Diese Woche habe ich einige Mails und Kommentare von Autorenkollegen bekommen. So hat O. P. Zier freundlicherweise die Verlagsvorschau des Residenzverlags zu meinem 31 Bücher Artikel gestellt. Rudi Lasselsberger wollte von mir wissen, wie ich zu Blog und Homepage gekommen bin und Stephan Eibel Erzberg hat mein Geflüster über seine Lyrikbände gelesen.
Es ist ja immer interessant Rückmeldung auf die Berichte zu bekommen, weil sie meine Sicht erweitern, so hat Ruth Aspöck ihre Eindrucke von der St. Pöltner Jubläumslesung gegeben und Konstantin Kaiser hat mich per Mail eine konsequente Diariumschreiberin genannt.
Das ist es, denke ich und davon werde ich am Freitag im Amerlinghaus beim „Alltäglichen Leben“ berichten, um noch einmal alle Interessierten zur ersten öffentlichen Vorstellung des Literaturgeflüsters am 28. 5. um 20 Uhr in der Stiftgasse 8, 1070 Wien einzuladen.
Aber erst scheint mich ein verregnetes Pfingsten zu erwarten, das wir wieder in Harland verbringen. Da fahren wir ja meistens mit dem Rad nach Nussdorf an der Traisen, wo es im Schloßhof ein schönes Pfingstfest mit einer Weinverkostung gibt. Auch sonst habe ich einige schöne Pfingsterinnerungen, wenn sie auch nicht unbedingt literarisch waren. Die ersten Kindheitserinnerungen habe ich an einen Strauß Pfingstrosen aus dem Garten am Almweg Nummer fünf und als ich noch Studentin oder schon junge Psychologin war, bin ich einige Jahre mit Herrn Lembacher, Hansi Berger und dem Club logischer Denker zum Pfingsttreffen nach St. Gallen in die Steiermark gefahren, wo sich eine meiner ersten Lieben entwickelte.
Dann kam der Alfred und wir sind, als ich noch in der HNO-Klinik arbeitete, auf den Hochschwab gewandert, das war mein erster Hochschwab Besuch mit einer vier Tagestour mit Hütten und Wege, die wir seither nicht mehr besuchten und gegangen sind und über das alte Schiestlhaus habe ich mich schon damals gewundert.
Ein zweites Mal wollten wir zu Pfingsten auf den Hochschwab, als in Mürzzuschlag gerade das Fest für Friederike Mayröcker war. Da hat mich der Alfred von dort abgeholt. Ich kann mich erinnern, daß Gerald Bisinger mit seiner Frau auf der Mürzzuschlager Hauptstraße war, als er gekommen ist. Weil es sehr geregnet hat, haben wir auf den Göller umdisponiert und sind dann überhaupt gleich nach Harland gefahren.
2006 war der Alfred mit dem Karl unterwegs und in Wien das große Ingeborg Bachmannsymposium mit einem geführten Stadtspaziergang und der Ausstellung im Palais Palfy, wo zu ihrem achtzigsten Geburtstag, das jetzt erschienene Tagebuch „Schreiben gegen den Krieg“ schon vorgestellt wurde. Daran habe ich auch sehr schöne Erinnerungen an schöne Gespräche, am Nachmittag bin ich ein bißchen im Wienerwald herumgewandert, mit dem Bus auf den Kahlenberg gefahren und den Leopoldsberg nach Nussdorf in Wien hinuntergewandert. Letztes Jahr waren wir in Sizilien und sind erst am Pfingstmontag zurückgekommen.
Jetzt sind wir wieder in Harland, ich habe mir als Lektüre etwas sehr Ates und Berühmtes, nämlich „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque vorgenommen und gestern einen Besuch von Elisabeth Pratscher von leselustfrust gehabt, die mir freundlicherweise „Die Bücherdiebin“ vorbeibrachte, damit ich sie mir nicht aus dem Bücherschrank ergattern muß. Das ist ein sehr dickes Buch, an dem ich vermutlich ähnlich lang, wie an den „Wohlgesinnten“ oder dem „Turm“ kiefeln werde und am offenen Bücherschrank hängen jetzt zwei große Zetteln mit einer Mahnung an einen weißhaarigen älteren Herrn, der die Bücher gleich stapelweise entfernt haben soll.
Das hat bei mir, die ich Büchern auch nur schwer widerstehen kann, ein ungutes Gefühl ausgelöst, weil die weißhaarigen alten Herren, die sie stapelweise nach Hause schleppen, vielleicht eine verstopfte Wohnung haben, aber sicher zu den sozial Schwachen gehören und vielleicht sehr einsam sind. Wenn sie die Bücher lesen und sich darüber freuen, können sie, die von mir gebrachten gerne haben, denke ich und ansonsten wäre ein Zettel mit „Bitte nicht mehr als drei Bücher auf einmal und auch einmal etwas bringen!“, ein freundlicherer Hinweis auf klare Regeln, an die man sich halten soll.
Da ist „Die Bücherdiebin“, die laut Frau Pratscher gar keine ist, vielleicht ein passendes Buch zum Thema Bücherliebe, ich bin gespannt und habe am verlängerten Wochenende noch einiges zu korrigieren und zwei Bücher mit denen ich fertigwerden will.
Ansonsten habe ich mir gerade auf der Seite http://www.bachmannpreis.at die Namen der Stipenditaten des heurigen Literaturkurses angeschaut. Es sind wieder nur neun, darunter sieben Deutsche und zwei Schweizer, was ich schon ein bißchen seltsam finde, daß nur eine in Berlin lebende, in Lepzig studierende und als Deutsche geführte Österreicherin darunter ist, da ich auf Anhieb einige Namen unter Fünfunddreißigjähriger nennen könnte, man bräuchte da ja nur zu den von Angelika Reitzer organisierten Textvorstellungen gehen und schon hat man was man braucht. Beim Lehrgang für Sprachkunst studieren auch einige Talente. Vielleicht sollte man Ferdinand Schmatz empfehlen hinzugehen, bei der Akademie ist er, glaube ich, sowieso beschäftigt. Cornelia Travinicek hat schon vor zwei Wochen geschrieben, daß sie schon wieder nicht genommen wurde.
2010-05-22
Pfingstbericht
Kommentar verfassen »
Du hast noch keine Kommentare.
Kommentar verfassen