Inhaltsangabe:
Der zehn- oder elfjährige Schüler Bastian Balthasar Bux wird ständig gehänselt, weil er dick und unsportlich ist. Er gehört auch nicht zu den Musterschülern, sondern musste gerade eine Klasse wiederholen. Seine Mutter starb vor einiger Zeit, und sein Vater versucht, die Trauer durch die Arbeit als Zahntechniker zu betäuben.
Als Bastian wieder einmal von Mitschülern verfolgt wird, rettet er sich in das Antiquariat von Karl Konrad Koreander. Die Abbildung des Ladenschilds steht denn auch am Anfang der Unendlichen Geschichte.
Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.
Der Inhaber, ein älterer Herr, liest in einem Buch und sieht nur kurz auf, als Bastian hereinstürmt. Als das Telefon läutet, schlurft er in ein kleines Kabinett hinter dem Laden und schließt die Tür. Bastian schaut sich das Buch an, in dem er las. Es trägt den Titel "Die unendliche Geschichte" und ist in kupferfarbene Seide gebunden; auf dem Buchdeckel sind zwei Schlangen abgebildet, der Text ist in zwei verschiedenen Farben gedruckt, und jedes der 26 Kapitel beginnt mit einem schönen Initial. Bastian versteckt das Buch in seinem Mantel und eilt aus dem Laden.
Er schließt sich auf dem Speicher der Schule ein, in dem ausgestopfte Tiere aufbewahrt werden, schlägt die erste Seite auf und vertieft sich in die Geschichte. Es geht um Phantásien.
Im Haulewald begegnet das verirrte Irrlicht Blubb aus dem Moder-Moor drei seltsamen Geschöpfen: dem Felsenbeißer Pjörnrachzarck mit seinem Fahrrad aus Stein, dem Winzling Ückück, der auf einer Rennschnecke reist und dem Nachtalb Wúschwusul, der sich von einer Fledermaus tragen lässt. Alle vier sind Boten aus verschiedenen Gegenden Phantásiens, unterwegs zur Kindlichen Kaiserin im Elfenbeinturm, um ihr die schreckliche Nachricht zu überbringen, dass Teile ihres Reiches einfach verschwinden. So ist beispielsweise der See Brodelbrüh im Moder-Moor verschwunden, nicht etwa ausgetrocknet, sondern verschwunden; an der Stelle ist jetzt kein Loch, sondern einfach nichts.
Im Elfenbeinturm wimmelt es von Boten. Und sie sind alle mit der gleichen Botschaft gekommen. Aber die Kindliche Kaiserin kann sie nicht empfangen, denn sie ist krank. 499 Ärzte haben sie vergeblich untersucht. Gerade kommt der 500. Arzt aus der Tür; es ist der berühmte Caíron, ein Kentaur. Er trägt jetzt AURYN, das Zeichen der Kindlichen Kaiserin, doch er gibt den staunenden Höflingen gleich zu verstehen, das Amulett sei nicht für ihn bestimmt, sondern für jemand namens Atréju, der nach einem Heilmittel für die Kindliche Kaiserin suchen solle.
Caíron findet Atréju im Gräsernen Meer. Ein zehn- oder elfjähriger Junge soll die Kindliche Kaiserin retten?
Nachdem Atréju den Auftrag aus freien Stücken übernommen und ihm Caíron das Amulett umgehängt hat, reitet er auf seinem Pferd Artax über die Silberberge, durch das Land der Singenden Bäume, vorbei an den Gläsernen Türmen von Eribo und an der Stadt Brousch; er durchquert das Hochland der Sassafranier, die alt geboren werden und als Säuglinge sterben, und passiert den Urwaldtempel von Muamath. In den Sümpfen der Traurigkeit will Artax nicht mehr weiter, das Pferd wird schwerer und schwerer und versinkt.
Zu Fuß muss Atréju weiter. Endlich findet er den Hornberg, bei dem es sich um eine riesige Sumpfschildkröte handelt: die Uralte Morla. Atréju fragt sie um Rat. Der Uralten Morla ist das Schicksal Phantásiens und der Kindlichen Kaiserin gleichgültig, aber sie verrät Atréju die Ursache des Unglücks: Man habe den Namen der Kindlichen Kaiserin vergessen. Wer ihr einen neuen Namen geben könne, fragt Atréju. "Keiner von uns", antwortet die Uralte Morla, "kein Wesen in Phantásien kann ihr einen neuen Namen geben." Vielleicht wisse die Uyulála weiter, aber die befinde sich im Südlichen Orakel, und das sei 10 000 Tagesreisen entfernt.
Im Land der Toten Berge stößt Atréju auf ein riesiges Spinnennetz, das Ygramul über den Tiefen Abgrund gespannt hat. Darin windet sich ein weißer Glücksdrache. Glücksdrachen sind nur entfernt verwandt mit den Feuer speienden Drachen. Es sind "Geschöpfe der Luft und der Wärme, Geschöpfe unbändiger Freude, und trotz ihrer gewaltigen Körpergröße so leicht wie eine Sommerwolke. Darum brauchen sie keine Flügel zum Fliegen. Sie schwimmen in den Lüften des Himmels wie Fische im Wasser." Als Atréju plötzlich vor Ygramul steht, einem Untier, das von einem Schwarm stahlblauer Hornissen geformt wird, stößt Bastian einen Schreckensschrei aus, der durch die Schlucht hallt. Ygramul schaut sich um. Wer war das? Bastian schießt ein Gedanke durch den Kopf: "Sollte es am Ende mein Schrei gewesen sein, den sie gehört hat? Aber das ist doch überhaupt nicht möglich."
Atréju verweist auf das Amulett der Kindlichen Kaiserin und verlangt den Glücksdrachen als Reittier. Obwohl er Ygramul die Gefahr erklärt, in der sich Phantásien befindet, will sie ihr Opfer nicht freigeben. Stattdessen verrät sie ihm, dass ihr Gift die Opfer bis zum Eintritt des Todes in die Lage versetzt, sich an jeden Ort Phantásiens zu wünschen. Das müsse aber ein Geheimnis bleiben, denn sonst werde sie verhungern. Atréju lässt sich in die linke Schulter beißen und wünscht sich zum Südlichen Orakel.
Er erwacht neben dem Glücksdrachen, der das Gespräch mit angehört hatte und sich daraufhin ebenfalls hierher versetzte. Atréju und der Glücksdrache, der Fuchur heißt, werden von einer alten Gnomen-Frau namens Urgl gepflegt.
Urgls Ehemann Engywuck erforscht das Geheimnis des Südlichen Orakels. Weil aber kaum jemand von dort zurückkehrt, sind seine Erkenntnisse sehr beschränkt. Jedenfalls weiß er von den drei Toren, hinter denen die Uyulála wohnt. Da ist zuerst das Große Rätsel Tor, das von zwei Sphinxen bewacht wird, deren Blick jedes andere Lebewesen für immer erstarren lässt. Mitunter schließen sie die Augen – und in diesem Moment kann jemand das Tor passieren. Im Zauber Spiegel Tor sieht man sich selbst, aber nicht das Äußere, sondern das wahre innere Wesen. Dahinter befindet sich das Ohne Schlüssel Tor aus unzerstörbarem Phantásischem Selen. Es lässt sich nicht gewaltsam aufsprengen, aber gerade wenn man es nicht wünscht, öffnet es sich von selbst.
Atréju gelangt durchs erste Tor und erblickt im Zauber Spiegel Tor einen dicken, etwa gleichaltrigen Jungen, der in einem Buch liest. Bastian fährt hoch: Die Beschreibung passt auf ihn! Unerschrocken geht Atréju weiter und vergisst plötzlich, was er wollte. Da öffnet sich das Ohne Schlüssel Tor. Bei der Uyulála handelt es sich um eine körperlose Stimme, die in Versen spricht und auch nur Reime versteht. Von ihr erfährt Atréju, dass seit langer Zeit keine Menschen mehr nach Phantásien kommen. Sie wissen den Weg nicht mehr und glauben nicht mehr an die Existenz Phantásiens. Käme nur ein einziger Mensch, könne Phantásien samt der Kindlichen Kaiserin gerettet werden.
Atréju kehrt zu dem alten Gnomenpaar zurück und verabschiedet sich, um sich von Fuchur an die Grenzen Phantásiens tragen zu lassen. Wo sonst sollte er einen Menschen finden? Aber die vier Windriesen Lirr, Baureo, Schirk und Mayestril erklären ihm, dass Phantásien keine Grenzen habe. Im nächsten Augenblick beginnen sie mit einem ihrer Konkurrenzkämpfe. Fuchur wird herumgeschleudert; Atréju verliert den Halt und stürzt in die Tiefe.
An einem Sandstrand erwacht er. Der Wind hat sich gelegt. Von Furchur ist nichts zu sehen; auch das Amulett hat Atréju verloren.
Wenig später beobachtet er eine Prozession von Nachtalben, Kobolden, Gespenstern, Vampiren, jungen und alten Hexen, die ins Nichts marschieren. Sie stammen aus einer verlassenen Stadt. In einem der Hinterhöfe stößt Atréju auf einen räudigen, halb verhungerten Werwolf namens Gmork, der an einer magischen Kette hängt, die nur von Gaya, der Finsteren Fürstin, gelöst werden könnte, aber die ist mit den anderen ins Nichts gegangen. Gmork verrät dem Jungen, dass er geschickt wurde, um den Boten der Kindlichen Kaiserin auszuschalten und er warnt ihn: "Wenn du in meine Reichweite kommst, muss ich dich in Stücke reißen, Söhnchen." Der Werwolf, ein Grenzgänger zwischen Phantásien und der Welt der Menschen, erzählt Atréju, dass die Geschöpfe Phantásiens, die ins Nichts gehen, in der Menschenwelt zu Lügen werden. Lügen sind aus dem gleichen Stoff wie die Bewohner Phantásiens, haben jedoch ihr eigentliches Wesen eingebüßt. Als Bastian das liest, versteht er, dass nicht nur Phantásien, sondern auch die Welt der Menschen krank ist. Das eine hängt mit dem anderen zusammen.
Gmork verendet. Atréju nähert sich dem toten Tier. Da schlagen sich die Wolfzähne in sein Bein und geben es nicht mehr frei.
Während Fuchur nach Atréju sucht, bemerkt er etwas Blinkendes auf dem Meeresgrund. Obwohl Glücksdrachen ohne Luft und Wärme nur kurze Zeit auskommen und unter Wasser ersticken, stürzt sich Fuchur in die Wellen – und taucht mit dem Zeichen der Kindlichen Kaiserin, das an einem Korallenast hing, wieder auf. Bald darauf findet er Atréju. Als er sich über den toten Wolf beugt, berührt das Amulett dessen Kopf – und im gleichen Augenblick öffnen sich die Kiefer. Atréju trägt zwar eine Bisswunde davon, aber er ist wieder frei.
Fuchur bringt ihn zum Elfenbeinturm. Im weißen Magnolienpavillon tritt Atréju vor die Goldäugige Gebieterin der Wünsche – so die offizielle Anrede der Kindlichen Kaiserin. Für den Bruchteil einer Sekunde blickt Bastian in ihre Augen. Atréju ist bestürzt, weil er glaubt, versagt zu haben, aber die Kindliche Kaiserin beruhigt ihn: Er habe seinen Auftrag erfüllt und den Retter mitgebracht. "Ich habe ihn gesehen, und auch er hat mich angeblickt." Dass sie einen neuen Namen benötigt, den ihr nur ein Mensch geben könne, wusste sie schon vor Atréjus Aufbruch, aber es ging nicht um die Lösung der Frage, sondern darum, den Retter zu rufen. Die Kindliche Kaiserin erklärt Atréju auch, dass Menschen, die nach Phantásien gelangt waren, verändert in ihre Welt zurückkehrten: "Wo sie vorher nur Alltäglichkeit gefunden hatten, entdeckten sie plötzlich Wunder und Geheimnisse."
Die Kindliche Kaiserin lässt sich von vier unsichtbaren Dienern in einer gläsernen Sänfte zum Gipfel des Schicksalsberges tragen. Dort entdeckt sie ein Ei von der Größe eines Hauses, und als sie sich nähert, wird aus einer Öffnung eine Leiter heruntergelassen, deren Sprossen aus Textzeilen besteht. Da heißt es, sie solle umkehren, aber die Kindliche Kaiserin klettert weiter. Im Inneren schwebt ein in kupferfarbene Seide gebundenes Buch mit dem Titel "Die unendliche Geschichte". Bastian ist verblüfft: Das Buch hat er doch aufgeschlagen vor sich liegen! Der Alte vom Wandernden Berge, der in dem Ei wohnt, schreibt mit blaugrünen Buchstaben in das Buch: "Dieses Buch ist ganz Phantásien und du und ich." Widerstrebend folgt er dem Wunsch der Kindlichen Kaiserin und schreibt die Unendliche Geschichte noch einmal von vorn. Er beginnt mit kupferfarbenen Buchstaben: "Tairauqitna rednaerok darnok lark rebahni". Bastian wundert sich über die fremde Sprache. Dann aber geht es weiter:
Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.
Bastian ist ein wenig enttäuscht, dass es sich offenbar doch nicht um die Geschichte handelt, die er bisher gelesen hat.
Plötzlich wurde die Tür so heftig aufgerissen, dass eine kleine Traube von Messingglöckchen, die über ihr ging, aufgeregt zu bimmeln begann und sich eine ganze Weile nicht wieder beruhigen konnte.
Der Urheber dieses Tumults war ein kleiner, dicker Junge von vielleicht zehn oder elf Jahren. Das dunkelbraune Haar hing ihm nass ins Gesicht, sein Mantel war vom Regen durchweicht und tropfte, an einem Riemen über der Schulter trug er eine Schulmappe. ...
Das war er, als er in das Antiquariat flüchtete! Der Alte vom Wandernden Berge erzählt die Geschichte bis zu der Stelle, als die Kindliche Kaiserin zu ihm in das Ei kommt und ihn bittet, noch einmal von vorn anzufangen. Bastian versteht, dass er etwas tun muss, sonst hört das nie mehr auf. "Mondenkind! Ich komme!", ruft er. Da zerbricht die Eischale, und ein Sturm lässt die Blätter in Bastians Buch flattern. Er hat der Kindlichen Kaiserin einen Namen gegeben!
Sie reicht ihm ein Sandkorn: "Es ist alles, was von meinem grenzenlosen Reich übriggeblieben ist. Ich schenke es dir." Warum er nicht früher gekommen sei? Weil er sich schämte, kein schöner Prinz, sondern ein dicker Junge zu sein. Zum Abschied überreicht ihm die Kindliche Kaiserin AURYN. Auf der Rückseite des Amuletts liest er: "Tu was du willst."
Aus dem Sandkorn entsteht der Nachtwald Perelín. Er freut sich über die exotischen Pflanzen, aber nach einiger Zeit wünscht er sich zur Abwechslung eine Wüste. Perelín löst sich in Staub auf und wird zur Wüste der Farben, in der Bastian dem gewaltigen Löwen Graógramán begegnet, dem Herrn der Farbenwüste, der auch "Bunter Tod" genannt wird. Der nimmt ihn mit in seinen Palast, wo er jeden Abend aufs Neue versteinert. Der Perelín, der nachts aufkeimt und wuchert, zerfällt frühmorgens zum Staub der Wüste, und dann erwacht auch Graógramán wieder zum Leben.
Der Löwe schenkt seinem Besucher ein Zauberschwert, das dieser "Sikánda" nennt. Graógramán warnt Bastian, das Schwert müsse ihm von allein in die Hand springen. Nur dann dürfe er damit kämpfen.
Schließlich findet Graógramán, Bastian müsse eine Geschichte erleben und könne deshalb nicht bei ihm bleiben. Bastian schlüpft durch eine Tür in Graógramáns Palast und befindet sich nun in einem sechseckigen Raum mit sechs Türen. Immer wenn er durch eine der Türen geht, betritt er einen anderen sechseckigen Raum. Der Tausend Türen Tempel! Plötzlich tritt er ins Freie und steht in einem Wald. Als er sich umdreht, sieht er, dass er aus einer Kapelle gekommen ist.
Auf einer Lichtung sitzt eine schöne Dame, die auf einer Laute spielt, während vier Männer in prächtigen Rüstungen vor ihr lagern. Obwohl Bastian seinen Namen verschweigt, wird er höflich begrüßt, und einer der Herren stellt sich und die anderen vor: Prinzessin Oglamár, der Held Hynreck und seine Freunde Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn sind auf dem Weg in die Silberstadt Amargánth, wo ein großer Wettbewerb stattfindet, um drei tapfere Männer auszuwählen, die unter der Führung eines Jungens namens Atréju den "Retter" suchen und dessen Leibwache bilden sollen.
Bastian schließt sich der Gruppe an und reitet auf der Mauleselin Jicha zum Ufer des Tränensees Murhu, in dessen Mitte die aus Silberschiffen bestehende Stadt Amargánth aufragt.
In dem Wettbewerb, der den ganzen Nachmittag dauert, erweisen sich zunächst Hýkrion als der Stärkste, Hýsbald als der Flinkste und Hýdorn als der Ausdauerndste. Jetzt tritt Hynreck auf, kämpft gegen die drei zugleich und siegt. Nur auf diese Weise kann er Prinzessin Oglamár für sich gewinnen, denn sie will keinen anderen als den größten Helden Phantásiens heiraten. Ob es jemand der Anwesenden mit Hynreck aufnehmen wolle? Bastian meldet sich. Man kann es kaum glauben: Ein Junge tritt gegen den bisherigen Sieger an! Bastian schießt den Pfeil höher als Hynreck. Der wählt das schwerste Gewicht aus, das er auf dem Platz finden kann und stemmt es langsam in die Höhe. Doch ehe er es wieder absetzen kann, packt ihn Bastian samt dem Gewicht und hebt ihn hoch. Bastian schlägt vor, als Nächstes den Murhu zu durchschwimmen, aber Hynreck weigert sich, denn er weiß, dass das Salzwasser alles mit Ausnahme von Silber auflöst. Bastian fragt ihn spöttisch, ob er sich fürchte. Das ist zuviel für den Helden: Er zieht sein Schwert. Im gleichen Augenblick springt Sikánda in Bastians Hand und beginnt Hynrecks Rüstung zu durchschneiden, ohne ihn zu verletzen. Sobald der Held in der Unterwäsche dasteht, zertrümmert Sikánda auch die Klinge seines Schwertes.
Atréju wendet sich an die Zuschauer und teilt ihnen mit, dass der Retter nicht mehr gesucht werden müsse, sondern sich bereits unter ihnen befinde und auch keines Schutzes bedürfe.
Als Bastian zeigt, dass er AURYN trägt, merkt er, dass Atréju ein wenig enttäuscht ist. Er muss ihm also auf andere Weise imponieren – etwa indem er etwas tut, was niemand in Phantásien kann: Geschichten erfinden! Prompt kündigt das Stadtoberhaupt, der 107 Jahre alte Greis Quérquobad, am nächsten Morgen ein Fest des Geschichtenerzählens an. Am Abend beginnen die Sänger und Erzähler mit ihren Vorträgen, aber sie kennen nur 100 Geschichten und fangen bald an, sich zu wiederholen. Jetzt ist Bastian an der Reihe, und er erzählt "Die Geschichte der Bibliothek von Amargánth".
Es ist eine Geschichte aus einer Zeit, in der es den Murhu noch nicht gab und Amargánth eine gewöhnliche Stadt mit Häusern aus Stein und Holz war. Die Greisin Quana, die über die Stadt herrschte, hatte einen Sohn namens Quin. Der erlegte eines Tages ein Einhorn mit einem leuchtenden Edelstein auf dem Horn und nahm das Juwel mit. Von dem Augenblick an bekamen die Bewohner von Amargánth kaum noch Kinder: die Stadt drohte auszusterben. Quana schickte einen Boten zum Südlichen Orakel.
Als der zurückkam, war Quana längst gestorben und ihr inzwischen hochbetagter Sohn Quin regierte die Stadt, in der es nur noch zwei Kinder gab, einen Jungen und ein Mädchen: Aquil und Muqua. Amargánth könne nur weiterbestehen, so das Orakel, wenn die Stadt von den Acharai neu errichtet werde. (Die Acharai, die hässlichsten Wesen Phantásiens, weinen ständig aus Kummer über ihre Hässlichkeit und waschen mit der Tränenflüssigkeit ein besonderes Silber aus der Erde.) Während die Amargánther nach den Acharai suchten, starben sie alle bis auf Aquil und Muqua, die auch schon erwachsen waren, als sie die Acharai endlich fanden. Die Acharai bauten die neue Stadt aus filigranem Silber, während ihre Tränen das Tal füllten und den Murhu bildeten. Weil die Acharai als Gegenleistung das Erzählen von Geschichten und das Singen von Liedern verlangten, gründeten Aquil und Muqua eine Bibliothek, in der sie alle Geschichten sammelten. Mit der, die Bastian gerade erzählt, fingen sie an. Inzwischen wissen aber die Amargánther nichts mehr von der Entstehung ihrer Silberstadt.
Quérquobad bedankt sich für die Geschichte und führt Bastian zu der verschlossenen Pforte der Bibliothek. In der Mitte des Türflügels sitzt ein Stein, und darüber liest Bastian die Inschrift: "Vom Horn des Einhorns genommen, bin ich erloschen. Ich halte die Tür verschlossen, bis der mein Licht erweckt, der mich bei meinem Namen nennt. Ihm leuchte ich hundert Jahre lang und will ihn führen in den dunklen Tiefen von Yors Minroud. Doch spricht er meinen Namen noch ein zweites Mal vom Ende zum Anfang verstrahl' ich hundert Jahre Leuchten in einem Augenblick."
Bastian nennt den Namen "Al' Tsahir". Der Edelstein leuchtet auf, springt ihm in die Hand, und die Tür öffnet sich von allein. Staunend stehen die Amargánther vor den bis zur Decke reichenden Regalen mit vielen, vielen Büchern.
Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn bitten Bastian darum, in sein Gefolge aufgenommen zu werden. Bei der Weiterreise sehen sie Hynreck, der gebrochen in einer Gaststätte an einem Tisch sitzt: Prinzessin Oglamár hat ihn verlassen, nachdem er Bastian im Wettkampf unterlegen war. Hýkrion zwinkert Bastian zu und meint: "Ungeheuer sind nun einmal notwendig, damit ein Held ein Held sein kann." Bastian versteht und sagt Hynreck, Oglamár sei in Gefahr: der Drache Smärg habe sie gerade mitgerissen. Nur Hynreck könne sie retten:
"Sehr weit von hier gibt es ein Land, das heißt Morgul oder das Land des Kalten Feuers, weil dort die Flammen kälter sind als Eis. Wie Ihr dieses Land finden könnt, kann ich Euch nicht sagen, Ihr müsst es selbst herausfinden. Mitten in diesem Land gibt es einen versteinerten Wald mit Namen Wodgabay. Und wiederum mitten in diesem versteinerten Wald steht die bleierne Burg Ragar. Sie ist von drei Burggräben umgeben. Im ersten fließt grünes Gift, im zweiten rauchende Salpetersäure, und im dritten wimmeln Skorpione, so groß wie Eure Füße. Es gibt keine Brücken und Stege hinüber, denn der Herr, der in der bleiernden Burg Ragar herrscht, ist jenes geflügelte Ungeheuer namens Smärg ..."
Im tiefsten Keller der Burg Ragar – so Bastian weiter – liege ein bleiernes Beil, von Smärg scharf bewacht, denn es sei die einzige Waffe, die ihn töten könne.
In diesem Augenblick fliegt der Drache mit der schreienden Prinzessin über ihre Köpfe hinweg.
Bastian zieht mit seinem Gefolge weiter, und alle glauben, auf der Suche nach einem Weg für ihn zurück in die Menschenwelt zu sein. Tatsächlich nähern sie sich immer mehr dem Elfenbeinturm, also dem Zentrum von Phantásien.
Einmal hört Bastian nachts Geräusche. Er hält den Stein Al' Tsahir hoch, und in dessen Licht sieht er überall Acharai am Werk. Sie flehen ihn an, das Licht wegzunehmen, damit sie ihre Hässlichkeit nicht sehen müssen. Bastian fühlt Mitleid mit ihnen und wünscht sich, dass sie am anderen Morgen als bunte, lustige Schmetterlinge erwachen. So geschieht es: Überall flattern die albernen Schlamuffen herum.
Ein Vier Viertel Troll, ein Kephalopode, ein Gnom, ein Schattenschelm, ein Wildweibchen, ein Sassagrandier und ein blauer Dschinn namens Illuán – sieben Fürsten aus verschiedenen Ländern Phantásiens – huldigen Bastian. Den ganzen Tag über schließen sich weitere Gesandte seinem Zug an, zu dem bald 300 Personen gehören.
Bastian ärgert sich, weil Atréju und Fuchur ihn offenbar für einen schutzbedürftigen Jungen halten. Um ihnen zu beweisen, dass er selbst auf sich achten kann, will er etwas besonders Gefährliches tun. Auch dieser Wunsch geht in Erfüllung: Sie befinden sich im Garten Oglais, einem Wald aus fleischfressenden Orchideen, der zum Zauberschloss Hórok und damit zum Besitz der großen Zauberin Xayíde gehört. Während Fuchur mit Atréju und Bastian eine Runde fliegt, überfallen fünfzig gepanzerte Riesen den Zug. Nicht einmal Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn können gegen die Angreifer etwas ausrichten: Die Helden werden fortgeschleift. Bastian müsse sich Xayíde bedingungslos unterwerfen, so lautet die Botschaft, wenn er Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn retten wolle.
Um Xayíde abzulenken, ordnet Bastian an, dass der Zug weiterzieht, während er mit Atréju und Fuchur die Gefangenen befreien will. Vor Schloss Hórok halten zehn Panzerriesen Wache, und an jedem der tausend hell erleuchteten Fenster in den wie die Finger einer Hand geformten Türmen steht ein weiterer Wächter. Während Atréju und Fuchur die Wachen ablenken, klettert Bastian an der Fassade hoch und steigt unbemerkt durch eine Dachluke. Im Keller findet er Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn. Sie hängen an einer Kette über einem bodenlosen Loch. Bastian rettet sie. Bei den Wachen, die er mit Hilfe seines Zauberschwertes Sikánda in Stücke haut, handelt es sich um leere Rüstungen, die offenbar durch Xayídes Willen bewegt werden. Die Gefährten dringen in den Zaubersaal vor, wo sich die gefährliche Zauberin vor Bastian auf den Boden wirft.
Fuchur bringt sie alle zusammen zu den anderen. Dort sind vor Stunden fünf Panzerriesen mit einer Sänfte aus roten Korallen eingetroffen, und Xayíde erklärt, das seien ihre Träger. Atréju schöpft sofort Verdacht: Die Zauberin beabsichtigte also bereits vor ihrer Unterwerfung, sich dem Zug anzuschließen! Aber Bastian hat genug von den Warnungen und Ratschlägen seines Freundes: Es kommt zum Streit, und danach reden sie nicht mehr miteinander.
Ein paar Tage später redet Xayíde Bastian ein, ein Maulesel sei nicht standesgemäß für ihn. So erzählt er der Mauleselin Jicha, ein scheuer weißer Hengst mit Flügeln aus Schwanenfedern folge ihr bereits seit Tagen, weil er Hochzeit mit ihr feiern wolle. Mit dieser Geschichte – die dann auch so eintrifft – schickt er Jicha fort und reist von da an mit Xayíde in der Sänfte.
Bei einer anderen Gelegenheit warnt sie ihn, dass Atréju vorhabe, ihm AURYN zu nehmen. Bastian will davon nichts hören, obwohl er sich erinnert, dass sein Freund ihm schon vor einiger Zeit riet, das Amulett abzulegen, weil es ihm zwar alle Wünsche erfülle aber auch seine Erinnerungen nach und nach lösche.
Sechs Eulen laden Bastian in das Sternenkloster Gigam ein, in dem die Mönche der Erkenntnis leben. Geleitet wird es von den drei Tief Sinnenden Uschtu, Schirkrie und Jisipu. Sie möchten von Bastian erfahren, was Phantásien ist. "Phantásien ist die Unendliche Geschichte", lautet seine Antwort. Die drei Tief Sinnenden denken einen Tag lang darüber nach, dann fragen sie ihn, wo die Unendliche Geschichte geschrieben sei. "In einem Buch, das in kupferfarbige Seide gebunden ist." Wieder einen Tag später fragen sie Bastian, wo sich das Buch befinde, und er verspricht, ihnen den Ort zu zeigen. Er hält Al' Tsahir hoch und ruft "Rihast'la!" Ein greller Blitz beleuchtet für den Bruchteil einer Sekunde einen Speicher mit ausgestopften Tieren. Von dem Stein bleibt nichts übrig, hieß es doch in der Inschrift über dem Tor der Bibliothek von Amargánth: "... Doch spricht er meinen Namen noch ein zweites Mal vom Ende zum Anfang verstrahl' ich hundert Jahre Leuchten in einem Augenblick."
Ein kleiner Hurtling wird als Bote vorstellig und teilt Bastian mit, die Kindliche Kaiserin befinde sich nicht mehr im Elfenbeinturm und niemand kenne ihren Aufenthaltsort. Bastian ist enttäuscht und hätte jetzt gern wieder mit seinem Freund gesprochen, aber er hat seinen Groll nicht vergessen und will nicht als Erster nachgeben. Da fällt ihm der Gürtel Gémmal ein – ein Geschenk Xayídes –, mit dem er sich unsichtbar machen kann. Als er ihn anlegt und unbemerkt zu Atréju und Fuchur geht, hört er, dass Atréju die Absicht hat, ihm noch in dieser Nacht das Zeichen der Kindlichen Kaiserin zu nehmen. Bastian setzt Hýkrion, Hýsbald und Hýdorn als Wachen ein und befiehlt den fünf Panzerriesen Xayídes, auf Fuchur zu achten. Gegen Morgen wird Atréju in Bastians Zelt erwischt und Fuchur ebenfalls gefangen genommen. Bastian schenkt ihnen großmütig das Leben, verbannt sie aber aus seinem Gefolge.
Im Elfenbeinturm wird er festlich empfangen. Xayíde redet Bastian ein, dass die Kindliche Kaiserin Phantásien verlassen und er nun ihr rechtmäßiger Nachfolger sei. In 77 Tagen soll die Kaiserkrönung stattfinden.
Am Krönungstag kommt ein junger Faun angejagt und meldet, dass Atréju mit drei Heeren im Anmarsch sei, um Bastian zu zwingen, AURYN abzulegen. Die Angreifer – Grünhäute, Kentauren, Felsenbeißer, Glücksdrachen, Einhörner und weiße Riesenadler – erobern den Elfenbeinturm. Am Ende stehen sich Atréju und Bastian gegenüber. Sikánda bewegt sich nicht; mit Gewalt reißt Bastian es aus der Scheide, zertrümmert damit Atréjus Waffe und fügt ihm eine tiefe Brustwunde zu. Im letzten Augenblick rettet Fuchur seinem Herrn das Leben.
Bastian ist wütend, dass Atréju die Kaiserkrönung vereitelt hat und will sich an ihm rächen. Er verfolgt ihn auf einem der Metallpferde Xayídes, das jedoch nach einiger Zeit auseinanderfällt. Beim Sturz verliert Bastian den Gürtel Gémmal. Zu Fuß geht er weiter und gelangt in eine Stadt, deren Bewohner emsig beschäftigt sind, aber wenn er jemand anspricht, hält der Mann oder die Frau überrascht inne, lässt alles liegen und läuft in eine andere Richtung. "Es ist zwecklos, sie zu fragen", sagt ein Äffchen mit Doktorhut, "sie können dir nichts mehr sagen. Man könnte sie die Nichtssagenden nennen." Das Äffchen – es heißt Argax – erklärt Bastian, er befinde sich in der sogenannten Alten Kaiser Stadt. Hier leben Menschen, die nach Phantásien kamen und nicht mehr zurückfanden. Zu irgendeinem Zeitpunkt wollte jeder von ihnen Kaiser werden. Nun aber können sie sich an nichts mehr erinnern und kennen weder Vergangenheit noch Zukunft.
Bastian verlässt die Stadt und vergräbt Sikánda. Und weil er sich einsam fühlt, keimt der Wunsch auf, in einer Gemeinschaft zu leben. An der Küste des Nebelmeeres (Skaidan) findet er die Stadt Yskál und überredet die Besatzung eines Schiffes, ihn mitzunehmen. Das Schiff verfügt weder über Segel noch über Ruder oder Motoren, sondern wird allein von der Vorstellungskraft der Besatzung bewegt. Die Yskálnari kennen das Pronomen "ich" nicht, und allmählich begreift Bastian, dass der Einzelne in dieser Gemeinschaft aus lauter Gleichen nichts gilt.
Wieder an Land findet Bastian einen Wegweiser zum Änderhaus. Sobald er es sieht, versteht er, warum es so heißt: das Haus verändert sich ständig. Bewohnt wird es von einer gesunden, rotbackigen Frau, die ein Kleid aus sprießenden Blättern, blühenden Blumen und reifenden Früchten trägt und Dame Aiuóla heißt. Weil ihresgleichen erst Kinder bekommen können, wenn sie verwelkt sind, ist es ihr sehnlichster Wunsch, sich einmal um ein Kind kümmern zu können. Deshalb nimmt sie den Jungen liebevoll auf und verwöhnt ihn mit ihren Früchten. Bastian fügt sich gern in die Rolle und genießt die Mutterliebe.
Eines Tages aber wächst in ihm der Wunsch heran, selbst lieben zu können, und er verlässt das Änderhaus. Auf der Suche nach der Quelle, in der das Wasser des Lebens entspringt, gerät er im Gebirge an den Blinden Bergmann Yor, der jeden Morgen in die Grube Minroud einfährt und abends Tafeln aus Marienglas mitbringt, die er vorsichtig im Schnee ablegt. Sie sind so hauchdünn und zerbrechlich, dass jeder Lärm sie zerstören kann.
Es handelt sich um vergessene Träume der Menschen. "Ganz Phantásien steht auf Grundfesten aus vergessenen Träumen", erklärt Yor. Tagelang sucht Bastian nach einem seiner eigenen vergessenen Träume, denn Yor ist der Meinung, dass er wenigstens einen benötigt, um weiterzukommen. Schließlich fordert Yor ihn auf, selbst im Bergwerk zu graben, und weil Bastian nicht mehr über den leuchtenden Stein Al' Tsahir verfügt, muss er im Dunkeln arbeiten und kann keine Auswahl treffen. Erst abends im Freien sieht er, welche Tafeln er tagsüber abgebaut hat. Einmal ist das Bild eines Mannes darunter, der einen weißen Kittel trägt, ein Gebiss aus Gips in der Hand hält und in einen glasklaren Eisblock eingefroren ist. Ohne zu wissen, um wen es sich handelt, sehnt Bastian sich nach diesem Mann. Mit dem gläsernen Bild in der Hand verabschiedet er sich von Yor und wandert weiter.
Plötzlich wird Bastian von Schlamuffen umschwirrt. Sie haben ihn überall gesucht, weil sie sich zu Tode langweilen und sich betrogen fühlen. Sie zerren an ihm. Die Bildtafel zersplittert. Erst als sich zwei andere Wesen nähern, stieben die Schlamuffen davon. Fuchur und Atréju! Die beiden Jungen stehen sich wortlos gegenüber. Da nimmt Bastian das Amulett ab und legt es vor seinem Freund in den Schnee.
Das Zeichen der Kindlichen Kaiserin glänzt auf. Die drei Gefährten stehen unvermittelt in einer Halle mit einer Kuppel so groß wie das Himmelsgewölbe: AURYN. Vor ihnen plätschert eine Springquelle. Zwei Schlangen, die sich gegenseitig gepackt halten, bewachen sie. Nur wer seinen Namen nennt, darf sich dem Wasser nähern. Atréju und Fuchur stellen sich und Bastian vor. Die Schlangen lassen auch niemand durch, der sich an nichts erinnert. Atréju versichert, sich gemerkt zu haben, was Bastian über sein Leben vor dem Besuch in Phantásien erzählte; er habe dessen Erinnerungen bewahrt. Da öffnet sich das Schlangentor, Bastian geht hindurch und plantscht fröhlich in dem Wasser.
Erst wenn Bastian alle in Phantásien begonnenen Geschichten zu Ende geführt hat, oder wenn jemand für ihn einspringt, darf er weitergehen. Atréju erklärt sich bereit dazu. Die Freunde verabschieden sich, und Bastian findet sich unvermittelt im Speicher des Schulhauses inmitten von ausgestopften Tieren wieder. Das Buch ist fort.
Vorsichtig verlässt Bastian sein Versteck. Das Schulgebäude ist verschlossen. Bastian klettert furchtlos durch ein Fenster im ersten Stock und über ein wackeliges Baugerüst nach unten.
Zu Hause schließt ihn der Vater in die Arme und hört ihm den ganzen Tag lang zu. Am nächsten Morgen schlägt ihm der Vater vor, den Tag gemeinsam zu verbringen. Bastian freut sich auf den Besuch im Tierpark, möchte aber vorher noch in das Antiquariat, um den Diebstahl des Buches zu beichten. Der Vater würde es für ihn übernehmen, aber Bastian will es lieber selbst tun. Karl Konrad Koreander vermisst kein Buch, lässt sich aber erzählen, was Bastian erlebt hat und gibt dann zu, selbst schon mehrmals in Phantásien gewesen zu sein. Das Buch sei wohl aus Phantásien gewesen, meint er.
"Es gibt Menschen, die können nie nach Phantásien kommen, und es gibt Menschen, die können es, aber sie bleiben für immer dort. Und dann gibt es noch einige, die gehen nach Phantásien und kehren wieder zurück. So wie du. Und die machen beide Welten gesund."
Von der Unendlichen Geschichte hat Karl Konrad Koreander noch nichts gehört, aber er lässt seinen Blick über die vielen, vielen Bücher in seinem Antiquariat schweifen und meint: "Es gibt eine Menge Türen nach Phantásien, mein Junge. Es gibt noch mehr solche Zauberbücher. Viele Leute merken nichts davon."
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