stadtseptember
die bienenkörbe
der schulen wieder
kinderumschwirrt. noch
sommerbunt die kleidchen.
alles wird wieder "normal" -
ob verkehr oder zeitnot.
nach der arbeit
am abend
schon dämmerung über dem wiental.
häuserschluchten
punkten mit lichtern.
fast waagrecht die letzte sonne. in
reinem gold flammt die
kirchenkuppel
am steinhof.
ausseerland s/w
waagrecht der schnee in strichen.
altholzhäuser, ställe, scheunen,
schwarz über eck geduckt unter
weißen dächern. die weißen matten,
und schwarz gebändert:
fichtenhecken, stützgemäuer und weißbehaubt.
hier gibt es berge? sehe nur
weißen himmel und zu füßen
schwarz die traun, darin
dicke polster von frau holle, plustrig
ihr bettzeug,
hineingefallen. leintuch
und über den seen,
jede farbe fehlt.
schneidbrenner
dann aber die frau, die
eine flamme war.
von der ferne
dunkelrot, wärmend -
heimelig glosend wie ein kamin.
nein:
nähe sengt, riecht nach verbranntem haar,
verbranntem fleisch.
eine schneise
brennt sie beim gehen, die worte
eingedampft zum konzentrat, schwarz
ihre ränder,
jede berührung verkohlt.
© 2010 Podium, Wien.