Apathisch übersteht Maria Szenen und Scheidung. Ihre Kraft reicht nicht mehr für den Neuen, sie will keinen Mann um sich haben, keinen potentiellen Peiniger.
Sie übersiedelt in eine Garconniere, schlägt ihre Tage in Kaffehäusern und Parks tot.
Ihr Geschäft. Man hat ihr das Geschäft genommen, das eigentlich seines ist, er hat es vom Vater geerbt. Sie war als Lehrmädchen hingekommen und geblieben, nachdem der Juniorchef sie geheiratet hatte.
Das Leben hat man ihr genommen mit dem Geschäft. Wie schön war es gewesen am Abend, wenn alle Verkäuferinnen fort waren, über das blitzende Messing und braunes Regalholz zu streicheln, über dieses Holz, das Tradition und alten Reichtum darstellte. Und Kultur, die sie als Kind immer vermißt hatte in ihrer Proletenfamilie.
Lieb waren sie gewesen, die Eltern, aber kein Verständnis hatten sie für ihren Wunsch nach Höherem gehabt. Schulbildung war unnötig für Mädchen, die würden ja doch bald heiraten. Noch dazu wenn sie hübsch waren. Erst die Lehrerin hatte die Eltern soweit überzeugen können, daß sie zumindest eine Lehre machen durfte nach der Pflichtschule. (S. 29)
totschlagen
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© 1999, TAK, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.