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Leseprobe: Pierre Emme - "Pizza letale."

Genau vis-a-vis des schönen alten Bürgerhauses, in dem sich sowohl Palinskis Institut für Krimiliteranalogie als auch Wilma Bachlers Wohnung befanden, lag das inzwischen schon weit über einen Geheimtipp hinaus bekannt gewordene Restaurant Mamma Maria. Für unseren Helden war dieses Lokal nicht nur der Lieblingsitaliener, sondern zweites Zuhause, Zufluchtstätte in guten wie in schlechteren Zeiten, einfach etwas ganz Besonderes.
Maria Bertollini und ihre beiden älteren Söhne Giorgio und Alfredo hatten dem Ristorante in den letzten Jahren immerhin eine Haube erkocht. Mehr wollten sie nicht, um ihre bisherigen Gäste nicht zu verschrecken und sich selbst nicht das Leben unnötig schwer zu machen. Aber auch nicht weniger.
Lorenzo Bertollini, der jüngste der drei Ragazzi und der einzige, der sich zu einem Studium entschlossen hatte, hatte vor einem Jahr seinen Magister in Betriebswirtschaft erworben. Mit ausgezeichnetem Erfolg. Dann hatte der 23-Jährige, der sich auf Logistik spezialisiert und einen sehr guten Posten bei einer großen, internationalen Transportgesellschaft eigentlich so gut wie in der Tasche hatte, etwas völlig Unvorhergesehenes getan. Er hatte seiner internationalen Karriere Adieu gesagt, bevor sie überhaupt begonnen hatte, und Kellerräume sowie einen großen gemauerten Schuppen im Hinterhof des Hauses, in dem sich Mamma Maria befand, gepachtet.
Nach etwa drei Monaten waren die Renovierungs- und Adaptionsarbeiten vorüber, und Mamma Marias Pasta- und Pizza-Premium-Service nahm seinen Betrieb auf. Lieferung frei Haus täglich zwischen 11 und 23 Uhr.
Ein etwas langer Name für eine hoffentlich gute Sache.
Bei der riesigen Konkurrenz gerade im Pizzazustellmarkt, aber auch im Wettbewerb mit chinesischen, indischen und anderen Angebotsrichtungen, gaben viele Lorenzos '2M-3P-Service' nur geringe Chancen, das erste Jahr zu überstehen. Der Herr Magister hatte aber geschickt verstanden, den exzellenten, weit über Döbling hinausgehenden Ruf Mamma Marias mit einem sehr effizienten Logistiksystem zu verbinden, und war höchst erfolgreich damit. Bereits nach einem halben Jahr hatte er nicht nur einige Mitbewerber deutlich überholt, sondern auch den sehr optimistisch budgetierten Umsatz des ersten Jahres überschritten.
Heute, also Montag, den 21. Oktober am frühen Morgen, war der Höhenflug des Jungunternehmens allerdings vorerst einmal unterbrochen worden. Und das kam so: ...
(S. 13ff)

© 2010 Gmeiner Verlag, Meßkirch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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