Es ist: 15-12-2020, 17:54
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Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
Beitrag #41 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
12:00 Uhr

Reichstag (In einem der Fraktionszimmer)

„Die Wahl hat begonnen“, sagt einer der Mitarbeiter, und Emil Barth kann seine Freude kaum verbergen. Zuviel steht auf dem Spiel. Zuviel, und das schließt eine Regierungsverantwortung derjenigen mit ein, die nun an die Stelle des alten Regimes treten wollen.
Emil schaut in die Runde, sieht übermüdete Gesichter.
Seine Männer waren die ganze Nacht unterwegs gewesen, haben in jeder Fabrik und jeder Kaserne Vorträge gehalten, um die Menschen zu überzeugen, nicht das Falsche zu wählen.
Das Resultat ist Erschöpfung. Obwohl das Ergebnis noch aussteht.
„Die Nacht war lang“, sagt er und grinst. „Aber der Sieg ist sicher.“
Der Spruch klingt abgehalftert und geklaut, hatte ihn doch einst Hindenburg auf Plakaten benutzt. Doch jetzt scheint er endlich stimmen zu wollen.
Einer der Männer meldet sich zu Wort.
„Vielleicht sollten wir nichts dem Zufall überlassen“, meint er. „Ich denke, dass unser Sicherheitsdienst den Circus absichern sollte.“
„Eine gute Idee.“
Emil weiß gar nicht, wohin mit all der Energie, der Freude und Genugtuung. Diejenigen, die im Januar alles sabotiert hatten, saßen jetzt in der Falle. Und sie würden dafür büßen, würden bezahlen für den Verrat am Sozialismus, dem sie selbst doch die innigste Treue geschworen hatten.
„Heute Abend, spätestens, werden Ebert und seine Spießgesellen bluten“, zischt er. "Und danach alle, die sich uns weiter in den Weg stellen!“
Dann klatschen seine Männer stürmischen Beifall. Und im Traum sieht Emil sich schon als König von Deutschland.

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Beitrag #42 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
13:00 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Gerade waren wir noch in der Invalidenkirche gewesen.
Einsam und allein.
Als ob niemand mehr Gott brauchen würde. Gerade am Sonntag. Die Menschen scheinen heute eher unterwegs zu sein, allein, ohne göttlichen Beistand. Erst später erfuhren wir, dass heute Wahlen stattfinden würden.
Im Brief, der nicht sehr lang war, standen Informationen über ein Lagerhaus nicht weit von der Kirche entfernt. Dazu einige Angaben über die Anzahl der Personen, die wir dort eventuell antreffen würden. Dann hatte Heidkamp den Brief zerrissen und schlussendlich verbrannt.
Und jetzt sind wir hier, bei dem Lagerhaus, in einer kleinen Straße, auf der nur ab und zu Menschen vorbeikommen. Am Eingangstor steht 'AUSSENSTELLE UNION-BIER', und zwei Personen sind davor zu erkennen. Als wir vorbeischlendern und verstohlene Blicke durch die fast blinden Fenster werfen, scheuchen sie uns davon. Deswegen haben wir einen großen Bogen gemacht, sind über das hintere Nachbargrundstück – eine verlassene Altmetallsammelstelle mit mehreren Schutthalden – auf das Gelände gekommen und verharren hinter alten Bierfässern, die draußen auf dem weiten Hof stehen und vor sich hingammeln.
„Weiter kommen wir nicht“, flüstert Heidkamp, und riskiert wieder einen Blick um das übelriechende Fass herum. „Seh nicht viel.“
Die rückwärtige Wand des Lagerhauses hat eine kleine Tür, die schon vom Aussehen her wirkt, als würde sie beim bloßen Angucken bereits quietschen.
„Was machen?“, frage ich leise. „Riskieren?“
Er schüttelt den Kopf, dann wird uns die Entscheidung abgenommen: Die beiden Posten am Eingangstor gehen ins Lagerhaus hinein. Wir springen auf, hasten zur Fassade, kauern uns wieder hin, gehen geduckt zu einem der blinden Fenster und schauen für Sekundenbruchteile hinein.
Ein langgezogener Tisch ist zu sehen. Ein Lastwagen mit einer Plane, auf der auch 'UNION-BIER' steht. Und acht Mann, die sich vor der Motorhaube versammelt haben. So wie es im Brief gestanden hat. Sechs von ihnen wenden sich ab, greifen nach Gewehren, die sie sich umhängen und verlassen das Gebäude wieder. Die anderen zwei besteigen den Lastwagen, starten und fahren langsam aus dem Lagerhaus hinaus. Auf der Straße wenden sie nach links, in Richtung Innenstadt, und fahren im schnellen Schneckentempo davon. Vorsichtig, und nicht zu schnell.
„Jetzt oder nie“, sagt Heidkamp.
Wir springen auf, hechten zur Tür und stürzen ins Gebäude.
Alles leer, wenn man vom Tisch absieht, auf dem wir eine Karte von Berlin sehen. Im Abfalleimer finden wir zerrissene Papierfetzen, die wir aber mühelos zusammenlegen können. Ein Grundriss ist zu sehen. Von einem Gebäude, kreisrund, mit Bestuhlung und einem Anhang, der als Foyer ausgewiesen ist. Daneben technische Angaben über die Kanäle der Belüftungsanlage.
Ich habe ein flaues Gefühl dabei.
„Das ist der Circus Busch“, meint Heidkamp gerade und überlegt. Wie ich auch. Und ich kann mich daran erinnern, dass ich an einem der Kioske eine Ausgabe der Vossischen Zeitung gesehen hatte, auf der der Circus erwähnt wurde. Ich weiß nur nicht mehr, wof-
„Da wird heute der Rat der Volksbeauftragten gewählt“, unterbricht mich Heidkamp.
„Und jeder, der noch Rang und Namen hat, wird heute da sein“, vollende ich den Satz.
Wir schauen uns an.
Der Lastwagen kann noch nicht weit gekommen sein.

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Beitrag #43 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
13:30 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Vor dem Circus treffen sechs bewaffnete Männer ein, die beinahe demütig an die Eingangstür im Foyer klopfen. Nach einigen Minuten öffnet ihnen eine Frau. Schwarze Haare, lockig. Schmale Lippen, beiahe wie Striche. Die Augenbrauen sehen wie Halbbögen aus, und doch schauen die Augen müde aus den Höhlen heraus. Paula Busch, die Direktorin des Circus.
„Sie wünschen?“, fragt sie den Mann, der sich aus den Sechsen hervorgeschoben hat.
Er deutet eine Verbeugung an.
„Wir sind vom Sicherheitsdienst des Reichstages“, sagt er. „Herr Emil Barth hat Sie doch bestimmt schon informiert.“
Paula kneift die Augen zusammen und mustert den Mann.
„Ich wurde darüber informiert, dass mein Haus zur Verfügung zu stehen hat“, sagt sie, und die Schärfe in ihren Worten war klar zu hören. „Hat, mein Herr. Es gab leider kein Gespräch darüber, ob ich das überhaupt wünsche.“
„Das tut uns sehr leid.“
„Das sollte es auch“,, meint sie. „Von mir aus könnt ihr alle Krieg und Verderben spielen, aber in meine Arena kommt nur derjenige rein, den ich auch reinlassen will.“
„Wir sollen doch nur den Ort absichern, gnädige Frau.“
„Vor wem denn?“ Oder was?“ Sie schüttelt den Kopf. „Soweit ich weiß, ist der Franzmann noch in Frankreich. Und der Russe wird bestimmt nicht kommen.“
Ein zweiter Mann von den Sechsen tritt vor.
„Wir wollen Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten, Frau Busch“, sagt er. „Aber es werden heute viele wichtige Persönlichkeiten hier eintreffen.“
„Und?“
Er druckst herum.
„Nun, es gibt nicht nur begeisterte Anhänger ...“ Er lässt den Satz unvollendet.
„Ich habe sie verstanden, meine Herren“, sagt sie und macht eine wegscheuchende Handbewegung. „Beschützen sie von mir aus, was immer sie beschützen wollen. Aber nicht mein Etablissement.“
„Sie verstehen den Ernst der Lage nicht.“
„Und Sie scheinen mich nicht zu verstehen, Bürschchen“, knurrt sie. „Soll ich es Ihnen aufschreiben? Wie hätten Sie es denn gerne? In Kurrent-, oder in lateinischer Schrift?“
Er setzt wieder an, wird aber von dem Geräusch sich nähernder Lastwagen mit offener Ladefläche unterbrochen, die schließlich vor dem Foyer stehen bleiben. An der Fahrertür prangt ein Eisernes Kreuz, und das taktische Zeichen weist das Fahrzeug als Teil des Jägerregiments 4 aus.
Ein Soldat öffnet die linke Tür und hüpft vom Beifahrersitz. Verwundert steht er da, sammelt sich wieder und tritt zu den Sechsen um Paula herum.
„Wollen Sie uns jetzt auch noch beschützen?“, fragt Paula und lacht.
„Gefreiter Voigt“, sagt der Soldat und nickt. „Wir haben den Befehl, den Circus zu bewachen.“
„Dafür sind wir aber da“, fährt in einer der Sechsen an und baut sich drohend vor ihm auf.
Gleichzeitig springen die anderen Soldaten von der Ladefläche. Mit den Gewehren. Schussbereit.
Paula schüttelt den Kopf.
„Ihr wisst doch selbst nicht mehr was ihr tut, oder?“

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Beitrag #44 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
13:50 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Zusammen rennen wir die Straße runter. Und ich merke, dass die Zahl der Menschen, die ich in der Kirche vermisst habe, rasant steigt. Die Wahlen für die einzelnen Räte in den verschiedenen Fabriken und Kasernen hat alle aus dem Bett getrieben. Jetzt gehen sie in Gruppen auf den Bürgersteigen, wandeln wie Schatten über die Kopfsteinpflaster und diskutieren, debattieren, reden, fluchen, lachen. Manche schreien sogar oder singen Lieder. Es sind auch Frauen dabei, die ihre Kinder im Schlepp haben und ihnen ein ums andere Mal die Ohren zuhalten, wenn die Lieder zu erwachsen sind.
Und auch wenn sie nicht in der Kirche waren, so tragen sie alle ihren Sonntagssaat zur Schau. Aber was auch immer sie gerade tun, sie stehen uns im Weg.
„Verzeihung!“, ruft Heidkamp. „Bitte lassen sie uns durch!“
Und wir schieben, wir drängen uns durch die Massen, die sich alle in die gleiche Richtung bewegen.
„Entschuldigen Sie bitte!“
Zum Circus, der noch einige Straßen entfernt ist.
„Dürfen wir bitte?“
Heidkamp bleibt stehen, und lässt das bewegte Meer aus Menschen an sich vorbeiziehen. Er schnauft, sein Kopf ist rot. Und er sieht eine Seitengasse, da rechts vor uns.
„Wir teilen uns auf“, sagt er und flüstert mir etwas ins Ohr, das ich erst dann verstehe, als er schon in der Gasse verschwunden ist.
Dann räusper ich mich und rufe laut:
„Lassen Sie mich durch. Das ist ein Notfall, ich bin Arzt!“
Und tatsächlich, diejenigen, durch die wir uns gerade noch geschoben, geschubst und gedrängelt haben, sehen mich jetzt mit anderen Augen an.
Eine Gase bildet sich, während ich vorpresche. Renne, Haste. Um die Ecke. Luft holen. Weiter. Da. Ist. Der. Lastwagen.
Kommt auch nur mühsam voran. Weiter, denke ich, zehn Meter.
Aber es sind mehr, als Heidkamp aus der Gasse geschossen kommt.
„HILFE!“, schreit er. „SIE WERDEN UNS ALLE UMBRINGEN!“
Die Menschen schrecken auf, zucken zurück vor ihm, schauen ängstlich in die dunkle Gasse hinein – und rücken sehr dicht auf der Straße zusammen. So dicht, dass der Lastwagen anhalten muss.
„Machen sie den Weg frei!“, brüllt der Fahrer von rechts. Und links steigt der andere Mann aus, will die Leute wegschieben. Aber ich bin bei ihm, komme von hinten, packe seinen Kopf und lasse ihn gegen die Motorhaube knallen.
Die Menschen fangen an zu schreien, nach Gott, den sie verlassen haben, nach Polizei, die sie fortgejagt haben. Und aus dem Augenwinkel merke ich, wie der Fahrer aussteigen will, aber Heidkamp ist da und boxt ihn einfach um.
Ruhe, für einen Moment. Die Menschen schauen uns entsetzt an, wissen nicht, was sie tun sollen.
„Sicherheitsdienst Reichstag“, ruft Heidkamp ihnen völlig spontan zu. „Machen sie bitte die Straße frei.“ Und, als nichts passiert, zeigt er auf die beiden Männer, die bewusstlos am Boden liegen. „Die wollten die Wahlunterlagen klauen!“

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Beitrag #45 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
14:15 Uhr

Berlin (Reichskanzlei)

Friedrich zieht sich den Mantel an, setzt sich den Hut aber nicht auf.
Er bleibt unentschlossen vor dem Schreibtisch stehen.
Er ist allein,weiß gerade nicht, wie dieser Tag enden wird.
Wenn Barth gewinnen sollte, das ist ihm klar, werden sie mit ihm und der Partei verfahren, wie es ihnen gerade beliebt. Und das konnte nichts Gutes ein.
Er schaut auf Bismarck, fühlt sich unwohl unter seinen Blicken.
„Wieviele von uns hast Du Scheusal auf dem Gewissen?“, flüstert er dem Bild zu. „Alter, verbitterter Mann. Hättest an Völlerei sterben sollen, als Du noch keinen Schaden angerichtet hast.“
Und doch, es ist zwecklos. Ein Toter kann ihm nicht dabei helfen, diesen schweren Gang zu erleichtern.
Friedrich schüttelt den Kopf.
Die Tage waren zu lang und viel zu schlecht. Sein Magen meldet sich wieder zu Wort. Und er erinnert sich an Philipps Worte.
Verräter. Oder Lenin.
Er schaut nochmal zu Bismarck, mustert gedankenverloren den Rahmen, sieht die Kürzel des Malers. Aus einem anderen Jahrhundert.
Genau wie die kleinen Worte darunter.
Friedrich tritt näher heran und liest:
'Wo das Müssen beginnt, hört das Fürchten auf.'
Er holt tief Luft.
Dann setzt er sich den Hut auf und geht.

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Beitrag #46 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
14:30 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Heidkamp fährt.
Mit zusammengepressten Lippen. Mit der linken Hand scheucht er hinter der Windschutzscheibe die Leute weg. Und sie machen uns tatsächlich den Weg frei.
Sie springen auf die Bürgersteige, pressen sich an die alten Hausfassaden, weichen sogar in die Eingänge aus.
Wir fahren nicht schnell, aber holprig, da die Vorderreifen aus kleinen Federn bestehen. Sparmaßnahmen, um Gummi zu sparen.
„Problem“, ruft Heidkamp und zeigt nach vorn, wo die Menschen jetzt in die Seitengassen ausweichen, damit wir durchkommen. „Wir fahren direkt auf den Circus zu.“
Cirkus. Zirkus.
Es ist, als würde die Zeit im freien Fall einen Anker werfen. Als würde alles von einem zähflüssigen Sirup überrollt. Ich höre jetzt schon die Schreie, sehe die verzerrten Grimassen, die zusammengekrümmten Leiber, das zusammengeschrumpfte Gesicht, das verwelkende Fleisch.
Aber da oben am Himmel wird diesmal kein französischer Bomber kommen. Keine Bomben, die wie ein Stahlgewitter auf uns niederprasseln. Diesmal wird es fast lautlos sein. Ohne Kinder, aber wieder mit Frauen.
Denn gerade noch habe ich auf der Ladeflüche gestanden. Schwer atmend. Mit dem Drang Gewissheit haben zu wollen. Darauf sind Weinkisten, aber ohne Wein. Dafür mit Flaschen, anonym grau, ohne Etikett. Gasflaschen.
„Was jetzt?“, ruft Heidkamp von rechts und beschleunigt den Lastwagen.
Weiter auf der Straße des Lebens, die uns nur nach vorne bringt. Ins Unglück. Zum Ziel, wo wir nie hinwollten. Fast so, wie es in den letzten Jahren gewesen ist.
Sinnlos.
Wir tuckern weiter, sehen bereits den Cirkus mit dem Foyer auftauchen, erkennen mehrere Personen vor dem Eingang. Auch hier sind Massen von Menschen zu sehen, die heute noch nicht an Gott gedacht haben.
Immer weiter. Immer näher.
Irgendeiner ruft irgendwas, dann richtet sich die Aufmerksamkeit der Menschen auf eine andere Straße, die von rechts auf den Platz führt. Sie stürmen dorthin – und machen dafür links alles frei.
Fast perfekt, wenn da nicht die Personen vor dem Foyer sind, an denen die anderen Menschen vorbeirennen.
Ich kann sie jetzt klar erkennen kann. Sechs Zivilisten mit Gewehren. Mehrere Soldaten, in der Mitte eine Frau, die ihnen augenscheinlich gerade sehr lautstark etwas mitteilt.
In dem Moment, als wir die Chance ergreifen, mit dem Lastwagen in die linke Straße einzubiegen, zeigt einer von den bewaffneten Zivilisten plötzlich auf uns. Er ruft irgendwas. Sehr undeutlich.
Und dann rennen sie hinter uns her.

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Beitrag #47 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
15:00 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Es beginnt.
Mitten im kreisrunden Innenraum des Cirkus.
Alle Stühle sind eingenommen. Tausende Menschen sind gekommen. Unten in der Manege steht ein Podium, hinter dem wiederum gerade Friedrich Ebert steht. Man kann auch alle anderen sehen: Rosa Luxemburg, Philipp Scheidemann, Hugo Haase, Emil Barth, die Obleute des Januaraufstands, den Kommandeur des Jägerregiments 4, auch Karl Liebknecht und viele andere.
Ebert hält eine Rede. Es ist warm. Schwül und stickig. Wahrscheinlich ist es Frau Busch, die ein Erbarmen hat und die Belüftung einschaltet. Es surrt, irgendwo klackt es. Dann strömt das Gas unter den Sitzen herein, während draußen sechs bewaffnete Männer stehen und die Türen von außen verriegeln. Sie werden nicht lange da stehen, denn wenn das Gas durch die Ritzen austritt, sollte man woanders sein.
Jedenfalls nicht im Innenraum, wo die Nasen und Münder gierig wie Süchtige den Tod einatmen. Man kann es förmlich spüren, wie sich die Blutbahnen verengen, wie der Blick verschwimmt, wie die Augen immer weicher werden und zusammenfallen, wie die Lungen plötzlich schmerzen, brennen, wegätzen. Jeder Zug eine Qual, und es hört nicht auf. Die Haut wird erst ledrig, dann trocken und zerbricht in Staubpartikel. Das Fleisch schimmelt innerhalb von Sekunden. Man kann sogar fassungslos zuschauen, wie die Knochen auftauchen – vielleicht machen es ein paar von Denen auch, denn was anderes können sie nicht.
Panik, einige stehen auf, stürmen zu den Türen, versuchen reine Luft zu erhaschen, aber sie trampeln sich nur gegenseitig tot.
Knackende Knochen, zermatschte Gesichter. Schreie nach Hilfe, die unerhört bleiben, bis selbst die Sprache stirbt. Klares Denken ist ausgeschaltet, wird auch nie mehr wiederkommen.
Nur ein paar Minuten. Dann werden sie ihre letzten Zuckungen machen, elendig krepieren, vergessen werden. Alle weg.
Keine Revolution mehr. Keine Gefahr mehr.
Das Reich – gerett-
„DA IST ER!“, ruft jemand und reißt den Anführer der Sechsen aus den Gedanken, die sich gerade wieder sehnsüchtig in seinen Kopf geschlichen haben. „EMIL BARTH!“
Und die Menschenmenge setzt sich in begeisterte Bewegung.
Der Anführer blinzelt kurz.
Frau Busch steht noch hier. Auch die Soldaten. Lage: Bedrohlich, ungeklärt.
„Na, da kann es jemand aber nicht abwarten“, meint Paula gerade und schaut in Richtung Emil. „Sieht sehr siegesgewiss aus.“
Die Zeit läuft. Der Plan ist in Gefahr.
Dann taucht der Lastwagen auf, ihr Lastwagen, aus der Straße direkt vor ihnen.
Gut.
Und er biegt plötzlich ab, gibt Gas und verschwindet in den Häuserschluchten.
Was?
„Nein“, sagt der Anführer. „NEIN!“
„Was ist denn mit Ihnen los?“, will Paula wissen und schaut fragend zum Gefreiten Voigt, doch der zuckt auch nur mit den Schultern.
„HINTERHER“, schreit der Anführer. „LOS!“
Und unter den verdutzten Augen der Soldaten sprinten die Sechs dem Lastwagen hinterher.

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Beitrag #48 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
15:00 Uhr

Berlin (Innenstadt)

Es wird leerer.
Wahrscheinlich sind alle endlich beim Cirkus. Und doch weiß ich nicht, wie wir aus dieser Sache herauskommen, vor allem lebend.
„Wohin?“, fragt Heidkamp und fährt noch schneller.
Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, wie die beiden Männer, die wir um ihren Lastwagen gebracht haben, aus einer der Seitenstraßen auftauchen. Sie schließen sich den andeen an. Noch sind die Gewehre geschultert, aber ich argwöhne, dass sie schießen werden, sobald niemand zusieht.
„WOHIN?“
„Keine Ahnung“, antworte ich ihm. „In der Spree versenken?“
Er scheint kurz darüber nachzudenken, dann schüttelt er den Kopf.
„Zu riskant. Lewisit ist schwerer als Wasser, aber in Kombination damit, weiß ich nicht, ob es durch die Oberfläche ausgasen könnte.“
Sackgasse. Was jetzt?
Und es ist ein Lichtblitz.
„Das KEA“, rufe ich.
„Das was?“
„Das Kriegsernährungsamt“, antworte ich, und überlege laut. „Hier in der Nähe müsste ein altes Lagerhaus stehen, in dem Getreide und andere Sachen gelagert wurden.“
„Und?“
„Das Lagerhaus ist leer“, sage ich und schaue ihn verwundert an. „Oder ist dir die hungernden Bevölkerung nicht aufgefallen?“
Er nickt.
„Wohin?“
Ich zeige auf die nächste Straße, die nach links abgeht.
Und nach kurzer Zeit sind wir da. Abgelegene Gegend. Offene Schranke, im Wachhäuschen sitzt schon lange keiner mehr. Und auch die Lagerhalle selbst steht offen.
Wir fahren hinein. Hindurch, bis zum Ende. Ein etwas größerer Lagerraum mit verschiebbaren Metalltoren. Heidkamp fährt den Lastwagen mittig hinein, dann macht er den Motor aus.
Uns ist bewusst, dass unsere Verfolger wissen, wo wir sind. Dass wir nicht viel Zeit haben. Dass es um Millisekunden geht.
Wir reden ein zwei Sätze miteinander. Ich drücke seine Hand, wie es Kameraden tun und immer tun sollten. Dann steig er aus und verschwindet nach hinten, weg aus dem Bild.
Ich dagegen gehe zur Ladefläche, öffne die Weinkisten, nehme eine der Flaschen heraus und setze mich auf die Ladekante.
Warten. Wie in Verdun. Im Nichts aus wüstem Unrat. Dann sind sie endlich da, kommen militärisch korrekt mit den Gewehren in Vorhalte herein, sehen mich, doch niemand schießt, als der Anführer seine Hand hebt.
„Legen Sie die Flasche weg!“, ruft er. Und ich weiß, dass sie nicht schießen werden, da hinter mir die anderen Flaschen sind, die sie noch brauchen werden. „SOFORT!“
Noch ein Stück näher. Zwei gehen zum Fahrerhaus und schauen hinein. Zwei stehen neben dem Anführer links, die anderen zwei rechts.
„Legen sie die Waffen weg“, sage ich ruhig. „Oder ich öffne die Flasche!“
Zur Untermalung meiner Worte fange ich langsam an, den am Rad zu drehen. Die Männer neben dem Anführer schauen diesen fragend an, doch der schüttelt den Kopf und richtet das Gewehr auf einen Punkt zwischen meinen Augen.
„Flasche weg! Sofort!“
Ich habe es geahnt, dass es so kommen würde. Aber er nicht.
Das Metalltor schiebt sich plötzlich wie von Geisterhand gezogen zu. Es rummst, es klackt. Dann hört man die Verriegelung.
Früher, bevor hier kurzzeitig Getreide eingelagert wurde, hatte man diesen großen Lagerraum für Kohle genutzt. Und da Kohlenstaub sehr gefährlich ist, sind sowohl die Wände und auch die Tür besonders stark ausgefallen. Ob es reichen wird, weiß ich nicht, als ich die Flasche aufdrehe.
Ein Schuss. Etwas Heißes fährt durch meine Schulter, aber die Flasche bleibt in meinen Händen. Und es riecht wirklich gut.
Nach einer Mischung aus Zimt und Weihrauch. Weihnachten. Unter einem Tannenbaum. Geschenke. Lieder. Johann sitzt da. Meine Tochter. Meine Frau, die beide nur noch Schatten sind. Von oben höre ich eine Stimme:
„Ich habe damals auch geweint.“
So wie ich jetzt.
Bitterlich.

***

Die Flasche fällt irgendwann zu Boden, als das Fleisch schmilzt und die Knochen brechen.
Nicht nur bei ihm.
Aber das sieht Frank Peters nicht mehr.

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Beitrag #49 |

RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Sonntag, 10.11.18
18:00 Uhr

Berlin (Circus Busch)

Es ist dunkel geworden. Draußen.
Ein brodelnder Hexenkessel. Drinnen.
In den unteren Rängen des kreisrunden Zirkus' sitzen an die tausend Mann in feldgrauer Uniform. Stramm, ordentlich, diszipliniert. Weiter nach oben, zur Kuppel hin, sind doppelt soviele Arbeiter- und auch Arbeiterinnen – zu sehen. Die verhärmten Elendsgesichter verschwimmen im Halbdunkel.
Und die Mägen der Beteiligten sind hungrig, nicht nur nach dem Ende des Tages, sondern sprichwörtlich. Ein jeder kennt noch den Steckrübenwinter, zur Genüge. Genausowie die britische Seeblockade, die dafür verantwortlich ist.
Hunger ist etwas, das keiner braucht. Aber es ist noch nicht vorbei.
Unten in der Manege sitzen die wichtigen Personen an zusammengeschusterten Holztischen: Von Friedrich Ebert bis hin zu Karl Liebknecht. Nur Rosa Luxemburg sitzt brav bei den Arbeiterinnen unter der Kuppel.
Ebert spricht zuerst, verkündet die Einigung zwischen SPD und USPD, spricht von Ruhe und Ordnung. Die Soldaten applaudierten, die Arbeiterklasse mit, wenn auch verhaltener.
Dann spricht Hugo Haase. Müde, ausgelaugt. Langweilig. Aber die Rede ist kurz.
Ihm folgt Karl Liebknecht, der die SPD geißelt, ihr Verrat vorwirft, an die Bewilligung von Kriegskrediten erinnert.
„Einigkeit!“, schreien die Soldaten. Immer wieder. „EINIGKEIT!“
Als Liebknecht den Januaraufstand anspricht – meldet sich Emil Barth zu Wort.
Bis zu diesem Zeitpunkt sollen nur die Volksbeauftragten gewählt werden, die dann den 'Provisorischen Rat' bilden. Doch Barth ist nicht gewillt, jemanden wie Ebert und Konsorten neben sich zu dulden.
„Genossen“, ruft er. „Ich weiß, dass wir alle hungrig sind. Aber bevor wir abstimmen, sollten wir auch noch einen Aktionsausschuss der Arbeiter- und Soldatenräte einrichten. Reine Formsache. Eine entsprechende Liste liegt bereits bereit.“
Ruhe im Saal. Die Soldaten blinzeln, reiben sich die Augen. Auch die Arbeiter schauen gespannt nach unten in die Manege.
Ebert steht langsam auf.
„Auch eine solche Liste sollte dann paritätisch besetzt sein, wie der Rat auch“, sagt er. „Sind denn Beauftragte aller Parteien auf dieser Liste zu finden?“
Die Tribüne schweigt. Barth schwitzt. Ebert stiert ihn an.
„Nein“, sagt Emil dann.
„Und warum?“
Dann platzt es aus ihm heraus. Zuerst richtet sich sein Finger in Eberts Richtung. Drohend, und wäre es eine Pistole, würde der Finger bereits nach Schießpulver riechen.
„Weil in diesem Ausschuss keine Verräter wie Sie sitzen sollten!“, schreit er.
Plötzlich schreien die Soldaten durcheinander, die Arbeiter mit. Rosa hat alle Mühe, die Frauen zu beruhigen. Ein Tumult bricht aus, wird aber durch Ebert verhindert, der beschwichtigend auf die Menschen einredet.
Irgendwann kehrt Stille ein. Langsam.
Alle haben Hunger. Alle stimmen schließlich ab.
Gewählt wird Emil Barth, Hugo Haase, Philipp Scheidemann, noch zwei von der USPD. Und Ebert als Vorsitzender des Rates.
Er hat gewonnen.
Er hat gesiegt.
Endgültig.
Er – der Retter des Reiches.
Die Soldaten schreien „Einigkeit!“, die Arbeiter klatschen. Rosa schweigt.
Die Tür vom Foyer geht auf, und ein Mann betritt die Bühne, der bereits wie ein Beamter aussieht. Er zieht die Blicke auf sich, und es wird wieder still, als der Mann vor Ebert stehen bleibt.
„Was gibt es, Herr Wahnschaffe?“, fragt Ebert, wobei er den Titel 'Unterstaatssekretär' bewusst weglässt.
Und auch Wahnschaffe verbeißt sich 'Herr Reichskanzler'.
„Herr Ebert, es ist dringend“, sagt er stattdessen. „Meldung von der Waffenstillstandskommission. Sie fragen an, ob die Bedingungen angenommen werden sollen.“
Ebert will eigentlich gerade nichts davon wissen. Und wenn,dann sind die Bedingungen egal. Der Frieden muss her, so schnell wie möglich. Und damit auch die restlichen Truppen des Heeres. Ruhe und Ordnung, das steht an erster Stelle.
„Und wie lauten sie?“
Es ist still, völlig still. Die Menschen auf der Tribüne vergessen nochmal ihren Hunger und warten.
Wahnschaffe rückt seine Brille zurecht, dann holt er einen Zettel hervor und liest vor.
„Einstellung der Feindseligkeiten binnen sechs Stunden nach Vertragsunterzeichnung. Rückzug aller deutschen Truppen aus sämtlichen besetzten Gebieten. Besetzung der linksrheinischen Gebiete, sowie Mainz, Koblenz und Köln durch französische Truppen. Internierung aller modernen Kriegsschiffe.“ Er holt Luft. „Übergabe von 5.000 Geschützen, 25.000 Maschinengewehren, 3.000 Minenwerfern und 1.700 Flugzeugen, 5.000 Lokomotiven und 150.000 Eisenbahnwaggons an die Alliierten.“
Wahnschaffe kneift die Augen zusammen, blinzelt, und das Papier in seinen Händen fängt an zu zittern.
„Was noch?“, fragt Philipp Scheidemann. „Was gibt es im Gegenzug?“
Wahnschaffe seufzt, dann faltet er das Papier zusammen und steckt es wieder ein.
„Nichts“, antwortet er. „Die britische Seeblockade wird nicht aufgehoben.“
War es gerade noch warm und stickig, ist es jetzt plötzlich bitterkalt geworden. Alle Augen starren Ebert an, und sie hören die leisen Worte, die Philipp Scheidemann herausrutschen:
„Wer das unterschreibt, dem soll die Hand verdorren.“
Friedrich Ebert läuft es kalt den Rücken herunter. Er sieht es nicht, aber er spürt die gehässigen Blicke von Emil Barth in seinem Rücken.
„Unterzeichnen“, sagt er zu Wahnschaffe.
Und er ist sich klar, dass alles noch lange nicht vorbei ist. Besonders, nachdem sowohl die Soldaten, als auch die Arbeiter ruhig, still,gesittet und friedlich den Cirkus verlassen. Alle zusammen einig, auch in ihrem abschätzigen Blick auf ihn.

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RE: Hartung'sche Zeitung: (Live-Ticker)
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Montag, 11.11.18
12:00 Uhr

Schweden (Uppsala)

Irgendwo am Rand der Stadt.
Es klopft an der Tür. Und als er öffnet, sieht er den Postboten. Ein netter kleiner Mann, der immer lächelt.
„God dag, herr Lindström“, sagt er, greift in seine Ledertasche und reicht ihm einen Brief. „Här är ett brev till henne.“
„Tack så mycket“, sagt Lindström, und winkt ihm hinterher, als der Mann wieder auf sein Fahrrad steigt und wegfährt.
Er schaut hinaus, geht wieder rein und schließt die Tür.
Im Wohnzimmer setzt er sich hin, mustert den Brief erst akribisch, sieht den Absender, dessen Name genauso 'falsc'h ist, wie sein Vollbart, den er erstmals in seinem Leben trägt.
Dann öffnet er den Brief.
„Lieber Ernst“, steht da. „Leider komme ich nicht umhin Dir mitzuteilen, dass unsere acht Gänse für den Weihnachtsbraten nicht mehr zur Verfügung stehen.“
Er presst die Lippen zusammen und unterdrückt damit einen Fluch auf den Lippen, bevor er weiterliest.
„Es wäre schön, wenn Du es schaffen könntest, Weihnachten wieder Zuhause zu sein. In Liebe – M.“
Er steht auf, geht ins Badezimmer und schaut sich im Spiegel an.
„Vielleicht, …, vielleicht“, murmelt er, „sollte aus Ernst Lindström wieder Erich Ludendorff werden.“
Schweigen im Spiegel.
Dann nimmt er den Rasierer.

+++++++++++++++Ende+++++++++++++++


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