Klaus Lemke: Finale. – Mit Saralisa Volm, Anneke Schwabe, Timo Jacobs u. a. |
Klaus Lemke: Finale |
Inhaltsangabe:
Während der Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 wird die dreiundzwanzigjährige Saralisa (Saralisa Volm) in Hamburg zum Fußballfan, obwohl es ihr kein einziges Mal gelingt, in ein Stadion oder eine der überfüllten Public Viewing Areas hineinzukommen. Sie schaut sich die Spiele auf Bildschirmen in Auslagen von Geschäften an, und beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld stellt sie sich an den Zaun
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Filmkritik:In "Finale" fing Klaus Lemke die Stimmung während der Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 ein, als die Begeisterung dazu führte, dass schwarz-rot-goldene Fähnchen ausverkauft waren und viele Deutsche ohne nationalistische Untertöne Nationalstolz zeigten. So unverklemmt waren sie seit Jahrzehnten nicht gewesen. – Auf Szenen aus Fußballspielen wartet man in "Finale" allerdings vergebens; Klaus Lemke drehte zwar tatsächlich während der Spiele in Hamburg, jedoch bewusst außerhalb der Stadien. In "Finale" hat Klaus Lemke viel von der denkwürdigen, flirrenden Atmosphäre der hochsommerlichen WM-Wochen eingefangen - weit mehr als Sönke Wortmann in "Deutschland. Ein Sommermärchen", dem es vor allem um die "mönchische" Binnenperspektive der Mannschaft ging und der nur aus dem Augenwinkel registrierte, was draußen im Land passierte. (Ulrich Kriest) Die Fußballbegeisterung der Hauptfigur Saralisa endet jedoch bereits vor dem Finale und wird von einer leidenschaftlichen Affäre mit einer aufstrebenden Theaterschauspielerin abgelöst. Die ohnehin schwachen Männer spielen erst einmal keine Rolle mehr für sie. Lovestory zwischen einer sechsundzwanzigjährigen Schauspielerin am Anfang ihrer Karriere und einem einundzwanzigjährigen Callgirl am Ende seiner Ehe (Klaus Lemke) Bis auf Anneke Schwabe, die damals tatsächlich auf der Bühne des St.-Pauli-Theaters stand, besetzte Klaus Lemke die Rollen in "Finale" mit Laien wie Saralisa Volm, einer Verkäuferin in einem Konfektionsgeschäft. Der am 17. Juli 2007 erstmals ausgestrahlte Fernsehfilm kostete gerade mal 70 000 Euro.
Sein WM-Sommer-Sittengemälde "Finale" ist eine schmutzige kleine TV-Perle, die aus Lemkes ureigenem Regie-Prinzip entstand: Low-Budget, Laiendarsteller – und dann gucken, was passiert. (Peter Luley)
Bei dem mehrmals zu hörenden Song handelt es sich im Übrigen um "Follow Me", gesungen von Amanda Lear. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007
Klaus Lemke (Biografie / Filmografie) |