Am Mittwoch war die Jubiläumslesung fünfundzwanzig Jahre literarische Gesellschaft St. Pölten mit gleichzeitiger Präsentation des 40. ecetera Viertelhefts im Stadtmuseum St. Pölten und da ich in dieser Zeitschrift ein sehr schönes Portrait habe, sind wir mit Ruth Aspöck nach St. Pölten hinausgefahren.
Eigentlich lag die Heftpräsentation ja sehr ungünstig, nämlich mítten in der Woche und da Alfreds Eltern nicht mehr solange aufbleiben sind wir gleich wieder zurückgefahren. Es war eine sehr festliche Veranstaltung und der Saal in dem Stadtmuseum in der Prandtauerstraße beim Rathausplatz war auch sehr voll.
Bürgermeister Stadler hat mit der Bemerkung eröffnet, daß es nicht stimmt, daß es in St. Pölten kein kulturelles Leben gibt.
Die Zeitschrift der literarischen Gesellschaft trägt auch den Untertitel „Literatur und so weiter“, dann kam Eva Riebler auf das Podium und erzählte ein bißchen die Geschichte der Litges und des Etceteras, das aus dem Limes hervorgegangen ist und von Günther Stingl und Alois Eder mitbegründet wurde. Dann machte Doris Kloimstein aus dem Limes ein @cetera und engagierte sich sehr lang für die Zeitschrift, bis sie nach Brasilien ging und Eva Riebler, die neue Obfrau wurde, der Klammeraffe verschwand, die Zeitschrift eine Literaturarena gründete, einen Poetry Slam veranstaltete und viele Veranstaltungen machte.
Ingrid Reichel präsentierte eine ausführliche Power Point Präsentation mit sämtlichen Autoren, die in der Zeitschrift publizierten, mein Bild mit dem grünen Leiberl und der Sonnenbrille vom Osterspaziergang erschien, leider war mein Name falsch geschrieben und Cornelia Travnicek wurde mehrmals als engagiertes Nachwuchstalent erwähnt.
Dann las Klaus Ebner seinen vier Viertel Essey, Robert Eglhofer, der stellvertretende Obmann, seine vier Viertel, die im Rendlkeller begannen und in der Litges endeten.
Doris Kloimstein war nicht da, obwohl sie Ehrenmitglied werden sollte, Wolfgang Mayer König wurde es und der Wiener Beppo Beyerl mit tschechischen Wurzeln las noch seine Trinkertypologie dazu.
So war die Lesung lang und anstrengend, bis das Buffet eröffnet wurde. Bürgermeister Stadler ist aber die ganze Zeit dageblieben.
Wolfgang Mayer König flüsterte mir zu, daß ihm mein Portrait gefallen hätte, eine Dame fragte mich, ob ich öfter ins Stifter Haus käme, da war ich aber nur während unserer Donauradkarawane 2007.
Es gab Wein und Auftrichbrote und interessante Gespräche.
Zdenka Becker erzählte von ihren Erfahrung mit der literarischen Gesellschaft, ich machte die Bekanntschaft einer sehr alten Frau, die einmal im St. Georgs College in Instanbul unterrichtet hat. Eva Riebler gab mir noch drei Ecetera Nummern und Alfred entdeckte einige Schulkollegen.
Sehr festlich und feierlich im schönen Museumsrahmen. Dann sind wir wieder nach Wien zurückgefahen, weil Alfreds Eltern schon schliefen. Als die erste in Hindu erschienene Österreich Anthologie vor vielen Jahren in St. Pölten präsentiert wurde, haben wir Amrit Mehta in seine Wiener Pension zurückgebracht und ihm vorher noch kurz Alfreds Eltern vorgestellt, die sich bei ihm erkundigten, ob er Englisch sprechen würde.
Inzwischen ist Zdenka Becker vollständig auf Hindu übersetzt und das letzte Buch von Peter Rosei und als der Residenzverlag kürzlich fragte, welches Buch das sei, habe ich prompt auf Zdenka Becker getippt.
Es war also eine sehr schöne Veranstaltung, einmal etwas anderes als das Literaturhaus oder das literarische Quartier der alten Schmiede, da ich unter der Woche nur im Sommer in St. Pölten bin.
Liebe Eva!
Danke für Deine wie stets raschen Berichte zu literarischen Geschehnissen. Ich freue mich sehr, dass es in St. Pölten eine blühende literarische Landschaft gibt, so wie ich es begrüsst habe, dass das Stifterhaus Linz sich zu einem Literaturhaus entwickelt hat, ich habe ja noch die Anfänge erlebt (und damals mit Manfred Chobot aus dem ersten Donaugeschichtenbuch gelesen). Als ich im Gymnasium war, waren die „Provinzstädte“ für mich öde künstlerische Wüsten und ich bin nach Wien gegangen, um von Künstlern zu lernen. Heute ist das nicht mehr notwendig und das macht mich regelrecht glücklich.
Dennoch bin ich Wienerin geworden und mache nur Abstecher in die Bundesländer.
Schöne Grüsse
Ruth
Kommentar von Ruth — 2010-05-20 @ 10:30 |
Stimmt: Ich war nicht da, aber ich habe mich entschuldigt und einen Brief geschrieben, der auch vorgelesen wurde. Ehrenmitglied bin ich trotzdem geworden, weil ich beruflich unterwegs war und deshalb nicht dabei sein konnte. Wolfgang Mayer König ist Ehrenobmann geworden.
Eine kleine klarstellende Ergänzung mit lieben Grüßen
Doris Kloimstein
Kommentar von Doris Kloimstein — 2010-07-29 @ 09:47 |