Literaturgefluester

2013-11-24

Von der sechsten Buch-Wien

Filed under: Uncategorized — jancak @ 18:00
Publikum

Publikum

Also wieder einen alternativen Wien-Urlaub und vier Tage lang in der Halle D, der Messe Wien im Kreis laufen, beziehungsweise bei Veranstaltungen sitzen, der Hauptbverband, der mir immer freundlicher Weise, die Eintrittskarten zur Verfügung stellt, macht es möglich und ich mag die Buch-Wien, obwohl sie mit Frankfurt und mit Leipzig natürlich nicht zu vergleichen ist.
Am Donnerstag um neun, bin ich eingetroffen bin und habe mich durch die Schulkinder gedrängt, die wenig Rücksicht auf die Pensionisten nehmen, die mit den Studenten freien Eintritt hatten. Franz Schwawerda, den ich vor langer Zeit beim Club der logischen Denker kennenlernte, den ich regelmäßig bei der Buch-Wien treffe, sagte, mir, daß am Donnerstag alle freien Eintritt hätten, das wußte ich nicht, der Herr an der Eintrittskontrolle hat aber tatsächlich nicht auf meine Eintrittskarte geschaut und so bin ich erst einmal ziemlich ziellos herumgelaufen, bzw habe ich mich in der Messebuchhandlung auf einen dieser bequemen Massagesessel hingesetzt und das Prgrammheftchen durchgeschaut, bis mich einer der regelmäßigen Veranstaltungsbesuchter begrüßt hat und wissen wollte, wie es mir denn ginge?
„Gut, ganz gut, natürlich!“, obwohl es am Donnerstag und am Freitag Vormittag schwierig ist, bei einer der Bühnen einen Platz zu finden, weil alles reserviert für Schulklassen, den Jan Kossdorf im Literaturcafe, dessen Buch „Kauft Leute“, ich ja gerne lesen will, habe ich trotzdem gehört und der berichtete von einem Facebook Schreibwettbewerb „Unter Strom“,woran man sich beteiligen und einige Texte beisteuern konnte.

Alfred Komarek

Alfred Komarek

Dann ging ich zur ORF-Bühne wo Jostein Gaardner über „Noras Welt“ referierte und die Kochbühne begann um elf mit einem sehr selstbewußten Jungkoch aus der Steiermark, der Rotkrautsuppe mit einem Baiser mit Rehschinken servierte und um halb eins, habe ich mich mit dem Alfred in der grünen Hütte getroffen, weil die neue WU ja ganu in der Nähe des Messegeländes ist. Das kostete etwas Zeit, so daß ich um zwei gerade bei der ORF-Bühne zur „Von Tag zur Tag- Übertragung“ von Brigitte Kronauer und ihrem neuen Buch zurechtkam, zu der wollte ich eigentlich am Abend in die „Alte Schmiede“ aber da wäre am Donnerstag ohnehin ein sehr dichtes Programm gewesen. Es ging gleich weiter mit einem Rumänen, der eigentlich Armenier ist, in Rumänien Minister war und jetzt sehr selbstbewußt mit lauter Stimme über sein „Buch des Flüsterns“ referierte.
Dann kam Alexandra Föderl Schnmid die Chefredakteuruin von „Standard“ und erzählte etwas davon, daß „Journalisten supersauber sein“ müßten und ich wechselte noch einmal zur Kochbühne, bevor ich zum 3 Sat Stand ging um Nadine Kegelses „Annalieder“ zu hören.
Auf der ORF-Bühne wurde danach das „Kulturjournal“ mit einer Diskussion über Digitalbuch versus konventionellens Buch mit Radek Knapp, Petra Hartlieb und Alexander Potyka gesendet, vorher habe ich noch Benedikt Föger vom Czernin Verlag um das Buch von Nadine Kegele angeschnorrt und mich Sanibe Gmeiner vom „Septime Verlag“ vorgestellt. Der „Wieser“ kochte dann noch auf der Kochbühne eine Art Kartoffelpuffer und verkostete seinen Schinken und das Abendprogramm der Lesefestwoche war besonnders reichaltig. Wo gehe ich hin, in die „Alte Schmied“ zur Brigitte Kronauer, aber die habe ich ja schon ein bißchen angehört, in der Hauptbücherei war Clemens Meyer, aber das war ein langer Wege, einen Russen gab es am Schwarzenbergplatz auch zu hören und eigentlich habe ich mich ja zu einer Veranstaltung in den Musiksalon „Blüthner“ angemeldet, wofür mir die Klimt Villa die Einladung schickte, da wollte ich eigentlich nicht hin, bin aber doch dort gelandet, weil ein bißćhen musikalischer Genuß nach soviel Literatur ja nicht schaden kann.

Paul Lendvai

Paul Lendvai

Am Freitagmorgen habe ich dann in der Badewanne ganz spontan beschloßen, mir einen Tagesfahrschein zu leisten und zuerst zur Buch-Wien hinauszufahren, dort bin ich dann „Standard“ lesend im Literaturcafe gesessen, habe der dreiundzwanzigjährigen Yasmin Hafedh bei den „Spoken words“, das ist eine Art Poetry Slam für die Schulklassen zugehört, habe dann Vera Albert die ich von KAV-Supervisionen kenne, die aber auch einen Verlag hat, bei den IG-Autoren getroffen und ihr eine Elfriede Gerstl-CD abgeschnorrt und bin um halb elf ins Rathaus zur Toleranzpreisverleihung an Barbara Coudenhove-Kalergi gefahren, was immer eine sehr familiäre Veranstaltung ist. Die, wie, ich vermute, Enkelkinder, ein festlich angezogener kleiner Bub und ein kleines Mädchen haben Blumen gebracht, die Preisträgerin war gerührt, Stadtrat Ludwig hat wieder die Bürgermeisterbilder erklärt, dann gabs Brötchen und Wein. Um zwölf war ich schon wieder auf der Messe, mit der U-Bahn geht das schnell, bin am Kochstand zur ungarischen Küche zurechtgekommen, da gab es Wildschweinsuppe mit Estragon und diese berühmten Fleischpalatschinken, einen Weißwein dazu, relativ große Portionen, danach habe ich gewartet, daß Johanna Wechselberger ihren Kaffee-Bus eröffnet, so daß ich mir einen Cafe Latte holen konnte und habe mich zuerst zur ORF-Bühne gesetzt, später bin ich ich zu FM4 gewandert, denn da gab es das junge Literaten Programm.
Zuerst aber den vorigen „Perutz-Preisträger“ Manfred Rebhandl, den ich in Leipzig kennenlernte, mit seinem Krimi „In der Hölle ist für alle Platz“, den ich ein bißchen zynisch finde und der fast, wie Thomas Bernhard, an allen etwas aufzusetzen hatte.
Dann kam aber Andrea Stift, die auch einen Krimi geschrieben hat und damit sehr erfolgreich ist „Wilfert und der Schatten des Klapotetz“, den habe ich dann beim Schilcher trinken am „Keiper“ Stand zusammen mit dem „Gameboy“ Buch auch bekommen, was meine Leselisten wieder gehörig durcheinanderbringen wird. Aber selber schuld, wenn ich so unersättlich bin und bei FM4 ist es dann mit Christoph W. Bauer weitergegangen, den ich schon lange hören wollte und von dem ich auch ein paar Bücher auf der Leseliste habe, die ich dann 2013 womöglich nicht mehr schaffe.
Andreas Unterweger folgte mit seiner Notizsammlung „Das kostbarste aller Geschenke“, die er anlegte, nachdem er Vater wurde, jetzt hat er zwei Töchter und hat zum Schreiben wenig Zeit und wartet darauf, daß es der älteren endlich im Kindergarten besser gefällt.
Dann wurde es wieder voller, wurde ja zum ersten Mal der Roma Literaturpreis des PEN-Clubs an Stefan Horvath, der einen Sohn 1995 bei diesem Oberwarter Attentat veroren hat, verliehen wurde.

Barbara Coudenhove-Kalergi

Barbara Coudenhove-Kalergi

Die Generalsekretärin eröffnete, Peter Paul Wipplinger, der nicht mehr beim PEN ist, sich aber für den Preis sehr einsetzte, hielt die Laudatio. Stefan Horvath hat lange aus seinen Büchern gelesen und der Lex Liszt 12- Verleger hat auch dazu gesprochen.
Dann war ich sehr durstig, bei dieser Preisverleihung gab es nichts zu trinken, Olov Enquist, habe aber auf dem Weg zum Klo einen Stammbesucher getroffen, der mich darauf aufmerksam machte, daß es im Literaturcafe noch eine Art Fest zu fünf Jahren „aa-Infohaus“ mit Getränken und was zu Knabbern gab, so daß ich was trinken konnte, bevor ich mich auf den Weg ins Literaturhaus zur Per Olof Enquist-Lesung machte.
In der U-Bahn bin ich vis a vis des Kitab Verlegers gesessen, den ich 2008 nach der Buch-Wien, die „Radiosonate“ schickte, so voll, wie in Leipzig die Straßenbahn von der Messe, war die U-Bahn aber nicht, dafür das Literaturhaus diesmal etwas voller, so voll wie im vorigen Jahr beim Vladimir Sorokin aber nicht. Und der achtzigjährige Schwede Per Olov Enquist, von dem ich den „Sekundat“ gelesen und ein paar Bücher im Schrank gefunden habe, ist ein gut Deutsch sprechender beeindruckender Mann, der in „Das Buch der Gleichnisse“, seine Kindheit beschrieben hat. Er ist mit einer sehr puritanischen Mutter aufgewachsen, die die Liebesgedichte seinen kurz nach seiner Geburt verstorbenen Vaters verbrannt hat, weil Gedichte Sünde sind, dann sind sie aber irgendwie doch zu ihm bekommen und mit fünfzehn ließ er sich von einer einundfünzigjährigen Stockholmerin in die Liebe einführen, etwas, was heute ja streng verboten ist, Per Olov Enquist aber sehr charmant für gut für sich empfunden hat.
Am Samstag ging es weiter, da gab es zunächst einmal Schwierigkeiten mit meiner Eintrittskarte, weil mir die Dame am Donnerstag eine Tages- und keine Pressekarte gegeben hat, dann ging ich wieder mit dem Standard ins Literaturcafe, wo Cornelia Travnicek erschien, die für die „Reizpartie“ eine Veranstaltungsreihe der jungen Buchhändler eine Diskussion über „Perspektiven des „moderierte. Das dauerte bis halb zwölf, aber um elf hatte ich mich mit dem Lidio Mosca dem argentinischen Schriftsteller, bei den IG-Autoren verabredete, nur wartete der wieder woanders und so lief ich eine Weile zwischen der Kochbühne, wo Johanna Wechselberger „Filterkaffee und Kaffeemaschinen“ präsentierte und den IG-Autoren hin und her, um dann den Veranstaltungsraum zwei zu suchen, wo die jungen Verlagsmenschen ein „Zukunftsbrunch“ veranstalteten.
„Eatballs“, Semmeln, die wie Fußbälle aussehen und Mannerschnitten wurden auf der Messe auch verteilt, das ist das Tolle an der Buch-Wien, daß man sich dort gut ernähren kann und ziemlich voll ist es am Samstag auch gewesen.
Literatur gab es natürlich auch, ich habe einiges auf der „Donau-Lounge“ verfolgt, zwar habe ich auf der Mosca- und Kaffeesuche die Präsentation von Cornelius Hells „Ungarn-Buch“ versäumt, aber Laszlo Darvasi präsentierte seinen Roman „Blumenfresser“ und ein „Kochfest“ gab es auf der Kochbühne, mit einem Kartoffel-Blunznturm und einem Nougatknödel, auch und etwas später gab es noch Kartoffel und Gemüse mit gegrillten Fleisch.
Mile Stojic, der jetzt wieder in Sarajevo wohnt, aber einige Jahre in Wien verbrachte, stellte im „Literaturcafe“ sein „Via Vienna“ vor und begrüßte seine Freunde. Auf der Donau-Lounge gab es Lyrik von der Slowenin Stanka Hraselj und Nadja Bucher präsentierte auf der FM4-Bühne ihr bei „Milena“ erschienenes zweites Buch „Die Wilde Gärtnerin“.
Dann zog es mich wieder auf die Kochbühne, da kochte ein siebzehnjähriger Kochchampignon ein Schokosüppchen und um siebzehn Uhr wurden Weine präsentiert. Da habe ich mich ein bißchen durchtetrunken und bin dadurch zu der „Exil-Preisverleihung“ auf der ORF-Bühne zu spät gekommen. Daß Susanne Ayoub aber den Dramatikerpreis und Cornelia Hülmbauer, die eine Zeitlang meinen Blog intensiv verfolgte, den Preis für „Deutsch als Muttersprache“ bekommen hat, habe ich aber doch mitbekommen.
Am Sonntag hat es dann mit den Treffen von Lidio Mosca Bustamante geklappt, der beim Messecafe gleich beim Eingang auf mich gewartet hat, während ich am Samstag bei den IG-Autoren auf ihn wartete. Dann wollte ich eigentlich ins Literaturcafe zu der Lesung von Ilija Trojanow, aber dort war es so voll, daß ich zur Kochbühne auswich, wo es „Entspannte Küche Fingefood und Co“, sprich ein warmes Süppchen und eine Maronipastete zu verkosten gab, einen Caffe Latte gab es auch noch, leider nicht, die „FM4- Anthologie“, die ich ja gerne, ob der jungen Talente, die es darin schon zu entdecken gab, sammeln würde, aber „leider bin ich nur ein Blog“ was eigentlich ein interessanter Klappentext für das „Literaturgeflüstertextebuch“ wäre, aber das ist ja schon fast druckfertig.
Um eins war dann wieder das „Ö1-Quizz“ im Veranstaltungsraum eins über dem Klo, das ich mir auf der Buch-Wien auch immer gerne anhöre. Da war Ilija Trojanow, der jetzt wieder in die USA einreisen darf, der Ehrengast, der die Gewinner für die Buchgutscheine und das Casino Austria Dinner zog, das er eher kritisierte, aber man muß dort ja nicht spielen.
Danach zog es mich wieder zur Kochbühne, wo es noch die Reste der saudiarabischen Küche zu verkosten gab und danach eine junge Dame Cup Cakes machte. Da war es sehr voll, alle drängten sich darum, man konnte sich seinen Cake aber selber mit Bananencreme dressieren und ich auch den Alfred traf, der das Buch der Anna kaufte, die fürs literarischen Geburtstagsfest ja auch ausgezeichnete Cup Cakes machte.
Dann bin ich mit dem Alfred ein bißchen herumgezogen, der mit seiner vom Casino Austria zur Verfügung gestellten Eintrittskarte, ein bißćhen fotografierte, hörte mir die Lesung und das Gespräch von und über Alfred Komareks „Wachau-Buch“ an, dann ein bißchen den Paul Lendvai und die Barbara Coudenhove-Kalergi und die sechste Buch Wien ging um fünf langsam zu Ende.

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