Archiv für die Kategorie 'Lyrik'

Adventkalender – Offizielles Weihnachtsgeschenk 1841 von Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Montag, 1. Dezember 2008

Freut euch alle, freut euch alle,
Lobet Gott mit jubelschalle,
Der noch immer Wunder tut.
Das Zensuredikte das neue
Will, daß alle Welt sich freue -
Ach, wie ist es mild und gut.

Wie ein Stern aus finstrer Wolke
Kam es her zu unserm Volke
und erschien als heil’ger Christ.
Freut euch, Kinder, Fraun und Greise!
Freut euch, Fromme, Klug und Weise!
Seht wie gut und mild es ist.

Wollt ihr ferner euch beschweren?
Könnet ihr noch mehr begehren?
Querulanten, schweiget still!
Ja, wir dürfen alles sagen,
Alles wünschen, hoffen, klagen,
Alles – wenn’s der Zensor will.

Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)

Weiterführende Infos:
Fallersleben-Archiv
Wikipedia – August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Literarischer Adventkalender

Freitag, 28. November 2008

Petra Öllinger und Georg Schober öffnen am 1. Dezember 2008 das erste Türchen vom literarischen Adventkalender des „Duftenden Doppelpunktes“.

Vom 01. – 24. Dezember 2008 finden Sie im literarischen Adventkalender weihnachtliche Lyrik von Hoffmann von Fallersleben, Wladimir Majakowski, Paula Dehmel, Joachim Ringelnatz, Alexander Puschkin, Heinrich Hoffmann, Anna Ritter, Rainer Maria Rilke, Heinrich Heine, Francisca Stoecklin, Gottfried Keller, Theodor Storm, Hugo Salus, Heinrich Zeise, Richard Dehmel, Erich Mühsam, Klabund, Josef von Eichendorff, Christian Morgenstern, Alois Schreiber, Ludwig Thoma sowie Prosa von Petra Öllinger.

An den Adventsonntagen, am 24. Dezember und manchmal zwischendurch (als vorweihnachtliche Überraschung) können Sie die veröffentlichten gemeinfreien Texte nicht nur nachlesen, sondern auch nachhören.

Wir wünschen Ihnen eine streßfreie Vorweihnachtszeit und den einen oder anderen fröhlichen oder besinnlich-nachdenklichen Moment.

Petra Öllinger und Georg Schober

Zum 50. Todestag Theodor Kramers

Montag, 24. März 2008

WOVON ICH LEBEN WERD, IST UNERFINDLICH

Dienstag, 25. März 2008, 19,30 Uhr
Theodor Kramer und der Sozialismus
Podiumsdiskussion mit Ljubomir Bratic, Siglinde Bolbecher, Gerald Grassl
Im „Aktionsradius Augarten“
Gaußplatz 11, 1200 Wien

Diese Veranstaltungsreihe, die gemeinsam mit der Theodor Kramer Gesellschaft gestaltet wurde, ist einem der größten österreichischen Poeten gewidmet und thematisiert seine fortdauernde Unterschätzung. Diese hat auch mit dem Umstand zu tun, dass Kramer nach dem Sturz des Hitlerfaschismus lange Jahre zögerte, aus seinem englischen Exil nach Österreich zurückzukehren. Erst im Herbst 1957 gelang es Freunden Kramers in Zusammenarbeit mit einigen Politikern, den Lyriker nach Wien zurückzuholen. „Erst in der Heimat bin ich ewig fremd“, so beschreibt Theodor Kramer die ambivalente neue Situation. Die Ehrenpension des Bundespräsidenten kann er nur drei Monate lang in Anspruch nehmen. Er starb am 3. April 1958. Posthum wurde ihm der Literaturpreis der Stadt Wien des Jahres 1958 verliehen.

Weitere Termine Im „Aktionsradius Augarten“

Montag, 31. März
Hans-Eckardt Wenzel „Lieder von Henriette Haill“ KONZERT

Dienstag, 1. April
Hans-Eckardt Wenzel „Lieder am Rand“ Kramer-Vertonungen KONZERT

Mittwoch, 2. April
„Theodor Kramer: 50. Todestag“ FESTVERANSTALTUNG

Donnerstag, 3. April
„Besuch des Ehrengrabes“ KRANZNIEDERLEGUNG

Samstag 26. April
„Stadtflucht in das Theodor Kramer-Land“ EXKURSION

Nähere Infos „Aktionsradius Augarten“

Siehe auch den Beitrag „Theodor Kramer 1897-1958″ im „Duftenden Doppelpunkt“.

ÖNB-Literatursalon

Sonntag, 23. März 2008

Präsentation der Exillyrik-Anthologie – In welcher Sprache träumen Sie?

Es sprechen und lesen Miguel Herz-Kestranek, Daniela Strigl und Konstantin Kaiser. Eine Veranstaltung der Österreichischen Nationalbibliothek gemeinsam mit dem Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur.

ÖNB-Literatursalon: Josefsplatz 1, 1010 Wien

01. April 2008, 19.00 Uhr – 20.30 Uhr

Jokers Lyrik-Preis 2008

Dienstag, 4. März 2008

Der Jokers Lyrik-Preis findet dieses Jahr vom 1. bis 31. März 2008 statt. Wählen Sie ein Thema, das die Poesie in Ihnen weckt. Liebe? Sehnsucht? Hoffnung? Leidenschaft? Trauer? Melancholie? Humor? Eine fachkundige Jury wählt die für sie eindrucksvollste Lyrik aus und prämiert sie. Sie müssen sich für ein Thema und ein Gedicht entscheiden! AutorInnen, die mehr als ein Gedicht zum Jokers Lyrik-Preis einsenden, werden bei der Vergabe der Preise nicht berücksichtigt.

Jokers Lyrik-Preis

3.000 Gedichte via WikiSource

Freitag, 15. Februar 2008

Für alle an Lyrik interessierten BesucherInnen hält Wikisource über 3.000 Gedichte bereit.

Die nette Funktion Zufallsauswahl beschenkte uns mit dem folgenden Gedicht von Joachim Ringelnatz:

RAKETENWAGEN AUF DER AVUS

Begeistert und beängstigt sahn
Tausende Menschen dem zu:
Es raste über die Avusbahn
Der Raketenwagen. Huh!!

Er donnerte, feuerte, fuhr und ließ
Einen Rauch hinter sich, der auch stank.
Der schneidige Lenker des Wagens hieß
Fritz von Opel. Ihm Dank!

Er fuhr wie ein Teufel und sicher vorbei,
Endete, niemand sah, wo.
Es war eine anständige Teufelei.
Bravo!

Prosit Neujahr!

Montag, 31. Dezember 2007

Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe FreundInnen!

Wir wünschen Ihnen / Dir für das kommende Jahr viel Freude, Glück und Zufriedenheit und gemeinsam mit Joachim Ringelnatz ein Prosit zum neuen Jahr!

In der Neujahrsnacht

Die Kirchturmglocke
schlägt zwölfmal Bumm.
Das alte Jahr ist wieder mal um.
Die Menschen können sich in den Gassen
vor lauter Übermut gar nicht mehr fassen.
Sie singen und springen umher wie die Flöhe
und werfen die Mützen in die Höhe.
Der Schornsteinfegergeselle Schwerzlich
küsst Konditor Krause recht herzlich.
Der alte Gendarm brummt heute sogar
ein freundliches: Prosit zum neuen Jahr.

Danke möchten wir insbesondere jenen LeserInnen, die Beiträge kommentieren, eigene Beiträge zur Verfügung stellen oder uns ihre Erfahrungen bezüglich der „Barrierefreiheit“ (accessibility) und Gebrauchstauglichkeit (usability) unserer Webangebote mitteilen.

Neue AutorInnen mit Beiträgen aus dem Bereich der Literatur und der Sozial- / Geisteswissenschaften sind jederzeit herzlich willkommen. Wenn Sie eine Literaturveranstaltung ankündigen möchten, steht Ihnen der „Duftende Doppelpunkt“ mit seiner Rubrik „Literaturveranstaltungen“ zur Verfügung.

Auch 2008 haben Sie die Möglichkeit, sich via RSS-Feed oder per Mail automatisch über neue Beiträge informieren zu lassen (siehe Menü des Blogs). Damit die von uns veröffentlichten Informationen für alle daran interessierten Menschen zugänglich sind, werden wir uns auch im kommenden Jahr mit dem Thema „Barrierefreiheit“ beschäftigen und uns bemühen, noch vorhandene „Stolperstein“ zu beseitigen.

Wir werden „am Ball“ bleiben und Sie auch in Zukunft möglichst umfassend mit Infos aus Literatur und Wissenschaft versorgen – versprochen!

Petra Öllinger und Georg Schober

Silvesternacht – Ludwig Thoma

Sonntag, 30. Dezember 2007

Und nun, wenn alle Uhren schlagen,
So haben wir uns was zu sagen,
Was feierlich und hoffnungsvoll
Die ernste Stunde weihen soll.

Zuerst ein Prosit in der Runde!
Ein helles, und aus frohem Munde!
Ward nicht erreicht ein jedes Ziel,
Wir leben doch, und das ist viel.

Noch einen Blick dem alten Jahre,
Dann legt es auf die Totenbahre!
Ein neues grünt im vollen Saft!
Ihm gelte unsre ganze Kraft!

Wir fragen nicht: Was wird es bringen?
Viel lieber wollen wir es zwingen,
Daß es mit uns nach vorne treibt,
Nicht rückwärts geht, nicht stehen bleibt.

Nicht schwächlich, was sie bringt, zu tragen,
Die Zeit zu lenken, laßt uns wagen!
Dann hat es weiter nicht Gefahr.
In diesem Sinne: Prost Neujahr!

Im Beitrag „Die heilige Nacht“ find Sie weitere Hinweise auf Ludwig Thoma.