Wolfgang Schuller: Kleopatra. Königin in drei Kulturen (Biografie) |
Wolfgang Schuller:
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Inhaltsangabe und Buchbesprechung:
Statt den Klischees zu folgen, beschäftigt Wolfgang Schuller sich in seiner Biografie kritisch mit widersprüchlichen Zeugnissen über Kleopatra und setzt daraus ein Bild zusammen. Aufgrund der lückenhaften Quellenlage und der
Kleopatra wurzelte in den beiden Kulturen, in denen sie aufgewachsen war, und ging souverän mit ihnen um. Die dritte glaubte sie sich durch die beiden Männer dienstbar machen zu können, die sie liebte und von denen sie im selben Sinne geliebt wurde. (Seite 195) Auch mit der Frage, ob Kleopatra sich nur aus Staatsräson mit Caesar und Antonius einließ oder die beiden Römer wirklich liebte, beschäftigt sich Wolfgang Schuller. Spielt die Liebe wirklich die herausragende Rolle, die ihr im allgemeinen Bewusstsein wohl von Anfang an und bis zum heutigen Tage zugemessen wird? Hat Kleopatra, wie die ihr feindlich gesinnten Quellen nicht müde werden zu behaupten, Caesar und insbesondere Antonius zu Liebessklaven gemacht, ihre erotischen Künste also kühl zu politischen Zwecken eingesetzt? Hatte die Liebe Caesar und besonders Antonius blind gemacht und sie die Politik vergessen lassen? War die Liebe gegenseitig? Oder ist die jeweilige Liebesgeschichte eine übertriebene romantische Ausschmückung von Geschehnissen, die nur kalt und politisch zu erklären sind? (Seite 177)
Immer wieder zitiert Wolfgang Schuller Plutarch und andere antike Autoren, aber er übernimmt ihre Meinungen nicht ungeprüft. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010
Kleopatra (Kurzbiografie) |