Martin Scorsese: Kundun |
Martin Scorsese: Kundun |
Inhaltsangabe: Tibet existiert seit dem 7. Jahrhundert als Staat. Das damalige Königshaus führte den Buddhismus ein, der sich im 11. Jahrhundert – in der Ausprägung des Lamaismus – als Staatsreligion durchsetzte. In dem von Dschingis Khan 1221 eroberten Gebiet setzten die Mongolen im 13. Jahrhundert einen Priesterkönig ein. Im 18. Jahrhundert musste das schon seit Jahrhunderten von China beherrschte Land die chinesische Oberhoheit anerkennen, doch nach dem Sturz der Mandschu-Dynastie im Jahr 1911 wurden die Chinesen aus Tibet vertrieben, und drei Jahre später garantierten Großbritannien, Indien und Russland die Unabhängigkeit des vom Dalai Lama regierten Staates. Der Dalai Lama, der höchste geistliche Würdenträger des Lamaismus – und bis 1950 auch das politische Oberhaupt der Tibeter –, gilt als Verkörperung göttlichen Wesens, als Reinkarnation eines Bodhisattwa. Wenn ein Dalai Lama stirbt, wird sein Nachfolger anhand bestimmter Zeichen unter den tibetischen Kleinkindern gesucht. Der heutige Dalai Lama wurde am 6. Juni 1935 nahe der chinesischen Grenze als Bauernsohn Ngawang Lobsang Tenzin Gyatso geboren. Der Film beginnt, als Tenzin Gyatso 1937 als 14. Inkarnation des Dalai Lama entdeckt wird. Die Mönche nehmen ihn 1939 mit nach Lhasa und sorgen für seine Erziehung in der Abgeschiedenheit des Klosterpalastes Potala, wo er 1940 den Thron besteigt. Die bedeutendsten Männer bilden ihn zu ihrem politischen Führer und ihrer moralischen Autorität aus. Die Volksrepublik China marschiert 1949 in Tibet ein und annektiert das Hochland zwei Jahre später. Nach einem erfolglosen Aufstand flieht der Dalai Lama im März 1959 nach Indien ins Exil. |
Filmkritik: |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Martin Scorsese (Kurzbiografie) |