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Never blowing the nose. James Joyce: Giacomo Joyce. Neuübersetzung (5).
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Sich nicht schneuzen. Joyce-Version ANHs.
Sie putzt sich nie das Näschen.Nie schnaubt sie mal richtig die Nase. So kann man‘s auch sagen: vieles in ganz wenig.Ich tendiere zur Auffassung, daß die junge Dame
„nichts herausgeben“, also sich zurücknehmen will. Kein
Interesse zeigen usw. Gerade das aber zeigt es. Weil der ältere
Mann das merkt, ist sein Ton spöttisch, was ich übers
„Näschen“ einleite und burschikos fortsetze. „Vieles in
ganz wenig“ meint, daß er glaubt, es gemerkt zu haben. Das
an sich richtige Synonym wäre im Deutschen aber wohl
„weniger ist mehr“.)
Dito schneuzen – Version HS
Sie schneuzt nie die Nase. Auch eine Art der Rede: im Kleinen das Große.
Über „schneuzen“ hab ich lange nachgedacht heute früh. Es war erst auch meine Wahl. Dann kam mir das zu hart vor, vor allem weil ich es nicht sinnvoll mit „auch eine Art der Rede“ zusammenbrachte, schon gar nicht mehr mit „the lesser for the greater“. Also es ironisch auffassen, deshalb dann meine Volte zum Näschen. >>>> Reichert muß ähnlich empfunden haben: „Sie putzt sich nie die Nase“, wobei das dann wieder so sehr wörtlich zu nehmen wäre, daß ich nicht umhin kann, es dauernd aus ihrer Nase laufen zu sehen. Was zu der jungen Person wirklich nicht paßt.
In dem Zusammenhang, da wäre aber >>>> Schlinkert Experte, der leider bislang nicht mehr mitgemacht hat, fällt mir eine Bemerkung Novalis‘ zur Ähnlichkeit von Nasenschleim und Sperma ein. Sowas könnte man im Hinterkopf behalten, aber wirklich nur da, Es ist indes durchaus möglich, daß Joyce sie gekannt hat und hier anspielt.
Grobes Schneuzen Sie schneuzt nie grob die Nase. So spricht das Leise für das Laute.
@Bücherblogger. Das scheint mit ein guter Weg zu sein, nur daß „blow the nose“ wirklich einfach nur „die Nase putzen“ ist. Vielleichjt: „Sie putzt nie laut die Nase.“ Das Sprichtwort wird dann aber wieder schwierig, insofern mit dem Naseputzen ein Detail des Charakters gemeint ist, und „the greater“ wäre dann der gesamte Charakter. Das sollte dann auch ausgedrückt sein im Sinn davon, daß Giacomo das Kleine für das Große nimmt.
putzen/schneuzen/schnauben obwohl das „blow one’s nose“ meint: „To expel mucus or other matter from one’s nasal passages, via one’s nostril, by force of lung power“. im „putzen“ liegt diese kleine kraftanstrengung semantisch nicht, weshalb mir das „grob“ oder „laut“ dahinpaßt. in der zwischenzeit denk‘ ich sogar an ein „sie schnaubt nie ins taschentuch“ denke. dies nebenbei, vielleicht mehr am abend.
„sie schnaubt nie ins taschentuch“ Eigentlich nette Idee, aber da ist was unfreiwillig Komisches dran, weil ich sofort fragte: „Wohin schnaubt sie denn dann?“
Und wenn wir „schnauben“ betonten? etwa durch eine Sperrung: Sie s c h n a u b t nie die Nase. Dann sind zugleich das „to blow“ und das „putzen“ bewahrt. Wahrscheinlich tupft sie die Nase ab, was zu ihrer ganzen Haltung paßte, besonders auch zur Lorgnette, ebenso wie zu einer Art gezierter Zickigkeit, die ich in den vorigen Abschnitten schon im Blick hatte. Da hätten wir gestisch auch wieder die Art von frühreifem Standesdünkel.
Ich hab’s eben >>>> in meiner Version mal ausprobiert.
Sie scheinen beide den zweiten Satz (Herr Herbst deutlicher als Herr Schulze) ganz dem Wahrnehmen des Erzählers zuzurechnen. Ich glaube, er könnte ebenso gut (wie die meisten Satzfragmente ohne Verb bisher) mehr auf die junge Dame, genauer die Art, wie sie spricht, gemünzt sein, etwa so:
‚Sie schneuzt sich nie. Eine Form der Rede: den Teil für das Ganze (zu nehmen).‚
P.S. ich bin mir jetzt unsicher, aber ich glaube, außer der Nase schneuzen wir uns im Deutschen nichts anderes, sie zu erwähnen muß also (wie im Englischen durchaus) nicht sein. Wenn aber, fand ich Herrn Herbsts ‚Näschen‘ sehr schön! (im Text, versteht sich)
@Sumuze. Ich hatte schneuzen und Näschen nicht zusammengenommen, sondern beim Näschen wurde „geputzt“.
Aber in Ihrer Version, was mich interessiert: welchen Teil nimmt sie für das Ganze? Ja klar ist der Satz auf die Art, in der die junge Dame spricht, gemünzt. Das erhellt aber den Teil und das Ganze auch nicht besser, bezogen aufs Schneuzen.
Reichert übersetzt, ganz unverbunden, so: „Sie putzt sich nie die Nase. Eine Redensart: das Kleinere fürs Größere.“ Durch das bezugslose Aneinanderstellen der Sätze zieht er sich akademisch aus der – hübsch hier: – Affäre.
Unter ‚Teil für Ganzes‘ verstünde ich hier nicht ein konkretes Teil, sondern den Gestus etwa eines stets exemplarischen oder nur andeutenden Redens, daher kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Vielleicht als Weise der Kommunikation passend zum ‚burning needleprick‘ ihrer ‚eyelids‘ als einzige Reaktion auf das quallig wienerische Italienisch der classmate.
Da wir uns in der Nähe des Schneuzens (Sie haben natürlich Recht: das ‚Näschen putzen‘ fand ich insgesamt sehr schön!) bzw. genauer des Nicht-Schneuzens befinden, könnte das Schneuzen als ein formell gemiedenes (Ent-)äußern gesehen werden, so wie Sie es oben bereits andeuteten.
Mit der Interpretation@Sumuze. Bin ich absolut einverstanden. Ich krieg aber das Teil fürs Ganze dennoch nicht in ein Bild. Vielleicht mein „wenig für ganz Vieles“ umdrehen: „wenig für ganz viel“.
(Bin noch über >>>> das Konzertende verärgert, brauch erst mal ’nen Wein. Der muß aber noch zehn Minuten Eisfach haben.)
Nachdem ich über diese beiden Sätze noch einmal nachgedacht habe (sowie Ihr Problem mit Teil/Ganzes) glaube ich inzwischen doch, daß sich hier Herr Joye tatsächlich weitaus weniger über das Objekt seiner Worte als über sich selbst ausläßt. Warum?
Weil die Aussage ‚She never blows her nose‚ bei näherem Hinsehen absurd ist. Nicht mal von einem Menschen, mit dem wir Bad, Bett und Küche teilen, könnten wir mit Gewißtheit sagen, er/sie schneuze sich niemals. Herrn Joyce Behauptung ist also weniger eine Be-schreibung denn eine Vor-schrift – sie sei ein Mensch, ein Typus, sei von einer Art, die sich niemals die Nase putzt!
Er beginnt hier also, sie (den möglichen Gegenstand seiner Begierde und Neigung) zu formen, zu stilisieren, eventuell sogar zu erheben (in einen Adelstand von seinen Gnaden, vielleicht). Er weiß das natürlich (schließlich ist er der bewundernswert gebildete Mr, Joye, che coltura!) und schiebt sofort eine relativierende Selbstbeobachtung (getarnt als Fremdbeobachtung) hinterher: ‚A form of speech: the lesser for the greater.‚, um sich (und den Lesern) zu beweisen, daß er nur spielt, noch nur spielt, da das ‚lesser‘ ja nicht nur eine Weise des Redens andeutet, sondern zugleich damit Vorbote, Vorbereitung eines ‚greater‘ ist.
Sie als eine Frau sich vorzustellen, die sich niemals (öffentlich) die Nase putzt (was er womöglich in der Öffentlichkeit verabscheut), ist somit das Detail, der Teil (die Wohlerzogenheit oder Zurückhaltung betreffs alltäglicher Hygieneverrichtungen) der für das Gesamtbild steht (ihre Rasse: rounded and riped, siehe weiter unten in seinem Text) – was eben seine – weil dem Literaten gewohnte – und(!) ihre – weil anerzogene – Art der Rede, des conducts ist : the lesser for the greater.
Nun ja, mag an den Haaren resp. Silben herbei gezogen sein, klingt aber nett. Und paßt zu diesen beiden seltsamen Sätzen.