Literaturgefluester

2008-09-24

Dialektjubel

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:14

Im Literaturhaus wurde am Dienstag, die Ausstellung Dialektjubel – zwanzig Jahre ÖDA – vierzig Jahre IDI eröffnet. Geichzeitig hat sich der neue Literaturhausleiter, der Südtiroler Robert Huez vorgestellt.
„Unser Chef ist ein sehr netter Mann!“, sagte Bibiane, die Ex-Medizinstudentin, die schon lange das Buffet betreut, nach der Veranstaltung zu mir. Mir ist aufgefallen, daß er viel gegessen hat, was für mich ungewöhnlich war.
El Awadalla hat aber auch wieder ihre berühmten Pogatscherln gebacken und vorher als Präsidentin des österreichischen Dialektarchivs die Diskussion moderiert.
Auch El Awadalla kenne ich schon lange vom Arbeitskreis schreibender Frauen, damals hat sie sich noch Elfriede genannt und den Max von der Grün-Preis gewonnen, später dann die Million bei der Millionenshow und ist wohl auch so eine besessene Autorin wie ich, die an mehreren Büchern gleichzeitig schreibt, ein bißchen besser auftreten kann und schon lange als Dialektautorin engagiert ist. Und diesmal eröffnete das Literaturhaus seine Saison mit einer Ausstellung zur Dialektliteratur.
Das wohl auch, weil Heinz Lunzer in Pension gegangen ist, denn mit Heinz Lunzer hat sie sich glaube ich, nicht so gut verstanden.
Die Ausstellung wurde von Erich Schirhuber kuratiert und da gab es einige Gustostückerln von Wiederentdeckungswert in den Vitrinen zu bewundern. Denn die Siebzigerjahre haben auch mich literarisch sozialisiert und in der Zeitschrift „Frischfleisch und Löwenmaul“ ist auch einer meiner ersten Texte erschienen.
Im Dialekt habe ich aber nie geschrieben, weil auch meine Mutter als eine Bewohnerin des Arbeiterbezirks Hernals mir diese Sprache, damit ich es einmal besser habe, ausgetrieben und mir das „schön sprechen“ beigebracht hat.
Die Burgenländerin El Awadalla hat das während der Diskussion beklagt und mir beigebracht, was ich nicht wußte, daß es einen Unterschied zwischen Dialekt und Mundart gibt.
Ich dachte, das wäre dasselbe, das eine ist aber offenbar links und fortschrittlich, linkes Wort vom Volksstimmefest beispielsweise und Protestkultur, das andere konservativ und faschistisch gar, Karl Heinrich Waggerl eben, aber der hat, wie uns Frau Dr. Haid belehrte, immer nur in Hochdeutsch geschrieben, obwohl man das gar nicht glaubt. Josef Weinheber hat es aber, obwohl man politisch sehr viel an ihm aussetzen kann, und er wahrscheinlich doch ein guter Dichter war.
Rolf Schwendter ist mit am Podium gesessen und hat viel von seinem breiten Wissen kundgetan und auch, daß er von einer ungarischen Mutter großgezogen wurde, was ich ebenfalls nicht wußte.
Elfriede Haslehner, die auch im Dialekt schreibt und in der Zeitschrift „Morgenschtean“ publiziert, ist neben mir gesessen.
Es war also ein Gewinn, mir diese Woche einen intensiven Literaturveranstaltungssaisonstart zu geben, vielleicht schaffe ich es , ab nächster Woche mich wieder mehr auf das eigene Schreiben zu konzentrieren und noch ein kleiner Nachtrag zu dem gestrigen Kolumnenthema.
Denn meinen Kommentar auf Otto Lambauers „Wau 7“ zum Thema „Schlafen bei Rund um die Burg“ läßt sich auch als eine solche verstehen. Wer es nachlesen will, bei fipsthinks.wordpress.com ist er zu finden.

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