Archiv für März 2010

Triëdere

Mittwoch, 24. März 2010

Die Halbjahresschrift für Theorie und Kunst „Triedere“ erweitert seit Herbst 2009 zweimal jährlich den Blick auf eben diese beiden Aspekte – mittels Texten aus Literatur, Theorie und zur bildenden Kunst.

Der Titel „Triedere“ ist „Programm“: „Triëdere – ein Ausdruck, den Robert Musil zum Imperativ umfunktionierte, um die alltägliche Perspektive und in weiterer Folge deren anhängliche Routinen zu durchschauen – präsentiert sinngemäß eine Auswahl an Texten, die sich auf schriftliche Rand- und Übergangsbereiche konzentriert.“

Ausgewählte Beitrage der ersten beiden Ausgaben sind bereits online zu lesen. Der Schwerpunkt der nächsten Ausgabe im September 2010 lautet „Erinnerung“. Zu diesem Thema ist auch ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der Einsendeschluß ist 31. Juli 2010. Informationen zu den formalen Kriterien.

Georg Elterlein liest aus „Der Hungerkünstler“

Dienstag, 23. März 2010

Dieser spannende Entwicklungsroman handelt von einem jungen Mann, der den Tod sucht, aber das Leben findet.

Datum: Donnerstag, 25. März 2010
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Bücherei Wien, Pappenheimgasse 10-16/neben Stiege 5, 1200 Wien

Der Eintritt ist frei.

Über den Autor: Georg Elterlein, geboren 1961 in Wien. Ausbildung zum Toningenieur, Arbeit an Drehbüchern und Kurzgeschichten, Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. Der Autor wurde für den Rauriser Literaturpreis 2010 für die beste Prosa-Erstveröffentlichung in deutscher Sprache nominiert.

Zuschussverlage

Dienstag, 23. März 2010

2008 haben sich die Autorenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Aktionsbündnis Fairlag zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie über die Praktiken von Zuschussverlagen aufklären.

Nähere Infos: Via Goethe-Institut: Fairlag – ein Aktionsbündnis für faire Verlage

Andersentag 2010

Montag, 22. März 2010

Internationalen Tag der Kinder- und Jugendliteratur

Der Geburtstag von Hans Christian Andersen am 2. April 1805 wurde von der UNESCO zum „Internationalen Tag der Kinder- und Jugendliteratur“ erklärt.
Am 24. März 2010 findet zum Auftakt des Andersentags 2010 in Wien das Lesefest in der Hauptbücherei am Gürtel statt.

Österreichische Website zum Andersentag

Arbeitsgemeinschaft „Welttag des Buches“

Internationaler Kinderbuchtag

Projekt Gutenberg – Hans Christian Andersen

Wikipedia – Hans Christian Andersen

Stipendium Unternehmen Lyrik

Samstag, 20. März 2010

Unternehmen Lyrik vergibt seit 2007 ein Jahresstipendium in Form frei zugänglicher online-Kurse sowie individueller Betreuung im Wert von 2400 Euro. Die Förderung soll – über das Internet ortsunabhängig – Lyrikerinnen und Lyrikern die Perfektionierung des poetischen Handwerks ermöglichen und zur Festigung eines eigenen poetischen Ausdrucks beitragen.

Zielgruppe sind deutschsprachige Dichterinnen und Dichter, die bereits über mehrere Jahre kontinuierlich und in zeitgenössischem Stil schreiben und über den Amateurstatus hinaus Anerkennung im offiziellen Literaturbetrieb suchen.

Das Stipendienjahr dauert jeweils vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahrs. Während dieses Zeitraumes stehen dem/der StipendiatIn sieben Lektorats-Kurse und zwei Viertage-Kurse mit grundlegenden Lyrik-Themen offen. Die individuelle Betreuung umfasst drei bis vier zusätzliche Telefonate oder Arbeitstreffen, um die Förderziele zu evaluieren und auf den notwendigen Bedarf abzustimmen.

Die Teilnahme an den Kursen wird erwartet. Sie ist, wenngleich mit hoher Arbeitsintensität, im Berufsalltag möglich. Einzelne frühzeitige Terminabsprachen sind unter Umständen möglich.

Bewerbung: bis 20. April 2010

Nähere Infos: Unternehmen Lyrik

Affinität zu Literatur

Freitag, 19. März 2010

Im Literaturblog litaffin zeigen seit Anfang 2010 Studierende des weiterbildenden Masterstudiengangs “Angewandte Literaturwissenschaft” der Freien Universität Berlin ihre Wesensverwandschaft zur Literatur.

So zeigen sie auf dem übersichtlich und elegant gestalteten Blog „Themen im Literaturbetrieb, Hinweise auf aktuelle Debatten und interessante Mediendiskussionen, kurze Büchertipps und Buchrezensionen sowie Informationen zu interessanten Autoren und Personen aus dem Literaturbetrieb und zur Literatur in Berlin“. Außerdem findet sich Wissenswertes über die Studienrichtung „Angewandte Literaturwissenschaft“.

Angewandt werden auch die neuen Netzwerk-Kommunikationsformen wie Twitter oder Facebook und „neben klassischen Blogeinträgen sollen auch Audio- und Videobeiträge ihren Platz bekommen“.

Dossier zum Thema „Bildung in der Demokratie“

Donnerstag, 18. März 2010

Anläßlich des 22. Kongresses der „Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft“ zum Thema „Bildung in der Demokratie“ veröffentlicht der „Bildungsserver“ ein Dossier. Es beinhaltet eine Zusammenstellung von redaktionellen Seiten des Deutschen Bildungsservers, die sich mit dem Kongreßthema in unterschiedlicher Perspektive befassen: Menschenrechte, Demokratie und Erziehung / Interkulturelle Bildung in Sozialpädagogik, Kita und Schule / Pädagogische Hilfen gegen Gewalt und Benachteiligung / Partizipation von Kindern / Partizipation von Erwachsenen.

Dossier „Bildung in der Demokratie“

Wir schreiben trotzdem!

Mittwoch, 17. März 2010

Schreibkurse, Schreibseminare, Schreibtherapien finden immer weitere Verbreitung. Viele Menschen erhoffen sich vom Schreiben befreiende und entlastende Wirkungen. Ob diese allerdings tatsächlich zu erwarten sind, haben Psychologen in einer Studie am Beispiel der Methode des „Expressiven Schreibens“ untersucht.

Schreibende wissen, dass das „Schreiben über belastende Lebensereignisse“ nicht gesundheitsfördernd ist – immerhin liegt selbstzerstörerisches Verhalten bis hin zum Selbstmord bei Schriftstellerinnen und Schriftstellern ziemlich sicher weit über dem statistischen Durchschnitt – Goethes Selbsttherapie während des Schreibens am Werther ist ja möglicherweise auch mehr Dichtung als Wahrheit. Trotzdem haben Pennebaker und Beall in den 80er Jahren das „Expressive Schreiben“ über die so genannten belastenden Lebensereignisse entwickelt, mit dem sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit signifikant gesteigert werden sollten.

Sebastian Otte hat 2008 in Zusammenarbeit mit Birgit Kröner-Herwig und Carolin Mogk in einer Metaanalyse die bisherigen Studien zum Thema untersucht und ist zu dem uns nicht überraschenden Ergebnis gekommen, dass die Methode des „Expressiven Schreibens“ in der Tat keinerlei nachweisbaren Einfluss auf seelische oder körperliche Gesundheit hat.

Ärgerlich an dieser Veröffentlichung, wie an so vielen psychologischen Studien, ist aber etwas anderes. Wird im Umschlagtext noch über Menschen und über die möglichen Auslöser psychischer Belastungen geredet, wird spätestens nach der Einleitung nur noch gerechnet. Alles, was am Schreiben eine wichtige qualitative Erfahrung sein könnte, wird in Zahlen umgesetzt, hier mit Vorliebe in die Häufigkeit der Besuche bei Ärzten, in Gesundheitszentren und Krankenhäusern. Alles, was sich an Lebensproblemen während des Schreibens enthüllt, erklärt, eröffnet, wird unterschlagen zugunsten von Diskussionen über Varianzen, Variablen und über den Publikationsbias (ja, wenn sich in vielen Studien ein Effekt zeigt, nimmt man an, dies liege auch daran, dass Studien, die keinen Effekt hervorbringen, nicht veröffentlicht würden!), und so kriegt man am Ende alles klein. Aber wie gesagt: wir wussten das ja schon!

Wahrscheinlich sollten wir uns dann auch nicht ärgern, wenn in der Schlussfolgerung, nach endlosen Seiten von Methodik, Statistik und Sensitivitätsanalysen als alternatives Behandlungsmodell eine Arbeit eine der Mitautorinnen empfohlen wird. Aber schreiben wir lieber weiter … trotzdem.

Peter Metz

Sebastian Otte, Birgit Kröner-Herwig, Carolin Mogk – Schreiben über belastende Lebensereignisse – Eine Metaanalyse zur Wirksamkeit

VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken, 2008. 100 Seiten, € 49,00 (D).

Bereich: Sachbuch