zwischen zwei männern. Klingt irgendwie pathetisch, theatralisch, nach burgtheater und nach weltliteratur.
krampfhaft klammert anna sich am hörer fest.
manchmal kommt der punkt, wo zufälle plötzlich zuschlagen – mit der fliegenklatsche.
es hat geklatscht und du verstehst ab jetzt nur bahnhof.
bahnhof – im leben einer durchreisenden. ein schlechter vergleich. hinkt, wie die meisten. haben vergleiche eben so an sich. schlussendlich hinken vielleicht alle. irgendwo. nichts desto trotz, bahnhöfe haben tiefere bedeutung im leben einer durchreisenden.
welcher der richtige? welcher richtiger als der andere. oder beide richtig. beide falsch. aber doch jedenfalls vorhanden. der zufall hat gewaltig zugeschlagen, dass ihr der schädel brummt. der schmerz sitzt noch im hinterkopf.
aber sie kann sich spüren, sie ist da. cogito ergo sum. kopfweh ergo sum. jedenfalls ein beweis, dass es sie gibt. beruhigend. irgendwie. aber wozu sind plötzlich heute beweise nötig?
weil sie, anna – anna karner, hier und jetzt, absolut hilflos und allein, der fliegenklatsche ausgesetzt...
(S. 65-66)
© 2010 Edition Roesner, Maria Enzerstorf.