieß immer wieder zu. Natalies Stöhnen, das nach mehr forderte, ließ ihn noch wilder werden. Er fühlte ihre Hitze, ihre Nässe, labte sich an ihren Düften, und während Natalies Körper mit ihrem aufkeimenden Höhepunkt erzitterte, spürte André, wie sich seine Muskeln zusammenzogen, der Blick verschleierte sich vor seinen Augen und in einem letzten, tiefen Stoß ergoss er sich in ihr.
Während er Natalie geliebt hatte, war ihm jegliches Zeitgefühl verloren gegangen. André konnte nicht mehr sagen, ob es Stunden waren oder nur wenige Minuten, in denen sie ganz ihm gehört hatte. Nun lag sie neben ihm. Sie hatte sich an seine Brust geschmiegt und er konnte noch spüren, wie ihr Körper sanft vibrierte. Doch mit der abklingenden Lust kehrten auch seine Sinne zurück und er bemerkte die Kälte, die durch die Balkontür ins Schlafzimmer kroch. André sah das Wesen in dem Moment, als auch der Assassine zu spüren schien, dass seine Anwesenheit nicht mehr unbemerkt war.
André hütete sich vor einer allzu raschen Bewegung, um Natalie nicht zu verunsichern. Noch ehe er in den Geist der Bestie eindringen konnte, ergriff der Assassine die Flucht. Wie ein Fächer schwang sich der Mantel des Bastards auf und stürzte über das Geländer.
Wie hatte er nur so leichtsinnig sein können? Ruckartig setzte er sich auf. Natalie blickte ihn fragend an. Er stieg aus dem Bett und griff nach seinen Sachen.
„Ich muss weg“, sagte er.
Natalie stand auf und streckte ihre Hand nach ihm aus, doch er wich einen Schritt zurück. Er durfte es nicht noch schlimmer machen.
„Was hast du?“, fragte sie.
„Es war ein Fehler.“
Er konnte fühlen, wie hart seine Worte sie in diesem Moment trafen und verletzten. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, ihr gesagt, wie leid es ihm tat und wie dumm er doch war. Stattdessen eilte er aus der Wohnung.

Szenentrenner


Reglos hockte Natalie am Bettrand und betrachtete die Tür zum Flur. Sie verstand die Welt nicht mehr. Was hatte sie falsch gemacht? Zuerst liebte er sie und dann packte er seine Sachen und verschwand, ohne ihr den Grund zu erklären. Hatte sie sich so in ihm geirrt? Hatte er sie nur benutzt wie ein billiges Flittchen oder eine Mätresse? Seufzend sank sie auf ihr Bett zurück und dachte über den Abend nach. Sie fragte sich, woher André von dem Wesen wusste. Er hatte ihr nicht auf ihre Fragen geantwortet und das verwirrte sie.
Ein eisiger Schauder lief über ihren Rücken, als sie an die Kreatur auf dem Balkon dachte. Sie tastete nach ihrem Handy, überlegte ob sie Tina anrufen sollte, um mit irgendwem darüber zu reden, doch sie verwarf diesen Gedanken. Tina würde sie wahrscheinlich für verrückt halten.

Szenentrenner


Er kam sich vor wie eine wütende Raubkatze im Käfig, während er den Panikraum abschritt und versuchte, die Gedanken an Natalie zu verdrängen. Die dicken, mehrschichtig aufgebauten Stahlwände schirmten seine telepathischen Fähigkeiten ab, machten es unmöglich, der Versuchung zu erliegen, in ihren Geist einzudringen, um sie zu beobachten, sie zu verfolgen. Obwohl er ihr Wohlergehen in Romains Obhut gegeben hatte, konnte André nicht aufhören, an sie zu denken. Er redete sich ein, dass es nur ihre Sicherheit sei, um die er besorgt war. Doch sie war wie ein Rausch, der seine Sinne benebelte, ihn immer wieder dazu bewog, sie zu suchen und ihr zu folgen, unmerklich für ihre Augen und unmerklich für die scharfen Sinne Romains.
Er wusste, wie sehr er sie verletzt hatte. Wie ein Voyeur drang er in ihre intimsten Gedanken ein, nur um sich selbst mit ihrem Schmerz zu geißeln. André hatte den Blutring, das alte Symbol seiner Herrschaft über alle Vampire, auf den Tisch neben die leeren Phiolen gelegt. Wie eine unendlich schwere Last erschien ihm das Schmuckstück mit dem eingearbeiteten Jaspis, seit ihm der unbekannte Anrufer den Krieg erklärt hatte. Zahlreiche Halbblüter und Bastarde waren dem Widerstand, Vindicta e` Bellum, wie er von seinen Widersachern bezeichnet worden war, bereits gefolgt. Sie sorgten in den Städten für Unruhe, provozierten die Agenten und veranstalteten Blutorgien, um noch mehr Anhänger zu gewinnen, mit dem einzigen Ziel, den Rat und seine unbeliebten Gesetze zu stürzen. Das Blut wogte durch seine Adern. Er hatte mehr getrunken als sonst, in dem Glauben, es würde ihn stärker machen. Aber es verstärkte nur den Sinnesrausch, strafte ihn mit Hass, Wut, Liebe und Verzweiflung. Immer wieder jagte seine Faust gegen die Metallwand, wenn der Gefühlsgeysir zum Ausbruch kam. Tiefe Einbuchtungen blieben als Zeugen zurück. Warum trat Natalie gerade in diesen schweren Zeiten in sein Leben, schwächte ihn, wo er doch stark sein musste? Er konnte nicht glauben, dass seine Begegnung mit Natalie nur Zufall gewesen war.
Er dachte an einen Abend, lange vor der Eröffnungsfeier, an dem er ein Gespräch mit Richard Kingston geführt hatte, über die beiden Innenarchitektinnen und ihren doch recht überraschenden Gewinn der Ausschreibung. Hatte er etwas übersehen? Er musste mit Kingston reden, noch einmal die Unterlagen der Ausschreibung durchforsten. André schlug auf den Pilzknopf und die Tür des Panikraums schwang auf.

Szenentrenner


Ohne Ziel lief Natalie durch den ersten Bezirk. Vor ihrem inneren Auge sah sie immer noch die Szenen des Kampfes, die sich in einer Endlosschleife abspielten. Das Bild des geliebten, gutaussehenden Junggesellen vermischte sich mit dem der Bestie. Es verwirrte sie, denn sie hatte weder Angst noch Gräuel vor ihm empfunden. In ihrem tiefsten Innern hatte sie sogar genossen, von ihrem Vampirfürsten gerettet zu werden, der seine Gesetze brach, um für sie zu kämpfen.
Wie von allein trugen ihre Beine sie bis zum Dom, der vom Scheinwerferlicht umhüllt Sicherheit ausstrahlte. Obwohl um diese Uhrzeit die Tore normalerweise verschlossen waren, stand eins einen Spalt breit offen und sie beschloss, hier Zuflucht zu suchen, bis der Tag hereinbrach. Der weiche Duft von Weihrauch schlug ihr entgegen. Mit Ehrfurcht tauchte sie die Finger in das Weihwasserbecken, bekreuzigte sich und schlich auf den Hauptaltar zu. Sie war nicht die Einzige, die den offenen Eingang bemerkt hatte. Vereinzelt saßen Menschen betend auf den Bänken. Niemand nahm Notiz von ihr. Sie sank auf die Knie, bekreuzigte sich erneut und setzte sich schließlich auf eine Bank. Ihr letzter Besuch in einer Kirche lag eine Weile zurück. Seit dem Tod ihrer Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatte Natalie dem katholischen Glauben den Rücken gekehrt. Sie war damals neunzehn Jahre gewesen, alt genug, um allein zu leben. Ihre Eltern hatten gut für sie vorgesorgt. Doch da sie sonst keine Verwandtschaft hatte, war sie in den ersten Jahren sehr einsam gewesen. Vielleicht war das der Grund, dass sie die Fehltritte ihres Ex-Freundes einfach übersehen hatte, bis Tina in ihr Leben getreten war und ihr die Augen geöffnet hatte.
Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie André erst bemerkte, als er plötzlich neben ihr auf der Bank saß. Einen kurzen Moment fragte sie sich, wie er heiligen Boden betreten konnte. Aber das war sicher albern. Was hatte sie erwartet? Dass er vor ihren Augen zu Staub zerfiel? Sie wusste nichts über diesen Mann, seine Art, sein wahres Ich.
André schüttelte den Kopf und schmunzelte. Konnte er auch noch ihre Gedanken lesen?
„Aberglaube“, antwortete er.
Anscheinend konnte er es. Nichts an seinem Erscheinungsbild deutete daraufhin, dass er eben noch wie ein Berserker gekämpft hatte.
„Alles nur Aberglaube. Ich liebe diese alten Gemäuer, die Stille, den Duft und die Magie, die über all dem liegt.“
„Wie hast du mich gefunden?“ Von seinen Reißzähnen war nichts mehr zu sehen und ihr wurde bewusst, dass sie ihn die ganze Zeit anstarrte.
André zuckte mit den Schultern. „Ich kann deine Nähe spüren.“
„Ich konnte es nicht mitansehen“, gestand sie ihm. Sie hatte das Bedürfnis sich zu entschuldigen, ihn mit den drei Vampiren allein gelassen zu haben. „Vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst.“
„Sie hätten dir nichts mehr getan“, sagte er. Seine Stimme und die Erinnerungen an den Kampf überzeugten Natalie, dass es so war. Sie musste es ihm aber erklären.
„Es waren nicht die Vampire. Es war … ich weiß auch nicht, diese Art von Gewalt.“
Andrés Blick verfinsterte sich. „Es tut mir leid, dass du es mitansehen musstest.“ Er strich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. „Aber es werden andere kommen und sie werden dich nicht in Ruhe lassen.“ Er machte eine kurze Pause und atmete tief durch. „Und es ist alles meine Schuld. Ich hab dich verdammt noch mal zwischen die Fronten dieses Krieges getrieben.“
„Krieg?“ Das Wort kroch wie ein kalter Schauer über ihren Rücken. Sie war anscheinend mit mehr konfrontiert, als sie sich ausmalen konnte.
„Ein Streit unter Vampiren.“ Er blickte sich in der Kirche um. „Aber wir sollten woanders darüber reden.“ Er lächelte sie an. „Ich kenne da eine schicke Wohnung nicht weit von hier.“
Unwiderstehlich. Er mochte ein Vampir sein, und sie in mehr verstrickt, als sie momentan erfasste, aber sie konnte nicht anders als ihm zu folgen.

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© http://www.andrae-martyna.de/

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