Es ist: 15-12-2020, 17:31
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Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Beitrag #1 |

Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Drei Anmerkungen habe ich zu der Geschichte:
Ich brauche einen besseren Titel. Ein besseres Wort für schneegepudert und jemand der mir sagt, wo ich die Geschichte am Besten trenne.


Der Wind strich über die schneegepuderten Gräser der Ebene. Sanft legten sich die Halme in den Wind und man hörte es rascheln zu ihren Wurzeln. Mäuse, Kaninchen und andere kleine Tiere suchten fleißig nach Nahrung und kämpften so im beginnenden Winter um ihr Überleben.
Etwas, das Merril und seine Männer auch bald tun würden. Im Morgengrauen hatten sie ihre Stellungen eingenommen und nun warteten sie auf den Feind, der bald am anderen Ende des Feldes eintreffen würde. Für Hinterhalte war hier kein Platz. Eine Tatsache, die Merril aufseufzen ließ, aber ändern konnte er daran nichts. Sowohl die Truppen seines Gegners als auch seine eigenen waren sehr schnell vorgerückt, um einen für sie günstigen Punkt im Gelände zu erreichen. Dabei hatten sie sich gegenseitig die Chance darauf genommen und nun trafen sie sich auf dieser weiten freien Fläche, nur von einzelnen Bäumen unterbrochen und einem kleinen Fluss durchzogen, die in der Mitte ihrer beiden Marschrouten lag. Hier gab es keine Möglichkeit für Spielchen und überraschende Manöver. An diesem Ort konnte der Kommandant, alle Truppen sehen und allein auf sein taktisches und strategisches Geschick kam es an. Merril hoffte seines würde ausreichen den Sieg zu erringen. Er schaute hinaus, spähte nach dem Feind, mit den Händen auf den Sattelknauf gestützt. Allein, wie immer vor einer Schlacht. Einen kurzen Moment blieb er so, dann sank er in seinen Sattel, atmete tief durch und ritt durch die Reihen seiner Männer hinter die Linien zu seinem Kommandostab. Hoffentlich hatten seine Offiziere schon Pläne entwickelt, die er begutachten konnte. Es war immer besser unterschiedliche Meinungen zu hören, um Schwachpunkte zu erkennen und alles klarer zu sehen.

Die Nacht fiel herab auf die Welt und auf das „Sturmwind“, jenem Wirtshaus in dem Roland schon seit Jahrzehnten von seinen „Reisen“ berichtete. Er war zwar nie selbst aus dem kleinen Dorf fort gewesen, aber seine Berichte zeugten von einer Lebendigkeit, die sonst nur Abenteurer ihnen verleihen konnten und er übertraf sie sogar.
Der dunkle Vorhang der Nacht hatte sich jetzt über der Welt geschlossen und nur der kalte Schnee glitzerte unter den vereinzelt leuchtenden Sterne, zusammen mit dem von Eis überzogenen Sakmara.
Lichter waren vereinzelt durch die Fensterladen zu sehen, mit denen die Menschen versuchten die Dunkelheit und Kälte, der längsten Nacht des Sonnenlaufes zu vertreiben.
Im „Sturmwind„ allerdings, waren viele Menschen versammelt. Einwohner und Reisende, denn in einer solchen Nacht blieb kaum jemand gerne alleine und Roland würde während der dunklen Stunden seine längsten Geschichten erzählen, um die Schatten zu vertreiben.
Er saß ganz alleine an einem Tisch. Vor ihm nur eine einfache Talgkerze, die sein Gesicht schwach beleuchtete und ein Becher heißen, gewürzten Weines. Gerade hatte er eine seiner Erzählungen beendet, griff zu dem Gefäß und nahm einen kräftigen Schluck. Ein Holzscheit zerstob knackend im Herdfeuer. Er setzte den Becher, sich an Matthias, den Wirt, wendend, ab.
„Bring mir noch einen Becher von deinem Wein, mein Freund und dann will ich in mein Heim zurückkehren. Es ist schon spät geworden!“
Roland neigte seinen Kopf leicht zur Seite, als lauschte er einem kaum wahrnehmbaren Geräusch. Er wurde nicht in enttäuscht. Die Männer und Frauen, die ihm den ganzen Abend schon zugehört hatten, gaben ein bedauerndes Raunen von sich und Roland lächelte in seinen Bart hinein. Trotzdem wartete er noch, bis ihn jemand ansprach.
Es war eine junges Mädchen, mit großen braunen Rehaugen und zierlicher Gestalt. Ein junge Frau, der Männer hilflos ausgeliefert waren, wenn sie von ihr mit traurigen Blick angesehen wurden. Sie wusste natürlich darum und auch Roland hätte ihr nicht widerstehen können, hätte er es denn wirklich gewollt.
„Bitte Herr Roland, nur noch einen Bericht von euren gefährlichen Reisen. Seht, es ist noch immer finster draußen und ihr wollt uns junge Frauen, doch nicht da hindurch gehen lassen.“
Den Augenaufschlag, der jetzt folgte, musste sie gut geübt haben, ging es Roland durch den Kopf, denn seine Wirkung hätte er bestimmt nicht verfehlt. Er ließ die Menge noch kurz ungeduldig warten. Nicht, dass sie auf die Idee kamen, er würde seine Erzählungen bereitwillig hergeben. Sie sollten etwas besonderes bleiben. Marja, eins der Mädchen, die für die Bewirtung der Gäste zuständig war, stellt einen neuen, gefüllten Becher vor ihm ab.
„Hier, Roland, Matthias meint, wenn du noch etwas erzählst, bräuchtest du heute nicht zu zahlen.“ Sie zwinkerte ihm zu und Roland lächelte zurück, wussten sie doch beide, dass er noch nie eine Münze im „Sturmwind“ zurückgelassen hatte.
„Nun, gut. Einem solchen Angebot kann ich mich schlecht verwehren. Dann eine dunkle Geschichte zu dunkler Zeit.“ Er nahm noch einen kräftigen Schluck. „Es war vor vielen Jahren hier im “Sturmwind“, da erholte ich mich auf einer meiner Reisen in diesem Gasthaus, als ein Mann auf mich zu trat und mich um einen Gefallen bat. Ich sollte keines meiner Abenteuer erzählen, wie ihr vielleicht vermutet. Oh nein! Ganz im Gegenteil. Er wollte etwas anderes von mir.“ Roland unterbrach sich und sein Blick glitt geistesabwesend in die Ferne, bis sich Matthias räusperte. „Es war eine ähnliche Nacht wie heute, dunkel, kalt. Allerdings war sie noch schwärzer, denn Wolken verhangen den Mond und das Licht der Sterne fand keinen Weg hinab, alles war mit einem samtenen Schwarz überzogen, die meisten Menschen bevorzugten in ihren Häusern zu bleiben.
Selbst hier in diesem heimeligen Gasthaus waren nur wenige Gäste. Kein Lachen erfüllte den Raum, kein Gegröle der Betrunkenen. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass es ein ruhiger ereignisloser Abend werden würde, den ich genießen wollte. Da trat er auf mich zu. Ich würde gerne berichten, er wäre in dunkle Linnen gekleidet gewesen, oder eine Kapuze hätte seinen Gesicht verdeckt, doch so war es nicht.“
Roland beugte sich vor und seine Stimme wurde leiser, fast ein Hauchen.
„Nein, all das hätte man erwarten können, an einem solchen Abend und wäre passend für eine düstere Geschichte. Doch er, er trug helles Leder und einen leuchtend roten Umhang, seine Haare waren lang und von einem Blond, das ich seitdem nie wieder gesehen habe, weder an Mann noch Frau. Ein angenehmes Lächeln war auf seinen Lippen. Es gab keinen Grund sich zu fürchten und doch... schlich ein Gefühl des Unbehagens über meinen Rücken.“
Roland lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah in die Menge seiner Zuhörer. Das schwache Licht der Kerze erreichten ihn kaum noch, er sprach aus den Schatten. Die jungen Frauen und Männer zeigten die erwartete Reaktion. Sie rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her, wussten sie doch, dass Roland nur bei besonders dunklen, schrecklichen Geschichten, diesen Effekt nutzte.
„Er kam also auf mich zu, offen, anscheinend ohne etwas zu verbergen und mit zuckersüßer Stimme sprach er dann zu mir: `Seid gegrüßt mein Herr! Ich habe gehört, ihr könntet wahrliche Epen erzählen über eure Taten.` Ich nickte, nicht sicher, wie ich reagieren sollte.
`Darf ich euch dann um einen Gefallen bitten?` Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte. Schaut nachher nach, wenn ihr mir nicht glaubt.“
Matthias, der Wirt wurde hellhörig, er kannte die Geschichte noch nicht und allein das war ein Grund genau zuzuhören. Aber vor allem hatte er Roland einst gefragt, woher der Abdruck auf dem Tisch stammte, doch der hatte sich immer geweigert, diese eine Geschichte zu erzählen. Zu unbedeutend sei sie, antwortete er dann stets und widmete sich wieder seinem Essen und anderen Geschichten. Jetzt war Matthias gespannt auf die Antworten, die er für das Rätsel bekommen würde. Er hörte Roland aufmerksam zu.
„... ich möchte, dass ihr eine Geschichte verfasst, über eine der größten Schlachten, die je geschlagen wurde.`
`Sicher`, antwortete ich, `erzählt mir von ihr und ich werde sehen, was ich für euch tun kann.` Erwartungsvoll sah ich ihn an, gespannt, ob er von einer Schlacht berichten konnte, die heldenhafter war, als die, die ich erlebt hatte. Er schmunzelte `Oh, berichten werde ich nichts müssen, ihr werdet ihr selbst beiwohnen!` Der Mann hob abwehrend seine Hände. `Keine Sorge, ihr werdet euren Platz nicht verlassen und selbst zur Waffe greifen müssen. Die Schlacht die ich meine findet hier statt, in diesem Raum, zu dieser Zeit. Dort drüben auf dem Spielfeld. - Trotzdem wird viel Blut fließen`
Zuerst wollte ich beleidigt auffahren und dem Herrn eine Lehre erteilen, mich, den Helden mehrere Schlachten, als jemanden zu behandeln, der Angst haben könnte bei dem Gedanken an einen Kampf. Doch etwas in seinen Augen hielt mich zurück. Ob ihr es glaubt oder nicht, für einen kurzen Moment sah ich alle Zeitalter der Welt in ihnen, tief reichten sie hinab bis ins Dunkel des Vergessenen. Solcher Art war meine Neugier geweckt und wir gingen hinüber zu dem Tisch auf den er vorher gewiesen hatte. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, wie dort eine blutige Schlacht geschlagen werden könne, aber aus Erfahrung wusste ich, dass es immer wieder zu Überraschungen kommen kann. Unmöglich scheinende Sachen passieren häufiger, als man denkt.“ Roland nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher. „Mein Begleiter und ich machten also die paar Schritte. Vor uns saßen zwei Männer. Der eine trug dunkle Kleidung und eine Kapuze verbarg sein Gesicht, ein schwarzer Bart und langes schwarzes Haar waren zu sehen, seine Augen lagen tief im Schatten. Vor ihm stand ein Schachbrett, aus edlen Hölzern gearbeitet, die Figuren kunstfertig aus Elfenbein geschnitzt. Er stellte gerade den letzten weißen Bauern vor sich auf. Ihm gegenüber saß ein Mann ganz in weiß gekleidet. Blondes fast weißes Haar floss über seine Schultern, sein Kinn war bartlos. Stechende blaue Augen schauten mich aus ihren Höhlen an und gaben mir das Gefühl gemustert und gewogen zu werden. `Der soll es sein? Bist du sicher?` Mit seiner melodischen Stimme wandte er sich an meinem Begleiter. Dieser nickte einfach nur bestimmt. `Na gut, dann sei es so. Nehmt Platz und sprecht nicht. Es wäre nicht zu eurem Vorteil.` Wieder verflog mein Drang gegen eine solche Behandlung aufzubegehren. Meine Entschlossenheit, immer frei und ohne Zwang zu handeln, zerbrach an meiner Neugier und – auch wenn ich es ungern zugebe – an der Endgültigkeit der Worte, die der Weiße gesprochen hatte. Widerworte schien er nicht zu kennen. Schon seine Haltung machte klar, er würde ein Verhalten, das seinen Interessen zu wider lief, nicht dulden. Wie auch immer die aussehen mochten. Ihr müsst euch vergegenwärtigen, ich war damals noch jung und kräftig, Angst war ein Fremdwort für mich, der Tod hatte mich noch nicht berührt, aber im Beisein dieser Männer lief mir ein Schauder über den Rücken, der mich bleiben und zugleich wünschen ließ, so weit wie möglich vom „Sturmwind“ entfernt zu sein. Meine Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Ich roch förmlich die Gefahr, die von ihnen ausging. Dennoch lehnte ich den angebotenen Platz nicht ab. Mein Auftraggeber hatte einen Stuhl für mich herangezogen und nahm dann auch selbst Platz am Tisch.
`Lasst uns dann beginnen, mein alter Rivale`, sprach der Mann in schwarz. `Da weiß beginnt werde ich den ersten Zug machen.`
Seine Hand kam zum Vorschein, an denen sich graue Lederhandschuh befanden, deren Herkunft ich aber nicht erkennen konnte. Das Leder war zu dick für ein normales Tier, außerdem viel zu faltig. Er ergriff einen weißen Bauern und zog ihn zwei Felder vor.
Der Weiße nickte und dachte nach.“
Roland unterbrach sich und griff in eine seiner Taschen. Ruhig und gelassen holte er eine Pfeife und Tabak hervor. Jede einzelne Bewegung von ihm, war laut im „Sturmwind“ zu hören, denn sie verursachten, von dem Knacken der Holzscheite abgesehen, die einzigen Geräusche. Alle Gäste hielten den Atem an und warteten auf den Fortgang der Geschichte. Selbst Matthias und seine beiden Bedienungen hatten sich gebannt hingesetzt. Sie spürten, dies war nicht eine seiner üblichen Erzählungen, an dieser war mehr. Die Worte strahlten auf eine Art Magie aus, die sie noch nicht kannten. Rolands Worte waren ernster als gewohnt. Seine Stimme trug nicht die ihr immer innewohnende Fröhlichkeit. In der Zwischenzeit hatte Roland seine Pfeife ausgeklopft und neu gestopft. Mit einem Kienspan zündete er sie an, lehnte sich zurück und paffte ein paar mal nachdenklich.

Merril starrte über das Feld direkt auf die Linien des Feindes. Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt. Wie ein Spiegelbild seiner Schlachtreihen standen sie da. Vorne die leichte Infanterie, dahinter auf den äußeren Position, die Schwere, daneben dann auf beiden Seiten die schwere und leichte Reiterei, dann vermutete er genau wie bei seinen Truppen eine Mischung aus Magiern und Bogenschützen, direkt neben dem Kommandostab und den Eliteeinheiten. Es würde ein schwerer Kampf werden, da auch die Truppenstärken nahezu gleich waren. Es würde ganz darauf ankommen, wer die bessere Moral und Taktik besaß. Wer entschlossener war. Gerade das machte ihm Sorgen.
Denn er war in das Land Kmor eingefallen, hatte Krieg in das Land getragen, nicht sie.
Seine Männer waren satt von den vielen Siegen. Für sie war die Bedrohung, die von Kmor immer ausgegangen war, gebannt, schließlich hatten sie es verwüstet und nahezu jede Stadt geschleift. Das Land war auf Jahrhunderte hinaus augenscheinlich nicht mehr fähig Krieg zu führen. Dies hatte der Großteil seiner Männer im Kopf und es ließ sich auch nicht austreiben. Unweigerlich führten solche Gedanken aber zu Nachlässigkeit. Die Bewohner Kmors hingegen kämpften um ihr Überleben, für ihr Land – für ihre Rache. Sie würden mit einer Vehemenz zu schlagen, die jeden Nachteil in Ausrüstung und Ausbildung gegenüber Merrils Truppen ausgliche.
Merril war sich über die Notwendigkeit eines Siegs bewusst. Errangen sie ihn, konnten sie ungehindert durch das Land ziehen und sämtliche Gefahren beseitigen, damit wirklich Frieden für lange Zeit herrschen konnte. Eine Niederlage zöge einen baldigen Krieg auf eigenen Boden nach sich, der schlimmer wüten würde, als alle bisherigen, denn die Kroms hätten einen noch größeren Blutdurst als je zuvor.
Hörner erklangen. Der Wind trug einen langen, dunklen Ton über das Feld heran. Der mittlere Block Fußsoldaten löste sich aus den gegnerischen Reihen. Es begann.
Merril vertrieb jeden Gedanken an die Zukunft, nur noch eine Sache zählte:
Er musste heute den Sieg erringen.

Roland hatte sich wieder nach vorne gelehnt. Seine Pfeife nahm er aus dem Mund und legte sie vor sich ab. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher, dann erst fuhr er fort.
„Ich saß also mit an dem Tisch, der übrigens immer noch hier steht. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, daran zu sitzen, Cril. Denn das tust du gerade!“ Roland zwinkerte dem so angesprochenen Jüngling zu. Heftig fuhr dieser zusammen und kippte dabei beinahe von seinem Stuhl. Gelächter und ein paar für Cril wenig schmeichelhafte Kommentare waren zu hören. Doch verstummte die Fröhlichkeit bald wieder und Schweigen legte sich über das „Sturmwind“.
„Auf jeden Fall, war der Weiße am Zug. Auch er setzte einen Bauern vor, stellte seinen schwarzen Bauern direkt vor den anderen. Ohne nachzudenken setzte sein Gegner einen weiteren Bauern vor und von da an entwickelte sich ein Spiel, das völlig ohne Kommentare und Bemerkungen ausgetragen wurde. Hin und her wogte der Vorteil. Aber keiner von Beiden konnte einen zwingenden Zug machen. Ich starrte wie gebannt auf das Schachbrett, versank in der Partie, sah wie einzelne Figuren geschlagen wurden und bildete mir ein ihre Schmerzensschreie zu hören. Der metallische Geruch von Blut lag in der Luft, doch waren da nur die Schachfiguren, mehr nicht. Der Schwarze hatte mittlerweile mit seinen Weißen Figuren fast vollkommen die Bauern geschlagen, dafür aber Verluste bei seinen höheren Figuren hinnehmen müssen, beide Türme waren verloren und ein Läufer. Doch gab es keine Anzeichen für Beunruhigung seinerseits. Gelassen zog er seinen Springer vor. Sein Gegenüber überlegte. Bevor er aber zog, beugte er sich vor und atmete aus. Ich weiß es scheint unmöglich, doch als er dieses tat, legte sich ein weißer Schleier über das Brett, wie feiner Sand. Er verschwand sofort wieder, aber für einen Wimpernschlag verwandelten sich die Figuren. Statt ihrer sah ich Menschen und Kreaturen, die miteinander rangen. Sie schlugen aufeinander ein, durchbohrten sich mit ihren Schwertern und Säbeln, schenkten sich nichts, der Boden unter ihnen war blutdurchtränkt. Dann ging dieser Moment vorbei. Der Weiße ergriff seinen Läufer und schlug den Springer.“

Das Rot des Blutes war jetzt die bestimmende Farbe, hatte das reine Weiß des Schnees verdrängt. Menschen und Kroms gaben sich gegenseitig den Tod. Die Schlacht wütete nun schon seit Stunden. Immer wieder hatte Merril geglaubt, er hätte den entscheidenden Vorteil greifbar nahe. Immer wieder hatte er sich geirrt. Der Heerführer von Kmor war fähiger als er gedacht hatte. Im Moment der größten Gefahr für seine Truppen, zog er sie zurück und griff an unerwarteter Stelle an, so dass Merril in Bedrängnis geriet und seinen Plan nicht weiter verfolgen konnte. Der Boden zu seinen Füßen hatte sich mittlerweile in roten Schlamm verwandelt. Der Gestank des Todes lag in der Luft. Merril versuchte den Überblick zu behalten, aber das Gewimmel der Massen machte es schwer. Meldungen seiner Generäle kamen nur noch selten zu ihm durch. Resigniert schaute er weiter auf das Schlachtfeld und sah Kormil auf sich zukommen.
„Herr, die Kroms setzen ihre Schwere Reiterei ein, sie prescht geradewegs in die Reihen unsere Infanterie.“ In Erwartung von Anweisungen sah ihn der junge Hauptmann an. Merril seufzte ein weiteres Mal, dann ging er fieberhaft, die ihm verbleibenden Möglichkeiten durch, auf den Angriff zu antworten. Seine Schwere Reiterei war selbst in einem Rückzugsgefecht gebunden, die schwere Infanterie wäre nicht schnell genug da, also blieb ihm nur die Möglichkeit die leichte Reiterei zu schicken und zu hoffen, dass sie bestehen würde. Er gab den Angriffsbefehl.

„Der Schwarze lächelte kalt, als sein Springer von dem Läufer geschlagen wurde, er schien es zu genießen. Ganz langsam ergriff seine rechte Hand die weiße Dame und schlug mit ihr den gegnerischen Läufer. Mit einem lauten Klacken setzte sie auf dem Spielbrett auf. `Wie es aussieht werde ich vielleicht doch den Sieg erringen, was meint ihr? Eure Lage ist nicht gerade gut, würde ich sagen.` Fieberhaft huschten die Augen seines Rivalen über das Brett. Wohin er auch sah, fiel sein Blick auf eine der Figuren, bildete ich mir ein, Schreie zu hören, Blut spritzen zu sehen. Pferde verbrannten unter den entflammten Händen der Magier, Schwertkämpfer wirbelten durch die Reihen und hackten nach allem, das ihnen vor die Klinge kam, durchtrennten Muskeln und Sehnen. Das Spielbrett wurde tief rot - und doch - wenn sein Blick weiter wanderte standen da nur einfache Figuren, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich musst erschrocken ausgeatmet haben, denn mein Auftraggeber legte eine Hand auf die meinige. Kälte floss aus ihr zu mir und erfüllte meinen Körper. `Keine Sorge mein Freund, euch kann nichts geschehen. Beobachtet einfach nur und erzählt anschließend davon.` Ich nickte und schluckte. Mein Augen glitten wieder zu dem Spiel, dabei streiften sie den Schwarzen. Ein kaltes Lächeln makellos weißer Zähne offenbarte sich mir kurz und die Partie schritt weiter fort.“

Der Boden war längst eine weiche breiige Masse, aufgeweicht von dem Blut vieler. Merril hatte mit Schrecken ansehen müssen, wie die Reserven der Kroms nach vorne gestürmt waren und seine Reiter aufgerieben hatten. Nein nicht aufgerieben, abgeschlachtet. Sie hatten keine Chance gehabt. Die Magier waren Feuer und Eis aus ihren Händen spuckend vorgestürmt, die Kämpfer mit ihren langen gezackten Schwertern hatten auf alles eingehackt, was vor ihnen stand und die Pferde waren von den Lanzenkämpfern förmlich aufgespießt worden. Der Angriff seiner Reiter war zerschellt an der Brandung kalten Stahls. Merril selbst hatte sich in das Schlachtengetümmel geworfen und stand jetzt fast schutzlos der feindlichen Streitmacht gegenüber. Er war zu weit vorgestürmt und wahrscheinlich würde er jetzt für seine Torheit bezahlen. Er bedauerte nicht, bald zu sterben, aber es zerriß ihn innerlich bei dem Versuch versagt zu haben, Ruhe und Frieden seinem Volk zu sichern.
„Herr, Herr!“ Zum zweiten Mal an diesem Tag hörte er Kormil seinen Namen rufen. Außer Atem, keuchend, doch nicht in Panik. Er fuhr herum und erblickte einen Teil seiner schweren Infanterie, angeführt von Kormil. Die schwer gepanzerten Männer strömten an ihm vorbei und prallten hart auf ihre Widersacher. Kormil erreichte Merril, in seiner rechten Hand hielt er die Zügel eines Pferdes. „Hier Herr! Bringt euch in Sicherheit, die Männer werden euch Zeit erkaufen. Geht, wir brauchen euch. Ihr müsst führen, nicht kämpfen!“ Zunächst zögerte Merril aufzusteigen, doch dann nickte er. Kormil hatte Recht. Wenn er hier starb, wäre sein und der Tod aller anderen sinnlos, ohne ihn war die Schlacht verloren, er war der Heerführer. Als einziger besaß er vermutlich die nötige Weitsicht, aber noch viel wichtiger, die Autorität, um die Männer zu führen. Er schwang sich in den Sattel und sah hinab zu Kormil.
„Und du Kormil? Was ist mit dir? Hast du selbst kein Pferd für dich?“
„Nein Herr! Ich bleibe und sorge dafür, dass ihr sicher von hier wegkommt!“
Kurz schauten sie einander in die Augen, dann riss Merril das Pferd herum und ritt davon. Zurück zu seinem Kommandostab.

„Immer verbissener wurde die Partie geführt und je länger sie dauerte, desto deutlicher hörte ich die Schmerzensschreie. Die Realität schien vor meinen Augen zu verschwimmen, jetzt waren da keine Figuren mehr. Ich sah wirklich Reiter, Krieger und Magier. Sah wie ihre verdrehten Körper auf blutgetränkter Erde lagen. Sie bedeckten mit ihren Leibern nahezu jeden Flecken Erde. Von überall her erhoben sich Schreie. Doch außer mir schien sie niemand wahrzunehmen, keiner der anderen Gäste schien etwas zu sehen oder zu hören. Sie saßen einfach da und gingen ihren Unterhaltungen nach oder was auch immer sie taten. Und über all dem hinweg - das starre Lächeln des Schwarzen, auf mich gerichtet.
Mein Unbehagen schien ihm Kraft zu verleihen. Fast konnte ich ein dünnes Band sehen mit dem er sich von mir nährte. Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich bald Furcht empfand, wo ich sie doch nie zuvor gespürt hatte, obwohl ich den gefährlichsten Kreaturen gegenüber gestanden hatte. Und doch...“ Roland nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. „ wünschte ich mir nichts sehnlicher als fortzulaufen. Aber wie gelähmt starrte ich weiterhin auf das Brett und die Spieler. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Es hielt mich auf meinem Stuhl. Das Spiel schritt weiter voran, bis jeder der beiden Kontrahenten nur noch seinen König und eine weitere Figur besaß. Für keinen war es mehr möglich den anderen Matt zu setzen, dass war klar zu erkennen. Der Zauber oder was auch immer auf meinen Augen gelegen haben mag, verging und ich sah wieder nur ein Schachbrett mit Figuren, nichts weiter. Pferde, Menschen, Blut, all das war nicht mehr da, als hätte es nie existiert. Die Spieler sahen sich an und erhoben sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Der Schwarze lächelte amüsiert, der Weiße hingegen sah zerknirscht aus. Mit abgehackten Bewegungen, augenscheinlich voller Wut stellte er seinen Stuhl an seinen Platz und verließ das „Sturmwind“. Der Dunkle sah ihm nach. Schulter zuckend, wandte er sich kurz an mich. Ein Frösteln lief über meinen Rücken.
`Er hat es noch nie vertragen, nicht gewinnen zu können und wird es wohl nie lernen. Egal wie häufig wir noch spielen werden.` Dann verließ auch er diesen Ort.“

Merril stand blutüberströmt auf dem Schlachtfeld, vor Stunden schon hatte er sein Pferd verloren. Jeder Muskel ächzte in ihm, schrie auf. Sein Schwert ließ er nur deswegen nicht fallen, da sich seine Hand darum verkrampft hatte. Reiner Wille hielt ihn noch aufrecht, ebenso die wenigen seiner Männer, die noch um ihn standen. Sein Blick glitt über die vielen Toten. Er hatte versagt. Die Schlacht war nicht gewonnen und das Land Kmor würde sich eher früher als später wieder erheben, um über die Reiche der Menschen herzufallen. Immerhin lebte er noch und solange er das tat, würde er versuchen, die Menschen mit allen Mitteln zu schützen. Auf der anderen Seite des Feldes sah er den Heerführer von Kmor. Auch er umgeben von wenigen Männern, die ebenfalls zu schwach zum weiterkämpfen waren und zu wenige, um sie zu verfolgen. Er war ein ebenbürtiger Gegner gewesen, dass musste Merril anerkennen. Er hob sein Schwert mit letzter Kraft zum Gruß, der erwidert wurde. Dann drehte er sich um und ging fort. Seine Stiefel sanken bis zum Knöchel in roten Schlamm und Matsch ein. Er kam an den jungem Kormil vorbei, der von einer Axt entzwei gehackt worden war. Kurz blieb er stehen, betrachtete ihn und ging dann weiter. Nur einer von vielen, die ihm umsonst in den Tod gefolgt waren.

„Mein Begleiter saß noch neben mir. `Er hat Recht. Er war noch nie gut darin, nicht zu siegen und er wird es wohl nicht werden. Vielleicht gewinnt er ja mal. Entschuldigt, ich muss jetzt gehen. Hier, das ist für euch.` Er stand auf und warf mir eine Silbermünze zu. `Euer Lohn dafür, dass ihr die Geschichte dieser Schlacht erzählen mögt. Tut es und sie wird für immer euch gehören.` Verwundert starrte ich in meine Hand. Die Münze war alt, sehr alt. Auf ihr fanden sich Schriftzeichen, die kein Lebender je gesehen hat. Grob war sie geprägt und doch wunderschön. Ich fand meine Sprache glücklicherweise noch rechtzeitig wieder, um ihn etwas zu fragen. `Gab es jemals einen Sieger bei ihrem Spiel? Wird es je einen geben?`
`Aber es gibt doch einen Gewinner. Mich. Ich gewinne immer. Ich ernte, was andere für mich säen.` Mit diesen Worten verließ auch er das „Sturmwind“. Lange sah ich ihm nach, die Münze in meiner Hand.“
Roland wirkte abwesend, im Schankraum war es still. „Aber,“ Er richtete sich wieder auf, „ ihr wollt sicher die Münze sehen, nicht wahr?“
Eifrig nickten ein paar seiner Zuhörer.
„Da werde ich euch leider enttäuschen müssen. Ich berichtete nie von dem Abend, bis heute.
Die Münze zerfiel sehr schnell zu Staub. Als das geschehen war, gab ich sie ins Herdfeuer, deswegen wirken die Steine von Zeit zu Zeit silbern. Seht hin und überzeugt euch.“
Hälse wurden gereckt, um einen Blick auf das Feuer zu erhaschen. Doch meist vergebens.
Roland stand auf und warf sich seinen Mantel über.
„Ich werde dann gehen, habe zu viel geredet heute Abend und bin müde. Schlaft wohl!“ Er beugte sich vor und blies die Talgkerze auf seinem Tisch aus. Dunkelheit fiel auf den Teil des „Sturmwindes“ hinab, den sie erleuchtet hatte. Durch die stummen Gesichter seiner Zuhörer fand er seinen Weg hinaus.
Draußen, vor der Tür, blieb Roland stehen und griff in seine Tasche. Ein Silbertaler befand sich darin. Alt und abgegriffen, in einer unbekannten Währung, auf ihr abgebildet der Sensenmann. Nachdenklich betrachtete er sie. Manchmal war es besser nicht alles klar auszusprechen.


Danke dem Weltenwanderer für die Inspiration durch seine "Spielsteine".

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
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Beitrag #2 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hallo Drakir,

so und nun zu einem Kommentar. Bin schon sehr gespannt auf die Geschichte und hoffe das Beste. Bin nämlich gerade in Kritik-Laune. Also schnall dich an. Icon_wink

Der Wind strich über die schneegepuderten Gräser der Ebene. Die Halme legten sich sanft in den Wind und man hörte es rascheln zu ihren Wurzeln. Mäuse, Kaninchen und andere kleine Tiere suchten fleißig nach Nahrung und kämpften so im beginnenden Winter um ihr Überleben.
=> Hier benutzt du eigentlich ein und den gleichen Satzaufbau. Gefällt mir gerade für einen Anfang weniger gut, da es kaum Abwechslung bringt von der Satzstellung und damit irgendwie nicht fähig ist, zu unterstreichen was du schreibst.
- schneegepudert ist wirklich ein merkwürdiges Wort. Ich finde es unpassend passend. Bin also sehr zwiespältig. Am liebsten wäre es mir, du würdest ein Adjektiv vor Wind setzen, nur die Gräser erwähnen und dann auf ein paar Schneeflocken eingehen.
Beispiel: "Der Wind strich über die Gräser der Ebene, wog lange Halme hin und her, zu deren schneebedeckten Wurzeln Mäuse und Kaninchen raschelnd wanderten. Suchend nach Nahrung kämpften sie so im beginnenden Winter um ihr Überleben"

Etwas, das Merril und seine Männer auch bald tun würden. Im Morgengrauen hatten sie ihre Stellungen eingenommen und nun warteten sie auf den Feind, der bald am anderen Ende des Feldes eintreffen würde. Für Hinterhalte war hier kein Platz. Eine Tatsache, die Merril bedauerte, aber ändern konnte er daran nichts.
=> Ich fände es schön, wenn du hier schon ein wenig Geschehen, bzw. Leben einbauen würdest. Du schreibst gern fließenden, erzählenden Text - Ideal wäre es, nach meinem Gutdünken, ihn mit ein wenig Bezug zum Jetzt aufzupeppen. So etwa:
"Für Hinterhalte war hier kein Platz. Eine Tatsache, die Merril seufzen ließ."

Merril hoffte seines würde ausreichen den Sieg zu erringen.Er schaute hinaus, spähte nach dem Feind, mit den Händen auf den Sattelknauf gestützt.
=> Leerzeichen nach dem Punkt.

Einen kurzen Moment blieb er so, dann sank er zurück in seinen Sattel atmete tief durch und ritt durch seine Mannen hinter die Linien zurück zu seinem Kommandostab.
=> Wiederholung und dann find ich es auch noch unnötig in die Länge gezogen.
"Einen kurzen Moment blieb er so, dann sank er tiefatmend zurück in den Sattel und ritt durch die Reihen seiner Männer zum Kommandostab."
- Doppelung von "zurück".
- "durch seine Mannen" klingt schräg. Ich weiß was du sagen willst, aber vermeiden würd ich einen solch zweideutigen Klang dennoch.
- wenn du bei dieser Version von deinem Satz bleibst, dann gehört nach Sattel ein Komma.

Es war immer besser unterschiedliche Meinungen zu hören.Es half Schwachpunkte zu erkennen und alles klarer zu sehen.
=> Warum nicht miteinander verbinden? Und selbst wenn nicht, ist der doppelte Satzanfang doch schon richtig unhübsch. Leerzeichen vor dem zweiten "Es".
Vorschlag: "Es war immer besser unterschiedliche Meinungen zu hören um Schwachpunkte zu erkennen und alles klarer zu sehen."

Die Männer und Frauen, die ihm den ganzen Abend schon zugehört hatten, gaben ein bedauerndes Raunen von sich und Roland lächelte in seinen Bart hinein.Trotzdem wartete er noch, bis ihn jemand direkt ansprach.
=> Leerzeile vor Trotzdem.
- direkt klingt nicht schön. Irgendwie auch nicht mittelalterlich. Außerdem ist es an der Stelle irgendwie unnötig.

Es war eine junges Mädchen, mit großen braunen Rehaugen und zierlicher Gestalt.
=> Ich glaub hier ist das Komma unnötig.

Ein junge Frau, der Männer hilflos ausgeliefert waren, wenn sie von ihr mit traurigen Blick angesehen wurden.
=> "Eine junge Frau" - und warum ist es jetzt eine Frau, wenn es vorher ein Mädchen war. Für mich besteht da schon ein Unterschied. Icon_wink

„Es war vor vielen Jahren hier im “Sturmwind“, da erholte ich mich auf einer meiner Reisen in diesem Gasthaus, als ein Mann auf mich zu trat und mich um einen Gefallen bat. Ich sollte keines meiner Abenteuer erzählen, wie ihr vielleicht vermutet. Oh nein! Ganz im Gegenteil. Er wollte etwas anderes von mir.“
=> Sturmwind würde ich hier nicht mehr in Anführungsstriche kleiden. Man weiß ja schon, was Sturmwind ist und Anführungszeichen während einer Aussage verwirren dann doch für einen Moment.

Allerdings war sie noch schwärzer, denn Wolken verhangen den Mond und das Licht der Sterne fand keinen Weg hinab, alles war mit einem samtenen schwarz überzogen, die meisten Menschen bevorzugten in ihren Häusern zu bleiben.
=> "einem Schwarz" - ich glaube schwarz gehört hier groß.

Roland sah in die Menge seiner Zuhörer, das Licht der Kerze erleuchtete nur seine Augen, er sprach aus den Schatten.
=> Haben sich die Lichtverhältnisse geändert? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich gelesen hätte, dass er so im Dunkeln hockt. Rein vom Gefühl her würde ich einen Punkt nach Zuhörer setzen.

Die jungen Frauen und Männer zeigten die erwartete Reaktion. Sie rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her, wussten sie doch, dass Roland nur bei besonders dunklen, schrecklichen Geschichten, diesen Effekt nutzte.
=> Wie - diesen Effekt nutzte? Wie kann man einen Effekt herbeiführen? Rückt er ein wenig zurück ins Dunkle? Ich versteh nicht, wie er sich ohne sich zu bewegen auf einmal ins Dunkle gebracht hat, sodass nur die Augen glimmern.

`Darf ich euch dann um einen Gefallen bitten?`Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte. Schaut nachher nach, wenn ihr mir nicht glaubt.“
=> Wie kann sich ein Krug einbrennen? Der müsste so heiß sein, dass niemand ihn je halten könnte.

Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, wie dort eine blutige Schlacht geschlagen werden könne, aber aus Erfahrung wusste ich, dass es immer wieder zu Überraschungen kommen kann.Unmöglich scheinende Sachen passieren häufiger, als man denkt.
=> Leerzeichen vor Unmöglich.

Vor ihm stand ein Schachbrett, aus edlen Hölzern gearbeitet, die Figuren kunstfertig aus Elfenbein geschnitzt.Er stellte gerade den letzten weißen Bauern vor sich auf.
=> Leerzeichen

Schon seine Haltung machte klar, er würde ein Verhalten, das seinen Interessen zu wider lief, nicht dulden. Wie auch immer die aussehen mochten.
=> hier wird nicht klar was du meinst. Beziehst du dich mit "wie auch immer die aussehen mochten" auf dem Satz davor, oder hier auf Haltung, Verhalten oder Interesse? Wirkt ein wenig unklar.

Merril starrte über das Feld direkt auf die Linien des Feindes. Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt.
=> Autsch - Klischee.

Sie würden mit einer Vehemenz zu schlagen, die jeden Nachteil in Ausrüstung und Ausbildung gegenüber Merrils Truppen ausgliche.
=> ausglich - oder ausgleichen würde.

Merril vertrieb jeden Gedanken an die Zukunft, nur noch eine Sache zählte:
Er musste heute den Sieg erringen.

=> Hast du oben schon erwähnt und hier Doppelst du dich in fast der gleichen Ausdrucksweise. Wenn du hier so abschließen möchtest, dann würd ich dir raten, einfach was anderes zu machen. Ein Gedanken, .. von mir aus auch mit gleichem Inhalt, aber eben den Inhalt anders verpacken, damit es frischer klingt.

„Auf jeden Fall, war der Weiße am Zug. Auch er setzte einen Bauern vor, stellte seinen schwarzen Bauern direkt vor den anderen. Ohne nachzudenken setzte sein Gegner einen weiteren Bauern vor und von da an entwickelte sich ein Spiel, das völlig ohne Kommentare und Bemerkungen ausgetragen wurde.
=> Versteh ich nicht. Ich kann zwar nur bedingt Schach aber da glaub ich kommt man auch mit mehr Wissen nicht durch. Und wieso nimmst du die Bauern? Ist das unbedingt notwendig? Wenn nicht, dann nimm doch nen Läufer oder ein Pferd damit ein wenig Abwechslung in das Ganze kommt.

Hin und her wogte der Vorteil.Aber keiner von Beiden konnte einen zwingenden Zug machen.
=> Leerzeichen vor Aber.
- "einen zwingenden Zug" - was ist damit gemeint?

Das Rot des Blutes war jetzt die bestimmende Farbe, hatte das reine Weiß des Schnees verdrängt. Menschen und Kroms gaben sich gegenseitig den Tod. Die Schlacht wütete nun schon seit Stunden.
=> Sind Kroms den keine Menschen? Bisher dachte ich, sie wäre welche. Nur von einem anderen Land.

Der Boden zu seinen Füßen hatte sich mittlerweile in roten Schlamm verwandelt.
=> Warum? Merril muss als Heerführer doch abseits stehen, um Befehle zu geben und einen Überblick zu erhalten. Da kann der Boden zu seinen Füßen nicht rot sein, denn gemordet wird ja dann wo anders.

Nein nicht aufgerieben, dahin geschlachtet.
=> "dahin" ist irgendwie fehl am Platz.

Sie hatten keine Chance gehabt. Die Magier hatten aus ihren Händen Feuer und Eis gespuckt, die Kämpfer mit ihren langen gezackten Schwertern hatten auf alles eingehackt, was vor ihnen stand und die Lanzenkämpfer hatten die Pferde förmlich aufgespießt.

„Hier Herr! Bringt euch in Sicherheit, die Männer werden euch Zeit erkaufen. Geht, wir brauchen euch. Ihr müsst führen, nicht kämpfen!“ Zunächst zögerte Merril aufzusteigen, doch dann nickte er. Kormil hatte Recht. Wenn er hier starb, wäre sein und der Tod aller anderen sinnlos, ohne ihn war die Schlacht verloren, er war der Heerführer.
=> Darauf kommt er erst jetzt? Als Heerführer weiß man doch, wo man sein muss, egal wie sehr man vorne dabei sein möchte. Sein Verhalten ist für mich ein wenig unglaubwürdig, außer er ist ein dummer Jungspund.

Ich sah wirklich Reiter, Krieger und Magier. Sah wie ihre verdrehten Körper auf blutgetränkter Erde lagen. Sie bedeckten mit ihren Leibern nahezu jeden Flecken Erde. Von überall her erhoben sich Schreie. Ich sah mich um, doch keiner der anderen Gäste schien etwas zu sehen oder zu hören. Und über all dem hinweg sah ich das Lächeln des Schwarzen.
=> die erste Doppelung ist Absicht, das ist mir klar. Der Rest klingt schon weniger gut.

Kurz blieb er stehen, betrachtete ihn und ging dann weiter. Nur einer von vielen, die ihm umsonst in den Tod gefolgt waren.
=> Das hört sich an, als wäre Merril bereits schon Tod. Icon_wink

Manchmal war es besser nicht alles klar auszusprechen und zu erwähnen.
=> "Manchmal war es besser, nicht alles klar auszusprechen ... ."
- so fände ich das Ende besser. Erwähnung ist absolut unnötig in dem Fall und nimmt irgendwie nur etwas vom Ende, weil es dieses in die Länge zieht. Manchmal ist es auch besser, nicht zu viele Wörter zu verwenden. Icon_wink

So, das soll es mit den Anmerkungen gewesen sein. Wie du dir vorstellen kannst, bin ich gestern eingeschlafen. Seit 5 Uhr hole ich nach, was ich versäumt hab und es tut mir leid, dir gestern etwas versprochen zu haben. Ich hasse es, wenn ich nicht erfüllen kann, was ich sage.
Von daher - meine aufrichtige Entschuldigung.
Jetzt aber zum Text. Ich hab dir ja gestern im ICQ schon meine Bedenken verraten und ich muss leider sagen, dass du sie nicht völlig zerstreuen konntest. Schach mit Krieg und Kampf zu verbinden ist nichts Neues. So wie du es hier allerdings versucht hast, sehr interessant. Hab es auch in dieser Art noch nie lesen dürfen. Vom Aufbau, der Grundidee und auch vom Stil her finde ich es solide geschrieben. Spannend kann ich leider nicht sagen. Rolands Erzählung, gerade weil Erzählung, nimmt mich immer wieder aus dem Geschehen. Das ist aber nicht weiter negativ gemeint. Diese Art spricht mich eben nicht vollends an, trotzdem würde ich daran nichts ändern wollen, wie es da steht. Wie gesagt, mir gefällt die Geschichte. Sie hat Grundstimmung, eine interessante Idee und ist gut erzählt.
Ich hab zwei kleines Aber´s, die mehr oder weniger wichtig sind. Das zu entscheiden bleibt natürlich dir überlassen.
Stil - dein Stil ist teilweise oft erzählend und das stört nicht. Du hast dir damit eine Stärke aufgebaut, die sich langsam ausweitet. Was mir jedoch ab und an fehlt, ist ein kleiner Rückgang ins jetzt. Etwas mehr Nähe, etwas mehr Schweiß, etwas mehr Leben. Ein paar Gedanken. Mir fehlt ein wenig Farbe. Ich fürchte ich kann nicht so gut erklären, wie ich es jetzt will. Es ist nicht so, als würdest du es gar nicht machen. Du streust hier, natürlich auch mit Roland, einiges ein, aber es fehlt trotzdem noch ein wenig eine Eigenständigkeit. Das Besondere. Versuch vielleicht mal probeweise noch ab und an noch stärker ranzuzoomen. Und wenn auch nur als Übung. Dann kannst du am Ergebnis später ablesen, ob mein Tipp dahin eher für dich brauchbar ist, oder nicht. Mir persönlich bist du noch ein wenig zu grau.
Zur Idee - die stolpert für mich ein wenig über die Tatsache, dass Schach ein Spiel ist, bei dem der Spieler, bzw. der Spielzug entscheidet, ob eine Figur fällt oder nicht. Und wenn die Figuren dann aneinander prallen steht immer schon vorher fest, welche gewinnt. Bei einer Schlacht ist das anders. Natürlich könnte man das hier mit der Taktik vergleichen, die Merril und sein Gegner hat. Aber ... warte - jetzt glaub ich dämmert es mir erst. Merril ist der Weiße, ja? Okay. *lach* Unter diesem Aspekt funktioniert die Geschichte dann. Jetzt gibt es nur irgendwie das Problem, dass ich vorher furchtbar viel nachdenken muss, um darauf zu kommen. Entweder ich bin Begriffsstutzig, oder dir fehlt noch ein kleines, wiedererkennendes Detail. Icon_wink Eine Narbe oder sonst was, was den Weißen mit Merril verbindet.

... okay - jetzt kann mich die Idee schon mehr überzeugen. Dann bleibt nur noch mein Tipp bestehen, dass du es mal mit etwas mehr Zoom und Farbe versuchen könntest und dann wären das auch schon alle meine allgemeinen Anmerkungen dazu. Geschichte hat gefallen. Mission erfüllt. Icon_wink

Sehr gerne gelesen,
Sternchen

Edit: Drei Anmerkungen - Der Titel gefällt gut. Trennen kannst du wo du willst (gibt da keinen bestimmten Punkt, der optimal wäre) und schneegepudert ist ein seltsam dummes und zugleich schönes Wort. Icon_wink

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht."
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Beitrag #3 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hallo Sternchen,

leider habe ich dich hier lange auf eine Antwort warten lassen, dafür schon mal ein Entschuldigung.
Von deinen direkten Anmerkungen habe ich schon ein paar umgesetzt, die für mich besser klangen, deswegen gehe ich auf die nicht ein. Der Rest, der etwas mehr Arbeit erfordert, folgt dann noch. Also gehe ich gleich über zu den offenen Fragen, bei deinen Anmerkungen.

Zitat:„Es war vor vielen Jahren hier im “Sturmwind“, da erholte ich mich auf einer meiner Reisen in diesem Gasthaus, als ein Mann auf mich zu trat und mich um einen Gefallen bat. Ich sollte keines meiner Abenteuer erzählen, wie ihr vielleicht vermutet. Oh nein! Ganz im Gegenteil. Er wollte etwas anderes von mir.“
=> Sturmwind würde ich hier nicht mehr in Anführungsstriche kleiden. Man weiß ja schon, was Sturmwind ist und Anführungszeichen während einer Aussage verwirren dann doch für einen Moment.
Ich verstehe, was du meinst. Ich bin da irgendwie zwiegespalten, für mich persönlicher wäre es verwirrender oder flasch den Namen ohne Anführungszeichen zu schreiben. Mal sehen.

Zitat:Roland sah in die Menge seiner Zuhörer, das Licht der Kerze erleuchtete nur seine Augen, er sprach aus den Schatten.
=> Haben sich die Lichtverhältnisse geändert? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich gelesen hätte, dass er so im Dunkeln hockt. Rein vom Gefühl her würde ich einen Punkt nach Zuhörer setzen.

Die jungen Frauen und Männer zeigten die erwartete Reaktion. Sie rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her, wussten sie doch, dass Roland nur bei besonders dunklen, schrecklichen Geschichten, diesen Effekt nutzte.
=> Wie - diesen Effekt nutzte? Wie kann man einen Effekt herbeiführen? Rückt er ein wenig zurück ins Dunkle? Ich versteh nicht, wie er sich ohne sich zu bewegen auf einmal ins Dunkle gebracht hat, sodass nur die Augen glimmern.
Ist jetzt etwas abgeändert und hoffentlich besser.

Zitat:`Darf ich euch dann um einen Gefallen bitten?`Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte. Schaut nachher nach, wenn ihr mir nicht glaubt.“
=> Wie kann sich ein Krug einbrennen? Der müsste so heiß sein, dass niemand ihn je halten könnte.
Der Einwand sit klar, das Einbrennen hängt allerdings mit der Person zusammen, die ihn hält.

Zitat:Schon seine Haltung machte klar, er würde ein Verhalten, das seinen Interessen zu wider lief, nicht dulden. Wie auch immer die aussehen mochten.
=> hier wird nicht klar was du meinst. Beziehst du dich mit "wie auch immer die aussehen mochten" auf dem Satz davor, oder hier auf Haltung, Verhalten oder Interesse? Wirkt ein wenig unklar.
Bezieht sich auf Interessen, dachte das wäre klar, da es das einzige Wort im Plural ist.Icon_confused

Zitat:„Auf jeden Fall, war der Weiße am Zug. Auch er setzte einen Bauern vor, stellte seinen schwarzen Bauern direkt vor den anderen. Ohne nachzudenken setzte sein Gegner einen weiteren Bauern vor und von da an entwickelte sich ein Spiel, das völlig ohne Kommentare und Bemerkungen ausgetragen wurde.
=> Versteh ich nicht. Ich kann zwar nur bedingt Schach aber da glaub ich kommt man auch mit mehr Wissen nicht durch. Und wieso nimmst du die Bauern? Ist das unbedingt notwendig? Wenn nicht, dann nimm doch nen Läufer oder ein Pferd damit ein wenig Abwechslung in das Ganze kommt.
Im Normalfall ist es so, dass beim Schach erst die Bauern gezogen werden, um Platz für die höheren Figuren zu schaffen, tut man es nicht, kann man sehr schnell matt gesetzt werden. Die Eröffnung muss also bleiben.

Zitat:„Hier Herr! Bringt euch in Sicherheit, die Männer werden euch Zeit erkaufen. Geht, wir brauchen euch. Ihr müsst führen, nicht kämpfen!“ Zunächst zögerte Merril aufzusteigen, doch dann nickte er. Kormil hatte Recht. Wenn er hier starb, wäre sein und der Tod aller anderen sinnlos, ohne ihn war die Schlacht verloren, er war der Heerführer.
=> Darauf kommt er erst jetzt? Als Heerführer weiß man doch, wo man sein muss, egal wie sehr man vorne dabei sein möchte. Sein Verhalten ist für mich ein wenig unglaubwürdig, außer er ist ein dummer Jungspund.
Klar weiß er das, aber auch Heerführer können mal die Kontrolle verlieren, oder der Kampf kommt zu ihnen. Bei ihm ist es eine Mischung aus beiden und etwas Drittem, worüber er keine Kontrolle hat, das möchte ich vorerst aber nicht verraten.

Zitat:Hin und her wogte der Vorteil.Aber keiner von Beiden konnte einen zwingenden Zug machen.
=> Leerzeichen vor Aber.
- "einen zwingenden Zug" - was ist damit gemeint?
Damit ist gemeint, dass keiner einen Zug machen konnte, der dem anderem eine bestimmte Antwort aufzwang, um so einen Vorteil zu bekommen. Der Zug zwingt den anderen auf eine bestimmte Art zu reagieren, die einem selbst einen Vorteil verschafft.

Zitat:Merril starrte über das Feld direkt auf die Linien des Feindes. Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt.
=> Autsch - Klischee.
Ich weiß, aber mit voller Absicht. Soll helfen, alles richtig aufzulösen, mal sehen, ob es klappt.

Zitat:Manchmal ist es auch besser, nicht zu viele Wörter zu verwenden.
Icon_lachtot OK, ich geb mich geschlagen (und auch noch mit meinen eigenen Waffen), ist geändert.

Zitat:Von daher - meine aufrichtige Entschuldigung.
Da gibt es nichts zu entschuldigen, bin ja selbst nicht der schnellste bei sowas und froh, wenn hier überhaupt ein Kommi steht. Icon_smile

Zitat:Ich hab dir ja gestern im ICQ schon meine Bedenken verraten und ich muss leider sagen, dass du sie nicht völlig zerstreuen konntest. Schach mit Krieg und Kampf zu verbinden ist nichts Neues. So wie du es hier allerdings versucht hast, sehr interessant. Hab es auch in dieser Art noch nie lesen dürfen. Vom Aufbau, der Grundidee und auch vom Stil her finde ich es solide geschrieben. Spannend kann ich leider nicht sagen. Rolands Erzählung, gerade weil Erzählung, nimmt mich immer wieder aus dem Geschehen. Das ist aber nicht weiter negativ gemeint. Diese Art spricht mich eben nicht vollends an, trotzdem würde ich daran nichts ändern wollen, wie es da steht. Wie gesagt, mir gefällt die Geschichte. Sie hat Grundstimmung, eine interessante Idee und ist gut erzählt.
Ich nehm das jetzt mal als eine positive Rückmeldung. Icon_wink Icon_smile
Und bedanke mich. Das mit der Spannung sehe ich ein, mal sehen, ob ich da noch was drehen kann eventuell. Eigentlich sollte eine gewisse Spannung vorhanden sein.Icon_confused

Zitat:Stil - dein Stil ist teilweise oft erzählend und das stört nicht. Du hast dir damit eine Stärke aufgebaut, die sich langsam ausweitet. Was mir jedoch ab und an fehlt, ist ein kleiner Rückgang ins jetzt. Etwas mehr Nähe, etwas mehr Schweiß, etwas mehr Leben. Ein paar Gedanken. Mir fehlt ein wenig Farbe. Ich fürchte ich kann nicht so gut erklären, wie ich es jetzt will. Es ist nicht so, als würdest du es gar nicht machen. Du streust hier, natürlich auch mit Roland, einiges ein, aber es fehlt trotzdem noch ein wenig eine Eigenständigkeit. Das Besondere. Versuch vielleicht mal probeweise noch ab und an noch stärker ranzuzoomen. Und wenn auch nur als Übung. Dann kannst du am Ergebnis später ablesen, ob mein Tipp dahin eher für dich brauchbar ist, oder nicht. Mir persönlich bist du noch ein wenig zu grau.
Ich schau mal, wie ich das hinbekomme. Das ist jetzt auch der Teil, den ich noch nicht in der Überarbeitung berücksichtigt habe, weil er mehr Arbeit verursacht finde ich, wird aber noch gemacht.

Zitat:Zur Idee - die stolpert für mich ein wenig über die Tatsache, dass Schach ein Spiel ist, bei dem der Spieler, bzw. der Spielzug entscheidet, ob eine Figur fällt oder nicht. Und wenn die Figuren dann aneinander prallen steht immer schon vorher fest, welche gewinnt. Bei einer Schlacht ist das anders. Natürlich könnte man das hier mit der Taktik vergleichen, die Merril und sein Gegner hat. Aber ... warte - jetzt glaub ich dämmert es mir erst. Merril ist der Weiße, ja? Okay. *lach* Unter diesem Aspekt funktioniert die Geschichte dann. Jetzt gibt es nur irgendwie das Problem, dass ich vorher furchtbar viel nachdenken muss, um darauf zu kommen. Entweder ich bin Begriffsstutzig, oder dir fehlt noch ein kleines, wiedererkennendes Detail. Eine Narbe oder sonst was, was den Weißen mit Merril verbindet.
Darüber hatten wir ja schon im Icq diskutiert, deswegen kommentiere ich das jetzt mal nicht und warte noch auf andere Antowrten, ok?

Zitat:Geschichte hat gefallen. Mission erfüllt.

Sehr gerne gelesen,
Sternchen
Icon_smile Danke. Freut mich das zu lesen.

Zitat:Edit: Drei Anmerkungen - Der Titel gefällt gut. Trennen kannst du wo du willst (gibt da keinen bestimmten Punkt, der optimal wäre) und schneegepudert ist ein seltsam dummes und zugleich schönes Wort.
Dann behalte ich den Titel bei, trennen werde ich dann mal sehen und dir geht es anscheinend genauso wie mir mit schneegepudert, irgendwie mag ich das Wort, keine Ahnung wieso.

Danke noch mal für deinen Kommi, der war echt hilfreich.

Lg,
Drakir

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
und seine Werke

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Beitrag #4 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hallo Drakir,

das letzte Mal haben wir uns ja in Athalem gelesen, wo du mich von der Geschichte nicht so ganz überzeugen konntest. Deshalb bin ich besonders Neugierig auf diese hier.

Zitat:Der Wind strich über die schneegepuderten Gräser der Ebene.

Und dieses schöne Wort möchtest du ersetzen? Also ich mag es. Es sagt in einem Wort aus, wie der Schnee aussieht, bzw. die Gräser, nämlich, dass sie nur ganz leicht mit Schnee bedeckt sind. Ich finde besser kannst du das nicht ausdrücken, ohne das der Satz zu umständlich wird.

Zitat:Er war zwar nie selbst aus dem kleinen Dorf fort gewesen, aber seine Berichte zeugten von einer Lebendigkeit,

Das klingt etwas umständlich. Vorschlag: "Er hatte das kleine Dorf zwar nie verlassen, aber ..."

Zitat:Der dunkle Vorhang der Nacht hatte sich jetzt über der Welt geschlossen und nur der kalte Schnee glitzerte

Im Absatz vorher wurde es schonmal dunkel. Also entweder wird es dort zweimal dunkel, oder du musst im obigen Satz deutlich machen, dass es erst beginnt dunkel zu werden. Icon_wink Zumal die Sätze vom Aufbau her ziemlich ähnlich sind.

Zitat:unter den vereinzelt leuchtenden Sterne, zusammen mit dem von Eis überzogenen Sakmara.
Lichter waren vereinzelt durch die Fensterladen zu sehen,

Dopplung von "vereinzelt", Vorschlag: "nur wenige"
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht Fensterläden heisst.

Zitat:Es war eine junges Mädchen, mit großen braunen Rehaugen und zierlicher Gestalt. Ein junge Frau, der Männer hilflos ausgeliefert waren,

-ein junges Mädchen
-Eine junge Frau
-Dopplung von "jung"

Zitat:Marja, eins der Mädchen, die für die Bewirtung der Gäste zuständig war, stellt einen neuen, gefüllten Becher vor ihm ab.

stellte

Zitat:Ich sollte keines meiner Abenteuer erzählen, wie ihr vielleicht vermutet.

eines meiner Abenteuer, denn keines wäre mir unverständlich. Icon_wink

Zitat:die meisten Menschen bevorzugten in ihren Häusern zu bleiben.

bevorzugten es in ihren Häusern

Zitat:Jetzt war Matthias gespannt auf die Antworten, die er für das Rätsel bekommen würde. Er hörte Roland aufmerksam zu.

Den zweiten Satz find ich überflüssig. Du hast in dem Absatz ja schon deutlich gemacht, dass Matthias die Geschichte unbedingt hören will, dann ist ja klar, dass er aufmerksam zu hören wird.

Zitat:„Mein Begleiter und ich machten also die paar Schritte. Vor uns saßen zwei Männer.

Wenn der Tisch der Spieler nur wenige Meter vom Tisch Rolands entfernt ist, wundert es mich, dass sie ihm vorher nicht aufgefallen sind. Am Beginn der Erzählung erwähnt er doch noch, dass nur wenige Gäste im Sturmwind sind. Du könntest sie da beiläufig erwähnen, dass er sie zwar sieht, er aber nicht besonders auf sie achtet, oder aber, sie sind plötzlich aufgetaucht und er wundert sich darüber. Wobei letzteres ein schöner, gruseliger Effekt sein könnte. Icon_wink

Zitat:sprach der Mann in schwarz. `Da weiß beginnt werde ich den ersten Zug machen.`

Find ich gut, dass du hier die Farben getauscht hast. Ich hatte selbstverständlich angenommen, dass der Schwarze auch die schwarzen Figuren nimmt. Schön.

Zitat:Roland unterbrach sich und griff in eine seiner Taschen. Ruhig und gelassen holte er eine Pfeife und Tabak hervor.

Dieses "unterbrach sich" hast du, glaube ich, oben schonmal drin. Hier könntest du es mMn gut weglassen.

Zitat:Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt. Wie ein Spiegelbild seiner Schlachtreihen standen sie da.

Oh, Merrils Schlacht war bei mir schon ganz in Vergessenheit geraten, so gebannt habe ich Roland zugehört. Gut, ich habe gerade überlegt, wie den die beiden Handlungsstränge zusammengehören könnten. Als ich dann gelesen habe, wie spiegelbildlich und parallel die Truppen aufmaschiert sind kam mir spontan der Einfall, dass Merril uns seine Truppen, die Spielfiguren auf dem Schlachtfeld sind, bzw. darstellen.

Zitat:Auch er setzte einen Bauern vor, stellte seinen schwarzen Bauern direkt vor den anderen.

Dopplung von "Bauern"

Zitat:Der Schwarze hatte mittlerweile mit seinen Weißen Figuren fast vollkommen

weißen, das ist aber auch verwirrend. Icon_wink

Zitat:Mein Augen glitten wieder zu dem Spiel, dabei streiften sie den Schwarzen.

-Meine
-Hier werden die Absätze deutlich kürzer und die Handlungstränge scheinen sich stärker zu verweben. Find ich gut, dass man das so deutlich merkt.

Zitat:"Hier Herr! Bringt euch in Sicherheit, die Männer werden euch Zeit erkaufen.

"erkaufen" erscheint mir nicht das passende Wort zu sein. Ich denke zwar, dass du damit meinst, dass sie die Zeit mit ihrem Leben erkaufen, aber ich finde das für den Moment den du hier beschreibst zu "umständlich".

Hauptsächlich hab ich ja nur Flüchtigkeitsfehler finden können, ansonsten war es vom Stil her gut geschrieben, wie ich es von dir kenne.
Gerade gegen Ende hin wurde es mir von der Aufteilung aber zu unruhig. Ein paar Zeilen von der Schlacht, dann wieder ein paar Zeilen Rolands Geschichte. Natürlich hatte ich darauf gewartet, dass es irgendwann so zusammenläuft, aber es kam mir eben ein wenig "unruhig" vor. Wobei das nicht großartig gestört hat, sondern irgendwie Dramatik erzeugt hat. Wie du merkst bin ich da unschlüssig. Icon_wink

Von der Idee her fand ich es echt gut. Schach und Krieg ist zwar eine schon öfters gedachte Assoziation, aber das ganze -wahrscheinlich auf magische Weise- als Realität stattfinden zu lassen, hab ich so noch nicht gelesen. Das fand ich gut.
Was mir noch ein wenig unklar ist, ob die Schlacht nun tatsächlich stattgefunden hat, oder ob sie nur die Darstellung des Spieles war, oder ob die Soldaten durch das Spielen beeinflusst waren. Da hat mir so ein bisschen die "Auflösung" gefehlt. Aber das ist mir erst jetzt beim näheren drüber Nachdenken aufgefallen. Das Roland die Geschichte tatsächlich erlebt hat, hat mich am Ende dann nicht weiter überrascht, das hast du schon angedeutet, als er so ernst erzählt hat.

Hat mir aber gut gefallen, zumal Roland ein echt guter Geschichtenerzähler ist und ich mich gefreut habe ihn wiederzusehen.

Liebe Grüße
Lady

P.S. Zu deinen Anmerkungen: Zu dem schneegepudert hab ich ja schon was gesagt. Titel fällt mir kein besserer ein "Schein und Wirklichkeit" gefällt mir aber ganz gut. Und so einen genauen Punkt zum Trennen wäre mir jetzt nicht aufgefallen. Am besten irgendwo da, wo du zwischen Roland und Merril wechselst. Icon_wink

Wer nicht kann, was er will, muss das wollen, was er kann. Denn das zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht. -Leonardo da Vinci-
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Beitrag #5 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hallo Lady,

es hat etwas länger gedauert mit meiner Antwort, aber jetzt setze ich mal ran. Zunächst einmal Danke für deinen Kommi, zumal er ja auch nicht gerade kurz ist. Icon_smile

Ich habe glaube ich so ziemlich alle deine Anmerkungen übernommen.

Zitat:Der Wind strich über die schneegepuderten Gräser der Ebene.

Und dieses schöne Wort möchtest du ersetzen? Also ich mag es. Es sagt in einem Wort aus, wie der Schnee aussieht, bzw. die Gräser, nämlich, dass sie nur ganz leicht mit Schnee bedeckt sind. Ich finde besser kannst du das nicht ausdrücken, ohne das der Satz zu umständlich wird.
Mrgreen Ok es bleibt, bin ja schon überzeugt.

Zitat:Zitat:
Der dunkle Vorhang der Nacht hatte sich jetzt über der Welt geschlossen und nur der kalte Schnee glitzerte

Im Absatz vorher wurde es schonmal dunkel. Also entweder wird es dort zweimal dunkel, oder du musst im obigen Satz deutlich machen, dass es erst beginnt dunkel zu werden. Zumal die Sätze vom Aufbau her ziemlich ähnlich sind.
ich weiß, nur konnte ich mich so schlecht von einem trennen undhatte gehofft es fällt nicht auf. Icon_wink

Zitat:„Mein Begleiter und ich machten also die paar Schritte. Vor uns saßen zwei Männer.

Wenn der Tisch der Spieler nur wenige Meter vom Tisch Rolands entfernt ist, wundert es mich, dass sie ihm vorher nicht aufgefallen sind. Am Beginn der Erzählung erwähnt er doch noch, dass nur wenige Gäste im Sturmwind sind. Du könntest sie da beiläufig erwähnen, dass er sie zwar sieht, er aber nicht besonders auf sie achtet, oder aber, sie sind plötzlich aufgetaucht und er wundert sich darüber. Wobei letzteres ein schöner, gruseliger Effekt sein könnte.
Ist eine gute Idee, mal sehen, ob ich das irgendwie einbauen kann.

Zitat:Zitat:
Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt. Wie ein Spiegelbild seiner Schlachtreihen standen sie da.

Oh, Merrils Schlacht war bei mir schon ganz in Vergessenheit geraten, so gebannt habe ich Roland zugehört. Gut, ich habe gerade überlegt, wie den die beiden Handlungsstränge zusammengehören könnten. Als ich dann gelesen habe, wie spiegelbildlich und parallel die Truppen aufmaschiert sind kam mir spontan der Einfall, dass Merril uns seine Truppen, die Spielfiguren auf dem Schlachtfeld sind, bzw. darstellen.
Icon_jump Genauso war es gedacht. Du machst mich gerade glücklich, dass es geklappt hat.Mrgreen

Zitat:"Hier Herr! Bringt euch in Sicherheit, die Männer werden euch Zeit erkaufen.

"erkaufen" erscheint mir nicht das passende Wort zu sein. Ich denke zwar, dass du damit meinst, dass sie die Zeit mit ihrem Leben erkaufen, aber ich finde das für den Moment den du hier beschreibst zu "umständlich".
Hmm, wer verschaffen besser?

Zitat:Gerade gegen Ende hin wurde es mir von der Aufteilung aber zu unruhig. Ein paar Zeilen von der Schlacht, dann wieder ein paar Zeilen Rolands Geschichte. Natürlich hatte ich darauf gewartet, dass es irgendwann so zusammenläuft, aber es kam mir eben ein wenig "unruhig" vor. Wobei das nicht großartig gestört hat, sondern irgendwie Dramatik erzeugt hat. Wie du merkst bin ich da unschlüssig.
Verstehen kann ich es schon, nur wolte ich am Ende die Wechsel schneller haben, damit man besser erkennt, wie es zusammenhängt.

Zitat:Von der Idee her fand ich es echt gut. Schach und Krieg ist zwar eine schon öfters gedachte Assoziation, aber das ganze -wahrscheinlich auf magische Weise- als Realität stattfinden zu lassen, hab ich so noch nicht gelesen. Das fand ich gut.
Ich grinse jetzt einfach mal ganz breit, wegen dem Lob für die Idee.Icon_smile

Zitat:Was mir noch ein wenig unklar ist, ob die Schlacht nun tatsächlich stattgefunden hat, oder ob sie nur die Darstellung des Spieles war, oder ob die Soldaten durch das Spielen beeinflusst waren.
Ich hatte mir so gedacht, dass die Schlacht tatsächlich stattfindet und die Soldaten durch das Spielen beeinflusst werden.

Zitat:Da hat mir so ein bisschen die "Auflösung" gefehlt. Aber das ist mir erst jetzt beim näheren drüber Nachdenken aufgefallen.
Irgendwie will mir nur gerade nicht einfallen, wie ich das deutlicher auflösen kann.

Zitat:Hat mir aber gut gefallen, zumal Roland ein echt guter Geschichtenerzähler ist und ich mich gefreut habe ihn wiederzusehen.
Ich freue mich auch immer wieder ihn wiederzusehen, ich mag ihn, deswegen wird es wohl noch ein paar Geschichten mit iihm und um ihn geben.
Aber vor allem freut es mich zu lesen, dass die die Geschichte gut gefallen hat. Icon_smile

Lg,
Drakir

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drakir
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Beitrag #6 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
So, dann trau ich mich auch mal.
Ich habe zwar schon öfters Geschichten Korrektur gelesen, doch ist das hier dennoch eine Art Premiere für mich.

drakir schrieb: Im Morgengrauen hatten sie ihre Stellungen eingenommen und nun warteten sie auf den Feind, der bald am anderen Ende des Feldes eintreffen würde.
Das sie ist einmal zu viel.

drakir schrieb: An diesem Ort konnte der Kommandant, alle Truppen sehen und allein auf sein taktisches und strategisches Geschick kam es an.
Ein Komma zu viel.

Der Beginn ist für mich sehr träge. Langsam wie ein Mühlstein wird mir da eine „Spielwiese“ vorgelegt. Mich bringt noch nichts dazu, wirklich am Ball zu bleiben.

drakir schrieb: Die Nacht fiel herab auf die Welt und auf das „Sturmwind“, jenem Wirtshaus in dem Roland schon seit Jahrzehnten von seinen „Reisen“ berichtete. Er war zwar nie selbst aus dem kleinen Dorf fort gewesen, aber seine Berichte zeugten von einer Lebendigkeit, die sonst nur Abenteurer ihnen verleihen konnten und er übertraf sie sogar.
Können Abenteurer wirklich diese Lebendigkeit erzählen?
Meiner Meinung nach erleben Abenteurer ihre Geschichten jedoch haben sie nicht das Geschick, diese spannend zu erzählen. Eher Geschichtenerzähler. Barden erzählen oftmals in den schönsten Ausschmückungen Geschichten über Helden und Antihelden. Abenteuer stelle ich mir eher als die Stillen vor, die sich nicht einmal bewusst sind, dass sie Heldenhaftes erlebt haben.


drakir schrieb: Lichter waren vereinzelt durch die Fensterladen zu sehen, mit denen die Menschen versuchten die Dunkelheit und Kälte, der längsten Nacht des Sonnenlaufes zu vertreiben.
Ein Komma zu viel

drakir schrieb: Einwohner und Reisende, denn in einer solchen Nacht blieb kaum jemand gerne alleine und Roland würde während der dunklen Stunden seine längsten Geschichten erzählen, um die Schatten zu vertreiben.
Für mich klingt dieser Satz holprig. Stell die Nacht voran und die Einwohner und Reisende hinten an.
Denn in einer solchen Nacht blieb kaum jemand gern allein, weder Einwohner noch Reisende, und Roland ...

drakir schrieb: Er saß ganz alleine an einem Tisch. Vor ihm nur eine einfache Talgkerze, die sein Gesicht schwach beleuchtete und ein Becher heißen, gewürzten Weines. Gerade hatte er eine seiner Erzählungen beendet, griff zu dem Gefäß und nahm einen kräftigen Schluck.
Ich würde die Sätze zusammenfassen. Nicht so aufzählen, eher, ach.
Er hatte eine seiner Erzählungen im Schein einer Talgkerze beendet und nahm den Becher heißen gewürzten Weines, der unwirkliche Schatten auf sein Gesicht warf.

drakir schrieb: Ein Holzscheit zerstob knackend im Herdfeuer. Er setzte den Becher, sich an Matthias, den Wirt, wendend, ab.
„Bring mir noch einen Becher von deinem Wein, mein Freund und dann will ich in mein Heim zurückkehren. Es ist schon spät geworden!“
Meiner Meinung kommt da das Wort Becher zu oft vor.

drakir schrieb: Es war eine junges Mädchen, mit großen braunen Rehaugen und zierlicher Gestalt.

drakir schrieb: Sie wusste natürlich darum und auch Roland hätte ihr nicht widerstehen können, hätte er es denn wirklich gewollt.
Der Satz klingt in sich einfach nicht richtig.

drakir schrieb: „Es war eine ähnliche Nacht wie heute, dunkel, kalt. Allerdings war sie noch schwärzer, denn Wolken verhaingen den Mond und das Licht der Sterne fand keinen Weg hinab, alles war mit einem samtenen Schwarz überzogen, die meisten Menschen bevorzugten in ihren Häusern zu bleiben.

drakir schrieb: Das schwache Licht der Kerze erreichten ihn kaum noch, er sprach aus denm Schatten.

drakir schrieb: Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte. Schaut nachher nach, wenn ihr mir nicht glaubt.“
War der Krug so heiß?

drakir schrieb: Für sie war die Bedrohung, die von Kmor immer ausgegangen war, gebannt, schließlich hatten sie es verwüstet und nahezu jede Stadt geschleiftgeschliffen.

drakir schrieb: Menschen und Kroms gaben sich gegenseitig den Tod.
Das gaben klingt seltsam.

drakir schrieb: Meldungen seiner Generäle kamen nur noch selten zu ihm durch.
Kamen ich würde eher gelangten selten bis zu ihm.

drakir schrieb: Das Spielbrett wurde tief rot - und doch - wenn sein Blick weiter wanderte standen da nur einfache Figuren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Müsste es nicht mein Blick heißen?

drakir schrieb: Ich musste erschrocken ausgeatmet haben, denn mein Auftraggeber legte eine Hand auf die meinige. Kälte floss aus ihr zu mir und erfüllte meinen Körper.


So, ich bin durch.
Eine schöne Geschichte, die sehr träge beginnt und einen dann mit nimmt in eine unbekannte Welt.

[Bild: nano_08_winner_small.gif]

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Beitrag #7 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hallo Nessa,

erstmal vielen Dank für deinen Kommi.

Zuerst als Tipp fürs Kommentieren.
Wenn du Rechtschreibfehler verbesserst, wäre es gut, wenn du das Zitat voran stellst und dann das Wort noch einmal extra darunter schreibst oder fett markierst, sonst übersieht man das leicht und wundert sich, was du einem sagen möchtest. Icon_wink

Zitat:Die Nacht fiel herab auf die Welt und auf das „Sturmwind“, jenem Wirtshaus in dem Roland schon seit Jahrzehnten von seinen „Reisen“ berichtete. Er war zwar nie selbst aus dem kleinen Dorf fort gewesen, aber seine Berichte zeugten von einer Lebendigkeit, die sonst nur Abenteurer ihnen verleihen konnten und er übertraf sie sogar.
Können Abenteurer wirklich diese Lebendigkeit erzählen?
Meiner Meinung nach erleben Abenteurer ihre Geschichten jedoch haben sie nicht das Geschick, diese spannend zu erzählen. Eher Geschichtenerzähler. Barden erzählen oftmals in den schönsten Ausschmückungen Geschichten über Helden und Antihelden. Abenteuer stelle ich mir eher als die Stillen vor, die sich nicht einmal bewusst sind, dass sie Heldenhaftes erlebt haben.
Ich finde es kommt drauf an, ein Abenteurer der von sich erzählt, dürfte das auch sehr gut hinkriegen, nur ist es halt nicht sein Beruf, wobei Barden das natürlich als berufliche Fertigkeit haben.

Zitat:Er saß ganz alleine an einem Tisch. Vor ihm nur eine einfache Talgkerze, die sein Gesicht schwach beleuchtete und ein Becher heißen, gewürzten Weines. Gerade hatte er eine seiner Erzählungen beendet, griff zu dem Gefäß und nahm einen kräftigen Schluck.
Ich würde die Sätze zusammenfassen. Nicht so aufzählen, eher, ach.
Er hatte eine seiner Erzählungen im Schein einer Talgkerze beendet und nahm den Becher heißen gewürzten Weines, der unwirkliche Schatten auf sein Gesicht warf.
Ist würde ich sagen Geschmackssache, allerdings beschreiben wir die Situation auch jeweils anders.

Zitat:drakir schrieb:
Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte. Schaut nachher nach, wenn ihr mir nicht glaubt.“
War der Krug so heiß?
Wie man´s nimmt. Aber es hat mehr mit der Person zu tun, die ihn hält.

Zitat:drakir schrieb:
Menschen und Kroms gaben sich gegenseitig den Tod.
Das gaben klingt seltsam.
Hm Icon_confused, für mich klingt das normal, habe es schon öfters in solch einem Zusammenhang gehört.

Zitat:drakir schrieb:
Das Spielbrett wurde tief rot - und doch - wenn sein Blick weiter wanderte standen da nur einfache Figuren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Müsste es nicht mein Blick heißen?
Ne, "sein" ist an der Stelle schon richtig. Schießlich ändert Rolands Blick nichts an den Figuren, sondern nur der des Spielers.

Zitat:Eine schöne Geschichte, die sehr träge beginnt und einen dann mit nimmt in eine unbekannte Welt.
Das freut mich zu lesen, dann habe ich ja mein Ziel erreicht. Icon_smile
Ich würde jetzt gerne noch mehr schreiben, aber leider habe ich ja nichts mehr zu beantworten.
Irgendwie ist da negative Kritik einfacher.

Lg,
Drakir

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
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Beitrag #8 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Zitat:
Zitat:drakir schrieb:
Das Spielbrett wurde tief rot - und doch - wenn sein Blick weiter wanderte standen da nur einfache Figuren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Müsste es nicht mein Blick heißen?
Ne, "sein" ist an der Stelle schon richtig. Schießlich ändert Rolands Blick nichts an den Figuren, sondern nur der des Spielers.

Schon, nur erzählt da nicht Roland? Ist es nicht in der wörtlichen Rede?
Oder auf wen bezieht Roland diesen Blick?

Nessa

PS: Danke für den Hinweis mit den Fehlern aufschreiben.
Bin halt Word und dessen Bearbeitungsmöglichkeiten gewohnt

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Beitrag #9 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hi Nessa,

Zitat:Schon, nur erzählt da nicht Roland? Ist es nicht in der wörtlichen Rede?
Oder auf wen bezieht Roland diesen Blick?
Klar, ist in der wörtlichen Rede, aber der Blick bezieht sich auf den weißen Spieler, findet sich auch hier, zwei Sätze vorher, wieder:

Zitat:Fieberhaft huschten die Augen seines Rivalen über das Brett. Wohin er auch sah, fiel sein Blick auf eine der Figuren, bildete ich mir ein, Schreie zu hören, Blut spritzen zu sehen.

Ich hoffe, das klärt es auf.

Lg,
Drakir

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drakir
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Beitrag #10 |

RE: Schein und Wirklichkeit (Sturmwind/Roland 3)
Hi Drakir!

Ah, eine weitere Geschichte aus der Sturmwindwelt.^^ Ich bin gespannt und hoffe, dass ich dir helfen kann.

Zitat:Der Wind strich über die schneegepuderten Gräser der Ebene.
Vielleicht "schneeweiße Gräser"? (Aber dann besser, über das schneeweißes Gras) Aber das trifft es, glaube ich, nicht ganz ... "schneebedeckt" wäre zu viel Schnee, oder? Hm ...

Im ersten Abschnitt zeigst du uns das Schlachtfeld. Hat irgendwie was von von einem Schachbrett, so in weiß und mit Truppen, die vom taktischen Geschick ihres Komandanten "gesteuert" werden sollen ... ich frage mich gerade, wie das gehen soll, im Lärm der Schlacht werden sie ihn wohl nicht hören können ... na ja, das wird sich zeigen Icon_wink
Du könntest Merril vielleicht noch etwas deutlicher zeichnen ... uns zeigen ob er aufgeregt ist, oder innerlich gelassen, ob Angst hat, oder vielleicht zornig ist.

Zitat:aber seine Berichte zeugten von einer Lebendigkeit, die sonst nur Abenteurer ihnen verleihen konnten und er übertraf sie sogar.
Meiner Meinung nach stimmt der Satz nicht ganz: ich glaube Berichte können nicht von ihrer eigenen Lebendigkeit zeugen (das ist das falsche Wort), eher von Rolands, aber das meinst du hier nicht, nehm ich an. Vielleicht : "aber seine Berichte waren von einer Lebendigkeit"? Warum überhaupt diese Erklärung? Lass es uns doch selbst heraus finden. Icon_smile

Zitat:zusammen mit dem von Eis überzogenen Sakmara.
Was ist Sakmara? Das Dorf? Icon_smile

Zitat:Lichter waren vereinzelt durch die Fensterladen zu sehen, mit denen die Menschen versuchten die Dunkelheit und Kälte, der längsten Nacht des Sonnenlaufes zu vertreiben.
Schöner Satz! Ich glaube das Komma zwischen "Kälte" und "der längsten Nacht" kann weg ... aber ich liege da oft genug falsch Icon_wink

Zitat:Im „Sturmwind„
Das zweite Anführungszeichen gehört nach oben ^^ du könntest auch 'einfache' Anführungszeichen machen, um die Eigennamen von der wörtlichen Rede abzugrenzen.

Zitat:Es war eine junges Mädchen, mit großen braunen Rehaugen und zierlicher Gestalt. Ein junge Frau, der Männer hilflos ausgeliefert waren, wenn sie von ihr mit traurigen Blick angesehen wurden.
*ggg*

Zitat:Es war vor vielen Jahren hier im “Sturmwind“, da erholte ich mich auf einer meiner Reisen in diesem Gasthaus, als ein Mann auf mich zu trat und mich um einen Gefallen bat.
Klingt in meinen Ohren etwas unschön, weil du "da" und "als" direkt hintereinander benutzt, du könntest das "da" einfach weg lassen: "Es war vor vielen Jahren hier im 'Sturmwind', ich erholte mich auf einer meiner Reisen in diesem Gasthaus, als ..."
Er erholt sich auf einer seiner Reisen, also ist er zu dem Zeitpunkt auf einer Reise? Oder erholt er sich von einer Reise, also hat sie gerade abgeschlossen?

Zitat:die meisten Menschen bevorzugten in ihren Häusern zu bleiben
die meisten Menschen bevorzugten es in ihren Häusern zu bleiben ... oder vielleicht runder: die meisten Menschen blieben lieber in ihren Häusern?^^

Zitat:Roland lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah in die Menge seiner Zuhörer. Das schwache Licht der Kerze erreichten ihn kaum noch, er sprach aus den Schatten.
Schön atmosphärische Stelle!

Zitat:wussten sie doch, dass Roland nur bei besonders dunklen, schrecklichen Geschichten, diesen Effekt nutzte.
Und das nimmt die Spannung irgendwie wieder raus ... würde ich vielleicht einfach weg lassen.

Zitat:Er setzte sich mir gegenüber, hier an diesem Tisch, auf dem noch heute der Abdruck seines Kruges zu sehen ist, der sich einbrannte, sobald er ihn abstellte.
Icon_shocked (Roland der alte Effekthascher Icon_wink)

Zitat:Aber vor allem hatte er Roland einst gefragt, woher der Abdruck auf dem Tisch stammte, doch der hatte sich immer geweigert, diese eine Geschichte zu erzählen.
Icon_shocked

Zitat:Jetzt war Matthias gespannt auf die Antworten, die er für das Rätsel bekommen würde. Er hörte Roland aufmerksam zu.
Etwas unnötig, du hast vorhin schon gesagt, dass er hellhörig wird. Vielleicht einfach weg lassen?

Es gibt wirklich einen Abdruck auf dem Tisch ... erzählt Roland gerade sozusagen seine echte Geschichte?

Zitat:den Helden mehrere Schlachten
mehrerer, effektvoller wäre meiner Meinung nach "vieler Schlachten" Icon_wink

Zitat:Vor uns saßen zwei Männer.
Sehr interessante Gestalten ... der Schwarze spielt mit den weißen Figuren gegen den Weißen mit den schwarzen Figuren ... seltsamer Gegensatz. Ich nehme an, das hat eine Bedeutung. Mein erster Eindruck: Gut gegen Böse ... ein Spiel des Schicksals? (hm ... ein Spiel ... Spielfiguren ... Spielsteine? Ist das die Geschichte zu der ich dich inspiriert habe? Mrgreen )

Zitat:Seine Hand kam zum Vorschein, an denen sich graue Lederhandschuh befanden
an der sich ein grauer Lederhandschuh befand_^^

Zitat:Das Leder war zu dick für ein normales Tier, außerdem viel zu faltig.
Elefantenhaut? Icon_lol

Zitat:Seine Stimme trug nicht die ihr immer innewohnende Fröhlichkeit.
vielleicht noch ein bisschen besser: "nicht die ihr sonst immer"

Zitat:Mittlerweile hatten sich die Truppen des Bösen ebenso aufgestellt.
Die Truppen des Bösen? Ein wenig klisscheehaft ... Icon_wink

Zitat:Denn er war in das Land Kmor eingefallen, hatte Krieg in das Land getragen, nicht sie.
Hm ... die weißen, gespielt von dem Schwarzen ... wär ist gut und wer ist böse? Ist doch immer eine Frage der Perspektive?

Zitat:Das Land war auf Jahrhunderte hinaus augenscheinlich nicht mehr fähig Krieg zu führen.
Woher kommt dann die Armee?

Zitat:Seine Pfeife nahm er aus dem Mund und legte sie vor sich ab. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher, dann erst fuhr er fort.
Zweimal "nahm" am Anfang der beiden Sätze (ich weiß ich bin kleinlich Icon_wink) Das zweite einfach durch "trank" ersetzen? Außerdem stört mich etwas, dass diese beiden Sätze so lose neben einander stehen, irgendwie brauche ich da einen Konnektor ... mein Vorschlag:
"Dann trank er einen weiteren Schluck aus seinem Becher, bevor er endlich fortfuhr."

Zitat:Ich weiß es scheint unmöglich, doch als er dieses tat, legte sich ein weißer Schleier über das Brett, wie feiner Sand. Er verschwand sofort wieder, aber für einen Wimpernschlag verwandelten sich die Figuren.
Das es sich da um eine wirklich Schlacht handelt, ist ja offensichtlich, aber trotzdem schön effektvoll dargestellt. Und Roland weiß es jetzt auch (oder vermutet es zumindest)

Zitat:Menschen und Kroms
Kroms sind keine Menschen?

Zitat:so dass Merril in Bedrängnis geriet und seinen Plan nicht weiter verfolgen konnte.
Wie kann er Befehle geben, während seine Truppen kämpfen? Durch Hornstöße? Davon hattest du nur am Anfang einen.

Zitat:Meldungen seiner Generäle kamen nur noch selten zu ihm durch. Resigniert schaute er weiter auf das Schlachtfeld und sah Kormil auf sich zukommen.
Ah ... also doch Boten?

Zitat:Wohin er auch sah, fiel sein Blick auf eine der Figuren, bildete ich mir ein, Schreie zu hören, Blut spritzen zu sehen. Pferde verbrannten unter den entflammten Händen der Magier, Schwertkämpfer wirbelten durch die Reihen und hackten nach allem, das ihnen vor die Klinge kam, durchtrennten Muskeln und Sehnen. Das Spielbrett wurde tief rot
Gute Stelle.

Zitat:Aber wie gelähmt starrte ich weiterhin auf das Brett und die Spieler.
Dieser Abschnitt ist sehr eindringlich beschrieben (soweit das mit einem Erzähler geht Icon_wink), ich denke das Roland nicht viel mehr von seinen Gefühlen preisgeben wird, an sein Publikum.

Zitat:`Er hat es noch nie vertragen, nicht gewinnen zu können und wird es wohl nie lernen. Egal wie häufig wir noch spielen werden.` Dann verließ auch er diesen Ort.“
Hm ... was soll uns das jetzt sagen? Ich hab das Gefühl, dass diese Aussage eine tiefere Bedeutung hat. Gut und Böse, Licht und Schatten, stehen in einem Gleichgewicht? Keiner kann den anderen wirklich besiegen? Beide müssen existieren, ohne Licht kein Schatten.

Zitat:Er kam an den jungem Kormil vorbei, der von einer Axt entzwei gehackt worden war. Kurz blieb er stehen, betrachtete ihn und ging dann weiter. Nur einer von vielen, die ihm umsonst in den Tod gefolgt waren.
Er zeigt keine Regung? Du könntest zumindest erwähnen, dass er mittlerweile zu abgestumpft ist um noch etwas zu fühlen.

Zitat:Aber es gibt doch einen Gewinner. Mich. Ich gewinne immer. Ich ernte, was andere für mich säen
Er ist der Tod? Der Sensenmann erntet ... interessante Idee.

Zitat:Draußen, vor der Tür, blieb Roland stehen und griff in seine Tasche. Ein Silbertaler befand sich darin. Alt und abgegriffen, in einer unbekannten Währung, auf ihr abgebildet der Sensenmann.
Ha! Mrgreen

Zitat:Danke dem Weltenwanderer für die Inspiration durch seine "Spielsteine".
Mrgreen Aber sehr gerne und gerne immer wieder Icon_wink

Insgesamt hat mir deine Geschichte gefallen. Ich finde aber, dass du bei den Szenen mit Merril etwas Tiefe verschenkt hast, du hättest uns viel näher an Merril heranbringen können. Bei Roland haben, wir in der Hinsicht, das Problem, dass er ja selbst erzählt, da kannst du uns schlecht mit in seinen Kopf nehmen. Icon_wink
Die Idee fand ich gut. Auch wenn sie nicht unbedingt neu ist, hast du sie gut umgesetzt. Allerdings könntest du manchmal, wie schon gesagt, etwas mehr Tiefe bringen. ^^
Und im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse (wobei ich immernoch daran festhalte, dass die vertauschten Farben eine Bedeutung haben, siehe da Icon_smile) gibt es nur einen Sieger ... wie wahr!

Also: gerne gelesen!

Gruß vom Wanderer

Edit: jetzt habe ich doch glatt deine Frage vom Anfang vergessen Icon_wink ich empfinde die Länge so in Ordnung, aber wenn du teilen möchtest, dann am ehesten:
Zitat:Roland hatte sich wieder nach vorne gelehnt. Seine Pfeife nahm er aus dem Mund und legte sie vor sich ab. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher, dann erst fuhr er fort.
hier, davor Icon_wink

Was den Titel betrifft, du hast recht, er trifft es nicht ganz ... "Patt" wäre zu kurz oder?^^ "Spiel der Spiele"?

Ps. Kennst du "Das Spiel" von Schandmaul?

Die meisten Menschen haben überdurchschnittlich viele Arme und Beine ...

Wanderer zwischen den Welten und der
Weltenknoten

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