Über uns hinaus
Wir sind dagesessen. Die alte Eiche
hielt uns zusammen,
sie schickte Blätter,
Silben des Gesprächs,
den Raum.
Er zog uns zu den Hütten,
zu den Geräten, der Holunderbaum
blühte, die Linde und Fichte,
die Augen
verliefen sich in die Wege des Ortes.
In den Feldsträuchern erkannte ich dich,
neben mir warst du,
wir spürten das Licht auf, den Zuruf
im Wind, er zeigte uns die Grenze,
kein hohes Wort braucht sie,
sie läuft tief in die Schatten,
sie werfen uns mit,
wenn wir sie werfen,
uns verwerfend.
Der Schrecken ist,
daß wir es erhalten, dazwischen
sind wir, Mündung,
die Kunde gibt, Wange an Wange:
daß keiner entbehren muß.
Tische, Sessel und Bänke
setzen uns aus,
wir kennen die Leute, die Häher,
Wespen und Mücken,
die Nachbarn am Zaun,
und der Freund brät Schwämme.
Welch freies Feld
für Kaktusblüten, für Dämmerung,
Mondlicht und jeden Morgen!
(S. 5f.)
Anblick
Du am Nebentisch, das Haar
fiel dir so schwarz,
daß die dunklen Augen
sich erhellten.
So leichthin hervorgetreten,
warst du schön, rissen
deine Zähne uns zu dir,
das Spiel.
Auferstanden in den Blicken,
zeigtest du allzuviel,
stritten die Wünsche im Nachbild.
(S. 81)
© 1999, Residenz, Salzburg, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.