Leseprobe
Ein Schrei.
Ein Pferd, sagte Bernadette.
Wir suchten es mit einer Taschenlampe. Fünfzig Meter weiter hinten lag es neben der Straße. Es schlug mit Kopf und Beinen aus. Der Bauch war aufgeplatzt, ein Knäuel Eingeweide leuchtete im Licht.
Bernadette fluchte.
Ich nahm noch einen Schluck aus der Schnapsflasche.
Was sollen wir tun, fragte Bernadette. Ich drehte mich zu ihr um. Woher sollte ich das denn wissen? Ich antwortete: Hier ist Pampa. Keine Ahnung, wo der nächste Mensch steckt. Ich ließ den Strahl der Taschenlampe über das Pferd wandern. Da ist nichts zu machen. Es stirbt.
Können wir denn nichts tun?
Ein Schrei.
Was weiß ich. Ich überlegte. Du kannst es mit dem Wagenheber erschlagen.
Das tue ich nicht. Bernadette fasste nach meiner Hand. Ich steckte mir eine Zigarette an.
Und sagte:
Dann warten wir eben.
(S. 182f)
© 2014 Daniel Bauer Verlag, Wien