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Wolfgang Kudrnofsky: Natur, oh Natur!

Naturschützer schützen sich vor der Natur Natur, oh Natur!
Satirischer Roman, Lesefassung vom Autor
Es liest Karl Markovics
Spielzeit: 58 Min.
ISBN 3-902123-16-8
Preiser Records 2001

Was tun, wenn Naturschützer zwar die Natur schützen, aber die Natur sich gar nicht schützen lassen will, sondern so zurückschlägt, dass sich die Naturschützer nun plötzlich vor der Natur schützen müssen? Dann befinden wir uns in einem satirischen Roman von Wolfgang Kudrnofsky (erschienen 2000 im Verlag Monte Verita). "Natur, oh Natur!" in der Aufnahme von Preiser Records ist mit Karl Markovics besetzt, der die verschiedenen Typen, die Kudrnofsky auftreten lässt, recht überzeugend spricht.

Es beginnt mit Tränen. Ein junger Mann liegt am Boden und schluchzt herzergreifend. Er leidet an "Luxusverwahrlosung bei starker Mutterbindung". Seiner Psychotherapeutin erklärt er, dass er schon wieder einer Frau ein sündteures Auto (einen alten Triumph!) geschenkt hat. Die Therapeutin beschließt daraufhin, ihr Honorar zu erhöhen. Es soll ihm eine Lehre sein. Gerd Grunau, so heißt der junge Mann, ist der Sohn eine Ministers für "Umwelt und Datenschutz", der jeden Dienstag - auf Rat seines Pressesprechers - die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Natürlich lässt er sich von seiner Villa zur Straßenbahnhaltesstelle per Dienstwagen bringen. Weiters kommen vor: ein windiger Journalist, für den Tschernobyl eines der schönsten, weil journalistisch ergiebigsten, Ereignisse war, eine radikale Umweltschutzgruppe namens "Grünes Paradies" ("Und ist bis morgen die Luft nicht rein, hauen wir euch den Schädel ein"), eine Patientin, die ihre Therapeutin des Bettnässertums überführt und dann kurzerhand in ihrem Rucksack verschwinden lässt.

Ein Meteeoritenregen prasselt auf die Erde nieder, eine Naturkatastrophe folgt der nächsten, bis am Ende das Mittelmeer sich über Europa erhebt und eine neue Sintflut produziert. Ende schlecht, alles schlecht? Nein, weil das Prinzip dieses "satirschen Romans" die Umkehrung der Werte ist, steht am Ende, wenn fast alle tot sind, die segensreiche Entdeckung, dass Uran gar nicht gefährlich ist, sondern im Gegenteil Wunderheilkräfte inne hat. Kudrnofskys Text ist unterhaltsam. Satirisch im klassischen Sinn, dass Satire aktuelle Mißstände aufdecken möchte, ist "Natur, oh Natur!" kaum. Die Ökobewegung, wie sie im Buch beschrieben wird, ist großteils bereits historisch. Eine wirkliche Satire auf die "Grünen" müsste in Zeiten, in denen Joschka Fischer Angriffe auf den Balkan und auf Afghanistan billigt, allerdings ganz anders aussehen.

Originalbeitrag

Karin Cerny
23. Jänner 2002

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