Literaturgefluester

2011-02-12

Literarische Gedanken

Filed under: Uncategorized — jancak @ 08:49

Mit meinen Schreibvorbereitungen bin ich diese Woche gut vorangekommen. So ist die Steuererklärung gemacht, die Fenster geputzt und die Notizen für das neue Projekt, ob das jetzt „Fünf, sechs Wünsche, nicht mehr“ oder anders heißen wird, sind angewachsen.
Da hat mir auch die Lektüre von Michael Scharangs „Kömödie des Alterns“, sehr geholfen, denn da steht drin, wie ich meine Protagonistinnen so führen kann, daß sich eine Geschichte daraus entwickelt.
Da denke ich jetzt, ich könnte mit der Fahrt zum Begräbnis der Mutter beginnen, das in Linz stattfindet und Katharina könnte sich dabei an Martha Binder erinnern und die Lisbeth Hahnenpichler könnte gar nicht am Begräbnis teilnehmen, sondern bei ihren Büchern bleiben, der Schwester aber mailen.
Zum Schreiben angefangen habe ich noch nicht, da halte ich mich an meinen Plan und blättere mich zuerst durch meine vierundzwanzig eigenen literarischen Bücher. Das habe ich gestern und vorgestern auch getan und war erst einmal erstaunt, wie viel ich schon geschrieben habe und was da alles enthalten ist.
Das Nächste wird dann sein, daß ich all das wieder vergesse, versuche meinen Kopf möglichst auszuleeren und wirklich von vorn beginne. Eine wirkliche Handlung habe ich auch noch nicht, nur den Vorsatz, die schon vorhandenen Gleise zu verlassen und das aus mir herausholen, was verborgen schlummert, also in meinem persönlichen Stil mit möglichst wenigen Fehlern, die kleinen leisen Geschichten dieses Lebens möglichst gut und auch ein bißchen abgehoben herüberbringen.
Dazu sollte ich mir Zeit lassen, viel mit dem Notizbuch spazierengehen, meine Träume aufschreiben und die Geschichten sich entwickeln lassen. Dazwischen steht dann noch das Lesen, beziehungsweise der Bücherberg in meinem Badezimmer, der bezüglich meinem Schreibvorhaben, das natürlich das Wichtigste ist, sowohl hinderlich als auch förderlich sein kann.
Förderlich, weil man daraus natürlich lernt und wenn ich mir nur aufschreibe, wie das zehn andere Autoren machen und dann zu meinem persönlichen Weg komme, ist schon viel gewonnen. Hinderlich weil ich jetzt auch ein paar Frühlingsneuerscheinungen bzw. Rezensionsexemplare liegen habe und die erfordern ihre Zeit, die mir beim Schreiben abgeht und wenn ich dann noch beim offenen Bücherschrank vorüberkomme. Dann gibt es noch die Idee mit dem Lesemarathon der Chik Lit Bücher, wenn der Alfred mit dem Karli nach Jerez fliegt…
Sind die gewünschten Rezensionsexemplare mit Ausnahme des Droschl-Buchs, wo das nicht möglich ist, doch gekommen und freuen mich und, daß ich den neuen Unterweger vorläufig nicht lesen kann, ist natürlich schade, aber auch nicht wirklich, denn eigentlich sollte ich mir ja eine Rezensionssperre und ein Verschwinden der Bücherschränke wünschen, tue ich aber, wie meine Leser höchstwahrscheinlich wissen, nicht, sondern freue mich, daß es demnächst den Dritten gibt, der im März eröffnet wird und wenn ich nach den Semesterferien wieder zu den AKH-Fortbildungen gehe, komme ich dort auch vorbei und der offene Bücherschrank in der Westbahnstraße/Zieglergasse feierte dieser Tage ebenso Geburtstag, wie jemand anderer, an dem auch nicht vorbeizukommen ist…
In diesem Sinne verweise ich auf meinen Artikel vom 12. Februar 2009 und das „Preisgeschimpfe“, wünsche Thomas Bernhard alles Gute zu seinem achtzigsten Geburtstag und erinnere mich an meine Betroffenheit vor zweiundzwanzig Jahren, als ich die fünfjährige Anna von der Kindergruppe in der Hofmühlgasse abholte, mit ihr nach St. Pölten pendelte und dort in dem heute nicht mehr existierenden Merkur an der Traisen einkaufen ging.
Als eifrige Ö1 Hörererin bin ich um die vielen Nachrufe, Erinnerungen und Sondersendungen natürlich nicht herumgekommen, denke mir inzwischen aber jedes Mal, wenn ich den Sprachgewaltigen im O-Ton höre, so schlimm ist es zum Glück nicht und ich glaube auch nicht daran, daß das die größte österreichische Literaturstimme ist, die auf ewig einzig und unerreicht bleiben wird, sondern finde es im Gegenteil eigentlich sehr schade, wenn junge Autoren immer noch in diesem Stil schreiben. Denn bei dieser gigantischen Wortzertrümmerung geht viel Leises verloren, denke ich, was ich sehr schade finde.
Denn es ist ja nicht alles fürchterlich, wenn auch sehr viel und man sollte auch anders schreiben können und das tun ja auch sehr viele. So habe ich inzwischen den neuen Gustav Ernst gelesen und jetzt die neue Evelyn Grill auf meiner Leseliste, bevor ich mich zwei „Oldies“ der vorigen Herbstproduktion, nämlich Lydia Mischkulnigs „Schwestern der Angst“ und dann endlich Angelika Reitzers „Unter uns“, das ja noch zu den von der Buch Wien mitgebrachten Büchern gehört, widmen werde, um meinen Lesern einen kleinen Einblick in meine Leseliste zu geben und noch ein neues Buch gibt es, das ich lesen werde, wenn ich die Buch-Wien-Altlasten hinter mich gebracht habe. Gibt es da ja den angeblich ersten Facebook-Roman, nämlich „Statusmeldung“ von Fabian Burstein, der sowohl im Falter, als auch im Leporello besprochen wurde und Alfred so sehr interessierte, daß er ihn mir schenkte und von Facebook ist es nicht weit zu den Büchernbloggern und da ist jetzt Evi von Zwillingsleiden dabei, eine Zusammenstellung der österreichischen Bloglandschaft zu liefern. Am 22. Februar wird sie das Literaturgeflüster vorstellen, gestern war Leselustfrust daran und so habe ich erfahren, daß es etwa zwanzig österreichische Bücherblogs gibt, von denen ich zum Teil noch nichts gehört habe und habe auf diese Weise endlich auch einmal die Blogs entdeckt, die zwischen den neuesten Fantasysromanen Nivea-Cremen besprechen, was nicht mein Stil ist, aber interessant. Wer also wissen will, wer in Österreich über Bücher bloggt, dem kann ich die Serie nur empfehlen und jetzt auf zum Selbststudium, bzw. zu einer Radfahrt an der Traisen, was sich wettermäßig dieses Wochenande ausgehen wird.

2 Kommentare »

  1. Hallo, ich hab wieder einmal auf Deinen Blog geschaut: Auf meiner Homepage habe ich die Frage „Woran schreibst Du gerade?“ beantwortet (leider nicht mehr ganz aktuell, muss ich ergänzen) und im Stifterhaus Linz sind jetzt die Mittagslesungen unter der Fragestellung: „Woran und wie schreiben Sie gerade?“
    Und Du erzählst eben, wie sich Deine Arbeit am nächsten Buch formt. Wäre schon interessant, nach Linz eingeladen zu werden, aber leider, ist eben nicht. Obwohl da ja einiges zu berichten wäre, wie zu lesen ist. Gutes Gelingen!
    Ruth

    Kommentar von Ruth — 2011-02-12 @ 18:25 | Antworten

  2. Ja, da gibt es sehr viel was schön wäre, aber nicht ist, weil man nicht eingeladen wird. Zum Stifter Haus in Linz habe ich aber keine Beziehungen und auch keine Ahnung was im Programm steht, war ich dort ja nur ein einziges Mal, wie ich mit dir und der Rad-Karawane nach Regensburg gefahren bin und dich dort lesen hörte. Wirst du dort lesen?
    Wenn ich die Katharina aber mit ihrem Bus nach Linz fahren lasse, werde ich natürlich an unsere Radfahrt denken. Zwar ging die nicht über Autobahn, aber wenn wir nach Leipzig fahren, kommen wir auch bei Linz vorbei, also habe ich die Raststätten im Kopf und die Katharina kann ja auch, wie die Frau Brunngraber auf der Bundesstraße fahren und dort an den Orten Halt machen, wo wir gewesen sind.

    Kommentar von jancak — 2011-02-12 @ 20:25 | Antworten


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