Überhaupt lässt sich Welt nur durch Leben verorten – welt / raum / reisen von Michael Speier
Michael Speier gehört zu den wohl eher verkannten Dichtern unserer Zeit. Obwohl er schon seit der Mitte der 70er Jahre leidenschaftlich in der deutschen Lyrik unterwegs ...
Ein Holzknecht platzt aus einundfünzig Hüllen – Fritz Widhalm fängt ihn auf
Hört, hört! Ein "polymorph-perverser ehemaliger Holzknecht" namens Konrad Berger verlässt Niederösterreich und verunsichert Wien. Gut, nicht ganz Wien, und verunsichern h...
Mögen, wie der andere geschieht – Junge deutschsprachige Lyrik in einer Anthologie von Marius Hulpe
Es geht um Räume, sehr eigene und spezielle Räume, es geht um Bewegungen darin, wie sie immer nur der sich Bewegende tun kann, wenn er etwas wie sich selbst parat...
Zwischen hier und der Fliehkraft. Neue Gedichte von Björn Kuhligk
Björn Kuhligk gehört zur unprätentiösen Sorte Dichter, die sich von Dingen, die es nicht gibt, fernhalten. Für den der sagt, was er sieht, existiert zum Beispiel der Himmel (zumindest tagsüber) le...
Aus der Gegenwart ins Licht – neue deutsche Lyrik und Ihre Stellvertreter
Laute, Verse – die Bestandteile eines Gedichtes. Auch so kann man, schreibt der Herausgeber Thomas Geiger, den Titel jener gerade erschienenen Anthologie lesen, die schon im Vorfeld ...
Lyrische Teppiche - eine Sammlung ausgewählter Gedichte von Göran Sonnevi
„Sonnevis Lyrik verstand (und versteht) sich als mögliches Werkzeug gegen hypostasierte sprachliche und gesellschaftliche Strukturen, in dem ständigen prozeßhaften Versuch, das »Unmenschli...
„Einer Luft, die sich sehnt nach der einzelnen Stimme“ – Über zwei Gedichte von Tomas Venclova und eine Lesung in Rheine
"Man wird lange suchen müssen in den Weiten Osteuropas, um eine auch nur annähernd so abgeklärte Stimme zu finden, eine Stimme von so la...
Saturnische Ellipsen – der S. Fischer Verlag eröffnet die Werkausgabe von Wolfgang Hilbig
Die Nachwirkung dieses Mannes dürfte von einiger Vehemenz sein, und sie sollte längst nicht nur bei denen angekommen sein, die Bedenkliches hinter sich haben, denen Vages b...
Verteidigung der Poesie - Adam Zagajewskis Essays über Literatur und Kunst
Adam Zagajewski hat sich nicht nur als herausragender polnischer Lyriker einen Namen gemacht. Er pflegt auch das Genre des Essays und ist damit schon vor einiger Zeit im deutschsprachigen...
Kritik und poetologische Selbstbefragung – „Der Himmel ist blau“ von Franz Josef Czernin
Franz Josef Czernin – ohne jeden Zweifel poeta doctus – zählt zu den wenigen Schriftstellern, die einen Weg gefunden haben, überzeugend über Literatur zu schreiben, ohne ein...
Der Schritt aus dem Lärm zu „sternen und stimmen“ von Walter Wagner
Das knappe Gedicht steckt seine Gültigkeit ab. Schnell stehen die Eckpfeiler, von denen aus gemessen wird. Worte als Raumgeber und „Lichtfransen“. Sie fungieren als Zungen, die den Text zur glei...
Lyrik ist Musik und lehrt uns nichts – Gesammelte Gedichte von Franz Josef Czernin
Der gediegene und also auf Dauer angelegte Band des Hanser Verlages enthält eine Zusammenschau Czernin'scher Lyrik, die von 1979 bis zur Gegenwart reicht. Wer mit dieser Art von (...
Soundtrack der modernen Großstadt – zur Neuübersetzung von T.S. Eliots Waste Land bei suhrkamp
Grad in der Mitte unserer Lebenskreise,
Befand ich mich in einem dunklen Walde,
Weil ich den rechten Weg verloren hatte.*
Im November 192...
Drei-Wege-Text - Zu Rudolf Bussmanns "Aphorismen und Bagatellen"
Dem "Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft" zufolge ist ein Aphorismus ein Text "in Prosa in einer Serie gleichartiger Texte, innerhalb dieser Serie aber jeweils ...
Weg vom Betroffenen, hin zum Betreff - über Sabine Imhof und „Das Alibi der Abwesenheit“
Wenn man die in der Anthologie „Lyrik von Jetzt zwei“ aufgenommenen Dichter/innen überschaut, fällt auf, dass erstaunlich viele Frauen vertreten sind, sogar in einer knappen...
Abenteuerliche Textstrecken und ungewöhnliche Erkundungen – „Das Wort als schöne Kunst betrachtet“
Mit der Wortverbindung "... als schöne Kunst betrachtet" werden seit der Setzung dieses Paradigmas durch Thomas de Quinceys satirischen Essay "Der M...
Mit einem Knicks ins Groteske – Heinz D. Heisls Roman „Abriss“
Erinnerung gleicht manchmal jenem Vorgang, den wir „in die Speichen greifen“ nennen, das Rad der Zeit dreht sich unbarmherzig, wer unvorsichtig hineingreift holt sich oft blutige Finger. In Heinz D. ...
Die Flüchtigkeit weiß keine Zeit – Gedichte von Jörg Bernig
Die Verfahren der Lyrik werden immer kunstvoller. Oft geht es darum, Texte so zu gestalten, daß man sie möglichst nicht versteht, nicht weil man etwas zu verbergen hätte, sondern weil das Verborgene als...
Fast Food für die Seele - David Schalkos Romanerstling „Frühstück in Helsinki“
„8 Beziehungen und 14 Jobs in 10 Jahren. Von den 36 Seitensprüngen mal abgesehen.“ So weit zu Daniels knapper, aussagekräftiger Vita, mit der er bei einem Vorstellungsgespräch vermutl...
Demmin ist Twin Peaks – Jürgen Landt erzählt die Geschichte eines Unangepassten
»dann riss ihr der damm. und ich war da«, lautet das erste Kapitel. Die gewöhnungsbedürftige Form des radikalen Kleinschreibens führt den Leser in eine Welt, die nur auf den e...
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