Leseprobe aus Finnische Redewendungen (S. 14-15):
Hier gibt es Dunkelheit und Schnaps
Die Fauna besteht aus Wölfen und Bären
Hier ist das Unglück weit und ach
Die Sauna dampft dir schon zu Ehren
Werter Gast. Tervetuloa!
Willkommen in diesem sonderbaren Land
Hier sind die Tage nicht lang, setz dich zu uns
Wir reden zwar nicht viel, aber dafür starren wir dich an
Ich möchte mit euch eine sprachliche Reise beginnen
Gemeinsam Bedeutung ausloten
Wir betrachten semantisch das Wesen der Finnen
Und tun dies mit Hilfe von Anekdoten
»Nein« heißt auf Finnisch ei, was blöd ist, weil es irgendwie bejahend
klingt. »Ja« heißt eigentlich kyllä, nicht zu verwechseln
mit kylä, das heißt Dorf, und ist so lang, dass die meisten Finnen
lieber das schwedische joo verwenden. Gerne auch mal joo,
joo, um besonders deutlich zu sein, was vor allem im Rahmen
der tendenziell einsilbigen Dialoge dazu führt, dass Gespräche
zwischen sich zustimmenden Finnen klingen, als würden Rapper
sich aufwärmen.
Wir haben keine Computer, wir haben Wissensmaschinen.
Wir sind nicht mies drauf, sondern wie ein Bär mit Einschussloch
im Hintern.
Wir warten nicht auf den Weihnachtsmann. Wir warten auf
den Weihnachtsbock. Nach finnischer Weihnachtstradition
frisst der Kinder.
In Finnland haben Menschen darum keine Kurven, sondern
was zum Festhalten. Das hilft an Weihnachten vor allem den
Kindern.
Wir haben keine Drachen, sondern Bergschlangen. Oder
Lachsschlangen. Je nach Übersetzung.
© 2018 Lektora Verlag, Paderborn