Jonathan Glazer: Sexy Beast. Bankraub wider Willen mit Ben Kingsley, Ray Winstone, Ian McShane u. a. |
Jonathan Glazer:
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Inhaltsangabe:
Gary ("Gal") Dove (Ray Winstone), ein angegrauter Safeknacker aus London, hat sich nach der Verbüßung einer neunjährigen Haftstrafe in einer luxuriös eingerichteten Finca an der Costa del Sol zur Ruhe gesetzt. Dort liegt er tagsüber am Pool, und abends treffen er und seine Ehefrau Deedee (Amanda Redman) sich mit ihren Freunden Aitch (Cavan Kendall) und Jackie (Julianne White). Einen spanischen Jungen namens Enrique (Álvaro Monje) bezahlt Gal dafür, dass er am Pool kehrt und Drinks aus dem Haus holt.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
Zornig kehrt er zu der Finca zurück. Dort zieht er über Deedees Vergangenheit als Pornodarstellerin her und versucht Gal einzureden, er hätte eine bessere Frau haben können. Aitch erfährt, dass Don vor ein paar Jahren mit Jackie im Bett war. Die Atmosphäre kocht. In einem Wutanfall schlägt Don Gal zu Boden. Da steht plötzlich Enrique mit einem alten Jagdgewehr in der Terrassentür und legt auf Don an. Der weiß genau, dass der Junge es nicht fertigbringt, auf einen Menschen zu schießen, geht auf ihn zu und nimmt ihm die Waffe ab. In diesem Augenblick schießt Deedee auf Don und trifft ihn in den Bauch. Blutend wälzt er sich auf dem Boden, bis Jackie ihn endlich mit einem weiteren Schuss tötet. Die Leiche wird in der Baustelle am Pool einbetoniert. |
Filmkritik:In seinem Debütfilm "Sexy Beast. Bankraub wider Willen" setzt Jonathan Glazer nicht auf spektakuläre Stunts, Explosionen und Verfolgungsjagden, wie man sie aus anderen Gangsterfilmen kennt, sondern auf Atmosphäre, schwarzen Humor, eine verquere Geschichte, die Psychologie lebensgefährlicher Auseinandersetzungen und vor allem auf Ben Kingsley in der Rolle eines zynischen Psychopathen, der nur ein einziges Mal zuschlägt, aber "aus jeder Pore Gewalt verströmt" (New York Times). Dieser Kerl ist ein Kind in meinen Augen. Ein sehr verwundetes Kind. Er schreit schon sein ganzes Leben lang, auf die ein oder andere Art. Er hat sich verpflichtet in einer Armee, er ist Feldwebel einer großen kriminellen Armee. Er hat Befehle. Ich musste ihm nur treu bleiben: Seiner Loyalität, seinem Sinn für Disziplin, seinem Sinn für Ehre, seiner Besessenheit, seinen Wunden, seinem verzweifelten Wunsch, geliebt zu werden. Und plötzlich war gar kein Raum mehr, ihn zu verurteilen. Oder ihn als Bösewicht darzustellen. All die unbeantworteten Fragen in seinem Leben – er jagt ihnen nach wie ein wilder Hund. (Ben Kingsley in einem Interview mit Tobias Kniebe, Süddeutsche Zeitung, 22. Juni 2002)
Für seine Rolle in "Sexy Beast" wurde Ben Kingsley für einen weiteren "Oscar" nominiert.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Jonathan Glazer: Birth |