Literaturgefluester

2013-04-19

Holzfällen und Niedermetzeln

Filed under: Uncategorized — jancak @ 10:16

„Bislang unentdeckte, ja geradezu nicht für möglich gehaltene Zombietexte von Thomas Bernhard, Peter Handke, Franz Kafka, Johann Nestroy, Arthur Schnitzer & Joseph Roth“, steht am Buchrücken.
Stimmt nicht ganz, denn die Texte wurden durch Curt Cuisine und andere von der Hydra-Gruppe tippunterstützt, mit Anknabberhilfe souffliert, Untergangsunterstützt, bzw. ungehobelt Reimgeholfen“ etc und so spaziert Thomas Bernhard dreiundzwanzig Jahre nach seinem Ende, als Zombie mit der Metallaxt von der Grinzinger Gruft auf den Graben und in die Kärntnerstraße, versucht der „stumpfsinnig machenden Isolation“ zu entkommen und gerät prompt in die Arme des Ehepaars Auersberger, die er dreiundzwanzig Jahre nicht gesehen haben und ihm vom Selbstmord der Jolanda erzählen und zu einem kannibalischen Abendessen in die Gentzgasse einzuladen, das sie einen berühmten Burschauspieler nach der Dracula-Aufführung geben wollen.
Sitzt der ewige Grantler als Zombie verkleidet im Ohrensessel und denkt über die Achtzigerjahre nach, bzw. an das was passierte, seit er in der Gruft verschwand.
Da gab es nämlich ein „abscheuliches Brüderpaar, das in Klagenfurt anzutreffen ist, einen selbsternannten Freizeitjäger und nebenberuflichen Ministerialsgatten, einen waffenschieberischen Blutsauger der verlogensten Art und selbstverständlich auch noch einen geschniegelten und gestriegelten Vorzeigeschwiegersohnzombie und grinsenden Exfinanzministerleichnahm.“
Einen „sogenannten Landesvater der sich in seinem protzigen Dienstwagen überschlagen hat“, gab es natürlich auch und einen „grinsenden Zahntechnikerzombie von dem der Protagonist nicht einmal eine Leberkäsesemmel kaufen will“.
Er sitzt also mit seiner Axt auf dem Ohrensessel, denkt und schimpft und Curt Cuisine hat in seinem Nachwort geschrieben, daß ihm die Berhardsche Schmutzwäsche nicht interessierte und er den Text gekürzt und andere Personen einführte, sich aber nicht damit begnügte, das Wort Mensch nur durch Zombie zu ersetzen.
So kommen also nicht nur die Auersberger und die Elfriede Billroth vor, sondern auch ein paar junge Dichter, die die Namen „Glavunoc und Kohlmann oder Kohlmeier oder Kohldampf“ tragen und unser Protagonist hätte statt der Einladung zu folgen in der Gruft besser“ Handke, Horvarth oder Roth oder Artmann“ gelesen.
Am Ende erscheint der Burgschauspieler, Herr Auersberger verwechselt die Mary Shelly mit Bram Stoker, das kannibalische Abendessen wurde natürlich nach Jamie Oliver zubereitet, der Schauspieler hält seine Haßtiraden, verwandelt sich in einen Wehrwolf, beißt die Billroth und den Auersberg tot und Papa Bernhard kehrt in seine Gruft zurück.
Dann geht es mit Jürgen Miedl weiter zu „Leutnant Grusel“, der sitzt im Konzert und wartet bis es zu Ende ist, weil er „keine fünf Minuten mehr stillsitzen“, kann. Dann beginnt aber gleich einiges zu passieren, die Soubrette, eine Ungarin, ein schöner Zombie schlägt dem ersten Geiger die Schädeldecke ein und ein Zuschauer beißt den Dirigenten in den Hinterkopf, bevor es in die Pause geht. Der Leutnant seine Vorgesetzten trifft, den süßen Mädeln beim Handküßen, den ganzen Arm abreißt und so weiter und so fort mit dem „Metzelwetzel“, wo man nur „Putzfrau möcht ich keine sein von derer Oper!“, stöhnt und schließlich in „Hirne, Hirne, Ach, Hirne, mein ich!“, enden kann.
Wesentlich moderner wirds bei der „Verwesung“ von Franz Kafka mit soufflierender Anknabberhilfe durch Konrad J. Gregor, denn da wird Gregor Samsa eines Morgens in einen Zoombie verwandelt und der scheint einer der Schüler zu sein, die die Nächte vor den Computerspielen verbringen und sich den Wecker statt um acht, um zehn stellen, weil sie zwar nicht in die Schule gehen, aber irgendwann weiterspielen wollen. An diesem Morgen schafft er es nicht den Fernseher aufzudrehen, so daß die Mutter, die eine erstaunliche altmodische, wahrscheinlich die Originalsprache hat, als sie ihm mitteilt, daß sie zu einem Geschäftsessen aufbricht, doch die Türe zu seinem Zimmer öffnet, weil sie sich Sorgen um ihn macht, was ihr nicht gut bekommt, weil sie vom Zombiesohn gleich überfallen wird, das Gleiche passiert der Schwester, die etwas später kommt und ihre Facebook-Statusmeldungen niederschreibt, nur der Vater bleibt eine Respektperson, der kommt mit einem Stapel Zeitungen unterm Arm nach Haus und wartet auf das Abendessen, als er bemerkt, daß es nichts damit werden wird, bestellt er im Gasthaus zuerst zwei, dann mit Blick auf den bluttriefenden Sohn, nur eine Portion Zwiebelrostbraten, Frittatensuppe und Sachertorte mit einer Flasche Wein, dreht dem Sohn lautlos den Fernseher auf und liest seine Zeitungen weiter.
Dann kommt eine Anmerkung des Herausgebers „Der folgende Text fand sich im Nachlaß des 1939 verstorbenen Schriftstellers Joseph Roth. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Romanfragment um ein früher, nicht veröffentlichtes Konzept zum berühmten „Radetzkymarsch“. allegemein anerkannt unter Literaturwissenschlichen ist aber inzwischen die These, daß dieser Text der einzige ist, den Joseph Roth je nüchtern verfasst hat.“
Dann geht es zu Leutnant Trotta der von Wien und der Frau von Taußig in seine Garnisonstadt zu seinem kaiserlichen Vampirjägerregiment fährt, im Wirtshaus seine Vorgesetzten trifft, die ihn erzählen, daß die Zombies in der Stadt ist, die Regiment muß gegen sie ausrücken, der treue Bursche Onufrij bringt den verletzten Trotta schließlich in ein Krankenhaus um von ihm dann angefressen zu werden.
Konrad J. Gregor hat wieder bei Peter Handke und der „Angst des Zombies vor der Schrotthilfe“, mitgeholfen und erzählt die Geschichte des Zombies Josef Blochs, der nachdem er dazu geworden ist, beißend durch die Stadt läuft, in den Kinos, Hotels und Fußballplätzen die Leichen hinterläßt und sich schließlich nach den Beschreibungen durch die Literatur sehnt.
Und bei dem „Zombielied von Johann Nepomuk Nestroy“: „Da fallen sich die Leute an und beißen sich ganz tot“, scheint überhaupt eine Verwechslung passiert sein, es gibt aber noch zwei andere Gedichte, die wie in der Anmerkung steht, nicht von Nestroy, sondern von zwei anderen Dichtern noch dazu unösterreichischer Herkunft sind.
„Welch ein faux pas. Andererseits… haben nicht auch Deutsche Anrecht auf ein klein wenig Zombietum? Egal. blutegal sogar. Wer die Originale kennt, besucht uns auf hydrzine.at.
Erkannt habe ich nur das Hobellied, das von Ferdinand Raimund ist und mich, die ich ja nicht gerade ein Fan der Satire bin und das Gelächter bei Lesungen und Kabaretts oft nur sehr schwer aushalte, trotzdem bei der Zombieweltliteratur aus Österreich amüsiert.
Das was man in den literarischen Reiseführern als das typisch österreichische, bei Franz Kafka bin ich mir da nicht ganz sicher, nachlesen kann, wird daq fröhlich vom Zombietum durchsetzt. Ein bißchen blutrünstig zwar für die nicht sehr gewaltsame Eva, ja, aber die „Kinder der Toten“ haben mir auch sehr gut gefallen und interessant, daß die Jelinek in dieser Sammlung nicht enthalten ist.
Österreichs Literatur ein bißchen weniger sentimental und so satirisch, daß ich es ausgehalten habe, könnte man sagen und spannend ist es sicher auch, das Ganze mit den Originalen, wenn man es gelesen hat, zu vergleichen.
„Holzfällen“, habe ich gleich nach Erscheinen, an dem Wochenende, als wir nach München in ein Hotel, in dem es zufälligerweise auch einen Ohrensessel gab, gefahren sind und noch nicht sehr viel verstanden. Von der Rolle der Jeannie Ebner, die ich ein paar Jahre vor ihren Tod öfter in der Gesellschaft für Literatur, aber auch in dem kleinen Park, weil sie ja in der Nähe wohnte, öfter traf und dem klagenden Komponistenpaar noch nicht sehr viel gewußt. Jetzt weiß ich ein wenig mehr und habe mich von Thomas Bernhard Negativismen eigentlich abgewendet.
„Holzfällen“, satirisch liest sich aber eigentlich sehr flüßig. Bei der „Verwesung“ habe ich an Milena Michiko Flasars Hikikomoris denken müßen.
Den „Radetzkymarsch“ habe ich im Sommer gelesen, Peter Handke auch einmal im Schnellkurs, betrachte das als Fortsetzung und kann das Buch jeden, der sich über die vielgelobte österreichische Literatur von Josepf Roth bis Thomas Bernhard einmal etwas lustig machen will, empfehlen, die jungen Leute von Hydra haben dabei wahrscheinlich ihren Spaß gemacht und man frischt sein vorhandenes Literaturwissen dabei sicher auf oder sollte ich aufbluten schreiben?

2013-04-18

Menschen im Hotel

Filed under: Uncategorized — jancak @ 09:55

„Menschen im Hotel“ von Vicki Baum, einer der großen Berlin-Romane, die in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben wurden, wie Kurt Bracharz in seinen Leseempfehlungen anführt und ein Buch aus dem offenen Bücherschrank, weil es, wie ich eigentlich angenommen hatte, nicht im Bücherkasten meiner Eltern war. Dort hat es zwar „Marion“ und „Hotel Shanghai“ gleich zweimal gegeben, die „Menschen im Hotel“, mit Heinz Rühmann erfolgreich verfilmt, zumindest lacht er vom Cover meines Ullstein-Büchleins aus dem Jahre 1985 und Vicki Baum hat, glaube ich, auch noch einen dritten Hotel-Roman geschrieben, der sich mit der NS-Zeit beschäftigt, den muß ich noch finden, einige andere Romane der Meisterschreiberin warten noch auf mich. Das der Roman der neuen Sachlichkeit zuzuordnen ist, weiß ich spätestens seit der neuen Kanon-Veranstaltung im November und es beginnt auch erstaunlich realistisch im Grand-Hotel.
Da telephoniert der Portier Senf nämlich mit dem Krankenhaus, seine Frau liegt in den Wehen oder wurde gerade dorthin gebracht, er hat aber Dienst und die Nachtschwester wird ihn später auch nicht hineinlassen, jetzt muß er dem Dr. Otternschlag, das ist ein Arzt und Kriegsveteran mit zerstörten Gesicht und einem Koffer Morphium im Kasten mit dem er sich jeden Abend heimdrehen will und es doch nicht schafft, Auskunft geben, ob Post für ihn gekommen sei oder jemand nach ihm fragte?
Das macht der Dauergast schon seit Jahren mehrmals täglich und nie kommt etwas für ihn. Jetzt kommt aber ein neuer Gast ins Grand-Hotel, nämlich der Buchhalter Kringelein, im Film vermutlich Heinz Rühmmann, aus Fredersdorf mit einem verbeulten Hut und einer Stulle und will ein Zimmer haben. Der Portier hat natürlich nichts für ihn frei, schließlich bekommt er aber doch was er will, denn er hat eine Todesdiagnose und will bis es soweit ist, noch was vom Leben haben und sein Geld, das er von irgendwo herbekommen hat, ausgeben.
Es kommt auch sein Chef, der Generaldirektor, der mit einer Chemnitzer Strickwarenfabrik füsionieren soll und die Grusinskaja, eine berühmteTänzerin, bricht ins Theater auf, obwohl die Vorstellung nicht mehr ausverkauft ist. Sie ist alt und müde und läßt ihre Perlen, die ihr bisher Glück brachten, im Hotel zurück, die dort ein Opfer des veramten Baron Gaigern, der sich als Fassadenkletterer betätigt, werden sollen.
Jetzt kommt glaube ich, die neue Sachlichkeit zum Tragen, Gaigern klettert nämlich die Fassade hinauf und kann das auch ungestört, wird das Hotel ja von großen Scheinwerfern beleuchtet, so daß man ihn von unten nicht sehen kann. Sein Pech ist nur, die Scheinwerfer fallen aus, als er mit den Perlen in der Tasche wieder hinunter will und so erwischt ihn die Tänzerin, die von der Vorstellung einfach abhaute und sich Veronal in die Teetasse rührt und das Unerhörte passiert, die beiden verlieben sich ineinander.
Gaigern steckt die Perlen wieder zurück und soll auf die Grusinskaja in Wien warten, also braucht er ein neues Opfer, das ist Kringelein, den führt er in Berlin herum, läßt ihn mit dem Flugzeug fliegen und im Spielcasino gewinnen.
Der Direktor hat sich inzwischen in das Flämmchen verschaut, das das das Berliner Pedant zu Schnitzerls süßen Mädel, nur eine, die wahrscheinlich einen Bubikopf hat, Nacktaufnahmen macht und sich ihre Chancen beim Film ausrechnet. Sie soll zuerst für den Direktor tippen, ihn dann nach London begleiten und als Gaigern, der auch Kringeleins Brieftasche wieder zurückgeben mußte, schließlich in sein Zimmer dringt, erschießt er ihn.
Das Flämmchen flüchtet zu Kringelein und dampft mit ihm ab, die Grusinskaja wartet in Wien vergeblich auf den Liebhaber, der Direktor wird verhaftet, weil keiner etwas Schlechten vom Baron glaubt und seine Frau, die empört nach Berlin kommt, wird sich wahrscheinlich scheiden lassen, während der Portier nach fünf schweren Tagen ein fünf Pfund schweres Töchterlein glücklich in die Arme schließen kann.
So war es in Berlin in den Neunzigzwanzigerjahren. Die Courths-Mahler hat auch sehr viel darüber geschrieben und die Flämmchens dabei moralischer oder verächtlicher geschildert. Der Ton ist erstaunlich lapidar und daher sehr spannend, wie der Reiz des Telephonierens, wo es noch Telephonisten und Fräuleins vom Amt gegeben hat, stattgefunden hat, zum Beispiel.
Die ganze Melancholie und Todessehnsucht, die Sinnlosigkeit von World War I ist sehr stark zu spüren. World War II ist dann etwas später gekommen, als Vicki Baum schon in Amerika war und danach die DDR und jetzt das neue hippe Leben in Berlin, das wahrscheinlich wieder ganz anders ist, von dem Ilma Rakusa kürzlich ja in der Hauptbücherei las.
Trotzdem kann einem das Schauern über der Ähnlichkeit zu jetzt, wo wir ja vielleicht in einer ähnlichen Krise und genauso berauscht auf einem Vulkan tanzen, wenn auch alles viel moderner ist, packen und ich kann das Buch, wo ich vor kurzem ein Frühwerk der Autorin gelesen habe, wirklich sehr empfehlen und freue mich auch auf die anderen Baum-Romane.

2013-04-17

Zakhar Prilepin in der Hauptbücherei

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:22

Als wir am Montag von Harland nach Wien gefahren sind, gabs im Morgenjournal eine Ankündigung einer Lesung eines berühmten Russens, eines Geheimtips am Mittwoch in der Hauptbücherei, die man sich unbedingt anhören sollte, ich wollte zwar eigentlich zu „Zerstörte Leben – vergessene Opfer der NS-Medizin“ ins Literaturhaus gehen, aber berühmte Russen soll man sich anhören und ich habe diesen Namen noch nicht gehört. Bei Wladimir Sorokin war ich einmal in der Hauptbücherei, da war es voll von der russischen Gemeinde, also bin ich etwas früher hingegangen und der Eröffner sagte auch etwas von der zehn Jahresfeier, dazu lagen auch Broschüren auf und 2003 bin ich ja zu den Eröffnungsveranstaltung gegangen und daß es diesbezüglich ein besonderes Programm gäbe. So las am Dienstag Ilma Rakusa aus ihrem neuen Buch, da habe ich das Kommen nicht geschafft, am Donnerstag Bodo Kirchhoff und und und.
Erich Klein hat den Roman „Sankya“, des 1975 in Zentralrussland geborenen Zakhar Prilepin, der nach dem Studium im Kriegseinsatz in Tschetschenien war, dann Chefredakteur wurde, bevor er zu schreiben begonnen hat, übersetzt.
Die russische Gemeinde ist auch diesmal gekommen, hat den Autor gleich auf Russisch begrüßt, so daß Erich Klein nicht sehr viel zu sagen hatte. Er stellte den Autor dann doch vor und auch das Buch das von der Protesthaltung der Jugend oder so zu handelt scheint.
Der Autor erklärte dann launig, daß er gestern in Graz gelesen hätte und zwar Stellen, die von philosophischen Szenen, Folterungen und Begräbnissen handelten und die Leute deshalb trübsinnig geworden wären, diesmal würden sie solange lesen bis das Publikum Fragen stellt und so war es auch.
Weil die meisten Anwesenden, den Sascha habe ich auch gesehen, zweisprachig waren, hat der Autor viel Russisch gelesen, die erste Stelle handelte von einem Gespräch in einem Cafe über Nationalismus und Erich Klein fragte den Autor, ob er link oder rechts sei, er antwortete links und in der zweiten Stelle kocht sich der Held eine Eierspeise, trinkt wahrscheinlich Vodka und legt sich ins Bett, wo er von seiner Mutter beobachtet wird.
Erich Klein erzählte dazu, daß der Held ins Dorf zurückkehren wollte, was scheiterte und fragte den Autor nach den Klischees beim Schreiben, ob man zu russischen Romanen Vodka braucht?
Daran spann sich eine Diskussion, die eine Frau begann, die es offenbar störte, daß die russischen Dörfer so schlecht wegkämen und meinte man würde in den Städten jetzt weniger trinken. Andere Leute wollten wissen, wie es mit den modernen Russinnen sei und wieso sich der Autor von seiner Militärkarriere weg zum Schreiben wandte.
Der antwortete lapidar das beides Zufall sei und ich bin ein wenig ratlos gewesen, weil ich eigentlich noch immer keine Ahnung habe, wovon der Roman jetzt handelt?
Ich könnte ihn mir natürlich kaufen und selber lesen oder auch nicht, denn als ich zum Büchertisch kam, um wenigstens hineinzuschauen, waren alle Bücher schon weg, ich habe aber heute „Grundlsee“ bekommen und im Bücherschrank auch etwas gefunden, was auf meine 2018 Liste kommt, bin nun gespannt, ob ich von Zakir Prilepin, der Thomas Mann als den Lieblingsautor seiner Frau angab und am Schluß launig meinte, daß er im nächsten Roman über Tiroler Dörfer schreiben würde, noch etwas hören werde.
Junge russische Autoren habe ich vor einem Jahr gelesen und auch einmal in der Hauptbücherei gehört.

2013-04-16

Pausenfüller

Filed under: Uncategorized — jancak @ 20:19

Nach der literarisch sehr vollgefüllten Vorwoche geht es jetzt ein wenig langsamer weiter, zumindest was das Bloggen betrifft, denn da habe ich jetzt, für mich sehr ungewöhnlich ist, zwei Tage nichts geschrieben und wollte heute eigentlich auch über Ilma Rakusas Buchpräsentation „Aufgerissenen Blicke“, ihrem bei Droschl erschienen Berlin-Journal, die in der Hauptbücher stattfand, berichten, aber dann hatte ich zweimal recht aufwendige Kinder- und Jugendlichen Diagnostik und noch ein paar Stunden und ich bin keine, die Befunde liegen läßt und außerdem waren die Literatursessons der Vorwoche ohnehin sehr anstrengend, so daß ich nicht erst nach Mitternacht schlafen gehen will und zum Lesen bin ich in den letzten Tagen auch nicht gekommen.
Also werde ich demnächst mit Vicki Baums „Menschen im Hotel“ in die Badewanne gehen, damit ich es in ein paar Tagen besprechen kann und bevor ich das tue, gibt es noch ein paar Kleinberichte aufzuschreiben, denn ich bin auch eine, die möglichst genau über ihr literarisches Leben Tagebuch führen will und da habe ich noch nicht berichtet, daß vor ein paar Tagen das neue „Driesch“ zum Thema „Frost“ gekommen ist, in dem Franz Blahas Rezension über die „Frau auf der Bank“ enthalten ist, ein kleiner Erfolg, wenn auch nichts wirklich Neues.
Bezüglich meinem Gewinnspiel das ich nach Erscheinen von „Kerstins Achterl“, ausgeschrieben habe, ist dagegen zu berichten, daß es kein Erfolg geworden ist, zumindest hat sich noch keiner oder keine gemeldet, die das Buch gewinnen oder als Rezensionsexemplar haben will, zwar auch nicht unbedingt etwas Neues, sondern etwas mit dem ich eigentlich rechnete. Nicht wirklich erfreulich oder besser gesagt, es ist ebenso und macht auch nichts. Dagegen habe ich einen lieben Kommentar von Monika Helfer bekommen, über den ich mich sehr freute und mich feststellen ließ, daß manche Rezensionen doch gefunden werden und komme nach der eher hektischen letzten Woche langsam zur Ruhe.
Zwar mit dem Lesen nicht wirklich weiter, weil ich ja auch schlafen muß und mit dem Korrigieren am „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ bin ich auch schon fast zwei Wochen nicht weitergekommen, dafür haben sich glaube ich aber wieder ein zwei Artikel angesammelt, die hineinkommen sollten.
Das Nanowrimo-Novel hat mir der Alfred dagegen als PDF gesetzt. Ich habe es durchgelesen und natürlich ein paar Fehler gefunden, die ich vorher trotz x-mal korrigieren übersehen hatte. So zum Beispiel ganz am Anfang schon den Titel, da es ja ursprünglich „Zum Sterben sollte man alleine sein“, heißen sollte, was ich später auf „zu Hause sein“ änderte.
Wer wissen will, wie ich mit meinen Bücherbeschränkungsplänen zurecht gekommen bin, eigentlich recht gut, zwar war an dem Tag, wo ich den Artikel und die 2018 Liste mit noch Ungelesenen aus meinen Regalen zusammengestellt hatte, der Bücherkasten in der Westbahnstraße besonders voll und einiges darin, das ich nicht liegen lassen konnte, obwohl ich mich bei den „Naschmarktmorden“ ohnehin zurückgehalten habe.
Die letzten zwei Wochen hat es aber gepasst und es ist bei den „erlaubten“ zwei Büchern geblieben. Da gab es „Wie kommt das Salz im „Meer“, vorige Woche, glaube ich, am Brunnenmarkt, das habe ich zwar schon gelesen, aber nicht als Buchform, sondern als „Frau“-Fortsetzungsroman, so daß ich es wieder lesen will und als mir der Alfred in Göttweig den „neuen Genazino“ kaufen wollte, weil ich unter dem lauten Gelächter der Zuhörer etwas an meiner Konzentration gehindert war, habe ich im stattdessen für den Geörgy Dalos und den „Fall des Ökonomen“, entschieden, das werde ich dann wahrscheinlich am Jahresende in Harland lesen.
Der Holzbaum-Verlag hat mir heute auch ein wahrscheinlich sehr interessantes genreübergreifendes Büchlein geschickt, nämlich „Holzfällen und Niedermetzeln“ eine Abschlachtung von Thomas Bernhard, bzw. Hydra, herausgegeben von Curt Cuisine. Nachdem ich in Krems und Göttweig ja mehrmals über Monsterliteratur etwas hören konnte, kommt das gerade richtig. Auf Gustav Ernst „Grundlsee“ warte ich dagegen immer noch oder auch nicht, weil ich ja mit meiner heurigen Leseliste schon fast bei hundertzwanzig Bücher gelandet bin und wenn ich so langsam weiterlese, wie derzeit, sollte ich nicht mehr viele daraufschreiben.
Also abwarten und Tee trinken, ein Pfefferminz mit Zitrone steht auch auf den Schreibtisch, vor dem ich sitze, weil mein Computer, wenn ich ihn, wie ich es eigentlich gerne täte, ins Bett mitnehme, derzeit „Fan-Error“ zeigt und hoffentlich nicht so bald seinen Geist aufgibt.
Aber sonst eigentlich alles bestens und in Ordnung. Gestern haben wir in der „Hollerei“, Annas neunundzwanzigsten Geburtstag gefeiert, dazu hat ihr der Alfred Jaroslav Rudis Kultbuch über Prag mitgebracht und ich ihr „Kerstins Achterl“, da hätte die Elfriede Czurda in der Alten Schmiede gelesen.
Morgen wird es sich vielleicht ausgehen in die Hauptbücherei zu der Präsentation eines neuen russischen Kultstar, durch den ich durch das Morgenjournal aufmerksam wurde, zu gehen, eigentlich wollte ich ins Literaturhaus, weil da Melitta Brezinik von der Exil-Bibliothek vorgestellt wird und am Wochenende können wir, weil das Wetter endlich schön, das Coverfoto für nas Nanowrimo-Novel machen, damit das dreißigste Indie-Buch als Vorschau in den Blog kommen kann, denn da wird es dann ja ein noch ein größeres Gewinnspiel geben. Dreißig Fragen zu dreißig selbstgemachten Bücher und die wollte ich auch auf meinen Geburtstagsjubliläum vorstellen. Sechzig Minuten Eva Jancak zum sechzigsten Geburtstag. Jetzt denke ich daran, ob ich das Fest nicht auslassen soll, da der Alfred zum sechzigsten Geburtstag für ihm, mich, Anna und die Schwiegermutter eine Schiffsreise durch Portugal, die vom achten bis fünfzehnten November stattfindet, buchen will? Dann könnte das Fest erst am sechzehnten November stattfinden und das wäre vielleicht zu spät. Mal sehen wie es wird, noch ist dazu ja Zeit, zwei Bücher sind bis dahin fertigzuwerden und die Kleindetail wurden jetzt auch wieder recht lang erzählt.

2013-04-14

Literatur und Wein

Filed under: Uncategorized — jancak @ 15:19
Christoph W. Bauer

Christoph W. Bauer

Simone Schönett

Simone Schönett

Seit fünfzehn Jahren gibt es das vom niederösterreichischen Literaturhaus bzw. Sylvia Treudl organisierte Festival „Literatur und Wein“, das im April in Krems bzw. in Stift Göttweig stattfindet für das ich immer das Programm zugeschickt bekomme, aber nie dort gewesen bin, weil man dafür Eintritt zahlen muß.
Jetzt hat der Alfred aber zwei Festivalpässe bestellt, so daß wir vier Tage zwischen Wien, St. Pölten, Krems und Göttweig hin und herpendeln werden und ich am Donnerstag früher vom H.C.Artmann Symposium weggegangen bin, weil derzeit ja ein sehr dichtes Programm.
Da die Theodor Kramer-Preisverleihungen auch vom ULNÖ veranstaltet wurden und es dort freien Eintritt gibt, bin ich schon ein paar Mal im ULNÖ gewesen und habe mich, obwohl die Adressenangabe im Programm fehlte, schon ein bißchen ausgekannt, als wir das Literaturhaus in Krems Stein, um halb acht erreichten.
Es lagen ein paar Hochglanz-Genußzeitschriften und der „Volltext“ zur freien Entnahme auf, die Weinbons mußte man dagegen kaufen, am Büchertisch gab es die Weinwander-Bücher, die in der Eröffnungsveranstaltung präsentiert wurden.
Das heißt, es wurde die dritte Anthologie „Ein literarischer Verführer durch die die Wachau und Kamptal vorgestellt“ und die Idee ist, glaube ich, daß die Autoren mit den Weingütern zusammengebracht wurden und darüber Texte schrieben.

Clemens Berger

Clemens Berger

Alfred Komarek

Alfred Komarek

Zuerst eröffnete aber Sylvia Treudl im feierlichen schwarzen Kleid, bzw. ganz am Anfang gab es eine Präsentation der Literaturgruppe Onophon, die ich schon einmal in Wien bei einer GAV-Neumitgliederlesung hörte, die den Abend begleitete und eine ganz erstaunhliche literarische Stimmperformance bot.
Dann stellte der Herausgeber die Anthologie vor und Clemens Berger, Alfred Komarek, Christoph. W. Bauer und Simone Schönett, mit der ich schon einmal am Volksstimmefest gelesen habe, lasen ihre Texte daraus vor, die von Weinen, Lebensfreude, den Schwiergkeiten beim Wandern und davon, daß die burgenländischen Kinder angeblich mit dem Weinglaserl zur Welt kommen, handelten.
Ich hatte da schon ganz zufällig den Folgetext in der Handtasche, den ich aber beim anschließenden Trinken, wo auch ein ein paar Schulklassen gekommen waren, niemanden zeigen konnte.
Am Freitag ging es im feudalen Rahmen in Stift Göttweig weiter, ein riesiger Saal mit lauter Leuten, von denen ich nur Ditha Brickwell kannte, eintausendzweihundert angemeldete Besucher, ausverkaufte Veranstaltungen und andere Erfolgsmeldungen, so daß ich nur verwundert feststellen konnte, daß Literatur auch so funktionieren kann, der „Standard“, soll aber, wie mir der Alfred sagte „Lesen und weitertrinken“, geschrieben haben.

Anna Weidenholzer

Anna Weidenholzer

Roland Neuwirth

Roland Neuwirth

Begrüßung des Abtes, der eine schöne Zeit wünschte und die Zusammenhänge von Literatur und Religion zitierte, den Wein ließ er aus, das tat dann ein Winzer vom Loisium, der mit Sylvia Treudl durch das Programm führte, die Weingüter vorstellte und zum Verkosten aufforderte. Es wurde der sogenannte Patenwein auf den Tisch gestellt, eingeschenkt und die Lesung begann mit Christian Futschers Gurkengedichte, ein paar Sprüchen zu Büchern, denn da hat er einmal vierhundertvier Werbetexte schreiben wollen, es kamen auch jede Art von Getränken vor, wobei mich nur wieder etwas störte, daß die Leute bei Stellen lachten, die meiner Meinung nach so gar nicht lustig waren.

Paul Nizon

Paul Nizon

Antonio Fian

Antonio Fian

Anna Weidenholzer, die in allen drei Wein-Wander-Anthologien vertreten ist, folgte mit Ausschnitten aus ihrem neuen Roman, dann kam ein Konzert von Roland Neuwirths Extremschrammeln in drei Tranchen und in den Pausen die Gelegenheit zur Weinverkostung, Bücherkaufen und sonstigen Konsumationsakten.

Ilija Trojanow, Klaus Zeyringer, Barbara Coudenhove-Kalergi

Ilija Trojanow, Klaus Zeyringer, Barbara Coudenhove-Kalergi

Rosa Pock

Rosa Pock

György Dalos folgte mit dem „Fall des Ökonomen“, der glaube ich, dieselben Stellen, wie in der Alten Schmiede las, vom Thema her zu Anna Weidenholzers „Fischen“, passend, der Wein wurde vom Weingut „Rabl“ präsentert, für den arbeitslosen Ökonomen vielleicht nicht ganz leistbar, die Literatur ging aber ohnehin mit dem Staatspreisträger Paul Nizon weiter, der Ausschnitte aus seinem Roman „Der Nagel im Kopf“ und seinen berühmten Journalen brachte, wo ein junger Mann an seinen Vater denkt, seine Sehnsucht nach Frauen schildert und mit KZ-Erinnerungen endete.

Barbara Frischmuth

Barbara Frischmuth

Josef Winkler

Josef Winkler

Danach wurde es mit Antonio Fians „Dramoletten“, wieder lustiger, die Extremschrammeln sangen den „Leberzirrhosen Blues“, veränderten den Radetzkymarsch und sorgten allgemein für gute Stimmung.
Samstagvormittag ging es im ULNÖ mit einem meiner Meinung nach sehr interessanten Programm weiter, nämlich Transflair: „Geistesblitze versus Medienzirkus“, das ist eine inzwischen etablierte Reihe, der Literaturwissenschaftler Klaus Zeyringer interviewte die Ex-Journalistin und aus adeligem Haus entstammende Barbara Coudenhove-Kalergi und Weltensammler Ilija Trojanow und fragte zu Beginn gleich nach den Intellektuellen, denn da wäre kürzlich behauptet worden, es gäbe sie nicht mehr.

Harri Stojka

Harri Stojka

Wilhelm Genazino

Wilhelm Genazino

Es gibt sie an den beiden und wahrscheinlich noch an anderen Beispielen und die 1945 als Prager Deutsche aus ihrer Heimat Vertriebene hat ein Buch geschrieben „Zuhause ist überall“ und Ilija Trojanow, in Bulgarien aufgewachsen, in Nairobi, Kapstadt, etc gelebt habend, wurde gleich nach diesem Begriff gefragt.
Trojanow meinte, daß er ab dem sechsten Lebensjahr in verschiedenen Ländern gelebt und verschiedene Sprachen gesprochen hätte, so daß Vielseitigkeit für ihn normaler als das ewig Gleiche wäre, da würde die Psychologin zwar ein wenig widersprechen, die Asylsuchenden können sich das meistens aber nicht aussuchen und Barbara Coudenhove erzählte von dem Prag, das sie als Kind an Hand des Fräuleins erkundet hatte, den adeligen Eltern und dem Deutsch als Mutter- oder Vatersprache, die Großmutter war Japanerin und dem Kuchel-Böhmisch, das man von den Dienstboten lernte, im Salon aber nicht sprechen durfte.
Das sind Erfahrungen, wie sie vielleicht auch bei Willy Haas zu finden sind. Rhea Krcmarova bedient sich dagegen jetzt wieder des Kuchel-Böhmischs.

Nora Gomringer

Nora Gomringer

Sylvia Treudl

Sylvia Treudl

Barbara Coudehove-Kalergi las ein Stück aus ihrem Buch, Ilija Trojanow zwei Geschichten über Bulgarien, die im Sommer erscheinen werden, weil ihn das jetzt beschäftigt und ist auch im „Album“ des Wochenend-Standards enthalten.
Im Gegensatz zu Göttweig, gab es Orangensaft und Striezel ohne dafür ein paar Euro zahlen zu müssen und um dreiviertel eins ist Vea Kaiser durch Krems-Stein gewandert.
Der Alfred mußte aber mit seiner Mutter einkaufen fahren und durch Krems-Stein bin ich schon vor Jahren gewandert, als ich dort mit den kostenlosen Busreisen, die es in dieser Form nicht mehr gibt, öfter hingekommen bin und Einladungen zu den Kunsthaus-Vernissagen hatte ich früher auch.
Am Nachmittag ging es in Stift Göttweig mit Rosa Pock weiter, die ich schon am Mittwoch, Donnerstag und Freitag gesehen habe und deren Lesung in der Wien-Bibliothek ich leider versäumte, weiter. Sylvia Treudl stellte sie als Artmann-Witwe und eigenständige Autorin vor, die viel im Sinne Artmanns an der Sprache arbeitet und die Lesung aus dem Droschl-Buch „wir sind idioten“, in konsequenter Kleinschreibung war auch sehr beeindruckend.
Barbara Frischmuth folgte mit ihrem Dreigenerationenroman „Woher wir kommen“, aus dem ich auch schon in der Alten Schmiede und bei „Rund um die Burg“, hörte.
Die Musiker des Abends waren Harri Stojka mit seiner Band und nach der Pause folgte, wie Sylvia Treudl betonte, etwas ganz Besonderes nämlich zwei Büchner-Preisträger, wo bekommt man die schon hintereinander zu hören?
Josef Winkler habe ich im Jänner in der Alten Schmiede, bei seinem Symposium gehört und Wilhelm Genazino, den Büchnerpreisträger von 2004, Winkler hat ihn, glaube ich, 2009 bekommen, habe ich schon einmal im Literaturhaus gehört und ein Buch von ihm gelesen. Er las das dritte Kapitel aus „Wenn wir Tiere wären“, was sehr interessant gewesen wäre, wenn die Leute nur nicht so viel gelacht hätten, was ich, ganz ehrlich, sehr störend fand, weil es mich am Zuhören hinderte.
Ich habe auch nachgedacht woran das gelegen ist, denn so lustig habe ich die Geschichte von dem Mann, der nicht auf Urlaub fahren will, eigentlich nicht gefunden. Vielleicht lag es am Vortragston oder auch am Publikum habe ich gedacht und den Autor am Büchertisch gefragt, ob die Leute immer bei seinen Lesungen soviel lachen würden?

Radek Knapp

Radek Knapp

Jaroslav Rudis

Jaroslav Rudis

„Nö!“, hat er lapidar geantwortet, ich habe aber auch bei der Studentenlesung das Lachen zitiert.
Während ich also die meisten Autoren des Festivals schon mehr oder weniger kannte, war der letzte Star, die Slammerin und „Powerfrau der Poesie“, Nora Gomringer für mich eine Überraschung, denn da habe ich nur den Namen aus dem Internet gekannt und Nora Gomringer ging es auch sehr poetisch mit „Was ich mit der Sprache mache“ an. Eine interessante Entdeckung und ein weitgestreutes Programm, das man da in Krems und Göttweig erleben konnte und wenn ich schon ein Resumee ziehen kann, komme ich nicht umhin meine Überraschung zu wiederholen, daß Literatur auch so funktionieren kann.
Ein vollgefülltes Haus, ein Streifzug durch die Gegenwartsliteratur, Werbung für die Weinregionen.
„Essen, trinken, sich gehen lassen!“, hat Harry Stojka die Zuschauer vor den Pausen auch immer passend aufgefordert.
Sylvia Treudl wird für diese gekonnte Mischung vielleicht einen Wirtschaftspreis bekommen. Wem das aber, weil arbeitslos, nur grundgesichert, abstinent, etc, zu teuer und vielleicht auch zu kapitalistisch ist, dem kann ich den Besuch der Alten Schmiede sehr empfehlen, wer dort regelmäßig hingeht, kann sich das Festival ersparen und Wein gibts im Literaturhaus im Anschluß ebenfalls, wenn auch nicht in dieser Auswahl und mit dieser Präsentation.

Reinhard P. Gruber

Reinhard P. Gruber

20130414-111626

Am Sonntag gings im ausverkauften Literatuhaus mit einer Matinee zum Thema Stadt Land weiter. Diesmal war es schwierig einen Parkplatz zu finden, obwohl wir extra früh losgefahren sind, um einen guten Platz zu bekommen, denn entgegen meinen Erfahrungen bei anderen Monsterveranstaltungen, wie beispielsweise „Literatur im Herbst“ oder „Rund um die Burg“, war es wieder sehr voll. Es gab Sekt zu kaufen, ich unterhielt mich mit einem Mann der ein Gläschen trank und mir erzählte, keine Karten bekommen zu haben, Sylvia Treudl erschien mit einer Reisetasche, die sich später aus dem Off melden sollte, die Strottern probten im Saal, Gerhard Jaschke und andere kamen und dann begann es mit den melancholischen Wienerliedern dargeboten von Klemens Lendl und David Müller, gefolgt von einer Lesung aus Radek Knapps „Reise nach Kalino“, der in seiner ironischen Art eine Detektivgeschichte von einer Stadt erzählt, wo alle glücklich sind und niemand sterben will.
Jaroslav Rudis, ein mir bisher unbekannter Erfolgsautor und derzeit Gast im Literaturhaus ist, kommt aus Prag, hat Germanistik studiert, ein Comic namens „Alois Nebel“ geschrieben und aus seinem letzten Roman „Die Stille in Prag gelesen“, das das existentielle Lebensgefühl Prags zu Beginn der Neunzehnneunzigerjahre schildert und sehr interessant sein dürfte.
Reinhard P. Gruber, der offenbar das „schräge Land“ verkörperte, ist natürlich kein Unbekannter, sondern mit seinem „Hödlmoser“ und dem „Schilcher ABC“, ein Kultautor. Die ganze Welt ist steirisch, etc, ein Pendant zu der gestrigen Matinee und sehr lustig, was ich diesmal besser ausgehalten habe.
Aber auch die Strottern waren schaurig traurig mit ihren makabren Wienerliedern und der Kreis dieses vier Tagesfestivals hat sich, mit möglicherweise einem weiteren Gläschen Sekt und einem Stück Nussbrot geschlossen.

2013-04-12

2 Tage Reden über H. C. Artmann

Filed under: Uncategorized — jancak @ 13:01

Im April 1953, also vor ziemlich genau sechzig Jahren hat H.C.Artmann seine „Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Aktes“, in die Welt gesetzt oder setzen lassen, so genau weiß man das nicht, die Wien-Bibliothek bzw., das Institut für Neugermanistik hat es aber zum Anlaß genommen, eine internationale H.C.Artmann Konferenz zu diesem Thema anzusetzen, die von Alexandra Millner und Marc-Oliver Schuster organisiert wurde.
Auftakt war die H.C. Artmann-Preisverleihung an Franz Josef Czernin am Mittwochabend und am Donnerstag ist es um neun Uhr mit einem Referat von Jaques Lajarrige aus Toulose über die „Wolllust des Dichtes“, bzw. die „Alphabetische Erschreibung der Welt“ losgegangen. Dann folgte Thomas Eder, der in Mürzuschlag das Kunsthaus leitet und im Pressedienst des Bundeskanzleramtes ist, der über den poetischen Akt referierte, der ja, wie die Wiener Gruppe irgendwie herumschwirrt, so daß man gar nicht anders kann, als Teile davon aufzuschnappen, denn die Tatsache, daß jeder Dichter sein kann, ohne je etwas geschrieben zu haben, ist sehr ganz interessant, wenn sich auch eine, die darunter leidet vierzig Jahre zu schreiben und zu schreiben ohne jemanden aufzufallen und immer nur zu hören, das ist aber schlecht, etwas anderes darunter vorstellt, wie H.C wahrscheinlich, der nicht realistisch schrieb, sondern von einer poetischen Grundhaltung ausging, die man haben kann ohne je etwas zu veröffentlichen. Thomas Eder referierte dann noch die Namen der Wiener Gründungsmitglieder, obwohl es offenbar gar keine konstituierende Sitzung gegeben hat. Konrad Bayer mit a und Oswald Wiener waren auch noch dabei und Gerhard Rühm hat alles sehr genau aufgeschrieben, während Artmann dann auch schnell verschwunden war, aber schon 1953 über den Surrealismus in den „Neuen Wegen“ schrieb. Dann kam eine Pause mit Kaffee und Kuchen, dann folgte Alexandra Millner, teilte den genauen Wortlaut der Proklamation mit ihren acht Thesen aus und referierte dann noch über zwei andere Manifeste, da gab es eine 1955 gegen die „Wiederbewaffnungs Österreichs“, wo ein paar bärtige junge Männer zum Stephansdom marschierten und von der vom Dompfarrer gerufenen Polizei haftiert wurden, was am nächsten Tag in der Zeitung stand.
Eine sehr politische Manifestation, während die über das „machen von hampelmännern“, rein literarisch ist.
Es gab auch noch eine Ausstellung, die man sich in der Pause ansehen konnte, da waren Postkarten hauptsächlich an Peter Rosei und die berühmte Humanic-Werbung zu bewundern und Heide Kunzelmann, die in London an einem Bachmann-Institut lehrt, brachte ein ironisches Referat über das „Was ein Autor ist“.
In der Mittagspause bin ich überm Rathausplatz, wo gerade steirischen Tage standfanden, an Herrn Lugner vorbei zum Mc Donald auf einen Cheeseburger TS und eine kleine Portion Pommes frites gegangen. Als ich zurückgekommen bin stand Herr Lugner auf der Bühne und verteilte Gulasch in Brotleibchen, die man sich holen konnte.
Also doppelt Mittag gegessen und in der Wien-Bibliothek ging es mit Klaus Kastberger und der Wiener Gruppe weiter. Er erzählte, daß man man durch das Archiv von der Existenz der Wiener Gruppe wissen würde und das hat er bei den Prüfungen auch seine Studenten gefragt. Friedrich Achleitner erklärte dann, daß es eher zufällig zu der Namensbildung gekommen wäre und Klaus Kastberger zitierte noch die Klavierzertrümmerungsaktionen. Gerhard Rühm hat sich da auch eine Taste als Souvenier mitgenommen, die inzwischen im Literaturarchiv gelandet ist und spielte noch ein Stück des „Dritten Mannes“, mit H.C. Artmanns Stimme aus dem off vor, der sich dort als Burgschauspieler ausgegeben hat, aber irgendwie hinausgeschnitten wurde.
Rosa Pock, die Artmann-Witwe steuerte auch viele H.C Bonmots in die Diskussion bei und der Ritter Lektor Paul Pechmann erzählte etwas über die „Grazer Gruppe“, bzw. über die Texte, die auf H.C. geschrieben haben. Einen „Den Tod des H. C. Artmanns“, von Wolfgang Bauer habe ich schon bei einer anderen Wien-Bibliothek-Veranstaltuung gehört.
Dann folgte ein Referat über das „Artmanneske“, vom Co-Veranstalter , der Originalaufnahme von Rauris 1991 zeigen wollte, aber irgendwie funktionierte der Computer nicht richtig, dann mußte ich gehen, weil wir noch nach Krems zur Eröffnung des Wein und Literatur-Festivals, dem nächsten Programmpunkt dieser ereignisreichen literarischen Woche wollten.
An Freitag gings dann weiter mit Referaten von drei jungen Leuten, die alle sehr interessant waren. Danae Pifeas referierte über die Armannsche Kinderliteratur und begann ihr Referat, daß man in den Sechzigerjahren sehr rigide und pragmatisch gewesen war, stimmt, keine Micky-Mouse im Ferienheim der Kinderfreunde und nur limitierte Krimis aus der städtischen Bücherei an Minderjährige, es gab aber auch Vera Ferra-Mikura und Friedrich Feld und die haben durchaus heiße Themen aufgegriffen, allerdings vielleicht doch nicht so heiße, wie „der Artmann mit dem Hackebeilchen!“, der in die Kinderzimmer aufmarschierte, den Kasperl in Dracula verwandelte und von Kannibalismus schwärmte, da denkt sich die Psychotherapeutin natürlich, wo kommt das her und wünscht sich eine psychologische Aufarbeitung, noch ohne wirklich vom spanisch-deutschen Langenscheid zu wissen, der in der Uniformjacke steckte und die Kugel davon abhielt ins Herz zu dringen.
Das heißt solche Geschichten hört man ja öfter, diese scheint zu stimmen und dann ist der poetische Akt daraus entstanden und der Aktionismus, aus heutiger Sicht eigentlich sehr klar und einleuchtend.
Clemens Dirmhirn referierte dann noch über die Romantiker und die barocken Formen, ebenfalls ganz klar, daß die jungen Traumatisierten die Bürgerlichkeit ablehnten, aber von irgendwas muß man leben, da boten sich die Übersetzungen an und ein unbürgerlicher Dichter übersetzt die Spanier aus den vorigen Jahrhunderten natürlich sehr eigenwillig, lehnt antisemitische Formen ab, wird barock und ausschweifend und hält sich nicht an die strengen Übersetzergesetze, was natürlich angekreidet wurde.
Aus heutiger Sicht sehr interessant, denn Alexander Nizberg hat den Blugakov, glaube ich, auch sehr frei übersetzt und dafür viel Lob bekommen, H. C Artman bekam ihn in der Expertenrunde und dann füllten sich die Reihen, die Stars erschienen, Friedrich Achleitner, Max Droschl, Rosa Pock, Franz Josef Czernin, um H. C. B trifft H.C.A oder Brinkamnnn und die Popliteratur zuzuhören, da referierte zuerst Thomas Antonic darüber und dann wurde es vollends literarisch und anekdotenhaft, trat nämlich Hans Christoph Buch aus Berlin auf, den ich, glaube ich, kürzlich am blauen Sofa hörte und der seine Gruppe 47 Erfahrungen hat und erzählte, wie er Rolf Brinkmann und H. C. erlebt hat und da ist mir auch eine Anekdote eingefallen, die ich erlebte, als ich mit der GAV am Mondsee war, da gingen wir ins Gasthaus und eine Frau fragte Gerhard Rühm nach seinem Namen „H.C Artmann!“, antwortete er gönnerhaft.
Damals habe ich den poetischen Akt nicht verstanden, dank eineinhalb Tagen Reden über H.C. tue ich es ein bißchen, dann kam die Mittagpause und ich ging nach Hause, in der Wien Bibliothek ging es natürlich weiter mit Daniela Strigl, den Fotografien, da gibts ja auch paar Interessante, Peter Waterhouse, einer Sonderausstellung und einer Gesprächsrunde mit Kurzlesungen von Rosa Pock, Friedrich Achleitner und Peter K. Wehrli, dann wird wieder Brot und Wein geben, aber dann werde ich schon im Stift Göttweig sein.

2013-04-11

H.C. Artmann-Preis an Franz Josef Czernin

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:26

Ich glaube zwar nicht, daß ich von der Verleihung eines H. C. Artmann-Preises sehr viel Ahnung habe, daß es einige experimentelle Lyrikpreise, wie zum Beispiel den Jandl-Preis, der alle zwei Jahre in Neuberg an der Mürz vergeben wird und ein bis zweimal war ich auch dabei, weiß ich, der H. C. Artmann-Preis, der 2004 von Peter Rosei ins Leben gerufen wurde, obwohl der ja keine Lyrik schreibt, ist an mir vorbeigegangen, jetzt kam aber eine Einladung vom Wien-Museum zu einem H.C.Artmann Symposium mit vorangehender Preisverleihung und da bin ich natürlich hingegangen, denn ich gehe ja gerne zu Preisverleihungen, obwohl ich ja weder experimentell noch Lyrik schreibe.
Die Preisverleihung fand Mittwochabend im Musa-Museum auf Abruf statt und da waren ja 2009 einige Veranstaltungen zu den Fünfzigerjahren und weil ich mich beim Konrad Bayer verschrieben habe, hat das eine heftige Diskussion mit meiner damaligen Kritikerin Frau Heidegger ausgelöst, die Frau Millner habe ich bei einer oder beiden Veranstaltungen, die ich damals besuchte, auch getroffen und die organisiert jetzt das H.C. Artmann-Symposium und als ich um sieben dort eingetroffen bin habe ich das Who is who der expermientellen und sonstigen Literaturszene gesehen, den Max Droschl, Brigitte Falkner, die Kulturbeamten, Alexandra Millner und natürlich Ferdinand Schmatz, der inzwischen ja Professor für Sprachkunst ist und auch einmal JandlPreisträger war. H. C. Artmann- Preisträger war er auch, aber das habe ich nicht gewußt, ist dieser Preis ja irgendwie an mir vorbeigegangen. Das sollte mich erst Hofrat Denscher oder welchen Titel der Leiter der Kulturabteilung, der den Stadtrat, der leider bei einer wichtigeren Veranstaltunge war, sagen, vorher war ich von der Ausstellung der Gruppe Monochron mit ihren Rotweingläsern, blutigen Badenwanneszenen etc etwas geschockt, beziehungsweise habe ich mir alles angesehen und auf die Eröffnung gewartet, denn ich bin ja nicht in und werde von den sich küssenden Szene-Insidern eher übersehen, aber Robert Huez, den ich in letzter zeit öfter bei anderen Veranstaltungen als im Literaturhaus treffe, habe ich gesehen, Walter Famler und und und…
Dan ging es los der Hofrat oder welchen Titel er auch trägt eröffnete, erklärte einiges zu Franz Josef Czernin den Preisträger und zu Ferdinand Schmatz den Laudator. Peter Waterhouse hat diesen Preisen auch einmal bekommen, natürlich eh schon wissen….
Daniela Strigl war noch da und Michael Hammerschmid, der einmal Priesnitzpreisträger war. Peter Rosei nicht, denn der hatte in der Schweiz eine Lesung und Bernahrd Denscher wies auf Ferdinand Schmatz hin, der seiner Meinung nach in der Musik nicht so erfolgreich wie in der Lyrik sei. Das Publikum und ich habe den Jandl-Artmann und was noch immer Preisträger, das letzte Mal ja in einer musikalischen Veranstaltung in der Alten Schmiede erlebt und die Laudatio war sehr theoretisch, ein Vortag über das Gedicht, was es kann und was es macht und auch ein bißchen einer über die Sonette von Fanz Josef Czernin und wenn man mich über mein Wissen über die beiden fragt, dann kenne ich sie als Doppelpack, denn da ist ja einmal in den Achtzigerjahren ein Band beim Jung-Residenz erschienen und dann die Entlarvung in der Editon neue Texte, „Die Fahrt durch die neunundneunzig Ballone oder wie hat das geheißen?“, habe ich später beim Buffet, den älteren Physiker gefragt, der aber keine Ahnung hatte. Also schaue ich in meinem Katalog nach und erfahre, daß das neue Edition-Buch den Titel „Die Reise“, trug, in dem sich die Beiden über den Lyrikgeschmack des Jung und Jung lustig machten. Das habe ich mir gekauft und das ist lange her und wahrscheinlich längst vergessen und Ferdinand Schmatz begegne ich öfter in seiner Rolle als Tutor beim Bachmann-Literaturkurs, als Jandl-Preisträger, den dann keiner kennt, als Professor für Sprachkunst, etc, Franz Josef Czernin eher weniger, daß er Sonette schreibt ist mir durch die Schnmatzsche Laudatio klargeworden. Dann kam der Preisträger und wies auf H.C. Artmann hin, dessen poetische Akte er mit Achtzehn kennenlernte, denn da hat der ein Theaterstück beim Sessler-Verlag eingereicht und dort den großen H.C begegnet, der mit einer großen Geste einen Vertrag unterschrieb. Fanz Josef Czernin brachte H.C zu Ehren vier Gedichte vor und dann gab es ein Buffet bzw. einen Empfang oder ein Glas Wein, das man auf den Preisträger leeren sollte und die Gäste teilten sich in Adabeis und Insiders, mit mir haben sich natürlich nur die Adabeis bzw. der ältere Herrn, den ich in der Alten Schmiede kennenlernte und in der Wien Bibliothek öfter sehe, unterhalte. Der Ssacha unterhielt sich mit zwei jüngeren Frauen, der Gewerkschafter, den wir bei der Auge Weihnachtsfeier öfter sehen ignorierte mich und es gab Brötchen, Wein und Kuchen und zu H.C. Artmann desses Symposium ich teilweise besuchen werde, habe ich auch kein besonderes Verhältnis. Eine Verehrerin bin ich jedenfalls nicht, bei dreißig Jahr GAV oder so im Odeon ist er persönlich aufgetreten. 2000 ist er gestorben, da war ich bei einer Nachlaßveranstaltung im Literaturhaus, einen Film habe ich einmal im Filmcasino gesehen und von der „Schwarzen Tinten“, wahrscheinlich sogar noch in der Straßergasse etwas gehört. Mit dem Alfred war ich 2010 bei „Dracula Dracula“ in Krems und dorthin werden wir Freitagabend fahren, wenn die „Acht Punkte Proklamation“ noch nicht zu Ende ist. Und wer gehört jetzt zur Wiener Gruppe?. hat mich der ältere Herr gefragt. Rühm, Achleitner, Artmann sind mir eingefallen und, daß sich Andreas Okopenko geweigert hat, dazuzugehören.

2013-04-10

Das Prinzip Terz

Filed under: Uncategorized — jancak @ 01:36

„Das Prinzip Terz“, Kommissar Terz erster Fall, obwohl es, glaube ich, keinen zweiten gibt, von Marcus Rafelsberger ist ein interessantes Buch, denn der 1967 geborene Werbetexter, der auch für den „Standard“, gearbeitet hat und eine Zeitlang in Hamburg lebte, geht es rasant an.
Verwendet der Starkommissar doch das Blaulicht, als er zu seiner Lesung in eine Hamburger Buchhandlung fährt, denn er hat ein Buch über Sicherheitsfragen geschrieben, das er signieren soll. Das wird allerdings bald unterbrochen, der Kommissar wird zu einer Leiche geholt, so drückt nur jeden, der ein Autogramm von ihm haben wollte, schnell die Hand, läßt das fotografieren und verspricht, der Verlag wird das unterschriebene Foto zustellen.
Dann enteilt er, wird aber von einem Autogrammjäger verfolgt, der ein ganz ähnliches Buch geschrieben hat, das vom Verlag abgelehnt wurde, jetzt suhlt sich der Kommissar in dem Erfolg und als Gernot Sandel, der Autor von „Sicher sein“, ihn in seine Wohnung folgt, Geld von ihm haben will und ihn mit einer Weinflasche bedroht, stürzt er so unglücklich, daß er zu Tode kommt. Der Kommissar will seine Kollegen rufen, da läutet das Telefon und ein Nachbar, der alles fotografiert und aufgenommen hat, hindert ihn daran, so daß Konrad Terz, die Leiche schnell in ein Faß, das auf der Terrasse der schicken Hamburger Dachwohnung steht, stopft und mit seiner Frau zu einem Schicki-Micki-Empfang enteilt, denn Konrad Terz ist ein Szene Mitglied und seine Frau Elena, eine Unternehmungsberaterin ist das ebenfalls und der Tote zu dem der Kommissar vorher gerufen wurde, Winfried Sorius, war das auch, ein Frauenheld, der auch manchmal Männer in sein Bett nahm, Inhaber einer Werbeagentur, der für den Hamburger Bürgermeister arbeitete und Gast in allen Klatschspalten war.
Kommissar Terz und sein Team sollen diesen Mord aufklären, er muß aber auch seine Leiche im Keller bzw. im Faß entsorgen und dann wird noch ein Kellner gefunden, der auf die gleiche Art und Weise, wie Winfried Sorius ums Leben kam.
Dazu gibt es zwei Verdächtige, die schöne Geliebte von Sorius und dann seine Partnerin, die beherrschte die Karatetechniken, die man für die Morde brauchte, die Geliebte ist verdächtig, weil ihr Mann Sorius Kunde war.
Terz geht inzwischen in die Wohnung des toten Sandels, versorgt seine Katze und schaut sich unter seinen Manuskripten um und als die Leiche auf der Terrasse zu stinken anfängt, vergräbt er sie im Wald, bzw. zündet er sie dort an. Er wird dabei verfolgt, so kommt er seinem Erpresser auf die Spur, besucht ihn und entwendet ihm die Aufnahmen, am nächsten Tag kommen aber fingierte Bilder und jetzt will der Erpresser eine Ganze statt, wie vorher nur eine halbe Million und Konrad Terz will nicht zahlen, weil er seinen Lebensstandard nicht verlieren will. So denkt er an Mord, denn anders wird er Ansgar Biel nicht los werden und das Doppelspiel beginnt, denn er beseitigt seinen Erpresser genauso, wie die zwei anderen Männer gestorben sind, hat vorher schon das Manuskript in Amelie Kantaus Wohnung, das war Sorius Geliebte, versteckt, jetzt entwendet er ihr ein blondes Haar, versteckt es bei dem Toten, bestellt Amelie in die Wohnung, dann wartet er ab, bis die Polizei zum Tatort kommt, besucht diesen auch, um eventuelle Spuren zu verwischen und die Stadt hat eine Mordserie, die sie zwar gern vertuschen will, ein Reporter kommt aber Terz auf die Spur, so daß dieser suspendiert wird und sein Kollege, der sich übergangen fühlte, setzt nun alles daran, um Kommissar Terz die Morde anzuhängen, aber dieser hat doch ein schlechtes Gewissen, bzw. gelegentliche Flashbacks, er glaubt auch an Amelie Kantaus Unschuld, so daß er die beiden anderen Morde aufklären will und auf einen Parteispendenskandal daraufkommt. Er wird dabei verletzt, am Schluß aber rehablitiert und so könnte der Kommissar noch weitere Fälle lösen, tut er aber nicht, denn Marcus Rafelsberger, der das Buch 2004, geschrieben hat, ist wieder nach Wien gegangen und hat noch die Krimis „Menschenteufel“ und „Wienerherz“, geschrieben und die Werbestrategie die er für „Menschenteufel“, in den Social Media Kanälen gestartet hat, hat er auch einmal bei einer Lovelybook-Konferenz vorgestellt, wo ich mir auch seinen Namen merkte. Inzwischen hat er den gewechselt, bzw. abgekürzt, nennt sich Marc Elsberg und hat mit „Blackout“, einen weiteren Erfolgsroman geschrieben.
Und „Prinzip Terz“, das ich zwischen meinen Stunden in einem Tag ausgelesen habe, war wirklich sehr spannend, wenn auch ein bißchen konsturiert und aufgesetzt. Daß der Polizist ebenfalls Täter und am Schluß rein gewaschen wird, kann mir nicht gefallen. Es ist aber brillant geschrieben, beschäftigt sich mit der Aufsteigerszenen, denen die die schicken Dachwohnungen in den schicken Gegenden beziehen, über Leichen gehen und den nicht so erfolgreichen Losertypen, schon mal ihre Manuskripte stehlen, das fand ich sehr interessant, auch daß Terz mit Blaulicht zu seiner Lesung rast und seine beiden Kinder, die Klavier spielen und ein Kindermädchen haben, einen Vogel über den Faß mit dem Toten finden, sprechen ihren Vater immer mit sehr phantasievollen Namen an „Klapper- Papa“ oder „Bett-Dad“, zum Beispiel, sonst ist mir ein mordender Kommissar, der schließlich als Held dasteht, zu aufgesetzt, aber der Werbetexter Marcus Rafelsberger scheint das Schreiben und sein Fach zu verstehen und genau zu wissen, was und wie es die Leser wollen.

2013-04-09

Kolik.Autoren.Lounge

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:11

Wieder etwas, das es schon Jahre gibt und mir bisher entgangen ist, man glaubt es kaum, dank Christiane Zintzen großartigen Blog, habe ich es aber doch gefunden, denn seit Ostern, meine Leser werden es gemerkt haben, war das Veranstaltungsprogramm rar. Zwar habe ich sehr viel gelesen und es wird sich auch demnächst dank H.C.Artmann Symposium und Literatur und Wein ändern und sehr dicht werden, aber Montag und Dienstag war es etwas düster mit dem Literaturprogramm. Obwohl am Montag gab es die „Wilden Worte“ und da hat Dine Petrik gelesen und das hatte ich mir auch vorgemerkt, dann las ich aber in der Ankündigung, sie liest aus ihrem Herta Kräftner Buch und das werde ich ja demnächst lesen und bei der Präsentation vor einem Jahr war ich auch und da ich keine Wiederholungen mag, schaute ich nach, was es sonst noch gibt, in der Alten Schmiede war Rühm angekündigt, das wurde zwar inzwischen wie ich von Ruth und Christiane Zintzen weiß, durch Christine Lavant ersetzt, aber ich hatte eine fünf Uhr Stunde und dann gab es zwar noch was in der Gesellschaft für Literatur um neunzehn Uhr, aber das sagte mir nichts, also sagte ich dem Alfred, wir könnten wieder Mal ins Kino gehen, der sagte mir „Willst du nicht zu Lisa Fitzs „Mutprogramm“ ins „Metropol“, also waren wir da und der Montag war ohnehin ein Trödeltag, weil Marcus Rafelsberger „Terz“ auf der Leseliste stand, ich mußte wegen „Kerstins Achterl“, das kommen sollte aus der Badewanne und habe gelesen und gelesen und das neue Buch, bzw. das „Nanowriomo-Novel“, und das Literaturgeflüster-Texte-Buch war mir egal. Also fast ausgelesen und bin ich am Abend in die Kulisse gegangen, das war fast ein Weg, wie ihn Major Bronstein einmal in umgekehrter Reihenfolge hatte und in den Bücherschränken lagen viele Readers Digest Ausgaben für die Schwiegermutter, damit die in Harland nicht verkommt und Brigitte Schwaigers „Wie kommt das Salz ins Meer“, das habe ich zwar als „Frau“-Fortsetzungsroman irgendwo ausgeschnitten, aber wer sagt, daß man ein Buch nicht zweimal lesen kann?
Ich werde es können und am Dienstag, gab es auch viel Programm, wie mir vorhin E.A.Richter sagte. Eigentlich nicht wirklich, zwar Evelyn Grills „Der Tod des Knochensammlers“ in der Alten Schmiede, aber das habe ich schon gelesen und ich gehe ja nicht gerne zu Veranstaltungen, wo ich schon die Bücher kenne, aber in der Hauptbücherei gibts noch was, das mich zwar nicht eigentlich interessierte, aber ich war schon länger bei keiner literarischen Veranstaltung, hatte aber Dienstags zweimal Diagnostik und da geht es sich ohnehin nicht aus. Als der fünf Uhr Klient aber gegangen war, hatte ich zwei halbe Befunde und hätte eigentlich können, wollte aber nicht und begann vor dem Befundschreiben zu googlen, landete bei Christiane Zintzen und hatte plötzlich ein Programm, denn im Schauspielhaus gibt es bei freien Eintritt, die Kolik.Autoren.Lounge und da lasen Doron Rabinovici, Ekatarina Heider, und E.A. Richter und es beginnt um acht.
„Ich darf nicht!“, sagte mir zwar mein Kopf, denn ich bin ja müde und wollte eigentlich die Vicki Baum weiter lesen. Aber auf den Kopf höre ich ohnehin nicht mehr und dann ist es sich sehr schön ausgegangen und war ein tolles Programm im kleinen Rahmen und zu der Porzellangasse habe ich auch eine sentimentale Erinnerung, hat in dem Haus wo sich das Schauspielhaus befindet, ja einmal der Alfred mit dem Martin und der Gerlinde in der Zeit als ich ihn kennengelernte, in einer WG gelebt und die „Hierarchien“ sind sehr von diesen Erinnerungen geprägt.
Bei der Lisa Fitz im Metropol waren am Montag eine Menge Leute die siebenundzwanzig Euro für dieses Event zahlten, was mich immer ein wenig wundert. In der Kolik.Lounge wo Gustav Ernst seine neuen Ausgaben und neuen Autoren präsentiert, waren viel weniger Leute, dafür gabs Wasser und Wein und ich wurde auch gleich begrüßt.
Zeigte Gustav Ernst mein neues Buch und urgierte nochmals, daß ich seines gerne hätte, das jetzt, wie er mir sagte in der neuen Auflage erscheint, vielleicht ist dann eines für mich über? Gustav Ernst hat es sich jedenfalls aufgeschrieben und über Etatarina Heider habe ich ja erst kürzlich kommentiert. Da ist Frau Heider“, sagte mir Gustav Ernst und ich sagte zu ihr, daß ich hoffe, daß sie nicht das erlebt hätte, was sie schreibt.
„Nein!“, antwortete sie und hat mich offenbar verstanden und die junge Frau ist wirklich sehr begabt. Wieder eine unter Dreißig, deren neuens Buch demnächst in der Edition Exil erscheint und in Kolik auch demnächst ein Text. Jetzt präsentierte Gustav Ernst aber die Kolik 85 und da sind die Texte von der Anna Weidenholzer und den anderen von dieser Geldveranstaltung drin, die ich ja kürzlich hörte und mir auch das Kolik Nummer eins brachte. Die Frau neben der ich saß, sagte mir, daß sie oft zu diesen Veranstaltungen geht, da kann man die Koliken kaufen oder gratis haben und sie liest gerade Peter Waterhouse, eine schwere Kost, wie ich ihr sagte und war bei drei von Bodo Hells Geburtstagsfesten, sie hat mir auch mein Buch abgekauft, obwohl ich ihr sagte, daß sie es ja auch gewinnen kann und Ekatharina Heider begann mit zwei Texten, wo es um einen Katze und Monolopyspielen ging, eine wirklich sehr begabte junge Frau. Dann folgte E. A. Richter, der ja einmal auf meinen Blog gestoßen ist mit seinem „Schreibezimmer“, das ich schon bei einem DichtFest hörte und das ich natürlich auch gerne haben will und Doron Rabinovici las einige sehr scharfe Kurztexte, über die Kinder die gleich nach der Geburt abgeschoben werden, weil sie keine Staatsbürgerschaft haben und sie in diesem Land offenbar keiner will.
Dazwischen konnte man sich immer Wein und Wasser nachgießen, nachher in den Koliken wühlen, die Gustav Ernst aus seinem Rucksack nahm, bis auf Nummer 85 alle gratis und die hat er mir dann auch noch geschenkt und in der Nummer 56 blickt Anna Weidenholzer vom Umschlag und liest gerade aus ihrem Erzählband, der kein Roman ist oder doch oder nicht?
Also war meine Tasche sehr angefüllt, als ich nach Hause gekommen in und kann nur hoffen, daß ich zu „Grundlsee“, doch noch kommen werde.
Ich lese und bespreche es ja gerne und es wird auf meinen Blog auch immer angefragt. Das Heider Buch wird wahrscheinlich zu mir kommen und in die Kolik-Liste für weitere Aussendungen habe ich mich auch eingetragen, weil das ja eine sehr interessante Veranstaltung ist, die ich bisher versäumte, aber irgendwann findet alles zu einem, da habe ich keine Angst.

Mein neundundzwanzigstes Indie-Buch

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:51

20130408-235150

Es ist da, Montag Vormittag ist die Kiste mit den „Kerstins Achterln“-Bücher gekommen und es ist wieder einmal schön geworden. Das Buch in dem es um die Erlebnisse der Fotografin Kerstin Wieland und ihre Achterln geht. Eine Flasche Zweigelt und das schöne Jugendstilglas im Hoffmann-Design, das wir uns zur Hochzeit schenkten, ziert das Titelbild.
Die Vorschau gabs schon im November, da gibt es auch die Schreibberichte, wo man nachlesen kann, daß ich das Buch eingeschoben habe, weil der Alfred in Australien war und ich ohne ihn mit dem Korrigieren des Literaturgeflüster-Texte-Buchs nicht recht beginnen konnte, dann ist es ein schöner, schneller, intensiver Schreibprozeß geworden, den man nachlesen kann und darin wird man wahrscheinlich auch die Antwort auf die drei Fragen finden, ich ich meinen Lesern, als kleinen Vorgeschmack auf das große Gewinnspiel zu „Dreißig Indie-Büchern“, wenn das „Nanowrimo-Novel“ erschienen ist, was noch etwas dauern wird, stellen will. Dann wird es dreißig Bücher zu gewinnen geben. Diesmal gibt es dreimal „Kerstins Achterl“, für den oder die, die die drei Fragen als erstes beantworten.

1. Worum geht es in dem Buch?

2. Bei welchen Gelegenheiten habe ich schon daraus gelesen?

3. Welche Literaturgala könnte das Vorbild zu der in dem Buch beschriebenen sein?

Innerhalb Österreichs verschicke ich das Buch, man kann es auch gerne bei mir abholen, Auslandsgewinnern biete ich der hohen Portokosten wegen das PDF an.
Glück auf!
In den nächsten Tagen werde ich wieder eine kleine Aussendung machen. Wer das Buch sonst lesen will, kann es bei mir bestellen, ich tausche es auch gerne, bzw stelle ich Rezensionsexemplare zur Verfügung und würde mich, wenn mir jemand eine für das Wiener Literaturhaus machen will, besonders freuen.

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