Archiv für Oktober 2013

75 Jahre Novemberpogrome

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Brennende Synagoge, Wien 2, Große Schiffgasse 8. Quelle DÖW Der Nationalratpräsidentin Mag.a Barbara Prammer ist es zu danken, dass die zahlreichen Veranstaltungen, mit denen heuer in Österreich vom Neusiedlersee bis zum Bregenzer Wald an die Novemberpogrome vor 75 Jahren erinnert wird, in der Broschüre „Gedenken 75 Jahre Novemberpogrom“ zusammengefasst vorliegen.

Das Gedenken an die Novemberpogrome begann heuer mit der Ausstellung „Verdrängte Jahre – Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938 – 1945″. Die terminlich letzte Veranstaltung, die ins Programm aufgenommen wurde, findet im Wappensaal des Wiener Rathauses am 4. Dezember statt und trägt den Titel „Wie wunderschön die Freiheit ist!“ 75 Jahre Buchenwaldlied. Das Lied wurde Ende 1938 von Hermann Leopoldi, der die Melodie komponierte, und Fritz Löhner-Beda, der den Text beisteuerte, im Konzentrationslager geschaffen.

Bis Anfang Dezember 2013 findet österreichweit eine Fülle an Veranstaltungen statt: Lesungen, Filmabende, ZeitzeugInnen, die sich erinnern, …

Zwei Termine im „Duftenden Doppelpunkt“

Auch der „Duftende Doppelpunkt“ ist mit zwei Terminen in der Broschüre vertreten.
Im Rahmen unseres ganzjährigen, dreiundzwanzigteiligen und alle 14 Tage erscheinenden Literaturquizes widmen wir zwei der literarischen Rätsel dem Thema „Die Novemberpogrome im Spiegel der Literatur“.

Speziell am 6. und 20. November 2013, die Teilnahme ist bis einschließlich 3. Dezember möglich, steht das Quiz ganz im Zeichen des Gedenkens an die Pogrome des Jahres 1938. Vorgestellt werden zwei österreichische ExilautorInnen, in deren Werk die Tage um den 10. November Erwähnung finden.

Dass sich die Pogrome des Jahres 1938 in der deutschsprachigen Exilliteratur kaum widerspiegeln, liegt wohl nicht zuletzt daran, dass viele SchriftstellerInnen zu diesem Zeitpunkt bereits tot, im Konzentrationslager oder auf der Flucht waren.

Die literarischen Rätsel sind zugleich ausführliche Biografien der gesuchten AutorInnen. Bisher wurden vorgestellt: Grete Weisskopf, Armin T. Wegner, Gina Kaus, Upton Sinclair, Maria Leitner, Alexander Moritz Frey, Stefan Zweig, Alexandra Kollontai, Irmgard Keun, Walter Mehring, Martina Wied, Lisa Tetzner und Kurt Kläber/Kurt Held, Lili Grün, Max Herrmann-Neisse, Anna Gmeyner, Else Feldmann, Rahel Sanzara und Ernst Weiß, Erich Mühsam, Oskar Maria Graf.

Sie sind eingeladen, an dem österreichweitem Gedenkprogramm anlässlich 75 Jahre Novemberpogrome teilzunehmen und ihr Wissen über die Exilliteratur mithilfe unseres Quizes alle zwei Wochen neu zu schärfen: Ein Angebot, sich „alter“ Bekannter zu erinnern oder bisher unbekannte AutorInnen kennenzulernen.

Unter den TeilnehmerInnen werden in jeder Runde Bücher und DVDs verlost, die von über fünfzig Verlagen zur Verfügung gestellt werden.

Alle literarischen Rätsel auf einem Blick. Bis zum 05. November können Sie am 20. Teil des Literaturquizes teilnehmen.

Die Fotos wurden vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes zur Verfügung gestellt.
Im Slider: Antisemitische Ausschreitung („Reibpartie“) in Wien 3, Hagenmüllerg. 15, März 1938.
Im Beitrag: Brennende Synagoge in Wien 2, Große Schiffg. 8.

Buchquartier im Museumsquartier

Dienstag, 29. Oktober 2013

Vergangenes Wochenende fand im Wiener Museumsquartier erstmalig das BuchQuartier, eine Messe von Independent- und Kleinverlagen statt.

buchquartier_4 Zwei Tage lang stellten sich über dreißig Verlage in der Arena 21 im Museumsquartier vor. Neben vielen österreichischen Verlagen waren auch einige herausragende VertreterInnen der Verlagslandschaft Deutschlands und der Schweiz präsent. Mit den Veranstaltungen und Lesungen stieß das BuchQuartier insbesondere am Sonntag auf reges Interesse.

Das BuchQuartier hat sich bei freiem Eintritt als eine überschaubare, sympathische Plattform präsentiert, auf der neben einem vielfältigen und qualitativen Angebot der Kontakt zu den anwesenden VerlagsvertreterInnen und AutorInnen unkompliziert möglich war.
Siehe auch den Beitrag „BuchQuartier – Buchmesse in Wien“ im „Duftenden Doppelpunkt“.

Herzlichen Dank dem Initiator des BuchQuartiers, Clemens Ettenauer, und den Verlagen sowie AutorInnen für diese lebendige und interessante Literaturmesse.

Und auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr, wenn das BuchQuartier seine Pforten wieder für alle Literaturinteressierten öffnet.

BuchQuartier im Vordergrund der Stand der Jungen Welt BuchQuartier Messe für unabhängige bzw. kleine Verlage im Museumsquartier in Wien BuchQuartier im Vordergrund der Stand des Milena Verlages

Brillis Wort zum Montag

Montag, 28. Oktober 2013

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Gratulation! – Teil 4

„Vom Zeitpunkt unseres Wiedersehens an durfte ich im Zimmer der beiden übernachten. Zu diesem Zweck kauften sie extra für mich eine blaugelb gestreifte Badetasche, verstauten mich in deren Untiefen und schmuggelten mich über einen Balkon im Erdgeschoss ins Hotel. Dank sei an dieser Stelle Karin und Elke aus Hamburg! Im Zimmer rollte ich mich am weichen Sofa zusammen. Endlich kein harter Boden mehr. So sehr ich im Freien Krawall schlug, hier hielt ich still. Die beiden Hauskaspars hatten völlig recht, als sie meinten: ‚Die weiß wohl, dass es jetzt um etwas geht und dass sie auf keinen Fall entdeckt werden darf.‘
Wenige Tage später ging es tatsächlich um etwas. Noch einmal musste ich zu dem Mann in der Kreisstadt. Noch einmal pikste er mich. Noch einmal verabreichte er mir eine Tablette. Die Folgen waren schrecklich. Alles drehte sich, mein Herz hüpfte wie verrückt, die Luft blieb mir beinahe weg. Statt mich im Hotelzimmer aufs Sofa zu legen, verkroch ich mich darunter. Ich glaubte, mein Ende sei gekommen. Aber der einzige, der sterben sollte, war der Herzwurm. Die halbe Nacht rangen er und ich miteinander. Am nächsten Morgen ging es mir besser. Ich hatte den Parasiten besiegt!

Die Hauskaspars und ich verbrachten noch schöne Ferientage. Dann kam der Tag der Abreise. Eine Transportkiste und zwei Beruhigungskugerl warteten auf mich. Letztere spuckte ich – von den Hauskaspars unbemerkt – wieder aus. Das Gitter der Box zu öffnen war ein Leichtes. Als ich während der Taxifahrt zum Flughafen vom Kofferraum auf den Rücksitz zu den Hauskaspars kraxelte, meinten sie lachend:‚Gratulation! Da hat uns eine vorwitzige Zwetschke adoptiert.‘“

Hier endet Zwetschkes Bericht. Übrigens, meine Reise mit den beiden Hauskaspars verlief nicht minder spektakulär. Dazu ein anderes Mal mehr …

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Gratulation! – Teil 1
Gratulation! – Teil 2
Gratulation! – Teil 3

Brillis Elektro Post

BuchQuartier – Buchmesse in Wien

Freitag, 25. Oktober 2013

Buchmesse für Independent- und Kleinverlage

BuchQuartier ist eine Buchmesse speziell für kleine und unabhängige Verlage. Die über 30 AusstellerInnen kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Auf der Lesebühne findet an beiden Tagen eine Vielzahl von Veranstaltungen statt.

Auf der Messe sind unter anderem die Edition Atelier, und die Verlage Europa, Milena, Promedia, Weidle und Wallstein vertreten, die unser Literaturquiz anlässlich des Gedenkens an 80 Jahre Bücherverbrennung großzügig unterstützen.

Wann: 26. und 27. Oktober 2013, 10 – 20 Uhr
Wo: MuseumsQuartier / Arena 21, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Und all das bei freiem Eintritt!

An diesem Wochenende bietet Ihnen das BuchQuartier beispielsweise Lesungen aus folgenden Büchern:

Samstag, 26. Oktober 2013

13:35 – 14:05 Uhr: Kommando Elefant: DAS GROSSE ELEFANTEN-LESEBUCH (Milena Verlag)

Das Universum ist ein Elefant. Tauchen Sie ein in eine verschrobene, anarchistische und unkonventionelle Welt im literarischen Debüt von Kommando Elefant: Ein Panoptikum aus Wahnwitz, schrägen Seitenlagen und clownesk-philosophischen Betrachtungen als stetes augenzwinkerndes Wandeln am schmalen Grat des guten Geschmacks. Mit dabei der verrückte Paranormalforscher Pater Peter Puter, die Krawallkünstler »Zwillinge Wurst«, Kriminalkommissar Karl Knacker und die Katze.

17:40 – 18:10 Uhr: Thomas Antonic, Janne Ratia: DER BÄR IM KANINCHENFELL – DAS UNMÖGLICHE LEBEN DES A.J. RATIA (Edition Atelier)

Thomas Antonic liest aus seinem (gem. mit Janne Ratia) Roman »Der Bär im Kaninchenfell«: Ein Rockstar schreibt in seiner Autobiografie über seine problematische Freundschaft mit dem Regisseur David Lynch, über Begegnungen mit der Sängerin Whitney Houston, seine Reisen rund um den Erdball und die Arbeit als Musiker. Der Journalist Saul Hudson, der ihn in einem abgelegenen Café zum Interview trifft, erzählt ebenfalls vom Leben des Stars. Im Laufe der Zeit tauchen jedoch immer mehr Widersprüche auf.

Sonntag, 27. Oktober 2013

10:05 – 10:35 Uhr: Beatrix Kramlovsky: DIE ERDE TRÄGT EIN KLEID AUS WORTEN (Europa Verlag)

Heimat und Fremdsein, Ankommen und Fortgehen – das sind die zentralen Themen dieses außergewöhnlichen Reisetagebuchs. In zahlreichen Porträts und Miniaturaufnahmen hält die Autorin Begegnungen mit Menschen fest und gibt uns Einblick in fremde Kulturen. Beatrix Kramlovsky, Autorin und bildende Künstlerin, hat in der ganzen Welt an verschiedenen Universitäten gearbeitet. Sie hat mehrere Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht und wurde u.a. für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.

14:10 – 14:40 Uhr: Nadja Bucher: DIE WILDE GÄRTNERIN (MILENA Verlag)

Nach »Rosa gegen den Dreck der Welt« erscheint nun Nadja Buchers wunderbarer Roman über Liebe, Familie, Verlust und der Frage nach einer gerechten Gesellschaft. Helen Cerny lebt zurückgezogen und widmet sich leidenschaftlich ihrem Gemüsegarten mit Komposttoilette, bis Pia, die die Weltwirtschaft vom Übel befreien will, in ihr Leben tritt: fortan gibt es Action im Gartenidyll. In diesem top-aktuellen Roman prallen Weltbilder aufeinander, Hände hoch, Geld oder Umwelt?

14:45 – 15:15 Uhr: Carl Nixon: SETTLERS CREEK (Weidle Verlag)

Carl Nixon beschreibt in seinem spannenden Roman die Auswir- kungen der Finanzkrise, ebenso den unlösbaren Konflikt zwischen zwei verschiedenen Formen der spirituellen Bindung an Neusee- land. »Mit seiner Rasanz, Kühnheit und Konsequenz ist Settlers Creek von Carl Nixon einer der besten neuseeländischen Romane der letzten Jahre: nicht nur ein packender Thriller, sondern zugleich die schonungslose Durchleuchtung eines Landes und seiner Kul- tur. Also genau die Art von Buch, für die man aus der Stadt gejagt wird.« (Witi Ihimaera, Autor u. a. von Whale Rider)

17:40 – 18:10 Uhr: Gabriele Kögl: AUF FETT SIEBEN (Wallstein Verlag)

Die 16-jährige Phigie beobachtet ihre Umgebung haarscharf und nimmt kein Blatt vor den Mund – in einer Kunstsprache, die die 1960 in Graz geborene Autorin Gabriele Kögl extra für sie erfindet. Sie entwickelt einen eigenen Sound, frei von Redundanz und voll wortschöpfender Phantasie. Das ist gewöhnungsbedürftig und sehr witzig. Gabriele Kögl rechnet ebenso amüsant wie schonungslos ab mit einer heillos scheinheiligen Erwachsenenwelt, die den Anforde- rungen des Lebens weniger gewachsen ist als ihre Kinder.

18:50 – 19:20 Uhr: Eva Brenner: ANPASSUNG ODER WIDERSTAND: FREIES THEATER HEUTE (Promedia Verlag)

Die Wiener Theatermacherin Eva Brenner versammelt in ihrem Buch »Anpassung oder Widerstand« namhafte AutorInnen zu ei- ner kritischen Durchsicht der kulturpolitischen Entwicklungen in der sogenannten „freien“ Theaterlandschaft Wiens. Der Fokus der Arbeit liegt auf den Jahren rund um die »Wiener Theaterreform« 2003. Mit dem Werk liegt die erste grundsätzliche Auseinander- setzung mit diesem kulturpolitischen Tabubruch vor, der 2013 von der Stadtregierung für „erfolgreich beendet“ erklärt wurde.

Schnipsel aus Literatur, Wissenschaft und Politik – Teil 4

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Kurze Infos aus den Bereichen der Literatur, Wissensschaft und Politik, die von den „Duftenden Doppelpunkten“ bisher ausschließlich auf Facebook, Google+ und Twitter veröffentlicht wurden, sind nun auch direkt im Literaturblog nachzulesen.

Die ÖsterreicherInnen und ihr Nationalfeiertag: Infos über Veranstaltungen, die Neutralitätserklärung und die Geschichte des Nationalfeiertages.

Der Duftender Doppelpunkt – Infos aus Literatur und Wissenschaft liegt in der von Kollermedia erstellten Liste „Österreichs Top Blogs“ an siebter Stelle.

Aus Immanuel Kants „Vorlesung über Pädagogik“: Wildheit ist die Unabhängigkeit von Gesetzen. Disciplin unterwirft den Menschen den Gesetzen der Menschheit, und fängt an, ihm den Zwang der Gesetze fühlen zu lassen. Dieses muß aber frühe geschehen. So schickt man z. E. Kinder Anfangs in die Schule, nicht schon in der Absicht, damit sie dort etwas lernen sollen, sondern damit sie sich daran gewöhnen mögen, still zu sitzen, und pünktlich das zu beobachten, was ihnen vorgeschrieben wird, damit sie nicht in Zukunft, jeden ihrer Einfälle würklich auch und augenblicklich in Ausübung bringen mögen.

VKI-Aktion „Energiekosten-Stop“: Energiekosten-Stop: Österreichs erster Gemeinschaftseinkauf von Strom und Gas. „Gemeinsam weniger zahlen“: Unter diesem Motto organisiert der Verein für Konsumenteninformation (VKI) Österreichs ersten Gemeinschaftseinkauf von Strom und Gas für Konsumentinnen und Konsumenten.
Ein Bestbieterverfahren soll für alle Teilnehmer der Aktion günstigere Strom- und Gaspreise bringen. Interessierte können sich von 26. September 2013 bis 16. Dezember 2013 kostenlos und unverbindlich auf der Website für die Aktion anmelden.

SPIEGEL ONLINE: Rot-Kreuz-Bericht – 43 Millionen Europäer können sich kein Essen leisten. In Europa können immer weniger Menschen ihr Essen selbst bezahlen. 43 Millionen Bürger sind laut einer Studie auf Suppenküchen und Spenden angewiesen. Das Rote Kreuz spricht von der „schlimmsten humanitären Krise seit sechs Jahrzehnten“ auf dem Kontinent.

Schokolade soll fairer werden: Die NGO Südwind macht auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Schokoladeproduktion aufmerksam. Kakaobauern erhielten immer weniger vom Verkaufspreis einer Tafel Schokolade, das führe zur Verarmung und zum Anstieg von Kinderarbeit auf Kakaoplantagen, kritisiert die Organisation. Auch gesundheitsschädliche Chemikalien würden nach wie vor verwendet. Die europaweite Petition „Make Chocolate Fair!“ sammelt Unterschriften für fairen Handel in der Schokoladeproduktion.


Katherine Mansfield
war eine Wegbereiterin der modernen englischen Short Story. Am 14. Oktober jährt sich der Geburtstag der neuseeländischen Schriftstellerin zum 125. Mal.

Fritz Hausjell: Braune Federn. Wie Nazi-Journalisten nach dem Krieg in Österreich erstaunliche Karrieren machen konnten. Ein immer noch aktueller und lesenswerter Beitrag aus dem Jahre 2005.

„Das Vergessen historischer Ereignisse ist ein gefährliches Phänomen, nicht nur weil es die moralische und intellektuelle Integrität untergräbt, sondern auch weil es die Grundlage für kommende Verbrechen legt.“ Noam Chomsky

Plattform zum Thema Lesen und Leseförderung: Wir lesen bietet News, Hintergrundinformationen und Praxistipps, neben Beiträgen von ExpertInnen sind Download-Materialien, Links und vieles mehr zu finden.

Wie im goldenen Käfig: Mit der Technik vom „Kindle Paperwhite“ kann es kein anderer E-Reader aufnehmen, schreibt die Stiftung Warentest. Warum der „Tolino Shine“ trotzdem eine gute Alternative ist.

M-MEDIA startet eine neue Plattform um JournalistInnen bei der Wortwahl in Sachen Diversität und Inklusion zu unterstützen. Mehr als 200 Begriffe schon Online.

Auf der Site des „museums für verhütung und schwangerschaftsabbruch“ können Sie Originaltexte aus einem Archiv von bisher mehr als 150 digitalisierten Büchern abrufen. (Welche das sind, erkennen Sie auf der Liste an der roten Schrift). Laufend werden weitere Werke digitalisiert und online gestellt.

Motivation dringend gesucht – Zeit- und Selbstmanagement für Studierende

Mittwoch, 23. Oktober 2013

„Das kann ich morgen auch noch erledigen.“
„So wichtig ist das heute nicht, erst noch schnell … “
„Wenn nicht immer diese Störungen wären!“
„Ich würde es ja gerne erledigen, aber … “

Zu Semesterbeginn hat man jede Menge Zeit … und so viele Interessen und FreundInnen, um die es sich zu kümmern gilt. Doch schon nahen die Weihnachtsferien, die ersten Prüfungstermine werden gesetzt und auch das Semesterende steht bald wieder vor der Tür. Und wie jedes Mal findet man keine Zeit zu lernen! Wohin versickert die ganze Zeit bloß?!

In diesem Workshop klären wir, warum uns manche Tätigkeiten so viel reizvoller erscheinen und uns Ablenkungen überhaupt ablenken können, wenn wir doch genau wissen, dass es Wichtigeres zu tun gibt. Zusätzlich zum Motivationstraining erstellen Sie eine richtige, für Sie und Ihre Lebensumstände passende, Zielsetzung und eine gute Zeitplanung.

Termin: Freitag, 15. November 2013
Uhrzeit: 09.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Universität Salzburg, Senatssitzungssaal, Kapitelgasse 4, 5020 Salzburg
Kosten: 40,- Euro

Leitung: Dr. Natascha Mjilkovic, Mag. Petra Öllinger

Weitere Informationen finden Sie hier.

Anmeldung per Mail bitte bis Freitag, 25. Oktober beim Careere Center.

80 Jahre Bücherverbrennung – Literaturquiz Teil 20

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Die Quizfragen

  • Unter welchem Namen veröffentlicht die Autorin zeitlebens ihre literarischen Werke?
  • Wie lautet der Titel ihrer 1928 im Zsolnay Verlag veröffentlichten Novellensammlung?
  • Welchen ihrer Romane wollte Metro-Goldwyn-Mayer mit Greta Garbo verfilmen?

Antworten bitte bis zum 05. November 2013 um 12:00 Uhr an: Literaturblog Duftender Doppelpunkt oder über das Kontaktformular.

Erinnerung: Wenn Sie an die jeweils aktuelle Quizrunde erinnert werden möchten, senden Sie bitte einfach ein leeres Mail mit dem Betreff „Literaturquiz Erinnerung“ an das Literaturblog Duftenden Doppelpunkt oder via Kontaktformular.

Einen Gesamtüberblick über alle bisher veröffentlichten literarischen Rätsel können Sie sich auf der Seite „Literaturquiz zur Bücherverbrennung 1933″ verschaffen.

Dank der großzügigen Buchspenden von über 50 Verlagen gibt es auch in dieser Quizrunde einige Bücher zu gewinnen!

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Das literarische Rätsel

Sie wird 1893 in Wien als Melanie Herzl, Tochter des Kulturphilosophen und Publizisten Theodor Herzl geboren. Zwei Jahre später konvertiert dieser vom Judentum zum Katholizismus. Er ändert zugleich seinen Namen und vollzieht damit auch eine Abgrenzung von seinem Namensvetter, dem Begründer des modernen politischen Zionismus.

Zwei seiner Publikationen, „Soziologie und Sozialismus“ und „Der Faschismus in Deutschland“, werden 1938 in die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ aufgenommen.

Nach der Scheidung der Eltern wächst Mela(nie) gemeinsam mit ihrer Schwester Greta beim Vater auf.

Sie maturiert und absolviert nach einem abgebrochenen Psychologiestudium eine Gesangs- und Schauspielausbildung am Wiener Konservatorium. Zwischen 1917 und 1921 arbeitet sie an einer Reihe von österreichischen Bühnen und wird Mitglied des Ensembles des Berliner Schillertheaters.

Anfang der 20er Jahre heiratet sie den Rechtsanwalt Robert Spira und zieht mit ihm nach Gösting, einen damaligen Vorort der steirischen Landeshauptstadt Graz.

1927 wird ihre Novelle „Das Verbrechen“ im Rahmen eines Wettbewerbs der Zeitschrift „Die literarische Welt“ prämiert. Es ist Alfred Döblin, der als Jurymitglied die Autorin für die Auszeichnung vorschlägt. Was ihm trotz seiner guten Kontakte nicht gelingt, ermöglicht Stefan Zweig. Er vermittelt die Autorin an einen Verlag. In der 1928 im Paul Zsolnay Verlag veröffentlichten Novellensammlung schreibt sie über Frauen in Extremsituationen und scheut dabei auch nicht vor Tabuthemen wie Vergewaltigung, Abtreibung und Inzest zurück. Die Reaktionen auf ihre Premiere am Buchmarkt fallen sehr unterschiedlich aus.

So heißt es in der „Prager Presse“: „Dieses Buch einer Frau ist unsentimental, ethisch fundiert und mutig in der Problemstellung, die Sprache der Erzählerin prägnant und plastisch. Ein erregendes Werk, gelegentlich durch Intellektualität allzu beschwert, jedenfalls ein respektables, unmodisches Debüt.“

In der Zeitschrift „Die schöne Literatur“ wiederum wird das Buch als „scheußliche Wunsch- und Wahn-Erotika eines durch Psychoanalyse verjauchten Gehirns“ diskreditiert.

Auch mit ihrem ersten, 1929 ebenfalls bei Zsolnay veröffentlichten Roman „Das Weib ist ein Nichts“ erregt sie einiges Aufsehen. Das Buch setzt sich in einer Form mit den herrschenden Geschlechterstereotypen und Machtverhältnissen auseinander, die bei vielen RezensentInnen auf Ablehnung stoßen.

Aufgrund der politischen Entwicklung und der damit einhergehenden Veränderungen der Lesegewohnheiten wird der Roman „Bin ich ein überflüssiger Mensch?“ wie auch weitere Manuskripte der Autorin im Zsolnay Verlag nicht mehr veröffentlicht. Begründet wird die Ablehnung unter anderem folgendermaßen: „Sie wissen, sehr verehrte gnädige Frau, dass das Weltbild des deutschen Lesepublikums und besonders der deutschen Frau heute ein anderes ist als die Lebensanschauung, die aus Ihrem Werke spricht.“

Damit bricht die vielversprechende Karriere der Autorin ab. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kann sie nur mehr die Novelle „Das Wunder von Ulm“, sie versteht das Werk als „wichtige Auseinandersetzung zwischen Judentum und Deutschland“, im Pariser Exilverlag Editions du Phénix veröffentlichen.

Im März 1938 emigrierten sie und ihr Mann nach London. Auch ihre Schwester Grete, eine Sängerin und Schauspielerin, verlässt 1938 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Komponisten Kurt Manschinger, Österreich und erreicht über Brünn und London 1940 die USA. Auch sie ist literarisch tätig, schreibt Gedichte, Texte für ihre One-Women-Shows und einige Opernlibretti für ihren Mann, der sich in den USA Ashley Vernon nennt. 1948 erscheint in Wien „Rendezvous in Manhattan“, ein Roman über das Alltagsleben in New York.

Die gesuchte Autorin erinnert sich 1954 in einem Brief an Wilhelm Sternfeld: „Ich bin 1893 in Wien geboren und musste im März 1938 aus Österreich emigrieren, da mein Gatte Dr. Robert Spira, der Rechtsanwalt in Graz gewesen war, eine Reihe politischer Prozesse gegen prominente Nazis geführt hatte und von der Verfolgung der Nazis bedroht war. […] Außerdem sind wir beide Juden, überdies war ich […] wegen meiner Publikationen, insbesondere wegen einer im Emigrationsverlag Editions du Phénix in Paris 1936 veröffentlichten Erzählung ‚Das Wunder von Ulm‘, in persönlicher Gefahr.“ Weiterlesen »

Oskar Maria Graf

Dienstag, 22. Oktober 2013

Im 19. Teil unseres Literaturquizes wurde nach Oskar Maria Graf gesucht. Im Rahmen dieses literarischen Rätsels finden Sie ausführliche Infos über den Autor.

Die Fragen und Antworten

  • Wie heißt der Autor? Oskar Maria Graf
  • Wie lautet der Name seiner ersten Frau? Karoline Bretting
  • Zu welchem Anlass besuchte der Autor 1934 die UdSSR? 1. Unionskongress der Sowjetschriftsteller

Falls die Informationen, die wir für Sie über Oskar Maria Graf im „Duftenden Doppelpunkt“ zusammengetragen haben, nicht ausreichen, sind Sie eingeladen, in folgenden Sites zu blättern:

Erinnerung: Wenn Sie an die jeweils aktuelle Quizrunde erinnert werden möchten, senden Sie bitte einfach ein leeres Mail mit dem Betreff „Literaturquiz Erinnerung“ an das Literaturblog Duftenden Doppelpunkt.

Alle bisherigen literarischen Rätsel und die das Quiz begleitenden Beiträge können Sie auf der Seite „Literaturquiz zur Bücherverbrennung 1933“ nachlesen.

Das nächste Quiz veröffentlichen wir am Mittwoch, dem 23. Oktober 2013. Zur Beantwortung der Fragen haben Sie bis Dienstag, dem 05. November 2013 um 12:00 Uhr Zeit.

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Die Preise und ihre GewinnerInnen

Werner Fuld: Das Buch der verbotenen Bücher. Universalgeschichte des Verfolgten und Verfemten von der Antike bis heute aus dem Verlag Galiani geht an Rudolf K.

Buchcover Werner Fuld Das Buch de verbotenen Bücher „Gibt die Nachwelt jedem verbotenen Buch die ihm gebührende Würde zurück, wie Tacitus angesichts einer Bücherverbrennung vor 2000 Jahren prophezeite? Oder lassen die Flammen gar manche Schrift erst in hellem Licht erstrahlen, die sonst im Dunkeln geblieben wäre? Ovid wurde von Kaiser Augustus im Jahre 13 n. Chr. verbannt, auf dem Vatikanischen Index fanden sich zwar Kant und Gregorovius, nie jedoch Hitler, Lenin oder Marx. Mit ihnen befasst sich Fuld ebenso wie mit erotischer und ketzerischer Literatur, mit den Schwarzen Listen unter den Nazis, in der DDR und natürlich auch in der BRD, wo Texte als ’staatsgefährdende Schriften‘ verboten wurden, die als kommunistisch eingestuft wurden oder Kritik an der Bundesregierung oder den Alliierten übten. Noch heute werden hierzulande im Schnitt jährlich 300 Bücher verboten, 1995 etwa Bret Easton Ellis’ Weltbestseller American Psycho, der erst 2001, nach mehreren Gerichtsverfahren, freigegeben wurde. Fast alle großen Klassiker, von Goethes Werther über Flauberts Madame Bovary und Prousts Récherche bis Joyces Ulysses oder Nabokovs Lolita (zuerst in einem pornographischen französischen Verlag erschienen, weil niemand sonst es drucken wollte), haben z. T. turbulente Verbotsgeschichten aufzuweisen. Doch Fuld widmet sich nicht nur der westlichen Welt. Auch China, Russland und die islamischen Länder hat er im Fokus. Weltweit ist die Liste verbotener Bücher schier endlos, und ständig kommen neue hinzu. Grund genug, ihnen und ihrer Geschichte endlich ein eigenes Buch zu widmen.“

Via Galiani Verlag

Sabine Friedrich: Wer wir sind aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) geht an Martina A.

Buchcover Sabine Friedrich Wer wir sind Ein Roman über die Mitglieder des deutschen Widerstands – von der Roten Kapelle und kommunistischen Widerstandsgruppen über die Weiße Rose und den Kreisauer Kreis bis zum 20. Juli.

„Ein unvergessliches Werk, das Jahrzehnte überdauern wird! Noch nie wurden die Helden der Zivilgesellschaft, die gegen den Nationalsozialismus aufbegehrt haben, so detailreich und spektakulär dargestellt. ‚Wer wir sind‘ ist ein ganz wichtiges Buch! Mit großem sprachlichem Feingefühl erzählt Sabine Friedrich in diesem Werk, an dem sie über sechs Jahre gearbeitet hat. Melodisch und bilderreich beschreibt Susanne Friedrich, genauso aber auch kühl, hart und politisch. Sie findet für jede Szene den richtigen Ton. Sie gibt ihren Figuren ganz viel Leben. Man bekommt ein Gespür für diese echten historischen Figuren. Ein Buch wie ein Denkmal für die Helden des deutschen Widerstands. Ein Meilenstein der deutschen Literatur!“

Via Alex Dengler

Heinrich Mann: Professor Unrat aus dem Fischer Taschenbuch Verlag geht an Ingrid K.

Buchcover Heinrich Mann Professor Unrat „Der vorliegende Roman gilt als einer der wichtigsten von Heinrich Mann. Er erschien erstmalig im Jahre 1905 und schildert die makabre Geschichte eines professoralen Gymnasiastenschrecks, einer Spießerexistenz, die in später Leidenschaft einer Kleinstadtkurtisane verfällt und aus den gewohnten bürgerlichen Bahnen entgleist.
Mit diesem Frühwerk, dessen Verfilmung mit Emil Jannings und Marlene Dietrich unter dem Titel ‚Der blaue Engel‘ zu einem der wenigen wirklichen Welterfolge des deutschen Films wurde, gelang Heinrich Mann eine meisterhafte Karikatur der Wilhelminischen Zeit.“

Via Fischer Taschenbuch Verlag

Pierre Dietz: Briefe aus der Deportation. Französischer Widerstand und der Weg nach Auschwitz aus der Edition AV geht an Herbert H.

Buchcover Briefe aus der Deportation „William Letourneur (…) ist Lederfacharbeiter in einem Vorort von Rouen in der Normandie. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen schliesst er sich der kommunistischen Widerstandsgruppe „Front National“ an. Von einem Nachbarn denunziert, gerät er in die Mühlen der Gestapo und wird über Compiègne nach Buchenwald, Lublin und Auschwitz deportiert. Vom Tag seiner Verhaftung bis zur Evakuation aus Lublin, nutzt er jede Gelegenheit heimlich und offiziell Briefe an seine Frau Hélène zu senden.

Briefe in dieser Fülle und über einen solch langen Zeitraum sind eine historische Rarität. Offiziell durften Briefe zwar geschrieben werden, wurden aber zensiert und gelegentlich willkürlich vernichtet.“

Via Homepage von Pierre Dietz

Paul Graetz: Heimweh nach Berlin. Chansons und Texte von Paul Graetz, Walter Mehring, Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky u. a. CD2: …und wo hab ick Murmeln jespielt? Feature über Paul Graetz von Volker Kühn aus der Edition Mnemosyne geht an Peter R.

Buchcover Paul Graetz Heimweh nach Berlin „In den zwanziger Jahren galt er als der komischste unter den Komikern, den die Berliner Theater- und Kabarettszene hervorgebracht hat. Und als der berlinischste unter all den populären Schauspielern, die man mit dem Etikett ‚Schnauze mit Herz‘ versah. Paul Graetz (geb. 1890) war eine Berliner Institution. ‚Wenn du berlinisch brauchst – nimm Graetz!‘, heißt es in einem Tucholsky-Gedicht über den Mann, der in seiner Heimatstadt bald so populär war, daß selbst seriöse Kritiker von ihm zuweilen nur als dem ‚Paule‘ sprachen.
1933 floh Paul Graetz nach England und von dort aus 1935 weiter in die USA. In Hollywood wollte er sein Glück versuchen. Aber er fand sich in der Neuen Welt nur schwer zurecht. Er spielte zwar kleine Rollen in sog. B-Pictures, aber an eine Fortsetzung seiner Berliner Karriere war nicht zu denken. Am 16. Februar 1937 starb er – ganze 46 Jahre alt – im ungeliebten Exil.“

Via Edition Mnemosyne

Blecken, Gudrun: Lyrik der Nachkriegszeit (1945-60). Interpretationen zu wichtigen Werken der Epoche aus dem C. Bange Verlag und Meno Burg: Geschichte meines Dienstlebens. Erinnerungen eines jüdischen Majors der preußischen Armee aus dem Verlag Hentrich & Hentrich geht an Gabriele W.

Buchcover Königs Erläuterungen Lyrik der Nachkriegszeit „Der Band Lyrik der Nachkriegszeit aus der Reihe Königs Erläuterungen Spezial ist eine verlässliche und bewährte Interpretationshilfe für Schüler und weiterführende Informationsquelle für Lehrkräfte und andere Interessierte: verständlich, übersichtlich und prägnant. Mithilfe der ausführlichen Informationen zur Epoche, den wichtigsten Vertretern und deren Werken sind Schüler fundiert und umfassend vorbereitet auf Abitur, Matura, Klausuren und Referate zu diesem Thema.“

Via C. Bange Verlag

Buchcover Meno Burg Geschichte meines Dienstlebens „Der erste und lange Zeit einzige jüdische Offizier Preußens, der ‚Königliche Major Meno Burg‘, durchaus respektvoll ‚Judenmajor‘ genannt, zählte zu den Honoratioren Berlins. Als er 1853 auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee zu Grabe getragen wurde, folgten dem Sarg 60.000 Menschen – das war nahezu jeder siebente Berliner Bürger. Seine Kameraden, seine Glaubensbrüder, seine Freunde und Gönner konnten wenige Monate nach seinem Tod die Erinnerungen des ‚Judenmajors‘ an seine Dienstjahre im preußischen Heer lesen, die dieser kurz zuvor beendet hatte. Nach fast 150 Jahren fesseln die Memoiren den Leser wie zur Zeit ihrer ersten Veröffentlichung.“

Via Verlag Hentrich & Hentrich

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