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Neue Literatur-Sendung mit Heidenreich

Reich-Ranicki sei Verräter

© Die Berliner Literaturkritik, 14.11.08

 

KÖLN (BLK) – Nach ihrem Rauswurf beim ZDF verhandelt Elke Heidenreich (65) mit einem noch unbekannten Sender über eine neue Literatursendung. „Es ist noch nicht hundertprozentig, das geht so hin und her“, sagte ihre Sprecherin Leonie von Kleist am Donnerstag (13. November) in Köln. Die erste Sendung solle schon am 2. Dezember laufen, aber es sei eben noch nicht sicher. Möglicherweise werde die Sendung ähnlich wie die bisherige ZDF-Sendung „Lesen!“ aufgebaut sein, aber auch das stehe noch nicht fest. Auf jeden Fall werde Elke Heidenreich wieder Bücher vorstellen. Falls die Verhandlungen zum Erfolg führten, werde es Ende November eine Pressekonferenz geben.

Das Onlineportal Ruhrnachrichten.de zitierte Heidenreich dagegen mit den Worten: „Wir starten mit der Sendung am 2. Dezember. Ich hatte mehrere Angebote und habe mich für das beste entschieden.“ Der entsprechende Sender wolle das bei einer Pressekonferenz am 28. November in Köln selbst bekanntgeben. Eine WDR-Sprecherin sagte auf Anfrage, der WDR sei es nicht.

Das ZDF hatte die Zusammenarbeit mit Heidenreich beendet, nachdem diese unter anderem gesagt hatte, sie schäme sich, für den Mainzer Sender zu arbeiten. „Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde“, schimpfte sie. Anlass für ihre Kritik am ZDF und am Fernsehen allgemein war die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises am 11. Oktober, bei der der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki den Ehrenpreis abgelehnt hatte. Heidenreich hatte über die Verleihung geschrieben: „Ich dachte, was für eine Zumutung diese armselige, grottendumme Veranstaltung für ihn sein müsse.“ Reich-Ranicki distanzierte sich von dieser Kritik.

Auf die Frage, ob sie seitdem noch einmal mit Reich-Ranicki gesprochen habe, sagte Heidenreich bei Ruhrnachrichten.de: „Nein, bestimmt nicht. (...) Er ist ein Verräter, wenn er dann sagt, ich hätte mich miserabel benommen, und das ZDF bei einer neuen Literatursendung berät.“ (dpa/mir)


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