Sam Raimi: Spider-Man mit Tobey Maguire, Willem Dafoe u.a. |
Sam Raimi: Spider-Man |
Inhaltsangabe: Peter Parker (Tobey Maguire) wird von seinen Mitschülern gehänselt und von Mädchen einfach übersehen. Seit seiner Kindheit ist der bei Onkel Ben und Tante May (Cliff Robertson, Rosemary Harris) im New Yorker Stadtteil Queens aufgewachsene Waisenknabe in die Nachbarstochter Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) verliebt – aber die bevorzugt einen sportlichen Mitschüler, der in der Hackordnung ganz oben steht. Bei einem Schulausflug in ein Forschungsinstitut, das genmanipulierte Spinnen züchtet, um die außergewöhnlichen Fähigkeiten verschiedener Spinnenarten zu kombinieren, wird Peter von einem der Versuchstiere in die Hand gebissen. Am nächsten Morgen stellt er verwundert fest, dass er plötzlich ohne Brille schärfer sieht als mit. Als Mary Jane in der Schulkantine neben Peter ausrutscht und ihr Tablett durch die Luft fliegt, fängt Peter blitzschnell nicht nur das Mädchen, sondern auch Tablett, Glas und Teller auf. Bei einer Rauferei mit Mary Janes Freund weicht er den Angriffen seines Gegners geschickt aus und schleudert ihn dann mit einem einzigen Schlag quer durch den Saal. Peter entdeckt nicht nur ungeahnte Kräfte und eine übermenschliche Reaktionsgeschwindigkeit, sondern auch, wie er aus den Handgelenken lange, klebrige und reißfeste Spinnfäden schießen kann. Um sich ein Auto leisten zu können, meldet er sich in einem improvisierten Kostüm mit einer aufgemalten Spinne für einen Wrestling-Kampf gegen "Bone Saw McGraw" (Randy Poffo). Aber statt der versprochenen 3000 Dollar Siegerprämie erhält "Spider-Man" bloß einen 100-Dollar-Schein. Deshalb unternimmt er auch nichts, als im nächsten Augenblick ein Gauner den Wettkampfveranstalter überfällt und mit dem geraubten Geld flieht. Auf der Straße bemerkt er eine Menschenansammlung. Sein Onkel liegt am Boden. Der Räuber hat ihn erschossen. Wenn Peter bei dem Überfall eingegriffen hätte, wäre es nicht geschehen! Er sorgt dafür, dass die Polizei den Mörder seines Onkels zu fassen bekommt. An seinen Spinnfäden schwingt er sich in einem neuen hautengen Outfit von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer, um Menschen beizustehen, die gerade überfallen werden. Aus einer brennenden Wohnung rettet er einen Säugling. Nie wird er vergessen, was sein Onkel zu ihm sagte: "Große Macht bedeutet auch große Verantwortung." Der skrupellose Chefredakteur des "Daily Bugle", J. Jonah Jameson (J. K. Simmons) schlachtet die Meldungen über den neuen Helden aus, aber niemand ahnt, wer sich hinter der Maske verbirgt – auch Peters einziger Schulfreund Harry Osborn (James Franco) nicht. Harry wird von seinem Vater als Versager verachtet. Norman Osborn (Willem Dafoe) ist ein genialer Wissenschaftler und Unternehmer, der mit allen Mitteln erreichen will, dass die Regierung einen zukunftsweisenden Auftrag an seine Firma vergibt – ![]()
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
Norman Osborn findet heraus, wer das Spinnenkostüm trägt, und als sein Sohn ihm erzählt, dass Peter Parker seit seiner Kindheit Mary Jane Watson liebt, bringt er sie in seine Gewalt. Auf einer hohen Brücke erwartet er Spider-Man und stellt ihn vor die Alternative: Entweder lässt er Mary Jane fallen, die in seinem linken Arm über dem Abgrund zappelt, oder er öffnet seine rechte Hand, mit der er das durchtrennte Tragseil einer Seilbahnkabine mit einem Dutzend Schülern hält. In einem übermenschlichen Kraftakt gelingt es Spider-Man, sowohl Mary Jane als auch die Schüler zu retten. Im letzten Augenblick weicht er einem heimtückischen Angriff seines Gegners mit einem ferngesteuerten Miniflugzeug aus, das daraufhin den grünen Kobold trifft und tötet. |
Filmkritik: Wir reden hier von einem Studenten mit Superkräften und chronischem Helfersyndrom, der von der Idee besessen ist, für das Gesetz zu kämpfen, seine Gegner nicht zu hassen, stets das Richtige zu tun und niemanden zu enttäuschen [...] Nicht anders wollten es seine moralischen Wegweiser, der verstorbene Onkel Ben und die gütige Tante May. Dies waren zwei Menschen von derart haarsträubender Rechtschaffenheit, dass jeder Satz aus ihrem Mund in der Luft stehenblieb, um dann wie in Stein gemeißelt auf den Boden zu krachen [...] Teil eins war der ultimative Pubertätsfilm, das Erwachen unheimlicher aber auch faszinierender Kräfte im eigenen Körper. (Tobias Kniebe, Süddeutsche Zeitung, 30. April 2007)
Leider ist das Kostüm des grünen Kobolds recht stil- und fantasielos ausgefallen – nicht zu vergleichen etwa mit der von Jean-Paul Gaultier entworfenen Figur des Jean Baptiste Emanuel Zorg in "Das fünfte Element" von Luc Besson. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002/2007
Sam Raimi: Schneller als der Tod |