"Was?" fragte Anny.
"Ein Flop", erwiderte die Stimme unwirsch.
Anny ließ eine Sekunde verstreichen. "Keiner ist perfekt", erklärte sie bestimmt. Er unterbrach sie. "Hast du denn zumindest vor, dieses Ziel anzustreben?"
Anny versuchte das Brennen in ihrem Hals nicht zu beachten. Es wurde stärker. Ihre Schultern verspannten sich. Sie hustete los.
"Natürlich", stieß sie hervor. "Sobald Sie aufhören, mich zu duzen."
Einige Meter entfernt blickte ein zweiter Techniker auf und warf einen neugierigen Blick in Annys Richtung. Dann folgte ein Kabel. Sie griff zu spät danach. Es knallte zu Boden.
"Abgemacht", sagte die messerscharfe Stimme.
Anny hastete auf das Kabel zu. An ihrem Ohr blieb es lange still.
Die Stimme kam dann wieder. "Beim nächsten Mal will ich Tränen sehen."
"Beim letzten Mal war es noch schwarze Spitzenunterwäsche", antwortete Anny.
Sie klemmte ihre Tasche unter den Arm, öffnete zugleich mit der freien Hand die oberen Knöpfe der Jacke, hob das Kabel auf und tastete es ab. An seinem äußersten Ende hing der hautfarbene Ohrknopf.
"Richtig", höhnte es durch den Apparat. "Auch diesen Augenschmaus hast du uns vorenthalten." (S. 8f.)
(c) 1997, Diana, München, Zürich.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.