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Leseprobe: Raoul Schrott - "Finis Terrae."

Das ist das andere finis terrae, es trägt seinen Namen zurecht, der eigentlich westlichste Punkt, nur einige Kilometer entfernt, das eine unsichtbar für das andere, durch eine Felsklippe abgeschirmt, Cabo de nave, davor ein auf den Riffen entzweigebrochener Tanker, die Brücke auf der Höhe der Dünung, die Schlagseite des Hecks, so daß nur die leeren Davits der Boote und die Reling noch aus dem Wasser, nein, nicht ragen, sondern über die Wellen schleifen. (S. 123)

Mit Männern zu schlafen, hieß, diesen Tod in sich zu halten, ihn festzunageln mit jener gedankenlosen Grausamkeit, mit der ich die Schlangen, die ich manchesmal unter der Terrasse fand, dicht hinter dem Kof gepackt hielt und an ein Brett nagelte, gedankenlos, weil sie wie eigenes Fleisch waren, durch das man einen Nagel trieb, ohne Schmerz zu spüren, diese Grausamketi erwuchs einem wie von selbst, wie einem der Schwanz hart wurde, man wußte nicht wie, während, wenn man mit einer Frau zusammen war, der Tod aus einem herausbrach, man ihn aus den Augen verlor und man nicht wußte, in welcher Ritze er sich verkrochen hatte. Und diesen Tod festzuhalten, das war die erste Lektion, man behielt ihn, man durfte ihn nicht mehr loslassen, er trieb einen an, wie die Schnauze eines Hundes, der auf seiner Fährte war, von der ihn nur das billige Parfüm der Frauen in Kraal abbrachte. (S. 211)

(c) 1997, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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