Chris Menges: The Lost Son. Der Zorn des Jägers mit Daniel Auteuil u.a. |
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Inhaltsangabe: Bei einem Bombenanschlag auf das Auto des französischen Polizeiagenten Xavier Lombard (Daniel Auteuil) starben seine Frau und seine Tochter. Der Mörder war Mitglied eines internationalen Drogenrings, dem die französische und die brasilianische Polizei auf der Spur waren. Weil man den Täter nicht überführen konnte, erschoss ihn Xavier. Aufgrund einer Falschaussage seines brasilianischen Kollegen Carlos (Ciaran Hinds) wurde er freigesprochen und musste nur seinen Dienst quittieren. Seither lebt er wie ein einsamer Wolf in London und arbeitet als Privatdetektiv. Zu Beginn des Films sehen wir, wie er einer Frau im Auftrag ihres Mannes nachspioniert und sie nach einem Seitensprung mit den Fotos und Tonbandaufnahmen erpresst, um sein Honorar aufzubessern. Carlos ruft an und verabredet sich mit ihm in einem Hotel. Sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Der Brasilianer ist inzwischen mit einer Österreicherin verheiratet, die er beim Karneval in Rio de Janeiro kennen gelernt hat. Er macht seinen früheren Kollegen mit Deborah (Nastassja Kinski) und deren Eltern bekannt. Ihr Vater liefert für ein Viertel der in Europa hergestellten Schuhe das Leder. Herr und Frau Spitz (Cyril Shaps, Billie Whitelaw) sorgen sich um ihren 30-jährigen Sohn Leon. Vor vier Wochen bat er seine Schwester um 1000 Pfund, angeblich für eine geplante Ausstellung seiner Fotografien. Seither ist er verschwunden. Es habe sicher mit seiner Drogenabhängigkeit zu tun, meint Deborah. Xavier wird beauftragt, ihn zu suchen. In Leons Wohnung fällt ihm eine leere Videokassettenhülle mit dem Titel "Schneewittchen" auf. Durch einen Anruf bei der Telefongesellschaft ermittelt er, an welche Adresse die letzte Abrechnung geschickt wurde. In dem abgelegenen Haus trifft er auf eine junge Frau, die sofort zum Gewehr greift, als er auftaucht und nach Leon fragt. ![]() Zurück in seiner Wohnung, legt Xavier die Kassette ein. Auf den Anfang von "Schneewittchen" folgt ein Porno, in dem zu sehen ist, wie ein Erwachsener Shiva vergewaltigt. Xavier setzt sich mit der einzigen Person in Verbindung, der er in London vertraut: mit der Prostituierten Nathalie (Marianne Denicourt). (Zum ersten Mal sah er sie in Paris. Damals war sie noch fast ein Kind und saß weinend am Straßenrand, während Xavier ihren Zuhälter verhaftete.) Ihr zeigt er das Video. Sie soll ihm helfen, mit den Kinderschändern in Kontakt zu kommen. Nathalie ahnt, wie gefährlich das sein wird und ist nur widerstrebend bereit, sich umzuhören. Schließlich rät sie ihrem Freund, so zu tun, als sei er auf der Durchreise, sich ein Hotelzimmer zu nehmen, eine bestimmte Telefonnummer anzurufen und zu sagen, er interessiere sich für Welpen. Nathalie hat 10 000 Pfund zusammengespart, um sich in Zukunft nicht mehr prostituieren zu müssen. Sie hebt das Geld ab und übergibt es Xavier, der sich nach mehreren Telefongesprächen mit verbundenen Augen in ein Hotel bringen lässt, wo er für das Geld ein schallisoliertes Zimmer bekommt, in dem ein vor Angst zitternder Junge (Billy Smith) sitzt. Im Fall von Krankheit oder Tod eines Welpens kümmere man sich gegen einen Aufpreis auch um die Entsorgung, wird Xavier versichert. Er holt einen Schokoladenriegel aus dem Kühlschrank und schenkt ihn dem Jungen. Dann greift er zum Haustelefon und beschwert sich, es sei kein Toilettenpapier da. Den Mann, der welches bringt, überwältigt Xavier und schießt ihm in beide Knie, damit er wenigstens einen der Drahtzieher beim Namen nennt: Friedman. Einem zweiten Mann schießt Xavier bei einem Handgemenge in den Bauch. Den Sterbenden schlägt er so lange gegen die Brust, bis dieser verrät, wo Friedman zu finden ist. Es handelt sich um eine Adresse in Mexiko. Vom Auto aus ruft Xavier bei Nathalie an und spricht auf ihren Anrufbeantworter: "Geh dorthin, wo wir letzten Sommer waren!" Aber es ist zu spät. Er findet ihre Leiche in ihrer Wohnung. Blutergüsse im Gesicht lassen auf ein hartes Verhör vor ihrem Tod schließen. Doch Xavier ist sicher, dass sie ihn nicht verraten hat. Die Familie Spitz zahlt Xavier aus und entbindet ihn von seinem Auftrag. Deborah hat nämlich herausgefunden, was in Paris geschah. Herr Spitz möchte wissen, wo Leons Freundin zu finden ist. Xavier gibt vor, die Telefonnummer nicht bei sich zu haben. Unter vier Augen erklärt er Deborah, ihr Bruder sei vermutlich tot. Kaum hat er die Wohnung verlassen, taucht Carlos auf und fragt, was Xavier gesagt hat. Der bringt den Jungen aus dem Hotel zu Emily und fliegt nach Mexiko. Von einem Ganoven kauft er einen Revolver. Damit dringt er in eine Art Kindergarten ein. Hier sammelt Friedman die Kinder, die er von der Straße holen lässt, bevor er sie gruppenweise nach Los Angeles schmuggelt. Mit vorgehaltener Waffe spricht Xavier einen Mann an. Es handelt sich um Friedman (Bruce Greenwood). Ein Komplize schlägt den ungebetenen Besucher von hinten nieder. Mit Hilfe eines mexikanischen Mädchens gelingt es diesem nach einigen Tagen, sich zu befreien. Xavier zwingt Friedman, ihm in die Augen zu sehen, als er ihn erschießt. Bevor er Mexiko verlässt, bringt er die Kinder mit einem Lastwagen zu einem Pfarrer. Obwohl er nicht mehr für sie arbeitet, berichtet Xavier in London der Familie Spitz: Leon störte offenbar die Kreise internationaler Kinderhändler und wurde deshalb ermordet. Vor seinem Tod war es ihm noch gelungen, einen der Jungen zu retten. Weiter sagt Xavier, Leons Freundin habe ihm auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen, wo sie mit dem Jungen zu finden sei. Herr Spitz verspricht, für das Kind zu sorgen.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
Am Abend wartet Xavier mit Emily und den beiden Jungen. Als sich ein Mann ins Haus schleicht, überrascht Xavier ihn von hinten. Er hat richtig vermutet: Es handelt sich um Carlos. Er hat seinen Schwager umgebracht, weil dieser seine lukrativen Geschäfte störte. Beim Anblick von Carlos entfährt es einem der Jungen: "Der Österreicher!" Carlos erinnert seinen früheren Kollegen daran, dass dieser ihm seine Freiheit verdanke. In diesem Augenblick greift einer seiner Komplizen ein. Das Handgemenge endet, als einer der Jungen Carlos erschießt. |
Filmkritik: |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002 Seitenanfang |