Über Unsterblichkeit
Ich liege lang ausgestreckt auf dem Fußboden, und so sieht das aus: Von vorn sieht man nur die nackten Zehen und ein Stück der Unterschenkel, die gleich in den Röhren einer abgetragenen Hose verschwinden. Jeans. Der Oberkörper ist nackt. Die Brust auf einer rautenförmigen Fläche zwischen den Brustwarzen behaart. Der Unterkiefer.
Natürlich sieht man auch die Fußsohlen, ein wenig schmutzig: Scheint barfuß herumgegangen zu sein. - Der Bund der Hose schneidet etwas ins Fleisch ein. Der Metallknopf, mit dem die Hose zugeknöpfelt ist, glitzert. (Durch das Einschneiden der Hose ins Fleisch wird einem bewußt, daß es eben Fleisch ist, was man vor sich hat.)
Von oben sieht man natürlich in mein Gesicht, in die entspannten und irgendwie selig oder glücklich wirkenden Züge. Mit dem Haar, das den Kopf umkränzt, sieht es auch fast ein wenig hübsch aus, also, ich meine -
Aber die neben dem Rumpf liegenden Arme sehen schwer und starr aus; und die Finger der offenen Hand erst!
© 2006, Sonderzahl, Wien.