Das Holocaust-Mahnmal Bornhagen

Ein Mahnmal gegen die schleichende Normalisierung des Fascismus in Deutschland. Das Zentrum für Politische Schönheit hat sich eine Immobilie in bester Lage im Kampf gegen den modernen Rechtsextremismus gesichert: in direkter Nachbarschaft zum thüringischen AfD-Fraktionschef Björn Höcke. Seit Februar 2017 ist das ZPS im Besitz des einzigen direkten Nachbargrundstücks inmitten von Höckes »Refugium«.

Bornhagen, Thüringen

22. November, 6.00 Uhr früh. Der Lärm von Betonpumpen reißt den AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke in aller Früh aus dem Schlaf. Sein 500 Jahre altes Pfarrhaus bebt. Als er zum Fenster stürmt, traut er seinen Augen nicht: Direkt vor seinem Haus entsteht der Erweiterungsbau des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Höcke zittert. Seit einem kalten Tag im November wird zurückgedacht.

Planung

24 Stelen, am Computer geplant, das Gelände mit Lasern ausgemessen, die Bauteile vorgefertigt und in einer verdeckten Operation über Wochen angeliefert.

Team

Eine hundertköpfige Baugenossenschaft errichtet in einer Rekordzeit von 5 Tagen das Mahnmal am Rande der Schande auf. Eine Meisterleistung: Höcke merkt nichts.

Maßarbeit

Jede Stele eine Maßanfertigung, auf 18 x 13 Metern, winter- und sturmfest, zudem auch sicher gegen Nazis. Eine Trutzburg der wehrhaften Demokratie.

»Das Mahnmal in Berlin steht da, um an die Ermordung der Juden zu erinnern. Es steht da, damit wir nicht vergessen, wozu unsere Großeltern und Urgroßeltern fähig waren. Nicht damit wir uns als die besseren Menschen fühlen, sondern damit wir darauf achten, dass wir nicht ähnliche Schand-Taten vollbringen. Das Holocaustmahnmal ist ein Denkmal unserer Schande. Wir brauchen es, um nicht zu vergessen, wozu wir fähig sind. Jeder von uns braucht es. Einem von denen, die davor gerne die Augen verschließen, hat das Zentrum für Politische Schönheit ein ganz privates Mahnmal vor die Gartentür gepflanzt. Dankbar sollte er sein.«

Frankfurter Rundschau

»Gut gemeint, aber schlecht gemacht!«

MDR

»Das ist eine wunderbare Idee. Die Aktion so kurz vor der Weihnachtszeit ist eine herrliche Bestrafung für Höcke.«

Lea Rosh, Initiatorin des Berliner Holocaust-Mahnmals

»Politische Aktionskunst stört vor allem die Ressortaufteilung in den Köpfen: Politik mischt sich nicht in Kunst, Kunst bitte nicht in Politik. Das letzte Mittel der selbsternannten Kampfmittelräumkommandos: Je mehr Aufmerksamkeit etwas bekommt, desto schlechter muss es sein.«

NZZ

Gewalt gegen Kunst

Die Polizei observiert mit Helikoptern aus der Luft – und am Boden. Weil ein Holocaust-Mahnmal nach Thüringen erweitert wird. Nach den ersten Drohungen und Schäden am neuen Denkmal, kündigt die Polizei nicht an, Privateigentum zu schützen. Die Sprecherin der Polizei Thüringen lässt sich mit den Worten zitieren: "In Deutschland ist jeder selbst für den Schutz seines Eigentums zuständig", was einer Einladung an die Neonaziszene gleichkommt. Die Verfassungsgarantie der Freiheit der Kunst wird groß geschrieben in der rational befreiten Zone Bornhagen. Das Mahnmal trotzt dennoch Wind, Wetter und Nazis.

»Das ZPS wendet Methoden der Nazis an! Die künstlerische Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit anderer beeinträchtigt wird. Diese Grenze ist hier nicht nur erreicht, sie wurde meilenweit überschritten. Wer diesen totalitären und fanatischen Gesinnungsterror als Kunst verharmlost, handelt verantwortungslos. Hier muss der Rechtsstaat mit allen Mitteln einschreiten. Wehret den Anfängen!«

Alexander Gauland

Die AfD-Totenkopf-Standarte

Höckes beste Nazi-Freunde haben mit Sturmhauben und gezogenen Messern die Autos des Teams attackiert und die Reifen zerstochen. Wir haben alle greifbaren Straftaten der ersten zwei Wochen in diesem Video zusammengefasst. Es geht um: Körperverletzung, Nötigung, Blockaden, Morddrohungen, Diebstahl, Sachbeschädigung, Beleidigung. Aber: Deutschlands größter Hetzer hat seine "erinnerungspolitische Wende" weiterhin im Sommer wie Winter unmittelbar vor der Haustüre.

»Früher hätte ich Euch mit der Schlinge weggefangen.« – Der Bornhagener Schlingenwilli gegenüber Journalisten

»Die Zivilgesellschaft hat Deutschlands oberstem Hetzer ein Mahnmal gesetzt. Die Botschaft: Wir werden Rechtsextremismus nicht länger tolerieren. Er ist nicht normal. Rassismus ist nicht normal. Und der Angriff auf unser zivilisatorisches Selbstverständnis wird nicht mehr unbeantwortet bleiben.«

Zentrum für Politische Schönheit

Die Aktion vor Gericht

Das Holocaust-Mahnmal tritt eine ganze Lawine von strafrechtlichen Ermittlungen und Gerichtsverfahren los. Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir einmal zusammengestellt: Wer klagt gegen die Aktion? Und: Was wurde daraus?

Oberlandesgericht Köln

Höckes Anwälte versuchen es mit einem 16seitigen Schriftsatz – einstweilige Verfügungen, Schadensersatzforderungen, Persönlichkeits-, Bild-, Medienrechte.

Urteil: Gewonnen! Höckes Persönlichkeitsrechte müssen gegenüber der vom Grundgesetz garantierten Freiheit der Kunst zurückstehen. Das Urteil ist richtungsweisend: Landgericht Köln, Aktenzeichen 28 O 362/17.

Staatsanwaltschaft Mühlhausen

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelt wegen Nötigung, weil wir von Höcke gefordert haben, vor dem Holocaust-Mahnmal auf den Knien um Vergebung für die deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg zu bitten.

Urteil: Mühlhausen stellt das Verfahren im November 2018 ein. Es bestünden erhebliche Zweifel, dass Höcke durch die Aktion hätte beeinflusst werden können. Pressesprecher Benedikt Ballhausen: von einer Person des öffentlichen Lebens sei zu erwarten, "dass sie einem derartigen Verhalten in besonnener Selbstbehauptung standhält".

Amtsgericht Bad Heiligenstadt I

Nora Höcke versucht vor dem Amtsgericht Heilbad Heiligenstadt, die Veröffentlichung des Audio Walks zu verhindern. Ihre Anwälte erwirken, dass der künstlerische Leiter des ZPS sich weder ihr noch dem braunen Höcke-Haus auf 500 Meter nähren darf.

Urteil: Gewonnen! Der Gerichtsbeschluss wird im Februar 2018 aufgehoben. Nora Höcke muss die Kosten des Verfahrens tragen. Notiz am Rande: Frau Höcke schuldet uns bis heute 500,96 Euro! Amtsgericht Heilbad Heiligenstadt, Aktenzeichen 5F665/17.

Amtsgericht Bad Heiligenstadt II

Der Vermieter des ZPS versucht eine Kündigung des Mahnmal-Areals vor dem Amtsgericht durchzusetzen.

Urteil: In zwei Instanzen gewonnen! Der Anwalt der Gegenseite ging in letzter Not sogar dazu über, Gesetze zu erfinden, die es gar nicht gibt. Amtsgericht Heilbad Heiligenstadt, Aktenzeichen: 3C 684/17.

Abmahnung NPD

Die NPD versucht es mit einer einstweiligen Verfügung gegen uns wegen Verwendung eines "NPD-Logos".

Urteil: Gewonnen! Wir mahnen stattdessen die NPD ab, weil das angebliche Parteilogo nicht die nötige Schöpfungshöhe nach § 2 UrhG. besitzt, da sich „die Gestaltung (…) auf die Wiedergabe der Buchstaben NPD, ohne besondere grafische Gestaltungselement in weißer Fettschrift auf rotem Kreis“ beschränken. Aktenzeichen: 6627/17/B.

Landgericht Göttingen

Höckes Chef Thorsten Heise versucht es mit einer einstweiligen Verfügung gegen uns. Die Begründung entbehrt nicht jeglichen Humors: „Weil Sie meinen Mandanten in einen Zusammenhang mit einem Politiker einer aus parteipolitischer Sicht meines Mandanten weiter links stehenden Partei in affirmativen Zusammenhang setzt.“

Urteil: Gewonnen! Heise trägt die Kosten des Verfahrens. Landesgericht Göttingen, Aktenzeichen 9 O9/17.

Baurecht Thüringen

Bauamt und Gemeinde Bornhagen bestätigen mehrfach unsere Rechtsauffassung: mit dem Holocaust-Mahnmal hat auch aus baurechtlicher alles seine beste demokratische Ordnung. Das Mahnmal kann auf unserem Gelände stehen bleiben.

Gerald Schneider, Landrat im Kreis Eichsfeld und verantwortlich für die Bauaufsicht, sieht in der Anlage in Bornhagen »keinen Verstoß gegen das Gesetz«.

Strafanzeigen

Die AFD-Thüringen teilt mit, Höcke habe bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeigen eingereicht. Wegen: Nötigung, Hausfriedensbruch, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches, Verletzung des höchstpersönlichen Briefgeheimnis, Nachstellung. Höcke selbst sagt auf der rechtsextremen »Compact«-Konferenz am 25.11.2017: »Das Zentrum für Politische Schönheit ist keine Künstlergruppe. Sie ist eine kriminelle Vereinigung. Ja, sie ist eine terroristische Vereinigung.«

Thüringer Landtagspräsident

Im Landtag Thüringen gibt der Präsident Carius (CDU) offen zu Protokoll: »Ich habe daher den Innenminister gebeten, in einem Telefonat, dringend dafür zu sorgen, dass diese sogenannte Überwachung sofort beendet würde und erforderliche Ermittlungen eingeleitet werden. Ein öffentliches Interesse an Ermittlungen stelle ich im Interesse einer ungehindert Ausübung des freien Mandats hiermit fest.«

»Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft heißt es, es sei zusätzlich eine Reihe von Strafanzeigen eingegangen. Die Vorwürfe ›zerbröseln aber einer nach dem anderen‹.«

Tagesspiegel

Der Knüller: Staat verfolgt das ZPS 16 Monate wegen »Bildung einer kriminellen Vereinigung«

Es ist einer der schwersten Angriffe auf die Kunstfreiheit und ein Bruch der Verfassung: Der Staat ermittelt 16 Monate gegen das Zentrum für Politische Schönheit nach § 129 StGB als "kriminelle Vereinigung". Kunst wird damit (wieder) als Form der "organisierten Kriminalität" verfolgt. Gemäß § 129 ist das ZPS eine Organisation, deren hauptsächlicher Zweck darin besteht, schwere Straftaten zu begehen. Auf der entsprechenden Liste in Thüringen stehen wir mit 12 Terrororganisationen (von „Islamischer Staat“ bis „Al Nusra Front“).

Was darf der Staat mit § 129?

Telekommunikationsüberwachung & Postkontrolle

Langfristige Observation & Überwachung von Kontaktpersonen

Einsatz von V-Leuten und verdeckten Ermittlern

Erstellung von Bewegungsprofilen, Rasterfahndung

»Der Staat gegen die Kunst: Das gab es in Deutschland
in dieser Form wohl noch nie!«

Süddeutsche Zeitung

Das Entsetzen der Strafrechtler


"Ist Ihnen ein ähnlicher Fall bekannt? – Nein, absolut nicht."

Jürgen Möthrath · Präsident des deutschen Strafverteidigerbundes · DIE ZEIT

"Man muss es dreimal sagen, um den Wahnsinn, der hinter diesen Ermittlungen steckt, zu begreifen! Ich kenne keinen einzigen vergleichbaren Fall! Ich kenne keine Gruppe, die eine intellektuelle Auseinandersetzung sucht, die nach Paragraf 129 verfolgt wurde."

Peter Raue · Rechtsanwalt und Notar · Deutschlandfunk


"Mit § 129 wird üblicherweise gegen Rockerbanden und Drogenkartelle ermittelt. Es setzt voraus, dass besonders schwere Straftaten begangen oder geplant werden – Mord, Totschlag, Raub, Vergewaltigung, Drogenhandel. Sie ermöglichen einen intensiven Zugriff auf die Verdächtigen. […] Es entsteht so der Eindruck, dass sich die Staatsanwaltschaft Gera in Gestalt des Staatsanwalts Zschächer zu Höckes Handlanger macht. Es riecht nach Rechtsbeugung."

Heribert Prantl · Jurist und Publizist · Süddeutsche Zeitung


"Auch Nichtstun einer Regierung ist politisches Verhalten."

Henning Ernst Müller · Professor für Strafrecht


"Ziemlicher Wahnsinn und höchst brisant. Gegen eine Künstlergruppe ist dieser Paragraf überhaupt noch nie in Stellung gebracht worden!"

Hartmut Wächtler · Rechtsanwalt und Strafrechtsexperte · Süddeutsche Zeitung


"Es ist meines Wissens noch nie passiert, dass Kunst im Zusammenhang mit der Bildung einer kriminellen Vereinigung eine Rolle gespielt hätte. […] Es ist ein Novum."

Uwe Scheffler · Professor für Strafrecht · Freie Presse


"Ich kann auch in den anderen Aktivitäten des Zentrums nichts erkennen, das die Auffassung bestärkte, es sei zur Begehung von Straftaten gegründet worden."

Christoph Möllers · Professor für Verfassungsrecht · Berliner Zeitung



Grönemeyer, Böhmermann & Co: „Sollen wir eingeschüchtert werden?“

Viele Prominente fordern in einem Brief von der Politik die Garantie, "dass strafrechtliche Ermittlungen, die offensichtlich den Kernbereich der Kunstfreiheit berühren, in Zukunft unterbleiben". Und sie fordern eine Entschuldigung der thüringischen Landesregierung.

Unter den Unterzeichnenden: Herbert Grönemeyer, Jan Böhmermann, Can Dündar, Deniz Yücel, Klaas Heufer-Umlauf, Fatih Akin, Harald Welzer, Cem Özdemir, Saša Stanišić, Lea Rosh, Dani Levy, Robert Menasse, Sibylle Berg, Sophie Passmann, Matthias Lilienthal, Bela B Felsenheimer, Daniel Richter, Naika Foroutan, Herfried Münkler, Katja Riemann, Katja Kipping, Feine Sahne Fischfilet und viele mehr.

AFD-Staatsanwalt Martin Zschächner

Unabhängig ist die Gesinnungsjustiz in Thüringen. AfD-Anhänger sind dort Staatsanwälte und verfolgen unliebsame Künstler als kriminelle Vereinigung. Nur vier Tage, nachdem Björn Höcke das ZPS als kriminelle Vereinigung bezeichnet, nimmt die Staatsanwaltschaft Gera die Ermittlungen wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" auf. DIE ZEIT enthüllt, dass es sich bei dem leitenden Staatsanwalt um einen AfD-Spender handelt.

Der zuständige Justizminister Dieter Lauinger (GRÜNE) schaut dem aber nicht nur zu, er stärkt seinem AfD-Staatsanwalt den Rücken und gibt dem ZPS die Schuld: „Die eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Gera beruhen einzig und allein auf der Tatsache, dass sich das Zentrum für Politische Schönheit selbst der Begehung von Straftaten bezichtigt hat. Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens [nach § 129 Bildung einer kriminellen Vereinigung, Anm. ZPS] war unter diesen Umständen rechtsstaatlich konsequent und nicht politisch motiviert.“ (OTZ-Interview). Dem Tagesspiegel erklärt er: "Die Einleitung des Ermittlungsverfahrens beruhte auf eigenem Verhalten des Zentrums für Politische Schönheit"!

Die Staatsanwaltschaft Gera agiert offen als Schoßhündchen der AfD und ein Grüner Justizminister erklärt das als "rechtsstaatlich konsequent". Das vorläufige Ende: der ermittelnde Staatsanwalt wird per sofort aus dem Staatsschutz entlassen.

»Nachdem uns Björn Höcke als terroristische Vereinigung anerkannt hat, folgte das Gütesiegel ›kriminelle Vereinigung‹ von keinem geringeren als der Staatsanwaltschaft Gera. Immerhin sind wir zuversichtlich, dass die Schlapphüte, die uns 16 Monaten abhörten, dabei eine Lektion in lebendiger Demokratie gelernt haben. Jetzt können Sie wieder zurück nach Thüringen fahren und sich um den dortigen rechtsextremen Terror kümmern.«

Eskalationsbeauftragter, Zentrum für Politische Schönheit

Chronologie des Verfassungsbruchs

22.11.2017 Vor dem Haus von Björn Höcke wird das Holocaust-Mahnmal erweitert.

22.11.2017 Der Präsident des Thüringer Landtags gibt im Landtag zu: "[…] Ich habe daher den Innenminister gebeten, in einem Telefonat, dass […] erforderliche Ermittlungen eingeleitet werden. Ein öffentliches Interesse an Ermittlungen stelle ich im Interesse einer ungehindert Ausübung des freien Mandats hiermit fest."

25.11.2017 Höcke spricht auf der Compact-Konferenz vom Zentrum als einer "kriminellen Vereinigung, ja auch eine terroristische Vereinigung".

29.11.2017 Staatsanwalt Martin Zschächner nimmt Ermittlungen wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" auf.

18.03.2018 Das Landgericht Köln fällt das endgültige Urteil zur Aktion "Holocaust-Mahnmal Bornhagen". Selbst die Überwachung von Höcke wird darin als Kunstwerk bestätigt (AZ 28 O 362/17).

16.11.2018 Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen stellt ein Verfahren wegen Nötigung ein. Von einer Person des öffentlichen Lebens (Höcke) könne erwartet werden, "dass sie einem derartigen Verhalten in besonnener Selbstbehauptung standhält", so die Staatsanwaltschaft.

01.03.2019 Das Bundesinnenministerium erlässt ein Auftrittsverbot für den Leiter des Zentrums auf dem Bundeskongress der bpb, um "strafrechtliche Ermittlungen" nicht zu behindern.

08.03.2019 Der Thüringische Justizminister unterschreibt eine Liste mit 13 Terrororganisationen im Namen der Landesregierung, darunter: eine "Gruppierung von Aktionskünstlern".

08.04.2019 Justizminister Lauinger stellt das Verfahren ein und versetzt Staatsanwalt Zschächner aus dem Staatsschutz.

»Mit dem Zentrum für Politische Schönheit kehrt Kunst an ihren Ursprung zurück: nämlich ein Fürstenspiegel zu sein.«

Prof. Beat Wyss im Deutschlandfunk

Das Mahnmal aus Höckes Sicht

Der Blick von Höckes (eigenhändig gehacktem) Holz auf das Stelenfeld.

Die "intime Schenkung" (Berliner Zeitung) – an Deutschlands obersten Hetzer. Hier: die Perspektive von Höckes Garage aus.

»Von der Straße aus ist das Holocaust-Mahnmal für Björn Höcke nicht zu sehen. Erst wenn man vor seinem Haus steht, wird einem deutlich, dass man es nicht mit einer öffentlichen Demonstration, sondern mit einer geradezu intimen Schenkung zu tun hat.«

Berliner Zeitung

»Kunst braucht Freiheit. Und Freiheit braucht Kunst. Die Frage, was Kunst soll oder darf, ist schon Zeichen für ein Defizit an Liberalität in einer Gesellschaft. Die Debatte zeigt, wie verschwindend das Wissen um das Wesen der Kunst und damit das Freiheitspotenzial unserer Gesellschaft zu sein scheint.«

Spiegel Online

Haben Nazis ein Recht auf
Privatsphäre?

Höcke hat die Medien exzessiv in sein „Bullerbü“ (Björn in der NZZ) eingeladen. Er freut sich auch "über die Gespräche mit den Nachbarn über die kleinen Sorgen und Nöte" (wir sind seine einzigen direkten Nachbarn). Er erwähnt seinen Wohnort in jedem Artikel. Das tat er auch schon 2011 und 2012, als er noch als Landolf Ladig die NPD hochschrieb und die deutsche Kriegsschuld leugnete. Einen Tag vor der Dresdner Rede schreibt er in einem Rundbrief an die AfD-Mitglieder: "Das Thüringische Eichsfeld ist zu meinem Refugium geworden. Es ist mir Rückzugs-, Inspirations- und Regenerationsraum." Er hat wiederholt Aufnahmen seines Wohnhauses gezeigt und inszeniert sein braunes Haus. Es zirkulieren sogar öffentliche Aufnahmen aus seinem Garten und aus dem Hausinneren. Höcke hat das Private längst öffentlich gemacht und für Propagandazwecke instrumentalisiert.

Das Landgericht Köln hat letzten Endes seine Klage abgeschmettert und festgehalten, dass das Recht auf seine Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte in diesem Fall der Kunstfreiheit unterliegt! Hier finden Sie die letzten zehn Seiten des wegweisenden Urteils.

»Allerdings hat das Zentrum gar nicht den Anspruch, auf moralisch einwandfreiem Grund zu stehen. Im Zweifel sind sie für Destabilisierung. Aus der Grobheit ergibt sich die Ambivalenz, die das künstlerische Spiel mit Moral von bloßer Moral unterscheidet.«

FAZ

Deutschland 1928

Höcke verhöhnt in der "Dresdner Rede" das Mahnmal der sechs Millionen ermordeten Juden Europas als „Denkmal der Schande“. Er fordert eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. In Ton und Inhalt ist es eine Rede, die ein alkoholisierter Gauleiter im Festzelt halten könnte. Höcke will die Demokratie mit ihren eigenen Mitteln abschaffen. Sein Handeln erinnert an Goebbels Wort: »Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahmzulegen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. […] Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde!«

Faschistische Bewegungen verschwinden nicht von selbst. Im Jahr 1928 holt die NSDAP bei den demokratischen Wahlen 2,6 Prozent. Vier Jahre später sind es über 37 Prozent. Das Holocaust-Mahnmal ist eine gesellschaftliche Vereinbarung. Damit diese hält, müssen wir den Rechtsextremismus bekämpfen.

»Die AfD ist groß geworden durch Tabubrüche, mit ihren ständigen Grenzüberschreitungen hat sie die Grenzen des Sagbaren immer weiter verschoben. Das ZPS antwortet mit einer weiteren Grenzüberschreitung. Wo soll das hinführen? In eine Spirale aus immer neuen, immer krasseren Überschreitungen? Was steht dann am Ende? Der Bürgerkrieg?«

Jana Simon, DIE ZEIT

»Gezieltes symbolpolitisches Stalking − schrill, anmaßend und direkt.«

Berliner Zeitung

Geistige Brandstifter brauchen Zonen der Ruhe, um sich zu entfalten. Im malerischen Bornhagen, Höckes selbsternanntem »Büllerbü« (Höcke in NZZ am 3.11.2017), läuft seit der Dresdner Rede die wohl aufwendigste zivilgesellschaftliche Langzeitbeobachtung des Rechtsradikalismus in Deutschland. Das Versagen der staatlichen Organe bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus ist an wenigen Orten so offensichtlich wie in Thüringen – der Brutstätte des NSU und dem Lebensmittelpunkt von Rechtsradikalen wie Björn Höcke, Thorsten Heise und Götz Kubitschek. Nach Bekanntwerden der Mordserie des NSU kapitulierte das Bundesland. Gemäß dem Politikwissenschaftler Thomas Grumke verzichtet der Thüringische Verfassungsschutz heute weitgehend »auf den Einsatz menschlicher Quellen«. Thüringen sei dadurch »für Rechtsextremisten ein kommoder Schutzraum geworden.«

Im Februar 2017 haben wir daher den Zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz Thüringen gegründet. Das »Frühwarnsystem des Staates« wird seither durch ein Frühwarnsystem der Zivilgesellschaft ergänzt. Wer die offene Gesellschaft in Frage stellt, den behalten wir jetzt im Auge. Eine der elementaren Lehren aus der Weimarer Republik ist die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie. Wir müssen uns gegen die Feinde der offenen Gesellschaft zur Wehr setzen. In diesem Video gewähren wir erstmals einen exklusiven Einblick in unsere »zehnmonatige Überwachungsarbeit« von Björn Höcke.

»Die Gesamtaktion des Zentrums für Politische Schönheit hat nichts mit Kunst zu tun. Hier wird unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit, ein skandalöser Angriff auf die Freiheit des Mandats, die Unversehrtheit einer Person, von Familie und Privatsphäre unternommen [...] moralisch kaschierter Psychoterror. Das Abhören und Ausspionieren von Abgeordneten und ihren Familien gleicht den Zersetzungsmethoden der Staatssicherheit. Es ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Aktion ist ein Angriff auf die Freiheit des Mandats, die Unversehrtheit von Familie und ein ungeheuerlicher Eingriff in das Leben eines Menschen.«

Christian Carius (CDU), Präsident des Thüringer Landtags

»Hat das Zentrum für Politische Schönheit einen 'zivilen Verfassungsschutz' gegründet? Schwer zu sagen, was das sein sollte. Man könnte auch sagen, dass sie recherchiert haben. Es ist ein Unterschied der Worte, der entscheidend ist. Es ist das Maß an Genauigkeit, das zählt.«

Spiegel Online

Crowdfunding der Zivilgesellschaft

Unterstützende konnten wählen, wie nah sie Björn Höcke kommen wollten.


Joggen auf Höcke-Pfad

75
einmalige Zahlung
  • Höcke bezeichnet sich als Langstreckenläufer (er joggt selten > 4 km). Jetzt bist du dran: im Frühling 2018 joggst Du mit Leistungssportlern des ZPS in sicherem Abstand zum Führer. Ein sportlicher Spaß auch für Untrainierte. - Dazu gibts sofort per Email Björns Kundennummer bei einem Nazi-Verlag.


Höckes »Unterwerfung«

500
einmalige Zahlung
  • Höckes Exemplar von Houllebecqs "Unterwerfung".


Urlaube wie ein Höcke

800
einmalige Zahlung
  • Verbringe eine Nacht im Hotel, in dem Höcke während Landtags-Sitzungswochen die Nächte verbringt (DZ / Frühstück). Mit etwas Glück ist er nicht alleine in Erfurt.


Urlaube wie ein Höcke

1000
pro Monat
  • Eine Nacht im "Hochbrunner Hof" in Terlan" Lass die Seele baumeln wie der Führer (am 24.6.-8.7.). Dazu gibts Poster, T-Shirts, signiertes Bild.

»Der Landrat des Eichsfeldes, Werner Henning von der CDU, findet (...) deutliche Worte. Er bemängelt, dass AfD-Politiker Höcke einerseits Bornhagen als sein Bullerbü bezeichne und andererseits mit seiner scharfen politischen Rhetorik das Unheil ins Dorf trage. 'Das halte ich für ungeheuerlich. Er möge bitte Rücksicht nehmen auf andere Menschen, die ihm genau diesen Schutz gewähren, den er anderenorts offenbar so überhaupt nicht mehr findet', sagt Henning.«

MDR

»Das ZPS behauptet, es habe Höcke überwacht und werde Informationen über ihn veröffentlichen, wenn er nicht auf die Knie geht vor dem Denkmal geht. Da schluckte dann doch manch linksliberaler Studienrat. Die Aktion wäre so lustig gewesen, wenn Sie das hätten bleiben lassen. Der arme Mann! Überwacht! Wie schlimm! – Nein. Schlimm ist etwas anderes: nach 70 Likes weiß Facebook, wer Sie sind. Nach 300 Likes kennt Facebook sie besser als ihr eigener Partner. Wenn Eheleute sich so gut kennen, ist meist die Scheidung fällig. Wir lassen die Vorratsdatenspeicherung zu. Wir haben nichts gegen Gesichtserkennung auf Bahnhöfen. Aber wenn das ZPS behauptet, es hätte Björn Höcke überwacht, steht die Republik Kopf. Schon die unglaublich dumme Frage, 'ob Kunst das darf?', spielt der AfD in die Hände. Kunst ist Freiheit und nur wo Freiheit ist, gibt es Kunst. Aber die Freiheit hat ihre besten Zeiten hinter sich. Nur ein Land, das im Namen des hohlen Versprechens an absolute Sicherheit bereit ist, die eigenen Freiheiten komplett aufzugeben, kann ernsthaft auf die Idee kommen, Mitgefühl mit dem erbärmlichsten Nazi der Gegenwart zu haben.«

Florian Schröder, Comedian

Audio-Walk

Wandle auf den Spuren des neuen Thüringer Führers (Sprecher: Shahak Shapira). Begehe die Orte, wo Höcke Holz hackt, joggt oder einkauft. Erlebe den deutschen Rückzugsraum, wo sich Deutschlands bekanntester Brandstifter von "Strapazen" erholt.

»Da hängt die Debatte um Angst und Überwachung gehörig schief. Alle hören gespannt zu, wenn die Rechtspopulisten ihr altes, sehr erfolgreiches Opferlied singen. Das Fatale ist dieses Mal, dass viele Kehlen bis ins Feuilleton angesehener Zeitungen hinein lauthals mitgrölen.«

Markus Reuter, Netzpolitik

DNA-Test ergibt: Höcke ist ein ausgewanderter Portugiese

Wir haben uns erlaubt, den Anführer des modernen Rassismus in Deutschland einem Ariertest zu unterziehen. Handelt es sich um einen ›Abstammungsdeutschen‹? Natürlich nicht. Ein Gentest in einem österreichischen DNA-Labor ergab vier Treffer: zwei in Portugal und Brasilien, einer in Frankreich und einer im Norden Polens. Der Treffer in Brasilien ist laut Leiter des DNA-Instituts ›als ausgewanderter Portugiese‹ zu interpretieren. Höcke ist also nicht länger redeberechtigt »für den völkischen Rassismus in Deutschland«.

»Der Nachbau des Berliner Holocaust-Mahnmals auf dem Nachbargrundstück des AfD-Politikers Höcke soll ab Dienstag wieder für Besucher zugänglich sein. Am Freitag wurde der Zugang unter Verweis auf mangelden Polizeischutz vorerst gesperrt – es gab Morddrohungen gegen die Künstler«

Tagesschau

So lobt die AFD die Aktion

»Wie Sie alle wissen, ist Björn Höcke im Laufe der letzten Monate Opfer einer widerwärtigen und abstoßenden Aktion gewesen, die an dunkelste Zeiten unserer Geschichte erinnert. Die sich selbst und von bestimmten Medien so bezeichneten Künstler des sogenannten Zentrums für Politische Schönheit geben an, Höcke in den letzten Monaten beobachtet, gefilmt, fotografiert, abgehört und verfolgt zu haben. Der AfD-Landesverband Thüringen möchte alles in seiner Kraft stehende unternehmen, um Björn Höcke vor einer weiteren Nötigung zu schützen. Doch dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Die Eigenmittel unserer jungen, noch wachsenden Partei sind nicht annährend vergleichbar mit denen unseres Gegners, der bereits seit Anfang der Woche eine fünfstellige Summe an Spenden eingesammelt hat. Jede Spende, sei sie noch so klein, hilft! Machen wir diesen Übeltätern einen dicken Strich durch die Rechnung.«

AfD Thüringen

»Ich bedanke mich ganz herzlich für die Solidarität, die ich in den vergangenen Tagen angesichts der monatelangen Spähaktion erfahren habe. Besonders freue ich mich über die klaren Worte zahlreicher Politiker anderer Parteien. Hervorheben möchte ich stellvertretend für die vielen anderen den Landtagspräsidenten Christian Carius von der CDU und den Vorsitzenden der jüdischen Landesgemeine Thüringen. Diese Reaktion zeigen mir, daß uns über alle Debatten und Differenzen hinweg doch der Respekt vor der Menschenwürde eint.«

Björn Höcke

»Schäbiger Angriff mit übelsten Stasi-Methoden«

Peter Laudenbach, zitty

»Das ZPS kann eine Sache gut: mit Nazi-Keulen werfen. Das Problem: sie verharmlosen die Verbrechen von Hitler-Deutschland dadurch. Wissentlich. Vorsätzlich.«

AfD Thüringen

»Dieses widerliche Schauspiel des Zentrums für Politische Schönheit muss sofort ein Ende haben! Was Björn Höcke und seine Familie in diesen Stunden durchmachen müssen, können wir uns kaum vorstellen. Wir wünschen ihnen viel Kraft!«

Ein Prozent

»Die Gesamtaktion hat nichts mit Kunst zu tun. Das Abhören und Ausspionieren von Abgeordneten und ihren Familien gleicht den Zersetzungsmethoden der Staatssicherheit. Es ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Aktion ist ein Angriff auf die Freiheit des Mandats, die Unversehrtheit von Familie und ein ungeheuerlicher Eingriff in das Leben eines Menschen!«

Christian Carius, CDU

»Über die Installation selbst mag man streiten. Doch es ist zutiefst verstörend, wenn Abgeordnete der Koalitionsfraktionen auch für die Zersetzungs- und Erpressungsaktionen gegen einen Abgeordneten und seine Familie noch die Kunstfreiheit bemühen. Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel.«

Michael Heym

»Ich denke, dass diese neuerliche Aktion der Linksterroristen die ohnehin schon riesige Welle der Solidarität mit Björn Höcke noch weiter anschwellen lässt! Die linksgrüne Szene demaskiert sich damit derart genial als die wahren Faschisten, dass es immer mehr Menschen aus der bürgerlichen Mitte leicht fällt, sich auf die Seite der AfD zu schlagen! Mann muss den mutmaßlichen Terroristen des ZPS dankbar sein für diese Eigentore!«

Lutz Bachmann

»Das ist absolut nicht hinnehmbar. Das ist auch nicht mir dem Hinweis auf Kunstfreiheit abzutun. Das ist ein massiver Eingriff und ich hoffe auf eine geschlossene Reaktion des Bundesvorstands und der Bundestagsfraktion. Hier werden Grenzen überschritten, in einer unerträglichen Art in die Privatsphäre eingegriffen. Diese Leute und alle, die dieses unterstützen sind schlimmer als die Stasi!«

AfD-Wähler

»Kaputtes Hirn in Erbsengrösse. Vermutlich zu viel Extacy.«

Joachim Reh

»Weshalb wir das ZPS als kriminell bezeichnen: Nötigung von Höcke, Nötigung der Familie, Hausfriedensbruch, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches und Briefgeheimnisses, Nachstellung.«

AfD Thüringen

»Sie sind vielmehr nur die derzeit frechsten und schamlosesten, dazu offen linksextremen Protagonisten einer sehr spezifischen deutschen Szene, die wie ein zerstörerischer und am Ende auch selbstzerstörerischer Tumor in den Eingeweiden des weltweit am üppigsten von öffentlichen Geldern subventionierten „Kulturbetriebs“ wuchert.«

Wolfgang Hübner

»Am Ende steht die Erkenntnis: Diese Leute können gehörig austeilen, aber nichts einstecken. Sobald Gegenwind kommt, wird gejammert. Vielleicht sollten sich diese 'Künstler' zukünftig lieber auf vernünftige Dinge konzentrieren, anstatt andere Menschen mit ihrem Wahn zu belästigen. Ich finde den Namen ZPS übrigens eher unpassend für diesen merkwürdigen Haufen und würde stattdessen den Namen 'ZPD' vorschlagen – 'Zentrum für politischen Dreck'. Das wäre doch angemessener.«

Andreas Falk

»Selbstverständlich gibt es auch in der deutschen Gegenwart noch künstlerische, literarische und musikalische Talente. Manche dieser Talente, allerdings auch viele Nichttalente, Blender, Opportunisten und ganz gewiss solche Primitivprovokateure wie die vom „ZPS“, werden mit Preisen, Geldern und Förderungen geradezu überschüttet, wenn sie politisch korrekte bzw. ungefährlich elitäre Literatur, Filme oder Musikstücke schaffen.«

Wolfgang Hübner

»Die jüngste Aktion des 'Zentrums für politische Schönheit' ist von verblüffender Niedertracht und zeugt von einer totalitären Mentalität, die sich leider nicht nur innerhalb von ideologisierten 'Künstler'-Gruppen breitgemacht hat.«

Martin Lichtmesz

»Mir war bislang nicht bewusst, dass Kunst Menschen schaden darf!«

Silvia R.

»Menschen wie Ihr, die anstelle der politischen Diskussion zu Psychoterror, Stalking, Spionage und Erpressung greifen, um den politischen Gegner mundtot zu machen, gehören vor ein Gericht gestellt, verurteilt und der Schlüssel zur Zelle weggeworfen.«

Stephan Sechtin

»Die Frage, ob diese Aktion Kunst ist, ist zweitrangig. Entscheidend ist, ob sie notwendig ist, und dieser Meinung kann man durchaus sein. Björn Höcke weiß nun, dass nicht nur seine Rhetorik möglich ist, sondern auch die entsprechende Gegenrede.«

Martin Ganteföhr

Eine Demokratie, die sich wehrt

Die Basis der wehrhaften Demokratie ist die Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft der Zivilgesellschaft. Die Amadeu Antonio Stiftung listet auf ihrer Seite »Kein Netz für Nazis« vier Maßnahmen auf, was zu tun ist, wenn der Nachbar Neonazi ist:

1. Im Haus auf ein Klima des Hinsehens und Eingreifens wirken. Alle Anwohner über die rechtsextreme Einstellung des Nachbarn informieren.

2. Zur Ermittlung von Straftaten ist es notwendig, genaue Beobachtungen anzustellen und sie umfassend – mit Datums- und Ortsangabe – zu fixieren. Das hilft der Polizei und im Strafprozess vor Gericht. Droht der rechtsextreme Nachbar anderen Bewohnern? Pöbelt er sie an? Oder verängstigt er durch Gesten?

3. Alle Anwohner sollen dem Rechtsextremen deutlich machen, dass sie seine Anwesenheit als beängstigend wahrnehmen.

4. Rechtsextreme Mieter sollen dazu gebracht werden, aus ihren Wohnungen auszuziehen. Sie sollen signalisiert bekommen, dass sie nicht erwünscht sind. Jede Straftat muss sofort gemeldet werden. Nur wer sich unwohl in seinem Wohnumfeld fühlt, wird nicht ewig dort bleiben.

»Für Höcke kommt die Aktion zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Beim anstehenden Bundesparteitag könnte er für den Vorstand kandidieren. Und es sei nicht ausgeschlossen, dass er im Fall von Neuwahlen für den Bundestag kandidiere. Nur richten die Stelen wieder den Blick auf die Dresdner Rede im Januar«

Berliner Morgenpost

Im Innern

Der Deutschlandfunk begleitet die Entstehung des Höcke-Mahnmals mit einem Feature über ein Jahr – vom Brainstorming bis zur logistischen Großproduktionen. "Sind die Mitarbeiter und Komplizen des ZPS die Helden unserer Tage, weil sie mit ihrer Kunst erzwingen, was die Politik nicht schafft?"

Wer einen Blick hinter die Kulissen des Zentrums werfen möchte, kann das mit diesem Feature (links) tun.

»Das ZPS besitzt ein besonderes Talent dafür, künstlerische, also symbolische Akte so wirkmächtig in die politische Realität platzen zu lassen, dass die Grenzen zwischen Inszenierung und Aktivismus knirschen. Prägender Stil ihrer Inszenierungen ist die Verbindung von Subversion, Provokation und moralischem Furor.«

Tagesspiegel

»Diese Künstler gingen genau dem nach, was Lewandowsky als Aufgabe der Kunst begreift: Sie spielen den Müllmann für den Dreck, den es in der Gesellschaft gibt.«

Via Lewandowsky, Deutschlandfunk 

»Die Operation Bornhagen jedenfalls fördert einen emotional aufgeladenen Widerstreit in den sozialen Netzwerken und anderswo zutage, der ohne sie verborgen geblieben wäre. Aktionskunst als Bergungsunternehmen, auch wenn es weh tut.«

Frankfurter Rundschau

»[...] der Spiegel ist nunmal das Hauptinstrument der Kunst. Seien wir froh, dass die Berliner Künstler ihn aufgestellt haben. Sie haben es für Björn Höcke getan.«

Arno Widmann, Frankfurter Rundschau

»Die Aktionen des Zentrums sind immer ein Coup. Klandestin vorbereitet, virtuos ausgeführt, publizistisch effektvoll begleitet [...]«

Deutschlandfunk

»Yes, it’s uncomfortable, [...] But then, Germany’s history is uncomfortable.«

New York Times 

»Das Amtsgericht verbot dem Vermieter jeden Abbauversuch, da sonst „ein nicht wiedergutzumachender Schaden“ zu befürchten sei.«

Berliner Zeitung

»Ausgerechnet bei der Überwachung von Deutschlands bekanntestem Rechtsradikalen kommt der Aufschrei. Ein Aufschrei von ganz weit rechts bis in die Feuilletons. Der thüringische CDU-Landtagspräsident verbrüdert sich mit dem „Posterboy der Rechten“, während Höckes Anhänger die Künstler mit Morddrohungen überziehen und dabei 'Künstler sind Nazis' schreien.«

Netzpolitik

»Wenn Kunst mehr beweist als der Künstler wollte, dann ist das viel mehr als - in diesem Fall - ein Trost. Sondern Relevanz.«

Stephan A. Schmidt

»Während Schockvideos für Kinder bei YouTube durchgewunken werden, reagieren Algorithmen oder Aufpasser blitzschnell und gnadenlos bei einer Kunstaktion, die sich gegen eine politische Provokation richtet und selbst provokativ ist. Das klingt alles andere als beruhigend.«

WDR

»Die ZPS hat es geschafft, dass ein Ministerpräsident sich zum Teil einer Kunstaktion macht und anfängt, das ZPS für provokante Aussagen zu beschimpfen. Das ist schon großes Kino. Chapeau.«

Helles Sachsen 

»Das Schöne ist doch: Landtagspräsidenten können die Tagesordnung feststellen, aber nicht was Kunst, Straftaten oder Stasimethoden sind.«

Martina Renner

»Kürzer gesagt: Ihr habt da eine in jede Richtung funktionierende dialektische Falle aufgestellt – und die darin sich verfangenden nolens volens zu Künstlern Eurer sozialen Plastik gemacht. Ihr lasst sehen, Ihr macht Aporien sichtbar – und das ist stets der Anfang, nicht das Ende des Diskurses.«

Daniel-Pascal Zorn, facebook

»Es gibt in Thüringen auch welche, die sagen, sie seien dankbar für die Aktion. Solcher Protest könne nur von außen kommen. Würde das ein Bornhagener wagen, er wäre sozial erledigt.«

Tagesspiegel

»Wer immer die Idee hatte, hier ein Stück Holocaust-Mahnmal hinzustellen, war jemand mit Phantasie. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, diesen schmalen Raum so zu nutzen. Das ZPS hat die Begabung, winzigste Vorlagen in Beiträge zur Herstellung des öffentlichen Bewusstseins zu verwandeln.«

Berliner Zeitung

»Auf einmal ist Höcke das Opfer. Er werde dazu gemacht, poltert es, so wie merkwürdigerweise alles, was man gegen die AfD unternimmt, mittlerweile in den Tätermodus gedreht wird. Weil die sich ja dann zum Opfer generieren – womit mitschwingt, dass sie es zurecht tun. Das ist so allgegenwärtig, dass man beim Widerwort schon fürchtet, in Staub zu zerfallen.«

Frankfurter Rundschau

Sorgen Sie für Stress – Werden Sie Komplizin!

Höcke lobt das Zentrum für Politische Schönheit als »terroristische Vereinigung«. Seien Sie dabei und werden Komplizin einer bislang leider nur von Höcke und Erdogan anerkannten Terrororganisation! Als Komplizin leisten Sie einen unschätzbaren Beitrag zur Erregung öffentlicher Unruhe – für den aggressiven Humanismus. Sie erhalten nirgends so viel Aufruhr und Dissens für jeden gespendeten Euro wie bei uns.

Landolf Ladig

Landolf Ladig arbeitet seit Gründung der AfD im Jahre 2013 unter dem Pseudonym "Björn Höcke" weiter. Wir haben 12.400 Haushalte im Eichsfeld per Postwurfsendung darüber informiert, dass Höcke eigentlich ein Tarnmann der NPD ist. Wir suchten auch nach Zeugen und Beweisen, dass Höcke Landolf Ladig ist, der bis zur Gründung der AfD in mehreren NPD-Zeitschriften für Volk und Hitler gekämpft hat.

Erfahren Sie mehr über den besten Mann der NPD, stöbern Sie im exklusiven Fanshop und informieren Sie sich über alle Schriften aus Höckes rechtsextremen Doppelleben.

»Ich werde jeden juristisch belangen, der behauptet, ich sei Landolf Ladig.«

Bernd Höcke

Auf Höcke einwerben

Auf dem Gelände des Holocaust-Mahnmals Bornhagen prangt eine 4x3m Werbefläche. Gutmenschen und Hypermoralisten können hier mit ihrem Anliegen, etwa dem Diskriminierungsverbot der EU, direkt auf Deutschlands jüngsten Führer einwerben. Wir garantieren die uneingeschränkte Sicht und dass der Rassist beim Rassenmähen draufschaut.

Den Anfang hat er selbst gemacht. Höcke meinte: "Ich werde jeden juristisch belangen, der behauptet, ich sei Landolf Ladig!"

Wir geben die Fläche zum Selbstkostenpreis monatsweise ab. Es handelt sich natürlich nicht um eine genehmigungspflichtige Werbefläche, sondern um Kunst. Auch die Kunst von Organisationen wie Sea-Watch ist erlaubt.

Mehr lesen

Tagesspiegel  "Denkmal der Schande" vor der Haustür von Höcke

Berliner Zeitung  Aktivist über Mahnmal in Thüringen "Wir setzen Björn Höcke ein       Denkmal vors Haus"

Spiegel Online   Ein Holocaust-Mahnmal - bei Björn Höcke vor der Haustür 

Frankfurter Rundschau  Exklusiver Blick für Björn Höcke

taz  Ein Mahnmal neben Höckes Haus

Frankfurter Rundschau  Björn Höcke im Opfer-Modus

Spiegel Online  Fragt nicht was Kunst soll oder darf

NZZ  Lob der Grenzüberschreitung

Netzpolitik.org  Protest gegen Höcke: Endlich reden alle von Überwachung

ZEIT  Höcke hat Besuch

Frankfurter Rundschau  Symbolisches Stalking

Süddeutsche Zeitung  AFD: Das Mahnmal von nebenan

Blick.ch  "Wir können Höckes politische Karriere beenden"

Berliner Zeitung  Mahnmal-Nachbau in Bornhagen. Wie sich das Leben von Björn Höckes Wohnort verändert hat

heise.de  Ein Denkmal geht auf Reisen

der Freitag  Brecht das ab

Spiegel Online  "Dreckspack, lasst den Höcke in Ruhe!"

FAZ  Moralbeton

Süddeutsche Zeitung  Artivismus

taz  Wohnen mit Aussicht

Dresdner Neueste Nachrichten  Höcke bezeichnet Denkmal-Aktivisten als "Terroristen"

ZEIT  Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Künstlerkollektiv

Spiegel Online  Der Höcke-Bluff

Thüringer Landeszeitung  Wer ist Landolf Ladig? "Zentrum für politische Schönheit" provoziert mit "Höcke-Plakaten"

Neues Deutschland  Neonazi beschwert sich: AFD zu links

VICE  Neonazi will nicht auf T-Shirt mit Björn Höcke zu sehen sein


Andere Sprachen:

The Guardian  Protesters build Holocaust memorial at home of far-right German politician

New York Times  For One Far-Right Politician, Forgetting Germany's Past Just Got Harder

Telegraph  Radical Artists build replica Holocaust memorial outside right-wing AfD leader's home

Télé OBS  Allemagne: l'activisme 3.0 du Centre pour la beauté politique

cbc Radio  Artists build replica of Berlin Holocaust memorial outside home of far-right German politician


Radio:

Deutschlandfunk Kultur  Kompressor: Die legitimen Erben "von Till Eulenspiegel"

wdr1  "Der schleichenden Vertäglichung des Faschismus entgegentreten"

Deutschlandfunk Kultur  FAZIT: Eine Umstrittene Aktion

detektor.fm  Minimales Mahnmal, maximaler Abstand

Deutschlandfunk Kultur  FAZIT: Morddrohungen gegen Künstlerkollektiv


Video:

ARD  Tagesschau: "Zentrum für Politische Schönheit" errichtet Mahnmal vor Höckes Haus

3sat  Kulturzeit: Gespräch mit Philipp Ruch zur Holocaust-Mahnmal-Kunstaktion

ARD  ttt: Künstlerkollektiv errichtet Mahnmal-Nachbau vor Höckes Haus

SpiegelTV  Magazin: Bolschewistenpack und die Freiheit der Kunst