Die Tür zum Haus stand offen. Leise trat der kleine Zombie ein und quiekte leise vor Freude: Drei und drei und wieder drei und mehr Kinder lagen im Raum verteilt auf kleinen Decken, sanft schlafend, wie ein Picknick angerichtet für ihn. Er ging leise, sehr leise zum ersten Kind, einem kleinen Mädchen mit einem blau karierten Kleid und langen, blonden Zöpfen. Sie schien einen schönen Traum zu haben, denn ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Es fiel lautlos in sich zusammen, als die Axt ihr Rückgrat durchtrennte. Der kleine Zombie nahm ein paar kräftige Bisse aus ihrem Oberschenkel und wollte sie am liebsten gleich ganz auffressen, doch Frederika trieb ihn weiter. „Wenn du sie alle fangen kannst, dann werden wir nie mehr Hunger haben!“ Er ging zu einem anderen Mädchen, das eine große Puppe im Arm hielt, und mit einem kraftvollen Schlag spaltete er ihren Schädel. Gierig leckte er die gau-rote Masse, die hervortrat. „Weiter, weiter!“, rief Frederika. Doch der kleine Zombie war verwirrt. Er konnte sich nicht entscheiden, welches Kind er als nächstes fangen sollte. Er ging auf einen Jungen zu, dessen Haare strahlend blond waren, fast weiß. Doch er achtete nicht auf den Boden und stolperte über einen großen, grünen Spielzeugtraktor. Er verlor das Gleichgewicht, versuchte sich an einem Regal festzuhalten. Doch er riss nur eine Kiste mit Legosteinen herunter, die krachend und prasselnd zu Boden fielen.“
Aus der Erzählung „Frederika und der kleine Zombie“, S.118 f.
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