Archiv für Februar 2009

Walter Eckhart / Robert Sommer – UhudlerLegende

Montag, 23. Februar 2009

Rebellische Trauben

In „UhudlerLegende“ von Walter Eckhart und Robert Sommer bleiben keine Fragen um die Wilde Indianertraube, auch Uhudler genannt, offen. Außergewöhnlich verlief die Geschichte „Vom Wein der Gesetzlosen“, der zur raren Köstlichkeit des Südburgenlandes avanciert.

Noah, Elvira, Isabella, Concord, Delaware, Clinton, Ripatella et cetera. Das sind Traubensorten des Uhudlers mit ihren einzigartigen Erdbeeraromen. Seit 1992 ist der „Uhudler“ als regionaler Produktname des Südburgenlandes geschützt und darf vor Ort in zirka 200 Buschenschenken ausgeschenkt werden.

Doch vorerst zum Anfang der Geschichte: Um 1860 wurde die Reblaus durch einen tragischen Zufall in den Klosterneuburger Schulgarten eingeschleppt. Sie begann ihr Vernichtungswerk rund um Wien. Abhilfe schafften pilz- und reblausresistente amerikanische Rebsorten, die zur Veredelung – in der Fachsprache Kopulation genannt – mit europäischen Sorten verwendet wurden.

Verschiedene Methoden der Veredelung dienten als Schädlingsbekämpfung. Die Großweinbauern verwendeten die amerikanischen Wurzeln als Unterlage und ließen darauf ausschließlich europäische Vinifera-Trauben reifen. Diese Form der Veredelung erforderte nicht nur viel Zeit und Können, sondern auch optimale Witterungsverhältnisse.

Vielen kleinen Weinbauern fehlte die Zeit für oder das Wissen über dieses aufwendige Kopulieren. Sie pflanzten anstelle von europäischen Sorten einfach die Amerika-Reben oder kreuzten sie mit europäischen Sorten durch künstliche oder natürliche Befruchtung. Es entstanden die sogenannten Blendlinge oder Hybriden. In beiden Fällen erlaubten die Winzer den amerikanischen Reben eigene Trauben auszubilden. Dies ist die Geburtsstunde des heutigen Uhudlers, der auch Direkträgerwein oder Selbstträgerwein genannt wird. Der Name Uhudler entstand erst um 1960 im Südburgenland. Verschiedene Legenden ranken sich um die Entstehung dieses Namens.

Doch die paradoxe Geschichte des Uhudlers sollte erst beginnen: 1936 kam es zur Uhudler-Prohibition unter Bundeskanzler Kurt Schuschnigg und wurde folgendermaßen begründet: Zornexzesse bei Männern, Hysterie bei Frauen, Neigung zu Halluzinationen, geistige und körperliche Degenerationserscheinungen bei Kindern (…). Diese Meinung vertraten nicht nur Edelweinbauern, sondern sie war in jener Zeit die gängige Lehrmeinung. Heute kaum vorstellbar, fehlte diesen Begründungen jegliche wissenschaftliche Absicherung. Die Edelweinbauern fürchteten die Konkurrenz durch den Uhudler, da er weniger Spritzmittel benötigt und somit viel billiger produziert werden kann. Der Uhudler degradierte als gesundheitsschädlich und galt aufgrund seines typischen Geschmacks als „vulgär“. So wurde 1961 das Uhudler-Verbot weiter bekräftigt. 1985 wurde der Uhudler sogar zum „weinähnlichen Getränk“ erklärt und mit verdorbenen Wein gleichgestellt.

Umso mehr Hochachtung verdienen einzelne widerständige Winzer, Uhudler-Rebellen, denen es zu verdanken ist, dass der Uhudler nicht ausgerottet wurde. Der „Verein der Uhudlerfreunde“ wurde 1989 gegründet und schaffte 1992 die Legalisierung des Uhudlers. Das Paradoxe an der Geschichte ist, dass gerade die jahrzehntelange, übertriebene Denunziation ihn heute so begehrenswert macht.

Nicht einmal die EU-Verordnung kann diese Erfolgsgeschichte trüben, indem sie 1996 drei Sorten – Noah, Isabella und Othella – verbot.

Dieses Zeitdokument ist eine Hommage an den Uhudler und lädt ein, zum Nabel des Uhudlerlandes, nach Heiligenbrunn, zu reisen, wo die alten idyllischen Kellerviertel erhalten sind. Fünfzig Rezepte rund um den Uhudler inspirieren zum Nachahmen und zu köstlichen Eigenkreationen.

Claudia Hoffer

Cover: Walter Eckhart / Robert Sommer: UhudlerLegende

Cover: Walter Eckhart / Robert Sommer: UhudlerLegende


Walter Eckhart, Robert Sommer – UhudlerLegende. Vom Wein der Gesetzlosen zur regionalen Köstlichkeit. Herausgegeben mit 50 Rezepten.
Mandelbaum Verlag Wien, 2008. 172 Seiten, € 22,90 (A).

Bereich: Sachbuch – Kulinarik

Vokabelkalender 2009

Samstag, 21. Februar 2009

Spielerisch in eine fremde Sprache eintauchen.

Den Vokabelkalender können Sie sich als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken. Heuer sind es Miniposter zu verschiedenen Themen. Dazu gibt es Vokabelkärtchen, mit denen man die Vokabeln spielerisch üben kann. Erklärungen finden Sie auf Seite 20 in der Datei mit den Vokabelkärtchen.

Der Kalender und die Vokabelkärtchen können für folgende Sprachen runtergeladen werden: Englisch, Französisch, Deutsch.

zehnseiten.de

Samstag, 21. Februar 2009

Nomen est Omen. Auf der Site zehnseiten.de lesen der Autor, die Autorin 10 selbst ausgewählte Seiten aus ihrem Buch. Auf diesem Weg erhält man einen direkten Eindruck über die Texte und VerfasserInnen.

Weitere Infos zum Projekt zehnseiten.de gibt es auf der Site „Das Literatur-Cafe“

100 JAHRE FUTURISTISCHES MANIFEST

Freitag, 20. Februar 2009

Futuristisches Manifest versus Akustisches Manifest gegen 100 Jahre Lärmanbetung

Am 20. Februar 1909 veröffentlichte Filippo Tommaso Marinetti in der Tageszeitung „Le Figaro“ das „Futuristische Manifest“. 100 Jahre später erscheint das „Akustische Manifest“ in Le Figaro (Paris) sowie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und derStandard.

„Hier ist radikal zusammengefaßt, was Hörstadt ausmacht: FÜR eine Politisierung des akustischen Raums, GEGEN die permanente Entwürdigung und Manipulation des Menschen durch Zwangsbeschallung, die akustische Bewusstlosigkeit von Architektur, Raum- und Stadtplanung sowie die Verlärmung unserer Welt“, sagt Autor Peter Androsch.

Via Hörstadt

Das Akustische Manifest im Wortlaut

Filippo Tommaso Marinettis „Manifest des Futurismus“ im Wortlaut

Infos zum Thema „Futurismus“

Bayern 2 / Audiobeitrag – Jubiläum: 100 Jahre Futuristisches Manifest von Anke Schaefer

taz.de – Hundert Jahre Futuristisches Manifest. Wir fühlen uns aus Stahl erbaut

Heise.de: Die Ekstase der Technik: 100 Jahre futuristisches Manifest

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung

Freitag, 20. Februar 2009

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

UN-Konvention in einfacher Sprache

Silvia Schmidt, die Behindertenbeauftragte der SPD im Deutschen Bundestag, hat eine Zusammenfassung der UN-Konvention in einfacher Sprache erstellen lassen. Die Broschüre kann als PDF-Datei (722 KB) aus dem Netz heruntergeladen werden.

BIZEPS bietet eine internationale Auswahl der wichtigsten Materialien zur Gleichstellung im Bereich Behinderung.

MARIANNE VON WILLEMER-PPREIS

Freitag, 20. Februar 2009

Marianne.von.Willemer.09

Frauen.Literatur.Preis

Im Gedenken an die Linzerin Marianne von Willemer, Autorin und Briefpartnerin Johann Wolfgang von Goethes, stiftet die Stadt Linz einen Frauen-Kunst-Preis.
Der Marianne.von.Willemer.09 – Frauen.Literatur.Preis versteht sich als Förderpreis, der in erster Linie der Unterstützung von Talenten beim Fußfassen in der heimischen Literaturszene dient. Damit soll der Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Literaturpreisen in Österreich entgegengesteuert werden.

Eine Bilanz der in Österreich von 1950 bis 2005 vergebenen bedeutenden Literaturpreise zeigt dieses Ungleichgewicht eindrucksvoll auf: Etwa drei Mal mehr Männer als Frauen wurden ausgezeichnet. Die Ungleichbehandlung von Autorinnen und Autoren wird auch durch die Altersstatistik demonstriert: Frauen müssen durchschnittlich zehn Jahre länger auf eine Auszeichnung warten als Männer. Dementsprechend stellt der Preis ein aktives Instrument der Förderung von Literatinnen dar.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Prämierung und damit der Förderung hochwertiger Arbeiten von talentierten Literatinnen, wobei ein Bezug zur Stadt Linz erwünscht, aber nicht Bedingung ist.

Preise
Hauptpreis: Euro 3.600.–
Jugendkategorie für junge Talente unter 19 Jahren: Euro 300.– Lesegeld
Weiters kann die Jury Anerkennungen aussprechen: Euro 300.– Lesegeld

Wer kann mitmachen?
In Österreich lebende Autorinnen, Schriftstellerinnen, Literatinnen, Verfasserinnen von Texten, … also alle Frauen, die sich hauptberuflich – oder nebenbei – dem Schreiben widmen. Die Urheberschaft muss bei der Anmeldung angegeben werden.
Die eingereichte Arbeit darf zum Zeitpunkt der Einreichung noch nicht prämiert sein, bereits publizierte Werke dürfen aber eingereicht werden.

Einsendeschluss: 15. April 2009

Nähere Infos: Marianne.von.Willemer – Preise

LACHEN VERÄNDERT DIE WELT

Donnerstag, 19. Februar 2009

Auch „Licht ins Dunkel“?

Michael Wittmann gewinnt Karikaturen-Wettbewerb.

Mit Witz, Ironie und Humor begegnet Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderungen, der oft realitätsfremden Darstellung behinderter Menschen bei Spendenaktionen wie „Licht ins Dunkel“. 24 KarikaturistInnen haben sich der Kritik angeschlossen und bei einem Wettbewerb das Klischee des „armen Behinderten“ zeichnerisch auf die Schippe genommen. Nun steht der Gewinner fest.

Via Bizeps

SCHREIBWERKSTATT MIT PETRA ÖLLINGER

Donnerstag, 19. Februar 2009

Vom Duft des Doppelpunktes

AKTUELLE INFOS ZU MEINEN SCHREIBWERKSTÄTTEN FINDEN SIE IM LINKEN MENÜ DIESER SEITE UNTER „SCHREIBEN MIT DEN DUFTENDEN DOPPELPUNKTEN“

Sinnlich-kreative Schreibwerkstatt

Wie schmecken Texte? Haben Buchstaben ein Gehör? Welchen Duft verströmen Satzzeichen? Mit unseren sechs Sinnen reisen wir in die eigene schriftstellerische Kreativität. Schreib-Impulse helfen, die Ideen zu Papier zu bringen. Wir erschnuppern uns Geschichten, pflücken Farben oder nutzen unsere Träume als Anregung. Feedback und Überarbeitung der Texte sind möglich, aber nicht verpflichtend. Weiters widmen wir uns den Fragen: Welche literarische Gattungen gibt es? Wie plane ich einen längeren Text? Wie entwickle ich Figuren und Handlungen? Was ist eine Erzählperspektive? Wie gestalte ich ein Manuskript? Wie und wo finde ich einen geeigneten Verlag? Welche „Hilfsmittel“ beim Schreiben gibt es? Was tun bei Schreibblockaden? Ziel ist die Freude am Schreiben und am Austausch in der Gruppe.

Die Schreibwerkstatt ist geeignet sowohl für beginnende als auch für erfahrene Wortjongleusen und Satzakrobateure.

Datum und Uhrzeit:
Freitag, 27. Februar 2009: 18.00-21.00 Uhr
Samstag, 28. Februar 2009: 09.00-17.00 Uhr
Preis: Euro 90.-
MindestteilnehmerInnenzahl: 6 Personen

Anmeldung und Veranstaltungsort: VHS Landstraße, 1030 Wien, Hainburger Straße 29
Tel.: 01 / 715 08 00
Fax: 01/ 715 08 00 – 12
E-Mail