Literaturgefluester

2012-12-12

Kolik: Magic Paper Geld

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:56

Die von Gustav Ernst und Karin Fleischanderl herausgegebene Literaturzeitschrift Kolik ist fünfzehn Jahre alt, zu diesem Anlaß gab und gibt es heute und morgen ein Symposium zum Thema „Junge Autoren sprechen über Geld“ in der Alten Schmiede, zum fünften und zehnten Geburtstag hat es auch ein Symposium gegeben und für den Mittwochabend wurden Judith Nika Pfeifer, Anna Weidenholzer und Philipp Weiss auserwählt, dazu einen Text zu verfassen und ihn vorzulesen.
Kurt Neumann sprach in seiner Einleitung von den inflationären Phrasen mit denen wir täglich zu diesem Thema überschüttet wurden und Geld ist ja ein Thema, das mich interessiert, beziehungsweise versuche mit möglichst wenig auszukommen und kann das, glaube ich, auch ganz gut.
Dann war es überraschend, wie erzählend und auch verschieden die Texte der drei Autoren waren, die ich ja alle drei mehr oder weniger gut kenne. Anna Weidenholzer vielleicht am besten, verfolge ich ihren Werdegang ja schon seit ihren ersten Veröffentlichungen und ihren ersten Textvorstellungen im Jahre 2009 und habe ihre zwei Bücher, die am Büchertisch auflagen, gelesen und der Roman, was ja vielleicht auch ganz gut zum Thema passt, ist gleich dreimal zu mir gekommen. 2011 war Anna Weidenholzer Stipendiatin von Schloß Wiepersdorf gemeinsam mit Cornelia Travnicek, jetzt war sie das zwei Monate in Kitzbühel und da ist der Aufruf von Gustav Ernst gekommen und so wurde ihr Text „Erwartungsland“ davon inspiriert.
Ich war ja auch einmal in Kitzbühl, in dem Winter 1992, wo wir mit den Francs in einem Hotel in Oberndorf zum Schifahren waren und weil ich das ja nicht mache, bin ich spazierengegangen, einmal nach St. Johann auf der einen Seite, einmal nach Kitzbühel, das auf der anderen liegt und auf den Wegen dorthin habe ich meine „Geschichten vom lieben Godt“ geschrieben, mit denen ich, glaube ich, „ganz gut verdient“ habe, weil die Zeitschrift „Rampe“ sie genommen haben und ich dann auch bei diesem Symposium in Salzburg war. Anna Weidenholzers Geschichte erzählte in der ihr typischen Sprache von Bauerwartungsland, das in ein Bauland umgewidmet werden kann, vom Häuser bauen und vermieten an Zweitwohnungsbesitzer, die dann Schuhe um sechstausend Euro und operierte Brüste haben und ich war erstaunt, wie abstrakt man über das Geld schreiben kann, bei Philipp Weiss, der ja 2009 in für einen der Klagenfurter „Skandale“ sorgte, in dem er seinen Text verspeiste , war das noch vielschichtiger, erzählte der Text ja von einem Geldverschredderer, der als Kind mit einer Lola in einem Stollen spielte, in denen die Nazis eine unterirdische Fabrik anlegen wollten, in dem sie den Berg von Zwangsarbeiter aushöhlen ließen. Nach der Wende wurde dann das DDR Geld dort vergraben und die Kinder die dort spielten, entdeckten, daß es sich nicht so einfach vernichten ließ. Dann besucht der Erzähler Lola in der Psychiatrie und die überfällt ihn mit einer Rede übers Geld oder damit, wie sie in ihrer Manie versuchte dieses zu verschleudern.
Sehr interessant, in der Diskussion sollte Philipp Weiss erzählen, wie schwer es ihm gefallen ist, über ein solches Thema zu schreiben, aber noch kam Judith Nika Pfeifer, die Priesnitz-Preisträgerin von 2012 und erzählte in ihrem Text von den prekären Arbeitsverhältnissen der Autoren, die Karin Fleischanderl in ihrer Einleitung schon andeutete.
Da serviert eine Drehbuchschreiberin in einem Lokal, geht Hunde sitten, wird trotzdem aus ihrer Wohnung geworfen und auch noch von einem sogenannten „Geldtherapeuten“ angesprochen, sie findet dabei ihre Liebe, bekommt einen Drehbuchauftragsjob und eine neue Wohnung und er landet ebenfalls in der Psychiatrie.
Drei sehr unterschiedliche Texte. In der Diskussion stellte Judith Nika Pfeifer die Frage, wer vom Publikum reich wäre?
Eine Frage die nicht beantwortet wurde und auch nicht so einfach zu beantworten ist. Denn was ist reich? Das Möbelhaus Ikea hat einmal damit geworben, daß man reich durch nicht ausgeben würde und, ich glaube, das stimmt. Denn man kann von einem Schilling oder einem Euro am Tag leben, wenn man damit sein Essen kaufen und seine Miete zahlen kann, man kann, aber auch in einem Haubenlokal hundert Euro für eine Portion Spaghetti zahlen oder, wie die Dame neben mir sagte, sich köstliche Karotten und Kartoffeln um gar kein Geld kochen.
Dann wurde noch eine Weile darüber diskutiert, ob man es sich aussuchen kann, Wirtschaftsanwalt oder Künstler zu werden und der Fragensteller hat, glaube ich, dabei an den brotlosen Künstler gedacht. Nun ich habe es mir bekanntlich zwei Jahre vor meiner Matura ausgesucht Psychologie zu studieren und zu schreiben, lebe von dem ersten und tue das zweite praktisch umsonst und dann ist mir noch eingefallen, daß die alte Bawag, die von dem Herrn Elsner geführten, der ja, glaube ich, als er noch in Frankreich gelebt hat, von der Zeitschrift News in Lokalen aufgespürt wurde, wo die Spaghetti achtundneunzig Euro kosteten, jährlich eine Anthologie zu verschiedenen Themen herausgegeben hat, wo die erste „Geld Macht Sinn“ geheißen hat und dafür hat es, glaube ich, ein gutes Honorar gegeben, was ja sonst bei Anthologien nicht so üblich ist. Ich habe dabei auch mitmachen wollen, was mir aber nicht gelungen ist, da sich der Herausgeber, wie er mir auf meinen Brief schrieb, die Leute die er dafür haben will, selbst aussuchte und die hatten dann eher berühmte Namen.
Peter Rosei hat vor kurzem auch einen Roman mit dem Titel „Geld“ geschrieben. Das dazu, daß es wahrscheinlich doch nicht so schwierig ist, über dieses Thema zu schreiben, da es ja, wie Anna Weidenholzer bemerkte, überall gegenwärtig ist, obwohl man darüber angeblich nicht spricht, sondern es nur haben soll.
Gustav Ernst beteiligte sich sehr eifrig an der Diskussion und zog am Ende, die 1997 erschienene „Kolik“ Nummer 1 heraus und meinte, daß er davon und von der zweiten Ausgabe einige Ausgaben zu verschenken hätte und, daß man auch morgen zum zweiten Teil der Veranstaltung, wo Thomas Arzt, Ewald Palmetshofer und statt der angekündigten Nadja Spiegel, ein anderer Autor lesen wird, kommen kann. Aber da ist Supervisions Reflexion Treffen, zu dem ich gehen werde, weil ich ja von etwas leben muß, obwohl da morgen Weihnachten gefeiert wird und sonst wäre ich wahrscheinlich ins Literaturhaus gegangen, weil da, glaube ich, Ju Sophie liest, der ich das ja versprochen habe, der Brotberuf geht aber natürlich vor. Die Arbeitskreisfrauen Hilde Langthaler und Elfriede Haslehner, sowie Axel Karner und andere lesen dort aber auch.

2012-12-11

Durch den siebenten Bezirk

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:42

Den heurigen Adventrundgang hätte ich fast versäumt, sagte mir doch Silvia Bartl im Vorjahr, daß sie ihn nicht mehr organisieren würde und als ich Robert Huez bei der Wildgans-Preisverleihung fragte, wer ihn jetzt organisiert, sagte er mir, daß sich das Literaturhaus diesmal nicht beteiligen würde.
Also habe ich gedacht, es gäbe ihn nicht mehr und das in meinem Adventartikel gebloggt, worauf sich Judith Gruber meldete und mir das Programm schickte. Es gab ihm wieder ab siebzehn Uhr im Dschungl Wien, was mich ein bißchen in Schwierigkeiten brachte, weil erstens um fünf eine Stunde, zweiten hatte ich vor in die Alte Schmiede zu Werk Leben III der Gesprächsreihe Lydia Mischkulnig mit Andrea Maria Dusl gehen, aber dann ist sich alles schön ausgegangen, so daß ich den Käptn Future im Dschungl Kindertheater gerade noch gesehen habe und auch sonst eine Menge Bekannten, die ich meistens beim Umgang durch den Siebenten treffe, diesmal war auch der Herr Lindner dabei und die zweite Station war wieder das Tanzquartier mit „Fuck Christmas“, was nicht so schlimm war, wie es klang. „The Dudes“ stürmten herein, machten Musik, pantominten und es gab auch einen Film, wo man sie im Wald auf der Jagd nach einem Christbaum sah. Am Schluß ließen sie es schneien und den ersten Punsch und Kekse gab es auch.
Der Nächste folgte traditionell im Architekturzentrum und da war eine tolle Ausstellung „Sowetmoderne – unbekannte Geschichten“. Die Kuratorin führte durch die ehemaligen Sowetrepubliken, erklärte den sozialen Wohnbau, die Heldendenkmäler und die Zirkusbauten und das ist ja interessant, war ich ja in diesem Sommer in einigen dieser Länder und über ein paar andere habe ich vor kurzem gelesen.
Das Theater am Spittelberg war neu im Programm. Da gab es eine Musikgruppe die jodelte, Walzer und Polkas spielte und das Programm um eine Viertelstunde überzog, so daß wir zu spät in Mica kamen. Da gab es diesmal „street of domsongs“ und der Gemeinschaftsgarten in der Kirchengasse war ebenfalls neu. Da gab es Lichtinstallationen, einen tollen Punsch vom Teehaus Demmer in einer Flasche mit einem roten Flaschenwärmer und ebenso tolle Kekse und dann wurde das Projekt des Gemeinschaftsgarten erklärt, das dort angelegt werden soll. Neu war auch die Theatergruppe im Siebensternpark, dafür fehlte Eva Brenners Fleischerei, die es ja nicht mehr gibt, die war aber im Siebenstern und zeigte einen Filmausschnitt über Jura Soyfer, den sie mit Stefan Schwietert gedreht hat.
Dann gings wieder in die Medienwerkstatt in die Neubaugasse, wo es um „Fundstücke“ ging und danach am Bücherkasten vorbei in den Theater Spielraum, wo es wieder Jura Soyfer gab und einige Bekannte, wie Reinholf Schrappeneder und Konstantin Kaiser zu entdecken. Der Theater Spielraum spielt derzeit den „Weltuntergang“ und sang das „Lied von der Erde“ und dann ging es schon, weil es ja heuer kein Literaturhaus mit Tee, Mandarinen und Wurstsemmeln gab, in die Hauptbücherei zu einem Konzert der Strottern und es war wieder schön und sinnlich Punsch trinkend und Kekse essend durch die siebenten Bezirk zu laufen, Leute zu treffen, die man meistens dort nur sieht und in die verschiedenen Kulturprogramme hineinzuschnuppern.
Für mich könnte zwar mehr Literatur dabei sein, zweimal Jura Soyfer ist aber auch etwas und das xxxxxxx-small habe ich von Fritz Widhalm gehört, soll es auch irgendwo irgendwann geben, dahin werde ich aber höchstwahrscheinlich nicht kommen.

2012-12-10

Eine Hand voller Sterne

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:58

Rafik Schamis 1987 geschriebenes Jugendbuch „Eine Hand voller Sterne“ für das er viele Preise bekommen hat, wurde heuer für die „Eine Stadt-Eine Buch“ Aktion ausgewählt, die es seit 2002 gibt und bei der ich mir alle Bücher hole, obwohl, das letzte, Mario Vargas Llosas „Geschichtenerzähler“ noch immer ungelesen auf meiner Leseliste steht.
Diesmal war ich aber früh daran, habe ich das Buch doch schon im Sommer oder so in der gelben DTV Ausgabe im Bücherschrank gefunden und eine Weile sogar gedacht, daß ich das Lesen noch vor dem 22. November, dem Tag wo das Buch um Punkt zwölf vor der Buch-Wien nach der feierlichen Eröffnung mit seinen hunderttausend Gratisexemplaren an die Wiener und Wienerinnen ausgegeben werden wird.
Die vielen Rezensionsexemplare, die nach und nach eintrafen, hinderten mein Vorhaben etwas, ich habe aber das blaue Buch in dem Design von Peter Patzak gelesen und die DTV-Ausgabe in den Schrank zurückgebracht.
Ich war auch bei der feierlichen Eröffnung vor der Buch-Wien, hörte den Bürgermeister die gute Auswahl loben, ist das Buch durch die Ereignisse in Syrien, die wir ja fast täglich hören können, immer noch brandaktuell und ich war auch in der 3Sat Lounge, wo der sehr höfliche und charmante Rafik Schami etwas über das Buch, seine Entstehungsweise und, wie sehr er sich über die Auszeichnung der Stadt Wien freue, erzählte.
Ich stehe ja dieser Stadt Wien Aktion etwas skeptischer gegenüber, obwohl es nicht schaden kann, ältere Bücher ins Gedächtnis zurückzurufen und dieses, das kann ich gleich anfügen, hat mir auch sehr gefallen, obwohl ich anfangs dachte, die Geschichte von dem Bäckerjungen, der Journalist werden will, interessiert mich nicht.
Es ist aber wirklich ein hoch politisches Buch und Rafik Schami erzählte auf dem Stand, was auch in dem Buch steht, daß er es, der 1946 in Damaskus geboren wurde, Chemie studierte und 1971 nach Deutschland ausreiste, während einer Lesereise geschrieben hat, weil die Leute immer von ihm wissen wollten, wie es in Damaskus zugeht. Mit der Hand im Zug und in sein Hotelzimmer ließ er sich eine Schreibmaschine stellen, so daß er am Abend die Manuskripte abtippte.
Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben, weil Schami meinte, daß er dadurch seine Leser direkter ansprechen kann, der Ich-Erzähler, der glaube ich, keinen Namen hat, ist zu Beginn vierzehn, am Schluß siebzehn und lebt in einer christlichen Familie in sehr ärmlichen Verhältnissen in Damaskus.
So beginnt das Buch damit, daß sein Onkel Salim, ein begnadeter Geschichtenerzähler nicht schreiben kann, sein Neffe ist aber der beste Schüler in der Klasse und hat nur Schwierigkeiten mit dem Vater, weil der ihn in der Backstube braucht, so muß er die Schule auch vorzeitig verlassen und als Lehrling bei ihm eintreten, obwohl er nicht Bäcker werden will.
Er will Journalist werden und gründet mit seinen Freunden Josef und Mahmud auch „Die schwarze Hand“, eine Bande, die sich gegen Ungerechtigkeiten einsetzt und auch auf die Türe des Geheimdienstlers eine Mahnung schreibt. Der Held wird dazu ausgewählt, obwohl er das nicht gerne macht, ist er ja in Nadia dessen Tochter verliebt. Die Bande löst sich bald auch auf, der Held jobbt in den Ferien bei einem Holzhändler, erzählt von dem Verrückten, der mit einem Spatz durch die Stadt spazierengeht und eine Nachricht in sehr vielen Sprachen schreibt, so daß man ahnen kann, daß er ein sehr gelehrter Mann sein muß, er wird später von der Polizei verhaftet und gefoltert, auch der Vater muß ins Gefängnis, während die Mutter, die Jungen, die auf den Dächern flüchten, vor der Polizei versteckt.
„Eine Mutter muß das tun!“, argumentiert sie und handelt auf dem Basar alles zum gewünschten Preis herunter und der Junge findet eine Stelle bei einem Buchhändler, lernt Mariam und den Journalisten und Übersetzer Habib kennen und gründet mit ihm und Mahmud, Josef ist inzwischen Offizier geworden, die sogenannte Sockenzeitung, die sogar ins Fernsehen kommt.
Nachrichten werden in billige Socken gewickelt und verkauft oder in Körben mit einem Luftballon auf den Weg geschickt. Habib schmuggelt sie sogar in Orangenkisten nach Frankreich wird aber am Schluß verhaftet und der Ich Erzähler und Mahmud haben auch zu dichten angefangen.
Mahmuds Theaterstück wird ihm aber von einem Redakteur gestohlen, der es als seines ausgibt und man kann nichts dagegen machen, kein Rechtsanwalt findet sich bereit sich dafür einzusetzen, wie auch Habib niemand verteidigen will, der Ich-Erzähler hat mit seinen Gedichten mehr Glück, das vom „Fliegenden Baum“ kommt sogar auf den Titel einer Anthologie und der Vater ist stolz auf ihn.
Am Schluß stirbt der Onkel, Habib ist verhaftet, die Widerstandszeitung wird aber weitergemacht.
In den Eine STADT. Ein BUCH Ausgaben gibt es immer Interviews und Vorworte vom Bürgermeister und den Geldgebern, es gibt aber auch Fotos von dem Damaskus zu der Zeit, als das Buch geschrieben wurde, so daß man sich die Orte ansehen kann, durch die der Bäckerjunge gegangen sein könnte.
Ich habe mir das Buch auch signieren lassen und von Rafik Schami mir 2009 von dem Buchgutschein, den ich auf einem meiner Geburtstagsfeste bekommen habe, den Geschichtenband „Die Sehnsucht fährt schwarz“ gekauft habe und auf einem meiner Frankfurt Surfings auch auf „Das Geheimnis des Kalligraphen“ aufmerksam wurde, das ich gerne lese würde.
Für den Bürgermeister, der das Buch sehr lobte, gibt es auf Seite 168 auch eine eine entsprechende Stelle über Bettler, die die Bürgermeister in Damaskus nicht auf der Straße haben und daher vertreiben wollen und das soll ja, wie ich höre, auch in Wien passieren, der Journalist, der der Junge werden will, interessiert sich aber dafür.
„Die Bettler schrieb ich, verstehen vom Menschen und seiner Seele viel mehr als viele Lehrer in der Schule. Sie brauchen einen nur anzusehen und schon wissen sie, wie sie einen ansprechen müssen. Weiß das der Bürgermeister?“
Und hier noch die Links zu den Aktionsbüchern, die ich besprochen habe. Beim Nick Hornby habe ich mir ja sehr schwer getan, denn Fußball interessiert mich wirklich nicht, aber auch bei der Ruth Klüger noch drüber gelesen, den Yalom und den Dal Silje dafür genau besprochen und verspreche gern, das auch beim Vargas llosa im nächsten Jahr so zu tun.

2012-12-09

Advent und Weihnachtsmonat

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:43

Der Nanowrimo, den ich diesmal eine Woche früher begann und der für mich am 7. November erledigt war, der Rohtext fertig, den es jetzt ein paar Monate zu korrigieren gilt, ist vorüber, stattdessen ist der Monat Dezember mit den Christkindlmärkten, den Adventkalendern und den vielen Weihnachtsvorbereitungen, die manche schön und beschaulich, manche wieder stressig finden, eingezogen. Und der Advent hat auch für mich, obwohl ich ja nicht katholisch bin, eine besondere Bedeutung, die sich durchaus blogbezogen literarisch auslegen läßt.
Am siebenten November habe ich den Nanowrimo für mich abgeschlossen, am achten war die Alpha Preisverleihung, zu der ich ja trotz Versprechen nicht eingeladen wurde, am neunten mein Geburtstagsfest und am zehnten bin ich von da noch ein wenig verschlafen in die Alte Schmiede zur Literatur im Herbst gestapft und bin da und das ist auch schon traditionell am ersten Weihnachtsmarkt vorbeigestapft. Gibt es da ja bei den Ringstraßengalerien seit einigen Jahren schon Anfang November ein paar Buden, die auf den Advent im Salzkammergut mit Prospekten, Punsch und Verkäufen aufmerksam machen. Ein paar Kekskostproben gibt es dabei auch, so daß ich beim Hin- und Zurückgehen meine ersten Vanillekipferln naschen konnte.
Als ich zwei Wochen später zur Buch-Wien stapfte und von dort ins Rat- und ins Literaturhaus, bin ich schon an den richtigen Christkindlmärkten vorbeigekommen.
Obwohl das Wetter noch nicht sehr winterlich ist, bereite ich mir seit ein paar Wochen auch schon meinen Rotweinpunsch, den nach einem Rezept der grünen Erde, mit Orangensaft, Zimt, Orangenscheiben und Früchtetee und auf der Buch Wien wurde das Weihnachtsgeschäft auch schon angebahnt.
Anfang Dezember stapfe ich dann in den Keller und hole meine Weihnachtsdekorationen heraus, die sich durch die jährlichen Gutscheine, die ich von Leiner oder Kika bekomme, immer um einige schöne Stücke erweitern, diesmal waren das ein paar weihnachtliche Öle für Duftkerzen und zu meinem Geburtstagsfest habe ich auchein Weihnachtskerzerl und von der Hilde Schmölzer eine weihnachtliche Geschenkpackung mit Marmelade und Gewürzsalz bekommen.
Und dann gibt es noch die Weihnachtsbücher und die Adventkalender, einige habe ich ja geschrieben und einen davon im „Best of I“ veröffentlicht und durch das Bloggen bin ich daraufgekommen, daß man Weihnachtsbücher lesen kann. Seit es die Bücherschränke gibt, sammle ich die solchen und da werden ja im Jänner meist einige hineingestellt, so daß ich Weihnachtsgeschichten von Agatha Christie auf meiner Leseliste habe und mir demnächst vornehmen will, ein Insel-Weihnachtsbuch gibt es auch und einen Weihnachtskrimi und bei den Bloggern habe ich gemerkt, gibt es Adventleserunden, wo sie ihre Weihnachtsbücher wöchentlich vorstellen. Klaudia Zotzmann schickt ihr Schaf wieder durch Keksduft und Lichterglanz und eine Sammlung von adventlichen Gewinnspielen gibt es auch.
Ich habe „Holyday on Ice“ vor zwei Jahren gelesen. Im Vorjahr gab es die „Familie Pfäffling“ im Schrank, als ich durch den siebenten Bezirk Adventwanderte und das ist ein Ereignis, das Silvia Bartl nicht mehr zu organisieren wird, wie auch Fritz Widhalm mit dem xxxxxxxxs small aufgehört hat. Ein Weihnachtsbuch habe ich heuer auch schon gelesen.
Durch mein Ablesen meiner Leseliste habe ich zwar nicht die Zeit, wie ich es vor zwei Jahren machte, einen Adventkalender zu bloggen, den vom Literaturcafe mit den ungeschriebenen Büchern, den es noch gibt, schaue ich mir aber an und am letzten Donnerstag hat sich auch ein schöner Weihnachtszweig mit den ersten Dekorationen eingefunden.
Da war ich auch wieder beim klinischen Mittag, habe am Heimweg meine Bücherkastenrunde absolviert, beziehungsweise bin ich vorher bei einem kleinen Büchergeschäft in der Lerchenfelderstraße hängengeblieben, denn die hatten einen Büchertisch mit Ein Euro Bücher, wo es fünf Klagenfurter Texte gab und auch ein Leseexemplar, was zwar an sich unverkäuflich wäre, aber bei einem Euro nehme ich es nicht so genau, von Anna Stothards „Pink Hotel“, ein ganz neues Buch. Dann gab es noch eine Ruth Schweikart und einen Richard Wagner und so habe ich nicht nur meine Praxiswohnung weihnachtlich dekoriert, sondern auch den Bücherstoß von der 2013 Leseliste ins Badezimmer transportiert und mich darauf gefreut, was ich, wenn der Advent vorüber ist, alles lesen kann.
Am vorigen Freitag habe ich fertig dekoriert und bin zur Trude Kloiber gegangen, die mir Lilian Faschingers „Die Unzertrennlichen“ zum Geburtstag schenkte, was auch auf die 2013 Liste und ins Badezimmer kam.
An diesen Freitag habe ich auch noch erfahren, daß meine andere Schulfreundin aus der Straßegasse Edith Brocza, die mich ja einmal an den Resten es Buchgeschäftes ihres Hauses, teilhaben ließ, ihrem Tumor erlegen ist, was die adventliche Stimmung etwas trübte.
Advent ist aber ohnehin Besinnung, Ruhe, Innehalten und wird vielleicht heuer noch etwas mehr an mir vorübergehen.
Ich habe aber auch in Harland die Weihnachtssachen hervorgeholt. Zu Advent gibt es auch besonders viele Erlagscheine von Hilforganisationen, die ihre Weihnachtskarten und andere Goodies schicken. Diesmal ist auch ein kleines Carepaket mit Weihnachtspapier und Geschenkanhänger dabei und in Nußdorf an der Traisen hat es wieder eine Weinverkostung und ein Punschtrinken mit Weihnachtskeksen und Schmalzbroten gegeben, sowie das Auge Weihnachtsfest am Freitag.
Den Ohrenschmaus gibt es Anfang Dezember auch und das ist auch ein weihnachtliches Event auf das diesmal Michael Chalupka in den Gedanken für den Tag besonders hingewiesen wurde und daß meine Adventgedanken öfter angeschaut wurden, war bei den Suchanfragen zu bemerken.
Also auf in den Advent! Meine Geburtstagsbücher gibt es im Lesemonat Dezember zu lesen und da Weihnachten diesmal sehr günstig fällt, werden wir schon am 21. Dezember nach Harland aufbrechen, das diesmal wurde die Pflegebedürftigkeit von Alfreds Vater und die Anwesenheit einer slowakischen Pflegehelferin anders werden wird und der Opa ja auch seine guten Vanillekipferln und anderen Weihnachtskekse nicht mehr backen kann.
Ansonsten gilt die Vorfreude, was sich vielleicht in Jänner an Weihnachtsbüchern in den Schränken finden läßt. Vielleicht ist Glattauers „Weihnachtshund“ dabei, den ich gerne einmal lesen möchte und was die Klagenfurter Texte betrifft, die ja auch zu lesen sind, ist zu sagen, daß ich gerade durch Cornelia Travniceks Seite erfahren habe, daß der Preis 2013 total verändert, fetziger und mit mehr Eventcharakter stattfinden soll. Vielleicht wirds nicht so schlimm, wie es klingt. Milena Moser hat ja schon einen Roman über eine literarische Castingshow geschrieben und Stefan Sonntagbauer sein „Containeräffchen“ an dem man sich vielleicht kein Beispiel nehmen sollte.

2012-12-08

Achter Dezember

Filed under: Uncategorized — jancak @ 18:49

Am achten Dezember 1912 wurde Jura Soyfer in Charkow geboren, deshalb war Cornelius Hell diese Woche in den „Gedanken für den Tag“ vier Minuten vor sieben zu hören und hat das Kunststück zusammengebracht, eine Verbindung zwischen Advent, Krampus, Nikolo, dem Maria Empfängnistag und dem hundertsten Geburtstag des so jung verstorbenen Dichters herzustellen und auch das Lied vom Menschen zitierte, das ja das Thema des letzten Volksstimmefests war
„Augen offen halten und Warten“, hat er seine Textfolgen genannt und das ich nicht nur nicht gut, sondern fällt mir auch als Pessimistin auch das Warten auf den Tod ein, das man ja für den Sinn des Lebens halten könnte, obwohl die Kinder und wahrscheinlich auch andere in der Adventszeit auf das Christkind, die Geschenke etc und die Kaufleute auf den guten Umsatz warten und deshalb lange schon am achten Dezember die Geschäfte offenhalten, damit man genügend einkaufen kann.
Das gab einen Konflikt mit der katholischen Kirche, die ihren Feiertag gewahrt haben will und vielleicht auch mit der Gewerkschaft, die die ohnehin unterbezahlten Supermarktkassiererinnen, die Zeit mit ihren Kindern verbringen lassen will. Deshalb hält die Supermarktkette Billa ihre Filialen auch geschlossen, während die anderen von zehn bis sechs offenhalten und die die Supermarktkette „Zielpunkt“ hat in den letzten Jahren auch mit einem Gratisfrühstück geworben, das man bekam, wenn man sich, um zehn im Geschäft einfand.
„Nur mehr die Katholiken können wirklich unterscheiden, ob der achte Dezember ein Feiertag ist und was gefeiert wird!“, meinte Cornelius Hell auch heute morgen.
Ich kann es, habe ich gestern ja, nach der Auge- Nichtweihnachtsfeier „Es begab sich aber…“ bezaubernde Geschichten von himmlischen und irdischen Wundern, von Agatha Christie gelesen und da kommt ja in der ersten Luzifer zu Maria im Stall und will sie in Versuchung führen, in dem er sie in die Zukunft schauen läßt.
Halt, werden, meine Kritiker jetzt sagen, das spielt schon bei der Krippe und das Kind ist bereits geboren, bei Maria Empfängnis kommt aber erst der Engel zu Maria und verkündet ihr die frohe Botschaft, weshalb wir feiern und nicht einkaufen sollen. Ich bin auch nicht katholisch und Cornelius Hell hat vor ein paar Tagen auch von den Brauch der Barbarazweigerln gesprochen, die man sich vom Kirschenbaum abschneidet, in die warme Stube stell und hofft, daß sie zu Weihnachten blühen werden, während das in der Kälte draußen natürlich nicht passiert.
Was macht man also am achten Dezember? Ich meist nichts anderes als an den übrigen Feiertagen und Wochenenden, schreiben, lesen, bloggen und nicht einkaufen, denn das tue ich, manchmal zum Ärger anderer, als Konsumverweigerin nicht sehr viel, vor zwei Jahren hat Ruth Aspöck zu einem Adventbrunch eingeladen und heuer hatte ich auch etwas vor, bin ich ja zur Wotrubakirche hinausgewandert, um an der Auferstehungsfeier meiner Schulfreundin Edith, die am 25. November ihrem Tumor erlegen ist, beizuwohnen.
Ich bin ja eine leidenschaftliche Geherin und renne, wenn es die Zeit erlaubt, liebend gerne durch Wien, kommt man da ja in eine mediative Stimmung und kann viel sehen, was sich später, vielleicht in einen Text verwenden läßt.
So bin ich nach neun von zu Hause weggegangen und habe mich ein bißchen in den Weihnachtseinkaufstrubel bzw. an ihm vorbei begeben, beobachtet, welche Geschäfte offen haben und welche nicht, der „Zielpunkt“ war diesmal nicht dabei, da gab es, glaube ich, schon gestern zehn oder fünfzehn Prozent Minus, wenn man dort einkaufte, habe die dunkelhäutigen jungen Männer, die vielleicht Asylwerber waren, beobachtet, wie sie die Zeitungsständer mit frischen Zeitungen füllten und habe an Edith Brocza gedacht, denn ich bin ja schon einmal vor drei Jahren, als der Alfred mit dem Karli unterwegs war, nach Liesing hinausgewandert, um mit ihr die Wotruba Kirche zu besuchen und einer Lesung mit Ernesto Cardenal beizuwohnen. Das war das erste Mal, daß ich in dieser Kirche gewesen bin, sonst habe ich nur drumherum Brobeeren gesammelt und das weckte natürlich Gedanken an den Tod und die Auferstehung, an die ich persönlich nicht glaube.
Die Edith war aber eine sehr liebe Schulfreundin aus der Straßergasse. Ich habe während meines Studium auf ihre zwei Kinder, die damals sehr klein waren, aufgepasst und sie seither nicht mehr aus den Augen verloren, sondern sie zu meinen Geburtstagsfesten eingeladen, ihr meine Bücher gebracht, die sie sehr treu und begeistert gelesen hat und als der Buchhändler in ihrem Haus zusperrte und ihr seine Bücherschachteln in den Hausflur stellte, hat sie mich eingeladen, mir zu nehmen, was ich will, was ich auch reichlich tat und bei der ersten ART-Margareten ist sie neben mir am Büchertisch gesessen. Sonst war sie eine Frau, die so gesund, wie es nur geht, lebte, nicht rauchte, nicht trank, biologisch kochte, sozial sehr engagiert war und ähnlich sprarsam und konsumkritisch, wie ich gewesen ist. Wieso sie trotzdem einen Tumor bekommen hat, ist eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten läßt und die Kirche war, als ich sie erreichte, auch sehr voll und es wurde gerade der Lebensbericht verlesen, so daß ich einiges erfahren konnte, was ich noch nicht von ihr wußte.
Und dann zurück durch den Weihnachtsmarkt von Schönbrunn, wo schon um zehn Uhr morgens, die ersten Touristen oder waren es Einheimische mit ihren Punschbechern standen. Um drei Uhr Nachmittag war es noch viel voller und als ich heimkam habe ich Tamta Melaschwilis aufsehenerregenden Debutroman über die Not und das Elend der Halbwüchsigen in Kriegsgebieten, den ich mir diesmal zum Geburtstag wünschte, gelesen, mir selber einen Punsch bereitet, im Radio gab es zwei Stunden Diogonal zum Thema „Jura Soyfer“ zu hören und im Schrank gab es das dicke „Ö1 gehört gehört“- Buch von Alfred Treiber zu finden.

Böse Schafe

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:48

Katja Lange-Müllers 2007 erschienener Roman „Böse Schafe“ war für mich ein bißchen verwirrend, ist die Geschichte, die die 1951 in Ostberlin geborenene Autorin, die 1986 den Bachmannpreis bekommen hat, mit ihrer gewohnt direkten schnodderigen Sprache erzählt, für ein literarisches Sujet doch sehr ungewöhnlich.
„Versuch einer Liebesgeshichte am Rande der Geselschaft“ habe ich in einer Rezension gelesen, in einer anderen steht etwas von „betroffenheitsschwangeren Drogenroman“.
Das Buch wird aber übereinstimmend gelobt und mich hat es beim Lesen sehr berührt, habe ich ja noch nicht sehr viele im Drogenmilieu angesiedelte literarische Auseinandersetzungen gelesen.
Da ist Soja, nicht Sonja, die von ihrer kommunistischen Mutter nach einer russischen Partisanin genannt wurde, die 1987 von Ostberlin in den Westteil flüchtete und ihre Liebesgeschichte zwanzig Jahre später Harry erzählt, dem Harry, den sie damals mit seinem Freund Benno kennenlernte, sich sofort in ihn verliebte, weil er ihr eine Rose und eine Clownsfigur schenkte, die beiden zum Essen einlädt und eine Unmenge an Schnitzeln und anderer Gerichte für sie kocht, die dann nicht gegessen werden, denn Harry will etwas anderes von ihr. Kommt er doch gerade aus dem Knast, hat eine Bewährungsauflage und braucht dazu Soja, die gelernte Schriftsetzerin ist und im Westen von der Sozialhilfe lebt, bzw. in einem Blumenladen aushilft.
So organisiert sie ihre Freunde, die Harry abwechselnd bewachen, bzw. in seine Therapie bringen und dort wird ihr vom Therapeuten eröffet, daß er HIV positiv ist, was 1987 noch ziemliches Neuland war. Die Therapie gelingt, Harry bekommt eine Wohnung, schenkt Soja eine Ratte, zieht aber mit seinen Freunden herum und erkrankt schließlich, so daß Soja ihn nur von einer Lungenentzündung durch die nächste begleiten kann.
Inzwischen macht sie einen Lottogewinn, die Drogenfahnder tauchen bei ihr auf und stellen ihre Wohnung auf den Kopf. Sie verheiratet sich in die Schweiz und kommt zurück, um Harry beim Sterben beizustehen.
Zwanzig Jahre später, als sie die Geschichte, anhand der Aufzeichnungen, die Harry ihr in einem Schuhkarton hinterlassen hat, neu erzählt, ist sie längst geschieden, der Lottogewinn ausgegeben, ein Versuch einen Blumenladen zu führen ist gescheitert, die DDR hat aufgehört zu existieren und das Jahrtausend hat sich gewendet. Harry hat Soja nicht angesteckt, von der Sozialhilfe lebt sie immer noch und hat auch ein paar mißglückte Männerbeziehungen hinter sich.
Eine sehr ungewöhnliche Geschichte gelesen, die man von einer Bachmannpreisträgerin gar nicht erwarten würde.
Aber Katja Lange-Müller ist auch eine ziemlich ungewöhnliche Schriftstellerin mit einer sehr direkten schlodderigen Sprache, die durchaus Randschichtthemen anzufassen weiß. Zwei Mal habe ich sie, glaube ich, in Wien bei Lesungen gehört, einmal in der Hauptbücherei, als es um das das erste Schreiben ging. Damals habe ich die „Bösen Schafe“ für die Ute Hundertmark gekauft und von der Autorin signieren lassen, die auch etwas in das Buch hineinzeichnete.
2007 war ich einmal bei einer LesARt Aufzeichnung im Literaturhaus, da wurde das Buch vorgestellt und verlost, Christa Nebenführ hat es gewohnen und bei einer LesArt der Sprachkunst im Literaturhaus habe ich sie auch einmal gehört und mich mit ihr fotografieren lassen.
Jetzt gab es das Buch, das inzwischen ziemlich vergessen ist, zum Halbpreis bei Thalia in der Kremsergasse und es hat mich, wie beschrieben sowohl berührt als auch verwirrt. Ist man ja eigentlich nicht gewohntt solch realistische Inhalte in der Literatur vorgesetzt bekommen und der Plot bzw. Handlungsfaden schien mir auch zu fehlen, so daß mir lange nicht klar war, wo die Geschichte hinführt und ob es wirklich nur, um das Sterben eines aidskranken Junkies, der nicht einmal politisch korrekte Ansichten hat und die aussichtslose Liebe einer vom Schicksal nicht sehr beglückten Frau mit dem typisch weiblichen Helfersyndrom geht?

2012-12-07

Ich ein Tag sprechen hübsch

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:28

Achtung Kritiker, das ist nicht mein erfolglos schreibende Frau Gestammel, sondern der Titel eines Bestsellers von David Sedaris, der mit „Fuselfieber“, im Mai auf der Liste von Evis Bücher stand, die sie zu verschenken hatte.
Unter vielen Liebesromanen sind die beiden Bücher auf der Liste gestanden, so daß ich sie mir aussuchte, weil ich den Namen Sedaris kannte, seit der mit seinem Bestseller „Nackt“ auf der Liste der Libro Bestseller vor vielen Jahren stand, nur leider hat mir die Verkäuferin, das Buch dann aus dem Lager geholt, was nichts machte, denn wenn man lange genug wartet, kommen die Bücher dann ja vielleicht, so warte ich immer noch, auf die Bürkl-Bücher, auf Cornelia Travniceks „Chucks“ und auf vieles andere.
„Holydays on ice“ ist aber vor zwei Jahren mein Advent-Buch gewesen und jetzt habe ich „Ich ein Tag sprechen hübsch“ gelesen, ein Buch von dem ich nicht sicher war, ob es nicht vielleicht ein Schreibratgeber wäre?
Denn der 1956 in Johnsons City, New York Geborene war ja Dozent für kreatives Schreiben und auch Kolumnist in einem amerikanischen Kult-Radiosender, bevor ihm mit „Nackt“ der Durchbruch gelang.
Ist es nicht, obwohl eine Geschichte davon handelt, daß dem Autor ein solcher Kurs an einer Uni angeboten wurde, er keine Ahnung vom kreativen Schreiben hat, den Auftrag aber annahm, weil aus dem Studenten ein „Mister Sedaris“ wurde und mit den Studenten dann Fernsehsendungen sah und sie darüber schreiben ließ.
Das Buch ist eine Geschichten oder Kolumnensammlung aus David Sedaris Leben und beginnt mit der Geschichte, als der kleine David aus dem Unterricht herausgeholt und zu einer Sprachtherapeutin gebracht wurde, weil er das „th“ oder „s“ nicht richtig aussprechen konnte.
Dann geht es weiter mit Geschichten aus dem Leben einer Familie mit sechs Kindern und einem sehr eigenwilligen Vater, der seine Kinder zu Musikern machen will, Essensreste sammelt und im Supermarkt nur das Billigste und Verdorbenste kauft.
Von dem kleinen Bruder wird erzählt, der sich in heftigen Schimpfworten übt und von der Schwester Amy, die den Vater enttäuscht, weil sie, obwohl sehr schlank und rank zu Weihnachten mit einem Dickmacherkostüm auftaucht und auch sonst ihre Mitmenschen ständig zum Narren hält und sich selbst hinunter macht.
Da könnte man Mister Sedaris Sarkasmus entdecken und seine Lust die Amerikaner auf die Schaufel zu nehmen. Dagegen habe ich die Geschichte von den New Yorker Luxusrestaurants, wo das Essen so verunstaltet wird, der Knochen aus der Lammkeule entfernt und der Rest dann kunstvoll auf dem Teller aufgetürmt, daß man sie nicht mehr erkennt, daß der Protagonist das Dessert ablehnt und stattdessen zum Würstlstand auf ein Hot Dog geht, äußerst köstlich empfunden.
David Sedaris scheint homosexuell zu sein, zumindest wird sehr viel von seinem Freund Hugh erzählt, mit dem er dann nach Frankreich auswanderte, wo er auch zu leben scheint, von dort stammt die Titelgeschichte, die seine Erlebnisse in einem französischen Sprachkurs mit der strengen Lehrerin schildert.
Köstlich auch die Geschichte, wo er in Paris U-Bahn fährt und sich über amerikanische Touristen amüsiert, die sich an der Haltegriffstange festklammern um ihn, als er sich dort auch anhalten will, lautstark auf Englisch des Taschendiebstahls beschuldigen, als würde nicht jeder Franzose in der Schule Englisch lernen.
Es gibt auch eine, wo er über seine Tagträume oder Phantasien schreibt, die er hegt, wenn er nachts nicht schlafen kann, dann stellt er sich vor, er wäre ein Wunderretter der Menschheit und würde Heilmittel gegen Aids, Krebs, Diabetes und noch allerlei Wundercremes erfinden, die die Haut verjüngen läßt, so daß man dann mit jugendlichen Aussehen mit Pampers durch das Altersheim humpelt.Den Kosmetikmodels und Fernsehmoderatoren würde er seine Creme aber verweigern und er stellt sich auch vor die Praktikantin zu sein, die mit dem amerikanischen Präsident geschlafen hat, ihr Geheimnis aber nicht verrät.
Köstlich diese amerikanischen Realsatiren, über den Schlankheitswahn und noch über vieles andere macht er sich lustig, den Computer mag er nicht und nervt so die Hotels und die Zollbeamten, weil er eine Schreibmaschine mit sich führt und sie auch verwendet, köstlich, köstlich.
Nur die Titeln habe ich nicht immer zu den Geschichten passend gefunden, so heißt die, wo es um die Tiere der Familie Sedaris geht „Die asiatischen Jugendlichen“ habe mich durch sie aber nicht von der Lektüre abhalten lassen.

2012-12-06

Auftritte mit Hund

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:36

Das Literaturhaus hat im Vorjahr eine Reihe gestartet, wo es auf seiner Website eine Reihe von jungen Autoren mit einer Fotoreihe, einem Video, einer Vorstellung und einem Text präsentieren will und die solcherart ausgewählten auch im Literaturhaus lesen läßt.
2011 war ich bei den Auftritten I dabei, bei den zweiten, dann beim „Tag der Freiheit des Wortes“ auf der Uni und jetzt wurde für die Auftritte III, die Mitte Dezember dann Online gehen werden, Susanne Gregor und Cordula Simon ausgewählt.
Christia Stippinger, die Verlegerin der Edition Exil, wo Susanne Gregors Debutroman erschienen ist, moderierte und stellte die beiden Autorinnen vor, von denen ich eigentlich nur Susanne Gregor kannte.
Das heißt, das stimmt nicht ganz, Cornelia Travnicek hat auf ihren Blog einmal auf das Buch ihrer ehemaligen Werkstattkollegin hingewiesen, aber sonst ist „Der potemkinische Hund“ diesen Herbst, wo es ja soviele Neuerscheinungen von österreichischen Autoren unter Dreißig gibt, an mir vorbei gegangen. Das mag mag vielleicht daran liegen, daß die 1986 in Graz geborene in Odessa lebt, die eine sehr ungewöhnliche extravertiere junge Frau zu sein scheint, der ich gleich begegnet bin, als ich um dreiviertel Sieben das Literaturhaus betreten habe, das sehr leer war.
Der Laptop aber lief und da konnte man die Fotos der Beiden sehen, die ja einen Tag vom Hausfotografen begleitet wurden und der ist für Cordula Simon nach Odessa geflogen und Odessa ist eine Stadt, in der ich noch nie war, obwohl ich ein Buch darüber geschrieben habe, beziehungsweise eine meine Heldinnen, dorthin schickte.
Ich war dafür einmal einen Tag in Lemberg, habe eine vier Tage dauernde Busreise dorthin gemacht und meine Erfahrungen von dort in die Erzählung verlegt und so war es sehr interessant die Fotos anzusehen, bzw. Cordula Simon Anne Zauner erzählen zu hören, daß man am schwarzen Meer die Einheimischen von der Art, wie sie aus dem Wasser gehen, von den Touristen unterscheiden kann.
Cordula Simon hat, wie sie erzählte, das Buch von Susanne Gregor schon gelesen und das verbindet sie mit mir.
Habe ich das ja ebenfalls schon, wenn auch wahrscheinlich nur aus Zufall, da ich ja eigentlich auf der vorigen Buch Wien, das Buch der Petra Lehmkuhl von Christa Stippinger haben wollte. Sie hat mir den Debutroman der ehemaligen Exilpreisträgerin in die Hand gedrückt und ist dann gleich mit ihr zur Lesung auf die FM4 Bühne gegangen und beim heurigen Alpha Literaturpreis ist ja Susanne Gregor auch auf die Shortliste gekommen. Sie war auch schon da und hat ihren kleinen Hund, der Toni heißt mitgebracht, der sich mit dem der Bibiane nicht so ganz verstanden hat und das passt vielleicht ganz gut zu dem Simon Buch, das ja einen Hund im Titel hat.
Anne Zauner eröffnete und erklärte die „Auftritte“, Christa Stippinger stellte die beiden Autorinnen vor und erzählte ein bißćhen was über die zwei Debutroman, die eine aussichtslose Liebe zum gemeinsamen Thema haben.
Im „Kein eigener Ort“ folgt Ina Tamas nach Budapest und Susanne Gregor las die Stelle, wo Ina Tamas in Wien kennenlernt und ihn dann nach Budapest folgt und sich von ihm in seiner Wohnung in die Badewanne legen läßt, während Cordula Simons Roman, wie Christa Stippinger ausführte in der Bulgakow Nachfolge anzusiedeln ist. Es geht um eine Irina und einen Anatoli und der ist gestorben, während Irina, eine verrückte Wissenschaftler, ihn wieder zum Leben erwecken will und deshalb mit einem Lastwagen und einem komischen Gebräu in der Nacht auf den Friedhof fährt und dort ihr Erweckungsexperiment ausführt, dabei begegnet sie auch dem Hund, bzw. wirft sie mit Steinen nach ihm.
Cordula Simon hat dann noch den Text gelesen, der auch auf der Homepage erscheinen wird, in dem es um Gespenster bzw. einen Mann, der seiner Liebe nachtrauert und dabei zwei Spinnen in einem Aquarium beobachtet, geht.
Wirklich sehr ungewöhnlich Cordula Simons Schreibstil, nachher beim Buffet habe ich mich mit ihr länger unterhalten. Sie hat schon einige Stipendien und jetzt eine Prämie für ihr literarisches Debut bekommen und auch Wodka mitgebracht mit dem sie mit ihren Schwestern angestoßen hat.
Mal sehen, ob das Buch einmal zu mir findet, habe ich zu ihr gesagt, sie hat auf den Büchertisch verwiesen, aber noch habe ich ja den Bulgakow und sehr viel anderes zu lesen, ist ja schon wieder ein neues Buch auf meine Leseliste gekommen, daß ich 2012 noch unbedingt lesen will, nämlich Ullrich Bechers Briefwechsel mit seinen Eltern, es ist aber sehr interessant, wieviele junge Talente die österreichische Literaturszene zu bieten hat und daß ein Debut auch an einer Frau vorbeigehen kann, die sich fast ununderbrochen mit Literatur beschäftigt.

2012-12-05

Zwei Klever Bücher

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:21

Jetzt habe ich nach meiner sechs Uhr Stunde, ein Befund war auch noch zu schreiben und eine Anspruchsprüfung zu veranlassen, einen Besuch in die Gesellschaft für Literatur hineingequetscht, denn ohne die Regelmäßigkeit von Literaturveranstaltungen halte ich es offenbar nicht aus, obwohl ich ja zu lesen habe und meine Leseliste wieder um den Ulrich Becher Briefwechsel erweitert habe, den ich nun doch bekommen habe. Aber nur zwei Veranstaltungen in der Woche das geht doch nicht, obwohl ich schon wieder oder immer noch vier Artikel in Vorbereitungen habe und so habe ich nachgeschaut, was es am Dienstag an literarischen Veranstaltungen gibt. Das waren Textvorstellungen in der Alten Schmiede und die Ausstellungseröffnung der schönsten Bücher in der Hauptbücherei, alles in einer Viertelstunde nicht zu erreichen, aber die Gedichtebände von Waltraud Haas und Herbert J. Wimmer, beide bei Klever erschienen, in der Gesellschaft für Literatur waren ohnehin sehr interessant.
Zwar habe ich die Lesung aus „Selbstportrait auf roten Grund“ schon beim letzten Dicht-Fest gehört und Herbert J. Wimmer ist ja auch öfter in der Alten Schmiede, aber man soll sich ja mehr für Lyrik interessieren und das Verdichten ist für eine Marathon-Quantitäts-Schachtelsätzeschreiberin ohnehin sehr interessant.
Also nichts wie hin und gerade noch zurechtgekommen. So waren Manfreds Müllers Einleitungsworte gerade noch zu hören und die Gesellschaft für Literatur zwar nicht sehr, dafür aber prominent besetzt, ich versuche ja immer so etwas, wie einen Regelplan aufzustellen, wer zu welchen Veranstaltungen kommt?
Zu meinen nicht sehr viele Leute, aber in letzter Zeit habe ich einige Autorinnen entdeckt, die regelmäßig Veranstaltungen besuchen, wie zum Beispiel Gabriele Petricek, die anwesend war, dann noch Gustav Ernst und ich glaube auch Stephan Eibl.
Manfred Müller sprach über das Verdichten bei der 1951 in Hainburg geborenen Waltraud Haas, die ich noch von den Arbeitskreiszeiten der schreibenden Frauen kenne. Da habe ich sie, glaube ich, um das Frischfleisch und Löwendmaul Umfeld kennengelernt und einmal mit ihr am Volksstimmefest gelesen. Lange noch vor den Zeiten, ab denen ich da regelmäßig aufgetreten bin, das war, glaube ich, noch in den Siebzigerjahren, als der Arbeitskreis das einmal durfte und wir waren beide entsprechend aufgeregt.
Dann sind ihre Gedichtbände erschienen, einen der ersten „Lots Tochter“, habe ich vor kurzem auf dem Bücher gegen freie Spende Tisch gefunden und auf meine Leseliste gesetzt und bei den Poet Nights höre ich sie auch immer lesen und war auch bei ihrem letzten oder vorletzten Kleverband in der Herrengasse.
Manfred Müller erwähnte die Kürze der neunzig oder siebzig Gedichte, die oft nur aus einem Satz bestehen und von der Lücke oder Ausparung leben. Dann begann Waltraud Haas wieder mit dem Motto und las sich durch ihre Kürzesttexte in denen es sehr oft um Trauer, Tote, Angst und die Gewalt, die das Leben zufügt geht.
„Festgezerrt auf meinen Kinderstuhl, warte ich auf das Kippen“ beispielsweise oder „Im Gedenken der Kopftücher der Frauen die mich erzogen haben, trage ich Herrenhüte“, das sagt wirklich sehr viel aus und läßt die Stärke der Emotionen spüren.
Waltraud Haas las auch noch sehr eindrucksvoll. Dann folgte Manfreds Müller Einleitung für Herbert J. Wimmer, 1951 in Melk geboren, den ich ebenfalls schon bei einer Lesung in der Gesellschaft für Literatur hörte und sehr oft bei seinen Veranstaltungen in der Alten Schmiede. Das letzte Mal hat der den Jelinek Roman „Neid“ präsentiert und Manfred Müller sprach von den Gedichtprojekten an denen Herbert J. Wimmer gerade arbeitet.
Das Buch heißt „Grüner Anker“, das scheint ein Szenelokal zu sein und Elfriede Gerstl kommt darin natürlich ebenfalls vor. Zumindest hat sie dem Buch ein Motto gegeben.
„Gedichte dürfen argumentieren, müssen aber nicht!“
Dem folgten Manfred Müllers literaturwissenschaftliche Erklärungen und Herbert J Wimmer hatte einen Leseweg, wie er sagte, von siebenunzwanzig Gedichten unterschiedlicher Länge ausgewählt. Die oft Aufzählungen waren „Die Sprache ist eine Lautfolge, die Kommunikation ist eine Lautfolge, der Literaturbetrieb, die Liebe und und“
Das Titelgedicht ist sehr lang, zählte zuerst die ganzen Mitglieder der Gastronomiefamilie auf, dann die Berufe der Besucher und auch die Anläße wozu man sich dort hin begibt, nach dem Kino, nach der Lesung, nach dem Schreiben, nach der Vernissage, etc.
Ja richtig, Herbert J. Wimmer ist nicht nur experimenteller Lyriker und Veranstaltungsmoderator, sondern auch Kinobesucher, Fotograf, bildender Künstler, etc und hat auch eine Diplomarbeit über Elfriede Gerstl geschrieben bzw. eine Dissertation über sie geplant.
Am Büchertisch lagen die Gedichtbände der beiden auf, während der freie Entnahme Tisch schon ziemlich leer geräumt bzw. nur mehr aus sehr theoretischen Werken bestand, einen Roman von Florian Leibetseder „Schlüsselloch“ aus dem alten Residenzverlag, habe ich aber doch gefunden habe und beim Nachhausegehen lauter Bekannte getroffen.

2012-12-04

Ohrenschmaus 2012

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:22
Dani Linzer, Ronny Pfennigbauer

Dani Linzer, Ronny Pfennigbauer

Seraphine Rastl, Markus Hering

Seraphine Rastl, Markus Hering

Und wieder einmal Ohrenschmaus – Literatur für Menschen mit Lern bzw. intellektueller Behinderung, das sechste Mal, das der von Franz-Joseph Huaningg initiierte Preis vergeben wurde und das fünfte Mal fand die Veranstaltung im Museumsquartier statt.

Vorige Woche war Michael Chalupka, der Direktor der Diakonie in den „Gedanken für den Tag“ zu Gast, gab Einblicke in die Texte der vergangenen Jahre und machte auf die Preisverleihung am Montag in der Ovalhalle aufmerksam und wieder einmal war es sehr feierlich und sehr gefüllt.

Ruth Aspöck war von meiner Seite gekommen.

Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer moderierten und stellten zuerst die Ehrenpreisträger vor.

Urkundenverleihung Ehrenlisten

Urkundenverleihung Ehrenlisten

Andrea Stift

Andrea Stift

Die Schauspieler Seraphine Rastl und Markus Hering lasen die Texte, die in die engere Auswahl gekommen waren, wo es in der Abteilung Prosa in Peter Gstöttmaier, dem vorjährigen Lebensberichtpreisträger einen alten Bekannten gab, jetzt ist er mit „Bamal stöhln“ auf die Ehrenliste gekommen.

Brigitte Kral war mit „Dem winzig kleinen Koffer“ auch noch darauf, Susanne Fleischacker und eine Gruppenarbeit von Jugend und Werk, die mit einer Neuadaption von „Hänsel und Gretl“ vor allem Andrea Stift und mir sehr aufgefallen ist.

Bei den Lebensberichten erzählte Elisabeth Klaus „Wie sie ihren Lebensalltag bewältigt“ und Helmut Trojer besang „Das olte Haus, das olte Zimmer“, während bei der Lyrik Herbert Schinko einen trefflichen Text über Amerika hatte.

BMfWF Univ.-Prof Karlheinz Töchterle

BMfWF Univ.-Prof Karlheinz Töchterle

Michael Wilhelm

Michael Wilhelm

Einen Bach gibt es in Amerika. Die Bäume sind dünn, ich weiß nicht wie sie heißen.

Sie reden Englisch, das ich, glaube ich, nicht gut kann“ und noch Martin Gasgeb, Irene Geringer und Herwig Hack auf die Liste gekommen sind.

Es gab ja ein Thmema „Zu zweit ist weniger allein“, das viele Texte zum Vobild nahmen und Felix Mitterer der literarische Schirmherr der Veranstaltung überreichte die Urkunden, die Schokolade und das „Ohrenschmaus-Buch“, das voriges Jahr, zum fünfjährigen Jubilääum herausgegeben wurde.

Dann gings schon zum Lyrik Preis, den der 1969 geborene Michael Wilhelm mit seinem Gedicht „Kunst Oder Lebenskunst“ -“ Die Kunst ist sehr eigen doch wo fängt sie an, ein Kind malt mit Liebe zeigt das Bild dann herum, Hermann Nitsch ist ein Künstler, ich finde ihn dumm“ gewonnen hat.

Markus Engfer

Markus Engfer

Showeinlage, Kirin Espana und Raphael Kadrnoska

Showeinlage, Kirin Espana und Raphael Kadrnoska

Andrea Stift hielt die Laudatio und Barbara Rett folgte, die Ludwig Lahrer Laudatio auf den zwanzigjährigen deutschen Lebensberichtpreisträger Markus Engfer vortrug, der von seiner Behinderung, die man ihm gar nicht ansieht und seinen Erlebnissen damit berichtete und auch schon ein Buch darüber geschrieben hat.

Martin Rausch

Martin Rausch

Julian Messner

Julian Messner

Dann folgte eine Showeinlage und Tanzperformance der Duo Gruppe „Ich bin okay“ und dann kam ich mit meiner Laudatio auf den 1970 in Bruck an der Mur geborenen Martin Rausch, der mit seinem Text „Drama“ einem sehr lyrischen Text in der Kategoerie „Prosa“ gewonnen hat, obwohl ich ihn eigentlich als Lebensberichtpreisträger vorgeschlagen hätte.

„Ich habe Schnupfen gehabt.

Mir nicht gut gewesen.

Mama will mich Tropfen in Nase hineingeben.
Ich habe nicht hineingeben lassen.

Ich war böse gewesen und zornig gewesen auf Mama“.

Einen Text, den er, wie er später im Kurzinterview sagte, auf seine Mama geschrieben hat, die schon gestorben ist.

Franz Joseph Huainigg beißt die Ohrenschmaus-Zotter-Schokolade an

Franz Joseph Huainigg beißt die Ohrenschmaus-Zotter-Schokolade an

20121203-203819

Es gab dann noch einen Sonderpreis für einen Werkzyklus, den der Südtiroler Julian Messner mit sieben Gedichten einreichte, die vor allem Barbara Rett so gut gefallen haben, daß sie ihn dafür vorschlug und eines Der Gedichte „Blumen“ ist auch auf der Zotter Schokolade, die es auch heuer wieder gab abgebildet, die Franz Joseph Huainigg, auch schon traditionell, anbiß, dann gab es das Gruppenfoto und Hinweise auf den nächsten Ohrenschmaus, den es auch 2013 wieder gegeben wird, die Urkunden und die Schokolade wurden verteilt und das Buffet eröffnet, wo ich mit Anton Blitzstein, der mit seinen Kalendern wieder herumging ins Gespräch gekommen bin.

Dann war ich mit dem Alfred noch am Spittelberg Punschtrinken und habe im Amerlingbeisl Christa Stippinger getroffen, die ja übermorgen im Literaturhaus die „Auftritte III“ moderieren wird.
Und hier zu den vorangegangenen Ohrenschmäusen

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