baustelle
I
natürlicher
einstieg" bei HA, einmal laut lesen,
leichten schrittes
zu WOS, einmal laut lesen,
leichten schrittes
zu HALLO, HALLO, einmal laut lesen wieder zu HA,...
besondere empfehlung:
lesung zu zweit, zu dritt oder im chor
natürlicher einstieg?
steigen Sie ein, wo Sie möchten. Sie sind an jeder stelle willkommen.
wenn Sie in der ubahn oder wo immer ein (hand)telefonat mithören, steigen
Sie auch an jeder stelle ein.
baustelle
II, himml
ora höull
in jedem feld steht
eine zeile, auf einem bein von feld zu feld hüpfen, stehen bleiben, laut
lesen, weiterhüpfen
ort: auf der straße,
2 3 mal auf der hauptstraße, jedenfalls 1x vor der gemeinde
- i woas nid
- nix gheard
- i woas nix
- nia nix gheard
- (leerfeld)
- nou nia wos guad
s gheard va dei
- nou nia nix guads
dafrog va dei
- hosd as gsechan
- hosd den gsechan
- wia de ausschaud
- hosd dei gsechan
- wia dei ausschaud
- wia dei ausschaun
- kunnsd
- kunnsd
- kunnsd
- himml ora höul?
auf dem anderen
bein wieder an den anfang zurückhüpfen und von vorne beginnen
- i woas nid
- nix gheard
- i wos nix
- nia nix ...
baustelle
III
dach über dem kopf, in
blauer schrift
baustelle
IV
Pyramus et Thisbe, iuvenum
pulcherimus alter, altera ...in
weiß oder rosa
ovid is full oasch in schwarz daneben
ebenfalls in schwarz, gott a.
ovid auf dem holzzaun
baustelle
V
umsetzungsidee: Alfred
Graf, sätze auf stoff"bahnen" an den säulen vom kanzley-eingang
zur kirche, jeweils mit steinen, allenfalls auch mit erde beschwert
- wia i ausschau, Silke,
18
- i bin sou dick, Sarah
,10
- i bin sou schiach,
Katrin, 15
- wia i ausschau, Angelika,
17
- i bin sou dick, Amela
14
- mia is fad, Kathrin,
16
- mei nsch, mei n nosn,
Gerlinde, 15
- i bin sou dick, Daniela,
14
- wia i ausschau, Doris,
15
- mia is sou fad, Natalija,
13
- meini heind san sou
broad, Anja, 18
- i drau mi nid, Sandra
10
- des koun i nid, Michaela,
17
- i bin echd schiach,
Carina, 17
- des bring i nid z
soum, Eva, 15
- dies koun i nia,Jacqueline
12
- des schoff i nid,
Ramona, 11
- des lern i ni, Jasmine
18
baustelle
VI
mauer, fuck, schwarz
gesprüht, www.
... .at, mit
rotem spray davorgesprüht, mandi
liebt stefan, schwarz, stefan rot durchgestrichen,
darüber,
ina
baustelle
VII
ja/ nein buchstaben
aus metall im bach durch den ort, glänzend, silber und gold
eine laufmasche ist
ein ja oder nein. wenn ein strumpf eine laufmasche hat, ist nur das halbe
geld hin. wenn Sie von der selben art noch ein paar haben. eine laufmasche
ist ein ja oder nein, ein L ist ein ja oder nein.
bezugnahme auf venedig-text
baustelle
VIII
ein überdimensionales O als buchstabe(n) in der kirche, styropor, weiß, an eine säule gelehnt,
daneben kleinere ebenfalls styoporbuchstaben, die in da s O hineingegeben werden können. zum ankreuzen" gibt es entweder
einen sehr dicken schwarzen filzstift, mit dem man JA, NEIN oder WEISS NICHT
auf das O schreibt, oder man bringt vorgefertigte zetteln mit ja, nein, weiß nicht
am buchstaben O an, es könnte auch drei Os
geben, eines blau für JA, eines rot für NEIN und eines weiß
für WEISS NICHT. die besucherInnen machen einen strich auf jeweils dem
buchstaben ihrer wahl.
eine laufmasche ist
eine antwort. eine laufmasche ist eine antwort. ja oder nein, eine laufmasche
ist eine antwort.
baustelle
IX
X als styroporbuchstaben an den masten auf der wiese hin zum gartenhaus (mähen
am eröffnungstag), mit diesem X können Sie zu einem ja gehen oder zu einem nein oder einem weiß
nicht, jeweils auf die mauer gesprüht oder als lackierte holzbuchstaben
an die mauer des gartenhauses gelehnt. oder an der mauer lehnen (wieder) drei Os
(können auch als kreise auf der mauer sein), zu denen die besucherinnen
die JAs, NEINs
oder WN"
(weiß nichtse) tragen.
baustelle
X
iss kinn iss läuft
im gasthaus, in der küche,
iss kinn iss,
für bestimmte tage oder abwechselnd an jedem wochentag in einem anderen
gasthaus, schlag 12 uhr gehen draußen die glocken los und drinnen nicht
die nachrichten, sondern iss,
kinn, iss.
baustelle
XI
angebracht auf der
brunnenmauer" beim eisgeschäft, eis mit vorher und nacher:
l |
|
e |
r |
|
|
b |
EIS |
er |
w |
EIS |
s |
m |
EIS |
el |
r |
|
sen |
l |
|
en |
pr |
|
|
baustelle
XII
wer sind wir?
am anfang steht die
statistik.
am anfang steht die
frage, stimmt die statistik?
kann man, frau das überhaupt
vergleichen?
ja, kann man, frau schon,
nein kann man, frau nicht.
kann man, frau schon,
zu klären sind die annahmen. werden die namen aller in st. lambrecht
geborenen untersucht oder die gerade zufällig zum zeitpunkt xy hier lebenden?
lassen sich jahrzehnte mit offenbar geburtstarken jahrgängen mit den
geburtenschwächeren jahrgängen vergleichen. sind die einzelnen jahrzehnte
mit einem faktor zu gewichten (verstärkung der jahrgänge, aus denen
männer im krieg gefallen oder verschollen sind). eine statistik ist eine
statistik. here we are, die hitliste der namen von st. lambrecht.
6,5% aller bewohnerinnen
von St. Lambrecht anfang juli 2000 heißen Maria, 6 % aller bewohner
sind auf Johann, Johannes oder Hannes getauft. die Hansen und Hannesmögen
die in einen topf geworfenheit verzeihen.
in der ausstellung finden
Sie auch eine liste aller vornamen, gereiht nach dem alphabet und in der anzahl
ihres vorhandenseins. gehen Sie den details weiter nach, forschen Sie, erforschen
Sie die suppe, aus der sie kommen, fischen Sie in den namen, fischen sie in
den namenswässern. suchen, recherchieren Sie selbst.
an dieser stelle sei
der gemeinde St. Lambrecht bzw. dem meldeamt von st. lambrecht, im besonderen
die kollegen, die sich mit dem neuen edv-programm herumgeschlagen hat.
aber sehen sie selbst
in die hitliste auf der folgenden seite:
|
Maria |
59 |
6,5% |
Johann(es) |
46 |
6,0% |
|
Christine,a |
27 |
3,0% |
Franz |
41 |
5,2% |
|
Anna |
26 |
2,8% |
Josef |
36 |
4,4% |
|
|
|
12,3% |
|
|
15,6% |
|
1903-1920 |
Maria |
13 |
|
Johann |
4 |
|
|
Anna |
4 |
|
Franz |
3 |
|
|
Elisabeth |
4 |
|
Josef |
2 |
|
1921-1930 |
Maria |
11 |
|
Johann |
10 |
|
|
Margarethe,a |
6 |
|
Franz |
9 |
|
|
Anna |
5 |
|
Josef |
5 |
|
|
Ernestine |
5 |
|
|
|
|
1931-1940 |
Maria |
13 |
|
Josef |
10 |
|
|
Anna |
7 |
|
Franz |
5 |
|
|
Aloisia |
6 |
|
Johann |
4 |
|
1941-1950 |
Waltraud |
6 |
|
Franz |
9 |
|
|
Maria |
5 |
|
Alfred |
5 |
|
|
Christine,a |
5 |
|
Josef |
4 |
|
1951-1960 |
Maria |
9 |
|
Johann |
10 |
|
|
Ingrid |
8 |
|
Josef |
8 |
|
|
Brigitte |
6 |
|
Franz |
6 |
|
|
Waltraud |
6 |
|
Herbert |
6 |
|
1961-1970 |
Monika |
6 |
|
Johann,es |
7 |
|
|
Brigitte |
5 |
|
Josef |
5 |
|
|
Elke |
5 |
|
Klaus |
5 |
|
|
|
|
|
Bernhard |
5 |
|
|
|
|
|
Franz |
5 |
|
1971-1980 |
Michaela |
7 |
|
Martin |
8 |
|
|
Christine,a |
4 |
|
Wolfgang |
6 |
|
|
Sabine |
4 |
|
Andreas |
5 |
|
|
|
|
|
Christian |
5 |
|
|
|
|
|
Markus |
5 |
|
1981-1990 |
Daniela |
7 |
|
Andreas |
9 |
|
|
Christina,e |
5 |
|
Christian |
6 |
|
|
Claudia |
4 |
|
Thomas |
6 |
|
|
Sandra |
4 |
|
|
|
|
1991-2000 |
|
|
|
Patrick |
6 |
|
|
alle anderen Namen
kommen höchstens
3x oder seltener
vor. |
baustelle
XIII
laufschrift vor dem
kloster oder über den kanzley-eingang, vorzugsweise rot
sgod
sgod sgod s goud schia sgod sgod sgoud schian griass
goud heind doums leisn mourgn büldln ausschdölln a
sou a foafalwearch ha a sou a foafalwearch ha muansd nid sgod sgod
sgoud schia sgod sgod sgoud schia
baustelle
XIV
pc mit digitalfoto
von der mauer und der dazugehörigen aufschrift, digitale montage, als-ob
fotos von der mauer, also ob echt siehe oben, www.fuck.at auf die mauer gesprayt
worden wäre
jeder besucher, jede
besucherin des kartenbüros wird mit dem hinweis auf ein kunstprojekt
gezwungen in den bildschirm zu schauen.
egal, was er oder
sie im infoladen macht. im besonderen, wenn er oder sie nur schauen will,
wollen. sagt er oder sie, er oder sie wolle nur schauen, dann sagen der oder
die verwalterInnen des tresens im klosterinfoladen, genau das können
sie hier, genau das nur schauen, bieten, böten sie jetzt neu auf dem
bildschirm an.
extra für die,
die nur schauen wollen, die nur wegen des nur schauen wollens in das infobüro
kommen, habe man eine extra kunstaktion bei echten künstlerInnen in auftrag
gegeben und bestellt, genau für das schauen, bei uns, sagen die verwalterInnen
hinter dem tresen, dann dem oder der besucherin oder beiden oder auch überhaupt
mehreren, genau für die schauerInnen, für die nur-schauerInnen hätte
man sich extra mühe gegeben, hätte man sich extra etwas ausgedacht,
es sei ja nicht so, die kirche, das kloster sei ja nicht so, nicht so weltfremd,
wie das manche vielleicht immer noch glauben, so weltfremd sei die kirche,
das kloster noch lange nicht, nur weil die presse, das fernsehen, die zeitungen,
immer nur das komische schreiben und kaum jemand mehr, sich wirklich. sie,
sie besucher, besucherin des infoladens vielleicht doch, vielleicht gehören
sie ja zu denen, die auch aus religösen motiven, so halb wenigstens oder
überhaupt aus ganz weit gefaßtem geistlich- geistigem interesse
auch touristisch in ein kloster gehen, weil sie sowieso ab und zu in die kirche
gehen, und dann wissen sie ja, was sich in der kirche an änderungen in
den letzten jahren abgespielt hat, wie offen die kirche geworden ist, wie
sie weit die tore geöffnet hat für ministrantinnen, diakone und
andere.
stop. nein, keine
kirchendiskussion. sie müssen nicht wissen, wie offen die kirche ist.
hier tritt ihnen die kirche, hier ausnahmsweise, was sie sonst, im allgemeinen
und im besonderen, in ihrem spirituellen allgemeinen und in ihrem spirituellem
besonderen, wenn sie dieses wort noch erlauben, also in dem ihr wesen wesentlich
charakterisierendem tritt die kirche hier im infoladen nicht auf, selbstverständlich
können sie auch hier im infoladen nach einem beichtgespräch fragen
oder nach den exerzitien, wir helfen ihnen dabei gerne weiter, wir diskutieren
auf anmeldung auch über religiöse fragen mit ihnen, aber hier, hier
und jetzt im st. lambrechter infoladen geht es um sie, hier geht es in erster
linie, in allererster linie um ihre touristischen interessen, um ihren touristischen
bedarf, der konkret sein kann oder noch ganz unspezifisch.
am allermeisten geht
es um Ihren wunsch, nur schauen zu wollen.
nur schauen wollen.
willkommen. willkommen. wilkommen, wenn sie nur schauen wollen, für sie,
genau für sie haben wir jetzt ein programm, hat der abt jetzt ein programm,
extra für sie, für die, die nur schauen wollen, die nur zum schauen
kommen, hat der abt ein programm, ein extraprogramm, ein extrakunstprogramm
in auftrag gegeben, damit sie nicht. damit sie nicht so verloren und leer
herumstehen. damit sie nicht mit dem hohlen oder dummen blick, mit dem sie
hereingekommen sind, wieder hinausgehen, damit sie nicht. damit sie.
schauen sie. schauen
sie ganz unverbindlich, kommen sie ganz unverbindlich, ganz unverbindlich
schauen sie in den computer und.
liebe sie oder er
nur schauen wollende oder R, wir haben Sie, Dich als zielgruppe erkannt. nein,
schauen sie nicht weg, gehen sie nicht weg, nein, gehen können sie jetzt
nicht, wenn sie, wenn Du so eine nur schauen wollende, R bist, dann, nein,
kannst Du jetzt nicht gehen. genau Dich hat sich die diözesionale marketingstelle
als zielgruppe ausgedacht. und als zeichen guten willens, nein als zeichen
richtig verstandenen fortschritts hat sich st. lambrecht an die spitze der
entwicklung gestellt. und sich die nur schauer und nur schauerinnen als zielgruppe
angelacht. jetzt lachen sie. wir auch. ja genau. jetzt bewahren sie sich diesen
humor und kommen sie mit mir zum bildschirm.
... und so weiter.
die angestellten, auch deren vertreterInnen im infoladen (bspw. bzw. im besonderen
auch P. M.) sollten entsprechend geschult werden, damit sie wirklich in der
lage sind die NUR SCHAUEN WOLLENDEN BESUCHERINNEN richtig zu beraten und zu
motivieren. damit auch die nurschauerInnen endlich ein richtiges programm
erhalten. ESMUSS IHNEN, den verwalterInnen des tresens im infoladen gelingen,
MUSS, die nur schauen wollenden bersucherInnen zu einem blick, wenigstens
zu einem blick zu bewegen, ansonsten.
vergessen sie es.
nein, vergessen sie es. mit ihre einstellung, mit ihrer negativen einstellung,
wie soll das, das kann nicht, das kann nicht, das geht nicht, weil sie das
sagen, weil sie das sagen, geht es nicht, würden sie nämlich sagen,
es geht, dann ginge es auch. also, wenn sie als entscheidungsträger des
stiftes sagen, es geht, bei uns im stiftischen infoladen schauen die nur schauen
wollenden besucherInnen in den bildschirm dann geht das auch.
aber wenn sie es nicht
sagen.
dabei sollte es sich
erübrigen zu erwähnen, dass die besucherInnen besonders darauf hingewiesen
werden, dass das alles vollkommen gratis und kostenlos sei, freiwillige
spenden sowohl allgemein als auch für besondere zwecke wie die orgelrenovierung
gerne entgegengenommen werden. ab bestimmten beträgen werden die namen
bzw. bezeichnungen der spender auf wunsch gerne entweder öffentlich dargestellt
oder dezent verschwiegen.
ort: infobüro
aber noch einmal,
wichtig ist nicht das spenden, das ist eine draufgabe, ein nice to have, dass
MUSS, das MUST ist der blick in den bildschirm.
baustelle
XV
friedhof, holztafel,
inschrift, bspw. eingebrannt, oder mit braunem lack aufgemalt, so wie ein
prov. grabkreuz
mei n god, (dschobbal?,
kinn? diandl?), häsd die babn g holdn
begleittafel, bildbeschreibung,
ton: wohlwollend,
freundlich
baustelle
XVI
in der kirche,
lautsprecher, sgod, sgod, nur immer wieder sgod, sgod, griaß goud, s
goud schian, keimb s na eina, keimb s na zuwa, mia houm schua nou blodz, sgod,
sgod, sgoud schia, keimbs na he do, geards ruahig a bill vira, keimbs, na
keimbs, keimbs eina ba di di, weids nid aussn schdian, keimbs eina, keimbs
zuwa, sgod,...
einladung zum tisch,
grüßgottgedicht
baustelle
XVII
textteile aus weiß"
der bauer breitet seine
schürze aus, ein ...
am morgen aufstehen,
am morgen aufstehen ...
die oma strickt... ein
pullover ist eine antwort
ist mir ein gelb in
das weiß gefallen