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Leseprobe: Stefan Slupetzky - Absurdes Glück

Zwei Tage später tauchte Charly bei Lizzi auf. Es dauerte ein bisschen, bis er ins Bad ging, und im Bad dauerte es ein bisschen, bis sein Blick in die Waschmuschel fiel. Aber dann zeigte sich, dass Charly noch ganz der Alte war.
"Wer?", brüllte er.
"Wer? ... Rasiert! ... Da! ..."
Als er ins Schlafzimmer stürzte, hatte Charly diesen irren Blick, und auf den hatte Lizzi gewartet.
"Alles, Schatzi", rief sie, "alles, nur nicht meinen Picasso!"
"Picasso? Wo ist das Schwein? Wo ist das verdammte Schwein?!"
Und dann entdeckte Charly das Bild an der Wand, und das gab ihm den Rest.
Es tat Lizzi
nur ein wenig leid, als der schöne Rahmen kaputtging, aber sie sagte nichts, denn sie war eine starke Frau.
Charly war dafür ein Ehrenmann. Er sah blass aus, als er aus New York zurückkam, aber er hatte ihn dabei, er hatte ihn wirklich dabei, den echten Picasso. Und zwar einen richtig großen, mit Ölfarbe gemalten, so wie er es Lizzi versprochen hatte. Als sie ihm aber ihr "Ach Charlyschätzchen ..." ins Ohr hauchte, da war es anders als sonst, denn Charly sah immer noch blass aus und wirkte gar nicht froh.
Nach zwei Wochen fuhr Charly mit dem Lift ins oberste Stockwerk, betrat das Penthouse und machte Lizzy kaputt. Dann packte er alles, was von ihr übrig war, in die Tiefkühltruhe. Und er blieb ganz ruhig dabei.

(aus "Eine Wiener Romanze". S. 12-14)

© 2010 Picus Verlag, Wien.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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