HYPErLYNX.di.gi.arium 00.11.03

büro. koll.k.s schwester kommt rein und sagt: "das riecht hier nach opa." koll.k. sagt: "der opa sitzt da." wir lachen. draußen kühle vom winter, der von weit schweigt. ich rieche am ärmel. es riecht nach opa.

mail. gen.c. träumt mir meine träume vor:
KINO, POP.CORN, FUMMELN. ich spinne den faden weiter. film.minute 69. wir kommen gemeinsam. heimlich, leise. wir halten uns den mund zu. man könnte meinen, wir seufzten wegen des films ein bisschen. niemand bemerkt etwas. als das wonder.girl wieder bei sich ist, riecht es neben ihr nach opa. auf der leinwand, stellt sie fest, sind die männer romantischer.

recherche. barbie auf dem platten.teller und dahinter. die ballade vom angenehmen leben in pink. magenta.50.%. der m. vom literatur.telefon teilt mir mit, dass meine neulich recordete lesung in der letzten dezember.woche zu hören sein wird. schöner abschluss für das di.gi.projekt. jetzt doch noch ruhm. recherche mit dem notiz.block. stelle fest, wie mich plötzlich die schrift verlässt. kritzle da so rum. barbie sieht, wie ich da stocke, und sagt den satz noch mal. freundlichkeit. danke. fotos machen. bitte lächeln. und alle lächeln. land des lächelns. gen.c., der kommt und mich sieht, fragt, als ich da so mit der kamera rum.wirble, ob ich was geraucht hätte. offenbar glücks.ausstrahlung. oder g.aura, die noch an den opa.klamotten klebt. denke: lovely g. lovely ist ein wort, das hier gerade gut her passt. klingt poppig, klingt relaxt.

diskurs. gen.c. bringt es auf den punkt. wie wir da sitzen, bier trinken und uns seltsamer.weise gar nicht so richtig was zu erzählen haben. nicht seltsamer.weise, sondern natürlich klar: es ist in den mails schon alles gesagt. jetzt so bisschen drucksen. dass man IN TEXT viel freier ist, einfacher über die stränge schlägt, in welchem tun wir gerade revolutionäres, befreiendes und emanzipatorisches potenzial entdecken und im mail.chat entwickeln. wozu also hier reden? treib.stoff bier macht locker. dann doch. dann diskurs. arbeits.hypothese: politik kann man nur über was machen, was einen angeht, was gerade bewegt. indes droht auch (und vielleicht gerade) nach dem partei.austritt im kollektiv des häretiker.six.packs wieder dieser super.ernst.mode. das aber steht im neben.widerspruch (möglicher.weise sogar doch antagonistischen widerspruch) zu unserer text.mail.leben.planlos.zeremonie. dort sprüht fantasie, während es bei den politik.sitzungen auf w.s teppich.boden, den man nur sock.fuß betreten soll, nicht um fantasie, sondern um organisation geht. wir an der bar, bier wird von der bar.crew ausgegeben, reden locker 3 stunden. eine zeit, die im ausbildungs.camp im kirchen.weg absolut tödlich wäre. der ausbildungs.leiter meldet hingegen, dass 1.5 stunden für das nächste treffen zu kurz bemessen seien. es gebe viel zu besprechen. merke, wie neben dem recherche.mitschnitt.programm und dem gerade gespräch an der bar plötzlich das polit.panik.programm startet. voll unangenehm, weil es, befeuert durch unsere gerade hier gemachten überlegungen zur gründung einer links.radikalen freier.gemeinde, so einen sand.kasten.trotz.kopf.aspekt hat. so ein "ich will aber nicht". frage also: sind unsere derzeitigen forschungen doch nur durch.geknallt? irr.weg? abtrünigkeit? müsste man sich nicht mehr zusammen.reißen? setzen wir nicht doch nur verspätete und daher ultra.lächerliche pubertät gegen politik? die antwort lautet nach dem vierten bier: eindeutig nein. jedoch dürfte sich das schwer vermitteln lassen. an anderer stelle ist dieser diskurs nicht diskursiv, sogar verboten.

tanke. an der tanke steht nachts um 3 diese frau ohne ufer, die man öfter an kreuzungen stehen sieht. die frau redet. sie redet pausen.los ins leere. offenbar denkt sie laut. dass ich mich vor sie hin.stelle, rauche, bis der tank.wart winkt und auf das rauchen.verboten.schild weist, und ihr zu.höre, bemerkt sie nicht. ihre worte sind an niemanden gerichtet. SCHEMA TEXT. die frau textet immer weiter, fast lyrisch, reiht schimpf.wörter zu geschichten: "und dann kam der alte ficker und ich hab gesagt du alter ficker und das mädchen die fotze da war er sauer und hat gesagt schlampe und fotze der kinder.ficker der alte ficker und der arsch und die fotze und der ficker und dann hat er gehauen und sie hat auch gehauen den ficker den arsch.ficker ..."

barbie, g.punkt, text, befreiung, verhaftung, fummeln, träume, tanz, bier, denken. und noch schreiben. ruhig geworden in der schreib.zelle, in der die fern.heizung längst von der zeit.schalt.uhr im keller abgestellt ist. ich fröstle, ziehe den pullover wieder an. als alles fertig ist, schreibe ich noch die mail an g.:
hello, lovely wonder.girl!


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