„Das Prinzip Terz“, Kommissar Terz erster Fall, obwohl es, glaube ich, keinen zweiten gibt, von Marcus Rafelsberger ist ein interessantes Buch, denn der 1967 geborene Werbetexter, der auch für den „Standard“, gearbeitet hat und eine Zeitlang in Hamburg lebte, geht es rasant an.
Verwendet der Starkommissar doch das Blaulicht, als er zu seiner Lesung in eine Hamburger Buchhandlung fährt, denn er hat ein Buch über Sicherheitsfragen geschrieben, das er signieren soll. Das wird allerdings bald unterbrochen, der Kommissar wird zu einer Leiche geholt, so drückt nur jeden, der ein Autogramm von ihm haben wollte, schnell die Hand, läßt das fotografieren und verspricht, der Verlag wird das unterschriebene Foto zustellen.
Dann enteilt er, wird aber von einem Autogrammjäger verfolgt, der ein ganz ähnliches Buch geschrieben hat, das vom Verlag abgelehnt wurde, jetzt suhlt sich der Kommissar in dem Erfolg und als Gernot Sandel, der Autor von „Sicher sein“, ihn in seine Wohnung folgt, Geld von ihm haben will und ihn mit einer Weinflasche bedroht, stürzt er so unglücklich, daß er zu Tode kommt. Der Kommissar will seine Kollegen rufen, da läutet das Telefon und ein Nachbar, der alles fotografiert und aufgenommen hat, hindert ihn daran, so daß Konrad Terz, die Leiche schnell in ein Faß, das auf der Terrasse der schicken Hamburger Dachwohnung steht, stopft und mit seiner Frau zu einem Schicki-Micki-Empfang enteilt, denn Konrad Terz ist ein Szene Mitglied und seine Frau Elena, eine Unternehmungsberaterin ist das ebenfalls und der Tote zu dem der Kommissar vorher gerufen wurde, Winfried Sorius, war das auch, ein Frauenheld, der auch manchmal Männer in sein Bett nahm, Inhaber einer Werbeagentur, der für den Hamburger Bürgermeister arbeitete und Gast in allen Klatschspalten war.
Kommissar Terz und sein Team sollen diesen Mord aufklären, er muß aber auch seine Leiche im Keller bzw. im Faß entsorgen und dann wird noch ein Kellner gefunden, der auf die gleiche Art und Weise, wie Winfried Sorius ums Leben kam.
Dazu gibt es zwei Verdächtige, die schöne Geliebte von Sorius und dann seine Partnerin, die beherrschte die Karatetechniken, die man für die Morde brauchte, die Geliebte ist verdächtig, weil ihr Mann Sorius Kunde war.
Terz geht inzwischen in die Wohnung des toten Sandels, versorgt seine Katze und schaut sich unter seinen Manuskripten um und als die Leiche auf der Terrasse zu stinken anfängt, vergräbt er sie im Wald, bzw. zündet er sie dort an. Er wird dabei verfolgt, so kommt er seinem Erpresser auf die Spur, besucht ihn und entwendet ihm die Aufnahmen, am nächsten Tag kommen aber fingierte Bilder und jetzt will der Erpresser eine Ganze statt, wie vorher nur eine halbe Million und Konrad Terz will nicht zahlen, weil er seinen Lebensstandard nicht verlieren will. So denkt er an Mord, denn anders wird er Ansgar Biel nicht los werden und das Doppelspiel beginnt, denn er beseitigt seinen Erpresser genauso, wie die zwei anderen Männer gestorben sind, hat vorher schon das Manuskript in Amelie Kantaus Wohnung, das war Sorius Geliebte, versteckt, jetzt entwendet er ihr ein blondes Haar, versteckt es bei dem Toten, bestellt Amelie in die Wohnung, dann wartet er ab, bis die Polizei zum Tatort kommt, besucht diesen auch, um eventuelle Spuren zu verwischen und die Stadt hat eine Mordserie, die sie zwar gern vertuschen will, ein Reporter kommt aber Terz auf die Spur, so daß dieser suspendiert wird und sein Kollege, der sich übergangen fühlte, setzt nun alles daran, um Kommissar Terz die Morde anzuhängen, aber dieser hat doch ein schlechtes Gewissen, bzw. gelegentliche Flashbacks, er glaubt auch an Amelie Kantaus Unschuld, so daß er die beiden anderen Morde aufklären will und auf einen Parteispendenskandal daraufkommt. Er wird dabei verletzt, am Schluß aber rehablitiert und so könnte der Kommissar noch weitere Fälle lösen, tut er aber nicht, denn Marcus Rafelsberger, der das Buch 2004, geschrieben hat, ist wieder nach Wien gegangen und hat noch die Krimis „Menschenteufel“ und „Wienerherz“, geschrieben und die Werbestrategie die er für „Menschenteufel“, in den Social Media Kanälen gestartet hat, hat er auch einmal bei einer Lovelybook-Konferenz vorgestellt, wo ich mir auch seinen Namen merkte. Inzwischen hat er den gewechselt, bzw. abgekürzt, nennt sich Marc Elsberg und hat mit „Blackout“, einen weiteren Erfolgsroman geschrieben.
Und „Prinzip Terz“, das ich zwischen meinen Stunden in einem Tag ausgelesen habe, war wirklich sehr spannend, wenn auch ein bißchen konsturiert und aufgesetzt. Daß der Polizist ebenfalls Täter und am Schluß rein gewaschen wird, kann mir nicht gefallen. Es ist aber brillant geschrieben, beschäftigt sich mit der Aufsteigerszenen, denen die die schicken Dachwohnungen in den schicken Gegenden beziehen, über Leichen gehen und den nicht so erfolgreichen Losertypen, schon mal ihre Manuskripte stehlen, das fand ich sehr interessant, auch daß Terz mit Blaulicht zu seiner Lesung rast und seine beiden Kinder, die Klavier spielen und ein Kindermädchen haben, einen Vogel über den Faß mit dem Toten finden, sprechen ihren Vater immer mit sehr phantasievollen Namen an „Klapper- Papa“ oder „Bett-Dad“, zum Beispiel, sonst ist mir ein mordender Kommissar, der schließlich als Held dasteht, zu aufgesetzt, aber der Werbetexter Marcus Rafelsberger scheint das Schreiben und sein Fach zu verstehen und genau zu wissen, was und wie es die Leser wollen.
2013-04-10
Das Prinzip Terz
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