Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel (Roman) |
Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel |
Inhaltsangabe:Bei Daniel handelt es sich um einen erfolgreichen Humoristen Ende vierzig, der auf Bühnen und im Fernsehen auftritt, seit er als Jugendlicher in einer türkischen Ferienanlage sein Talent entdeckt hatte. Sein Markenzeichen sind Blondinenwitze und Tabubrüche, die von progressiven Kritikern gefeiert werden. Damit verdient er eine Menge Geld. Als er auch noch antisemitische Gags in sein Programm aufnimmt und anfängt, die Islamisten zu schmähen, kommt es zu Strafanzeigen und Morddrohungen. Das macht zwar sein Leben nicht einfacher, aber es poliert sein Image auf. Das Gute an dem Beruf eines Humoristen und ganz allgemein an der humoristischen Haltung zum Leben ist, dass man sich völlig ungestraft wie eine Drecksau benehmen kann, sich noch dazu die Bösartigkeit finanziell vergolden oder mit sexuellen Erfolgen vergüten lässt, und das alles mit Zustimmung der Öffentlichkeit.
Seine Liebesbeziehung mit Isabelle, der intellektuellen Chefredakteurin der Mädchenzeitschrift "Lolita", scheitert, als sie an ihrem 40. Geburtstag ihre berufliche Tätigkeit aufgibt und sich von ihm trennt.
Dieser Teil von Daniels Bericht ist für uns vermutlich ziemlich schwer verständlich. Die Videokassetten, auf die er sich bezieht, sind übertragen und seinem Lebensbericht als Anhang beigefügt worden [...]
Die Menschheit wurde durch eine Klimakatastrophe nahezu ausgerottet. Es existieren nur noch einige Wilde in den zerstörten Großstädten. Die neue "Central City" wird von geklonten Neo-Menschen bevölkert. Die Menschen waren unglücklich, weil sie ihre Wünsche und Sehnsüchte nicht erfüllen konnten. Deshalb hat man den Klongenerationen inzwischen alles weggezüchtet, was sie leiden ließe. Triebe und Emotionen, Lachen und Weinen kennen die Neo-Menschen nicht mehr; es sind gefühl- und leidenschaftslose Singles, die in ihren Lofts einsam vor sich hin vegetieren. |
Buchbesprechung:
In "Die Möglichkeit einer Insel" entwirft Michel Houellebecq ein düsteres Zukunftsszenario als Folge der Unfähigkeit des heutigen Menschen, sich Liebe und Glück bis ins Alter zu bewahren. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Die Gegenwart ist um das Jahr 4000 herum. Klone der vierundzwanzigsten und
Die Möglichkeit einer Insel – Originaltitel: La possibilité d'une île – Regie: Michel Houellebecq – Drehbuch: Michel Houellebecq, nach seinem Roman "Die Möglichkeit einer Insel" – Kamera: Eric Guichard, Jeanne Lapoirie – Schnitt: Camille Cotte – Musik: Mathis Nitschke – Darsteller: Benoît Magimel, Ramata Koite, Patrick Bauchau, Jordi Dauder, Jean-Pierre Malo, Andrzej Seweryn, Philippe Delest, Serge Larivière, Sandra Murugiah u.a. – 2008; 85 Minuten |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Michel Houellebecq: Ausweitung der Kampfzone |