Literaturgefluester

2014-03-31

Alt oder neu?

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:53

Jetzt kommt wieder was zu der „philosophischen Frage“ welche Bücher man den lesen soll? Die Neuerscheinungen, die auf den Bestseller- und den Besten Listen stehen und auch gerade von den Blog reihum gelesen werden oder wie es tue, strikt meine Liste hinunter, auf der Bücher stehen, die zum Teil auf dem Bücherschrank meiner Eltern, den offenen Bücherschränken oder das was sich in den letzten Jahren in meinen Regalen angesammelt hat und auch aus einigen Rezensionsexemplaren oder Weihnachts– und Geburtstagswünschen bestehen?
Eine Frage, die mich ja sehr beschäftigt und für die auch keine Lösung habe. Beziehungsweise lese ich ja immer von ein paar Rezensionsexemplare, die ich zwischendurch anfrage, abgesehen, meine Liste hinunter. Bin wenn ich auf die anderen Blogs schaue, manchmal ein bißchen unbefriedigt, wenn die dann das gerade das Neue lesen. Jetzt zum Beispiel den Sasa Stanisic oder die Katja Petrowskaja, im Jänner den neuen Haruki Murakami. Dann kommt auch manchmal Kritik aus den Bloggerkreisen, das man dort das immer dasselbe sieht und jetzt im März kräht zum Beispiel kein Hahn mehr nach „Den Pilgerjahren des farblosen Herrn Tazaki“. Bücher haben ein Ablaufdatum, obwohl sie das gar nicht haben sollen und irgendwie stecken einen die Blogger, die sich manchmal als Dienstleister der Verlage zu verstehen scheinen an und man denkt dann unwillkürlich, man ist nicht aktuell, wenn man, wie ich im Jänner, die „Gefährliche Geliebte“ las und den „Mister Aufziehvogel“ und „Nakos Lächeln“ habe ich im Schrank gefunden, weil die Bücher offenbar nicht mehr als aktuell gelten und weggegeben werden und das sollte eigentlich nicht sein, daß man die Bücher von der Frühjahrproduktion schon im Herbst oder im Jahr darauf in den Abverkaufskisten zum Beispiel bei Thalia um 3.99 findet.
Was mich aber freut und da ja schon einige sehr schöne Stücke über dem Bettrand in Harland liegen habe oder in Wien in den Regalen, die Judith Zander, den Jan Kossdorf, das erste Buch der Olga Martynova und und…
Da ich ja sowieso für mich selber blogge, ist es ja auch egal, ob ich „Sogar Papageien überleben uns“ im nächsten Jahr lese und Marjana Gaponekos „Wer ist Martha“ „Richard Ford „Canada“, Marion Poschmanns „Sonnenposition“ und Margarite Kinstner „Mittelstadtrauschen“ erst im Herbst, weil ich mich entschlossen habe, nur die Rezensionsexemplare vorzuziehen.
Dann bin ich aber doch wieder ein wenig neugierig und würde „Vielleicht Esther“ doch gerne lesen. Jetzt reden alle davon, in einem halben Jahr schauen wir dann genauso gespannt auf die „Long List des deutschen Buchpreises“, wollen das haben und drei Jahre später kräht kein Hahn mehr danach.
Ich gebe es ja schon zu, obwohl es mich persönlich nicht stört, es gibt zu viele Bücher und die, die einen Verlag gefunden schreiben schon am nächsten, nach dem das erste gerade erschienen ist. So zeigte Thomas Wollinger vor kurzem in seinen Blog die Pin Wand von Margareta Kinstner, die das tut.
Ich tue das ohne Verlag aber auch , die Selbstpublisher machen es und das ganz ganz Alte, wie zum Beispiel jetzt B. Traven von dem ich in der letzten Woche zwei Bücher gelesen habe, ist auch sehr interessant.
Der Ullrich Becher wurde neu aufgelegt und ich habe aber zwei ganz alte Bücher von ihm gelesen und dies Frage Alt oder neu interessiert wahrscheinlich auch nur so Vieleser wie mich, die die acht Bücher im Jahr lesen, denen ist sie egal, die bekommen zu Weihnachten das Buch des deutschen Buchpreisträgers, weil das auf dem Thalia-Stapel liegt oder das neue Buch der Sophie Kinsella oder den neuen Dan Brown, je nach Geschmack und lesen es oder lesen ihn nicht.
So kommt man auf den Flohmärkten zu den Büchern der letzten Jahre und eigentlich ist es auch die gute Mischung die es macht.
Für mich jedenfalls, die ich mich ja nicht als Dienstleisterin der Verlage verstehe, für mich selber lese und den verrückten Anspruch habe, möglichst alles zu schaffe, weiß daß das nicht geht, versuche es trotzdem und bin, wenn ich so auf meine Leseliste schaue, gar nicht so schlecht dabei und da sind ja die „Bücherschränke“ ein wahrer Segen, denn da bin ich auf Bücher gekommen, die sonst wahrscheinlich an mir vorbeigegangen wäre und habe Italo Svevos „Ein Mann wird älter“ Orhan Pamuks „Schnee“, sehr viel von der Marlene Streeruwitz und und und gelesen.
So sind Bücherschränke wirklich sehr interessant, weil man da durch die zufälligen Funde ganz schöne Entdeckungen macht. Warum ich das jetzt wieder schreibe? Die Blogs, die sich ja auch mit diesen Fragen beschäftigen, bringen mich auf diese Ideen. Da will ja Ada Mitsou in diesem Jahr ihren SUB hinunterlesen, geht in die Buchhandlungen, sieht da alle ihre Wunschbücher auf den Stapeln und fragt, warum man sich noch Bücherk kauft, wenn man ohnehin schon so viele hat?
Eine Frage, die ich für mich sehr leicht beantworten kann. Denn jedes Buch ist anders und wenn man eigentlich alle lesen will, wird man mit den sammeln nie fertig. Bei den Zwanzieurobüchern bin ich sehr resistent, obwohl ich zu Weihnachten ja auch eine Zeitlang, die Idee hatte, mit dem Hunderter der Schwiegermutter zu „Thalia“ zu gehen und einzukaufen. Ich habe es dann nicht gemacht, weil ich nicht gewußt hätte, was ich mir kaufen hätte sollen? Wenn ich jetzt einen Hunderteuro-Gutschein gewänne, würde ich mir Lukas Bärfuß „Kaola“, „Vor dem Fest“ und „Vielleicht Esther“ kaufen, aber aus diesem Grund habe ich mir letzten Geburtstag die „Marion Poschmann“ und die „Margarita Kinstner“ gewünscht und die Bücher noch immer nicht gelesen und das erste Buch des Sasa Stanisic ist zu mir gekommen, weil eine bibliophile WU-Kollegin ihre alten Neuerscheinungen abverkaufte und davon warten immer noch einige auf meinen Regalen.
Die Mischung macht es wohl und wenn ich so auf meine Bücherliste schaue, dann ist sie gut durchmischt. Ich habe auch einige Wunschbücher die ich gern mal finden möchte, „Chucks“ von Cornelia Travnicek beispielsweise und als nächstes auf der Harlander-Bücherliste steht „Spam“ von Jan Kossdorf. Das ist, glaube ich 2010, erschienen. Da hätte ich es mir gewünscht, wenn ich es bei „Leselustfrusts-Gewinnspiel“ zum Adventkalender gewonnen hätte. Habe ich nicht. Dafür war der Kossdorf damit beim Höfefest in St. Pölten und das Buch ist offenbar bei „Thalia“ überglieben, auf den 3.99 Stoß gelandet. 2012 hats mir der Alfred gekauft, es ist aber erst auf 2014 Liste gekommen. Jetzt gibts schon „Kauft Leute“ von ihm und das hätte ich mir fast zum vorigen Geburtstag gewünscht. Es dann aber unterlassen. Denn es ist ja ohnehin egal, was man liest, wenn es soviel Bücher gibt, die einem alle interessieren. Als nächstes in Wien werde ich Martin Pollaks „Kontaminierte Landschaften“ lesen und wenn dann nicht noch ein Rezensionsbuch gekommen ist, wieder meine Leseliste hinunter, wo ich schon ein bißchen in Rückstand bin. Da käme als nächstes „Der Jahrhuandertsommer“ ein Fund aus dem Bücherschrank, aber das hebe ich mir vielleicht für den Sommer auf. also dann den Louis Begley, den Stanislaw Lem, den Tschingis Aitmatow, die auch aus den Kästen sind und langsam langsam über den „Veruntreuten Himmel“ uns noch einigen anderen, nähere ich mich dann den aktuellen Büchern vom Herbst 2013 an, auf die ich mich auch schon freue.
Über die Bücherschränke gibt es übrigens zu sagen, daß es nicht nur nicht mehr dem bei der „Seedose“ sondern auch den bei der Josefstädtstraße nicht mehr gibt.

2014-03-30

Regierung

Filed under: Uncategorized — jancak @ 19:58

Nun kommt der zweite Teil des Mexiko-Zyklus von B.Traven, in dem der 1882 geborene und 1969 gestorbene, weiter die Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung der Indianer im Mexiko der Zwanziger-und Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts in seiner drastischen Sprache und klaren Worten aufzeigt.
Don Gabriel, ein ehemaliger Kaufmann, der Geld bzw. eine Stelle braucht, wird von seinem Freund Don Casimiro, der Chef im Distrikt Ost ist, als Sekretär nach Bujvilum geschickt, denn dort gibt es Ärger mit den Indianern.
„Böse Burschen, sie lassen sich nicht unterkriegen!“, sagt der Chef und so zieht Don Gabriel, dessen einziges Ziel ist, viel Geld zu machen los in das kleine Örtchen, bezieht das Amtshaus, in dem es eine Amtstube, eine Schule und ein Gefängnis gibt.
Denn in Mexiko, dem freie Land, wie uns B. Traven wieder in seinem Sarkasmus erzählt, gibt es eine Schulpflicht und der Sekretär ist der Professore, das heißt die Jungens kommen am Morgen in Scharen, er schreibt ihre Namen auf und schickt sie an das Distrikt. Schulbücher, Tinte, etc, gibt es nicht, so warten die Jungen im Hof, bis der Sekretär Zeit für sie hat. Dann schreibt er die Buchstaben auf die Tafel oder sonstwohin, läßt sie die erste Strophe der Nationalhymne auf Spanisch singen, das sie nicht verstehen und gibt jeden auch auf einem Stück Papier einen Satz, den sie auswendig lernen.
So ist er für Kontrollen gerüstet und gilt als guter Lehrer und die Kinder kommen ohnehin nur selten wieder, müßen sie ja auf den Feldern der Eltern arbeiten.
Don Gabriels Bruder, einem entlaufenen Steuereintreiber, der noch gefinkelter, als sein Bruder ist, gefällt das nicht und schlägt Don Gabriel vor, die Eltern Strafe zahlen zu lasssen, wenn die Kinder nicht kommen, weil es ja eine Schulpflicht gibt, was das vor ca achtzig Jahren geschriebene Buch, wieder erstaunlich aktuell macht.
Die Kirche, der gebildete Indianer nicht gefallen, erlaubt das aber nichts. So wird nichts aus dem Plan und Don Gabriel, der, wie wir schon im „Karren“ sahen, die Indianer verschuldet, versucht aus dem Gefängnis Geld zu machen.
So gibt er den Indianern Branntwein, er hat auch einen kleinen Laden und wenn die dann im Rausch rebellieren, sperrt er sie ein und sie müssen ihre Strafe bei ihm abzahlen.
Einen, der jemanden erschlagen hat, bringt er in die Kreisstadt und dort trifft er Don Ramon, einen ehemaligen Viehhändler, der jetzt Agent geworden ist und die verschuldeten Peons aufkauft, um sie in die Monteria zu bringen, von wo das Holz der Maghahonimöbeln, die die Amerikaner und die Europäer haben wollen, herkommt.
Ein viel besseres Geschäft, als der Sekretärsposten, wo man, wenn man nicht aufpasst von den Indianer erschlagen wird, das wird dann noch genau in einer Szene, in einer freien Stadt, wo sich die Indianer jährlich ihren Chef selbst wählen und ihm auf einen Stuhl über heiße Kohlen setzten, geschildert, so wird Gabriel Don Ramons Companon und bringt zuerst die Gefangenen, dann seine Schuldner in die Monteria und dann macht er sein Geschäft in den Fincas.
Jetzt treffen wir auch Andreu, den Carretero, aus dem ersten Band wieder und ich habe schon gedacht, es gäbe keine Zusammenhänge zwischen den Büchern und ich hätte ruhig „Regierung“ als Erstes lesen können. Der ist jetzt noch ein paar Jahre älter, hat seine Frau inzwischen Sternchen „Estrellita“ getauft und ihr lesen und schreiben gebracht, von Indianern die Muli aufkaufen und bei den Carreteros übernachten und die aus seiner Gegend stammen, erfährt er, daß sein Vater, der ja für ihn als er ein Junge war Schulden bei seinem Finquero machte, um ihn einen Decke und eine Matte zu kaufen, die ihm sein Herr nicht geben wollte, an Don Gabriel verkauft wurde und beschließt, statt ihm in die Monteria zu gehen, denn er ist jung und kräftig und auch gescheit und kommt bestimmt zurück.
Das Sternchen will mitgehen, aber das läßt er nicht zu, weil das, viel zu gefährlich ist, so bleibt sie zurück, wird sich inzwischen als Dienstmädchen verdingen und auf ihn warten.
Damit endet der zweite Teil. Der dritte heißt „Der Marsch ins Reich der Caoba – ein Kriegsroman“, der vierte „Die Troza“, dann kommt noch „Die Rebellion der Gehenkten“ und „Ein General kommt aus dem Dschungel“.
Laut meinem Bibliothekskatalog scheine ich die Bücher zu haben, jetzt muß ich sie nur noch in meinen Regalen suchen, aber da habe ich, als ich die Leseliste erstellte, ein wenig umgeräumt, so daß ich sie jetzt nicht finden kann.
„Das Totenschiff“ habe ich aber inzwischen gefunden und auf die Liste gesetzt und finde B. Travens Bücher, die sehr dicht und direkt von Mexiko erzählen, in dem ich in den Neunzigerjahren ja mit der Anna und dem Alfred einige Wochen war, sehr spannend, so daß ich gerne weiterlesen würde.
Aber es warten soviele andere Bücher, es ist aber interessant, daß ich inzwischen mit jemanden in Kontakt gekommen bin, der die Reihe gelesen hat und auch, daß es sie in neueren Auflagen offenbar zu kaufen gibt.

Entwicklungsstufen

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:09

Zu den Kriterien eines guten Romans sagt man, gehört, daß er berührt und sich die Figuren beziehungsweisen die Handlung weiterentwickelt.
Etwas Neues soll, glaube ich, auch darin enthalten sein. Damit tat ich mir, soweit man seine Sachen überhaupt selber beurteilen kann, immer ein bißchen schwer, denn es kam ja schon sehr früh der Vorwurf, es würde bei mir nichts passieren.
Damals habe ich wahrscheinlich auch nicht geplottet, sondern war wahrscheinlich froh, daß überhaupt etwas weiterging. Jetzt nach mehr als vierzig Jahren schreiben habe ich Routine und schreibe die letzten zehn Jahre überhaupt sehr flott dahin. Eines nach dem anderen, inzwischen drei selbstgemachte Bücher im Jahr und der Alfred, der sie herausgeben soll, stöhnt und sagt „Schreibe nicht soviel!“, „denn das interessiert keinen“ hat einmal Elfriede Haslehner dazugefügt und das Schreiben über das Schreiben gemeint, das ich damals mit der „Dora Faust“ praktizierte und das mit dem Interesse scheint, wie bei den Besuchen bei meinen Lesungen oder den Reaktionen auf meine Gewinnspiele merke, zu stimmen, obwohl ich ja eigentlich der Meinung bin, das beispielsweise der Kampf einer alten Buchhändlerin gegen das Vergessen interessant sein sollte. aber vielleicht bringe ich es nicht spannend hinüber. Da hat man mir aber kommentiert, daß ich das schon tue, aber zuviel an der Oberfläche bleiben würde, der Karl Markus Gauß hat mir einmal geschrieben, ich würde zu wenig abgehoben schreiben, das ist auch schon sehr lange her, daß ich manchmal unverständlich bin, konnte ich aber erst vor kurzem hören und ich habe ja auch ein paar Rechtschreibfehler beziehungsweise meine eigene Orthografie und schreibe noch immer „daß“ mit scharfen „ß“ was eine literarische Totsünde zu sein scheint, was ich auch nicht so ganz verstehe.
Was hat das jetzt mit den Entwicklungsstufen zu tun, könnte man fragen. Ja, mit der Weiterentwicklung meiner Figuren hatte ich bis jetzt auch immer meine Schwierigkeiten, beziehungsweise keine besonderen bei mir gesehen, aber diesmal könnte es anders sein. Zumindest ist es diesmal mit dem Schreiben besonders flott und flüßig dahin gegangen, so flott, daß ich fürchte, daß ich wieder nach den berühmten sechs Wochen mit dem Rohtext fertig bin und im Oktober, dem Alfred das Ganze schon auf den Schreibtisch gelegt haben werde.
Und eine besondere Vorausplotterin war ich nie. Sondern eine, die sich mit einer Idee von Szene zu Szene voranhantelt. Da gibt es bei mir eine gewisse Stabiltität, aber diesmal gibt es, glaube ich schon Entwicklungsstufen in der Handlung. Habe ich da ja im Jänner oder war es schon im Feburar gedacht ich möchte wieder über das Bücherlesen und den Alzheimer schreiben. Da gab es ja einmal eine Serie im Radiokolleg, die mich darauf gebracht hat, obwohl es nicht mein erstes Schreiben darüber war, der Lorenz Wolkner und der Johannes Schwarzinger leiden ja auch an dieser Krankheit und die Schauspielerin Isabella Ilhaly kommt schon im vorletzten Nanrowrimo vor. Dann bin ich losgezogen, im Februar war das, als ich mit der „Bruderschaft“ fertig war, immer mit ein bißćhen schlechten Gewissen, ich habe schon öfter über Frauen die ihre Bücher, die sie sich von dem Bücherschränken holen herunterlesen geschrieben.
Dann kam die Idee mit den drei Handlungssträngen, die Großmutter, die den Traum hat, daß sie ohne Kleid auf der „Buch-Wien “ erschienen ist und dann in Szene zwei gleich die Geschichte von der Enkeltochter, die nach dem Begräbnis von der Anna in ihre Wohnung zieht. Der K.M. ist mir auch einmal eingefallen und wenn wir bei den Transformationen sind, könnte ich verraten, daß ich die Initialen umgedreht und nach Weihnachten ein paar Videos des Vorbilds gesehen habe.
Ein Gewinnspiel zum Verraten der literarischen Inspiration veranstalte ich nicht, erwähnte nur, das Alter könnte stimmen, den Lebenslauf habe ich erfunden und das Häuschen in Arezzo warhschein auch, das mit den Gedichten könnte wahrscheinlich auch stimmen, aber die werden von vielen geschrieben und der Verlag heißt „Berliner Verlag“ und den gibt es, glaube ich, nicht.
Da war es dann gleich eine ganze Weile zäh, denn außer daß K. M. eine Pensionsschockdepression, ein Häuschen in Arezzo und eine Enkeltochter namens Kathi hat, die in Zürich Medizin studiert, ist mir zu der Figur nichts eingefallen.
Ja, daß er „Johannas Blogroman“ fördern will, wußte ich auch. Habe aber diesmal besonders stur an dem Dreier-Rhythmus beim Schreiben Anna-Johanna-K.M festgeshalten, bei den anderen Texten wechsle ich mich in der Reihenfolge öfter ab, habe überhaupt mehre Personenstränge oder drei Teile, wie bei den „Zwillingswelten“
Und dann habe ich geschrieben, ein bißchen zögernd bis ich nach Leipzig fuhr, dann habe ich unterbrochen, hatte letzte Woche Schwierigkeiten hineinzukommen, ab Ungarn ist es aber dahingeflossen, die Handlung hat sich weiterentwickelt und ist vielleicht ein bißchen über das bloße Vergessen hinausgegangen.
Jetzt bin ich mit dem Rohkonzept fertig, hundertvier Seiten, siebenundvierzig Szenen, 50.178 Worte, hätte den Nanowrimo geknackt und wenn es ein solcher wäre, würde auch der Zeitraum passen, bei den letzten beiden habe ich ja ein bißchen geschummelt, beziehungsweise bin fast zu früh fertiggeworden. Der Handlungsfaden hat sich seit gestern rasant weiterentwickelt. Das gibt es ja die Opernballgeschichte und die mit Strahlenschutzstecker, die eigentlich auf allen drei Ebenen erwähnt werden. Anna hat bis jetzt drei Bücher gelesen bzw. wurden die namentlich erwähnt, den Bram Stoker, das autobiografische Element der Geschichte, wenn man es so will und dann noch den Antonio Tabuccci und den Umberto Ecco. Anna liest die „Namen der Rose“ und „Erklärt Pereira“ und K. M. hat die beiden persönlich gekannt. Johanna hat sich inzwischen aber in die Seniorenresidenz in Döbling, die auch eine Erfindung von mir ist, begeben und schaut dort mit einem ehemaligen Finanzminister und Isabella Ilhaly Fotoalben an und draußen könnten die Logopädin und die Ergotherapeutin stehen, die entlassen und durch eine Schmalspur Alzheimer-Trainerin ersetzt wurden.
Hier muß ich etwas ändern, was sich auch durch die Entwicklungsstufen ergeben hat, nämlich der zeitliche Rahmen stimmt nicht, Anna ist nicht ein Jahr nach ihrem Traum gestorben, sondern schon früher, denn sie geht ja kurz danach auf Slavia Jovanovics privaten Opernball und K.M. sitzt im Juli in seinem Haus, wenn er drei Monate dort bleiben, bis er am 13. Oktober zur der Kunstsenatsratsitzung nach Berlin fahren wird, ob er dort wirklich Johanna für den Büchner-Preis vorschlagen wird, wird man wahrscheinlich nicht erfahren, weil es schon früher enden wird, nämlich damit vermutlich, daß Sonja kommt und ihm erzählt, daß er sich keine Sorgen machen soll, weil sie in Rom eine Professur gefunden hat.
Johanna wird also ihre Ausbildung noch schmaler und die acht Module mit dem zweimal Praktikum in in vier Monaten machen.
Seinen Nachfolger hat K.M. schon angerufen und der ist von Johannas Blog begeistert und mit Philiph wird sie und das sind die Entwicklungsstufen auch zusammenkommen.
Und jetzt muß wieder sorgfältig korrigiert werden, weil der Rohentwurf noch sehr fehlerhaft und sehr verwackelt ist, die Zeiten, die Namen und manche Entwicklungen nicht stimmen, etc.
Das Schreiben hat mir diesmal und das habe ich schon geschrieben, besonderen Spaß gemacht und ich finde es gut, auch wenn ich bei meinen Rechtschreibfehlern und wahrscheinlich auch bei meiner“Banalität“ bleibe, dagegen glaube ich schon, daß „Annas Kampf gegen das Vergessen“ interessant, berührend und bewegend sein könnte, aber wenn das außer mir niemand so sieht, weil er es gar nicht anschaut, kann ich auch nichts tun.
So gesehen schreibe ich also eher für mich, als für meine Leser, obwohl ich die im Blog ja immer persönlich anspreche und einzubeziehen versuche und von der Literaturwelt, die ich meistens via buecher.at, der österreichischen Hauptverbandsseite, wahrnehme, ist zu vermelden, daß es einen Veza-Canetti-Preis geben wird. Da habe ich natürlich wieder „Das wär ein Preis für mich“ gedacht, denn ich habe ja ein Lebenswerk, zwar schreibe ich eher realistisch als experimentell, aber die kleinen Leute kommen bei mir auch vor, aber den wird wahrscheinlich die Marie Therese Kerschbaumer, die Elisabeth Reichert, die Marlene Streeruwitz oder ich weiß nicht, wer bekommen. Die Friederike Mayröcker wäre auch ein würdige Kanditatin und viele andere Wiener Autorinnen.
Jetzt also korrigieren und sich die Freude nicht nehmen lassen, hat mir einmal Andrea Stift geraten, als ich besonders viel gejammert habe. Jetzt tue ich das gar nicht, denn ich bin mit meinem Work in Progress ja zufrieden, auch wenn es natürlich schade ist, daß ich das nicht rüberbringen kann, aber wenn man „daß“ mit scharfen „ß“ schreibt, muß das warhscheinlich so sein….

2014-03-29

Der Karren

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:45

Jetzt kommt wieder etwas aus dem Bücherkasten meiner Eltern, nämlich B. Travens „Der Karren“ aus dem „Baumeisterverlag GmbH, Berlin, 1931, dessen Identität wie ich Wikipedia entnehme, von der Literaturwissenschaft noch nicht ganz enträtselt wurde.
Der Name ist ein Pseudonym, wer dahintersteckt, scheint nicht ganz geklärt, als Lebensdaten werden 1882-1969 angegeben und dazugeschrieben, daß er in Mexiko gelebt haben soll.
Da spielt auch „Der Karren“ in den Neunzehnhundertzwanzigerjahren und der ist der erste Teil, eines sechsteiligen Zyklus, der zweite Teil „Regierung“ steht auch auf meiner Leseliste und dann habe ich, glaube ich, auch „Das Totenschiff“ und dieses alte Buch, eines inzwischen nicht mehr sehr bekannten Autors, finde ich wieder erstaunlich interessant, durch seine klare, anklagende Sprache und ebenso spannend, welche Bücher meine Eltern in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts zu Hause hatten und gelesen haben.
Die Ausbeutung der Indianer am Beispiel, des Jungen Andreu Ugaldo wird hier beschrieben und B. Traven tut das sehr eindringlich, beginnt mit der Finca in die er geboren wurde, beschreibt das Leben der Peons, was wohl so was, wie unfreie Bauern sind und tut das sehr drastisch, in dem er erwähnt, daß es Mexiko keine Sklaven sind und man in der Kirche, in die Schule sind die Indianer wohl kaum gegangen, auch lernte, daß man ein freier Bürger einer unabhängigen Nation wäre.
Dann ists aber wieder nicht so einfach mit der Freiheit, denn der Peon kann seine Waren nur bei seinem Gutsherrn kaufen und der verkauft sie ihm sehr überteuert und wenn er dann nicht bezahlen kann, kosten sie das doppelte, so daß der Peon ein lebenslanger Schuldner bleibt und seinen Herrn kaum verlassen kann.
Andreu gelingt das aber, da ihn die Tochter seines Herrn, die sich in die Stadt verheiratet hat, als Gehilfe ihres Gattens haben will und der, ein Kaufmann schickt Andreu sogar in die Abendschule, weil ein Gehilfe eines Kaufmanns ja rechen, schreiben und lesen können soll.
Lohn zahlt er ihn aber keinen und gibt ihn auch keine Decke und keine Matte zum schlafen, so daß ihm das sein Vater bei seinem Gutsherrn überteuern kaufen muß und als Don Leonardo eines Abends mit seinen Geschäftsfreunden ein Spiel beginnt, verspielt er Andreu an Don Laureano und wird so Carretero, Ochsentreiber, einer der die Waren und die Menschen über die Passhöhen bringt, das scheint sogar ein Vorteil zu sein, denn Don Laureano verspricht ihm einen Lohn von ein paar Pesos, aber den bekommt er erst, wenn er die Schuld, das Geld das Don Leonardo für ihn einsetzte, abgearbeitet hat und es überkommt einem das Schauern über der Eindringlichkeit mit der hier erzählt wird, daß der „freie“ Arbeiter“ Andreu, wie auch die Peons, ihr ganzes Leben nie von ihrer Schuld frei kommen werden, denn sie müßen sich ja Kleider und auch was für ihre kleinen Vergnügungen kaufen, sowie für die Indstandhaltung ihrer Karren sorgen und wenn sie klauen und dafür ins Gefängnis kommen, löst der Patrone sie zwar aus, weil sie noch Schulden bei ihm abzubezahlen haben, was ihre Schuld aber natürlich wieder, um ein Vielfaches vergrößert.
Bei einem Fest zum Ehren des heiligen Caralampia dessen Sitten und Unsitten, wie die Leute bei den Schießständen und auf den Routlettetischen ihr Geld für Sachen hinlegen, die sie erstens nicht gewinnen und zweitens in jedem Laden viel billiger haben könnten, genau beschreibt, ebenso wie der Chefpolizist und der Bürgermeister bestochen wird, um die Spielzeiten zu verlängern, lernt Andreu, dann ein fünfzehnjähriges Flüchtlingsmädchen kennen, das noch keine Namen hat, weil die Mutter „Kindchen“ zu ihr sagt, und der Sohn auf dem Hof dem sie aufwuchs, „Hure“ und sie haben wollte, dem er einen Kamm und Enchiladas kauft, deren Zubereitungen werden auch ganz genau beschrieben, das er dann mit auf seine Carreta nimmt und das ihm verspricht, ihm immer zu gehorchen, wenn er nur gut zu ihr ist.
Sein Kollege Manuel holt sich von der Festa auch ein entlaufenes Dienstmädchen, das, wie alle in dem Buch, von seiner Herrschaft ausgenützt wurde und die Karawane fährt mehr oder weniger zufrieden davon.
Ein sehr eindrucksvolles Buch, in dem B. Traven mit scharfen Worten die Ungerechtigkeiten und die Zustände der proletarischen Indianer, wie er es nennt schildert.
Nach den heutigen Begriffen würde wohl die spannende Handlung fehlen. In das Schicksal des Andreus ist immer wieder viel Sachlichkeit eingeschoben, so wird zum Beispiel ganz genau erzählt, wie die Indianer Reis kochen oder wie das Leben der Carreteros ist und trotzdem ist man sehr beeindruckt und betroffen von der Schärfe und des Realismus und ich persönlich habe bei der Schilderung, wie der Herr seinen Peon ausnimmt und der nie eine Chance hat, in seinem Leben aus den Schulden herauszukommen, einen Bezug zu meinem Schreiben gesehen, da bemühe ich mich und bemühe ich mich und es wird nichts, soviel ich mich auch anstrenge und das ist ja etwas, was mich sehr beschäftigt.

2014-03-28

Wieder zurück in Harland

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:29

Nun sind wir von den Wellness-Badetagen, die für mich literarisch sehr produktiv gewesen sind, ist mein Rohkonkept doch auf siebenundziebig Seiten, zweiunddreißig Szenen, 36 869 Wörter angewachsen und einige weitere Szenen sind auch schon geplant.
Am Donnerstagmittag sind wir wieder in Harland eingetroffen, beziehungsaweise haben wir im Gasthof „Zur Birke“ in Brunn, Mittag gegessen, da der Alfred noch ein verlängertes Harland-Wochenende einlegen will, um sich der Gartenarbeit zu widmen.
Und ich möchte schreiben, schreiben, schreiben, habe ich das in den dreieinhalb Badetagen ja auch sehr intensiv getan. Am Intensivsten am Mittwoch vielleicht, da sind in den Stunden im Bad, glaube ich, sogar fünf Szenen entstanden, so daß mich schon ein Herr angesprochen hat und wissen wollte, wie lange ich noch schreiben werde?
„Macht ja nichts!“, hat er gesagt, als ich nicht recht wußte, was ich ihm antworten sollte, „dann setze ich mich halt woanders hin!“
ja nach dem Baden im Thermalwasser will man ruhen und wenn da ein anderer intensiv schreiben will, obwohl es am Laptop gar nicht so laut klappert, wie auf der Schreibmaschine. Ein wenig störend wahrscheinlich doch, aber in den Ruheräumen hat es überall Stecker gegeben, so daß man den Laptop problemlos anstecken konnte. Internet hat es auch gegeben, aber das hat bei mir nicht so recht funktioniert. Eine Frau habe ich mit einem E-Book-Reader gesehen, die anderen haben eher Frauenillustrierte gelesen.
Ich habe auch gelesen, nämlich den „Besuch des Erzbesischofs“ und „Die andere Esther“ und die beiden Dalos-Bücher und den Sandor Marai wieder ungelesen mitgenommen.
Die lasse ich jetzt in Harland, wenn wir wieder einmal baden fahren, kann ich sie dann vielleicht endlich lesen und bei paar Ungarn-Anthologien warten in Wien auch noch auf mich.
Mit dem Schreiben bin ich, da kann ich mich nur wiederholen, recht zufrieden, eine Handlung scheint zu entstehen und die Ideen fließen. Johanna lernt gerade ihre Patienten in der Senioren-Residenz kennen und eine Logopädin ist empört, daß sie und die Ergotherapeutin entlassen wurden und durch eine zwanzig Stunden Schmallspurausgebildete ersetzt wurden. Einer von Johannas Patienten ist ein ehemaliger Fanzminister, eine andere die Schauspielerin Isabella Ilhaly, die wir schon von „Beim Sterben sollte man zu Hause sein“ kennen. Ja, ja, ich neige zu Wiederholungen, aber wenn ich das nicht schreibe, würden das nur die merken, die meine Bücher lesen und das sind, glaube ich, nicht so viele.
Wie lange das Ganze wird und ob ich wirklich bis Oktober daran schreibe, weiß ich nicht, würde mich aber nicht wundern, nächste Woche schon fertig zu sein und bei der Schreibegruppe dann dann wirklich frei assoziieren zu können. Wo es genau hingeht, weiß ich auch noch nicht, denn da spießen ja die Ideen und das Ganze gehört dann sicher noch sehr sehr gut überarbeitetet. So werden jetzt Johanna, K.M., Lena und Philip miteinander über „Johannas Blogroman“ korrespondieren und K.M. hat noch seine Tochter zu suchen, die verschwunden ist, aber vielleicht bekommt sie in Rom eine Professour und alles wird gut.
Anna wird stattdessen einkaufen gehen und da wieder Rade Manuescu im Park treffen und zu Slavica Ivanovics Opernballparty einladen.
Ja es schön und spannend so vor sich hinzufabulieren und toll, wenn das so flüßig geht. Das tut es ja nicht immer. Letzten Freitag bin ich ja sehr sehr widerwillig auf der Terrasse gesessen, habe weiterschreiben wollen, war aber total blockiert.
Nun ja bis Montag Früh werden wir noch in Harland bleiben, bis es wieder in den psychologisch psychotherapeutischen Alltag geht. Dann gibt es auch wieder Veranstaltungen. Derzeit ist da ja auch eine kleine Pause und Martin Pollaks „Kontaminierte Landschaften“ habe ich dann auch zu lesen. Spannend, spannend zu sehen, wie es weitergeht, an die nächsten Szenen kann ich mich dann auch bald machen, so daß die Geschichte weiterentsteht.

2014-03-27

Die andere Esther

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:30

Was jetzt kommt ist keine Falschschreibung des derzeitigen Kultromans der Bachmannpreisträgerin Katja Petrowskaya, sondern der 1961 bei „Insel“ erschienene Roman der ungarischen Schriftstellerin Magda Szabo, der in einer Neuübersetzung Eszter und Angela heißt.
Von der 1917 geborenen und 2007 verstorbenen Schriftstellerin habe ich schon öfter gehört und auch ein Buch gelesen.
„Die andere Esther“ stammt aus dem offenen Bücherschrank, wurde 2009 vom kirchlichen Bibliothekswerk ausgeschieden und vom Verein „Lok“ dem Schrank gespendet. Ich habe es schon vor längerer Zeit gefunden, erst später auf die Leseliste gesetzt und jetzt auf meinen Ungarnaufenthalt mitgenommen. Durch das gerade erschienene Buch der Bachmannpreisträgerin „Vielleicht Esther“ bekommt es auch eine besondere Aktualität, obwohl es natürlich von etwas ganz anderen handelt.
Es ist eine Litatnei, die die Ich-Erzählerin Esther Encsy da vor hält, beziehungsweise ihrem verlorenen Geliebten erzählt.
Esther Encsy, Kind aus einer adeligen Familie, aber dennoch in bitterer Armut aufgewachsen, weil die Mutter einen lebensuntüchtigen und auch kranken Rechtsanwalt heiratete, sich das Leben durch Klavierspielen verdiente und die Tochter, die im Gymnasium und auch auf der Universität einen Freiplatz hat, weil der Großvater ein bekannter Schulgründer war, muß sich ihr Studium durch Nachhilfestunden verdienen, beziehungsweise die Familie unterstützen, was zu seltsamen Situationen führt, da kein Geld für Kleider und Schuhe da ist, die Großmutter dem Kind aber eine kostbare Kette schenkt, die dann nicht aufs Versatzamt getragen darf. Die Schuhe stammen von Tante Irma, sind Esther aber zu klein, so daß sie Hühneraugen bekommt, die sie ihren Geliebten nicht zeigen will, später schneidet sie die Spitzen ab und rennt noch als Studentin in dem Matrosenkleid herum, das zur Schuluniform gehörte.
In dieser Situation wird man boshaft, ist wohl das was Magda Szabo ihre Heldin sagen läßt, die ihren Freundinnen manchmal falsch einsagt und auf Angela, die brave gute, die ihr dann auch den Geliebten wegschnappen wird, entsetzlich eifersüchtig ist.
Die hat immer die besseren Schulbrote und auch ein Reh, auf das die tierliebende Esther eifersüchtig ist, so daß sie es ihr eines Nachts entführt und in den Wald zurückbringen will, am Morgen wird es überfahren am Bahndamm aufgefunden.
Es kommt bald der Krieg, der Vater ist da schon gestorben und die Mutter kann keine Klavierschüler mehr unterrichten, weil es inzwischen eine Musikschule in dem Städtchen gibt. Esther muß ihr Lehrerinnenexamen, sie hat Ungarisch und Latein studiert, im Bombenhagel machen, wird später Schauspielerin und ist ein Mensch, der nicht mehr an das Gute glaubt, beziehungsweise sich ihr Leben lang verstellt und mit seltsamer Härte von den Tücken des Lebens erzählt. Zu einem politischen Umschwung ist es dann ja auch gekommen, wo Esther ihren Lebenslauf schreiben muß und man ihr, als Kind einer an sich begüterten Familie auch nicht die bittere Armut glaubt.
Ein interessantes Buch, das ich da gelesen habe und das mich in seiner Eindringlichkeit sehr beeindruckt hat.

2014-03-26

Fünfzehn Autoren

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:30

Auf Klaudia Zotzmanns Facebook Seite habe ich von einer Aktion glesen, daß man in fünfzehn Minuten, die fünfzehn Autoren benennen, die das Schreibe-oder Leserleben beeinflußt haben oder irgendwie hängengeblieben sind und dann die Kette an fünfzehn andere Leute weitergeben soll.
Nun eigne ich mich ja nicht besonders für Kettenaktionen und bei fünfzehn Autoren beziehungsweise Autorinnen steige ich wohl auch, weil es wahrscheinlich mehr oder weniger sind, die ich finde, da ich mich für Rangreihungen auch nicht besonders eigne, trotzdem ist es im Rahmen meines Wellnessurlaubes, in dem ich ja wie besessen vor mich hinschreibe, statt ins Wasser zu gehen und langsam langsam zu einem Plot und einer Handlung komme, spannend, so vor mich hin zu philosophieren, auf welcher Autorennamen ich wohl komme und vom Leben beeinflußen, rücke ich überhaupt mal ab.
Denn das hat keiner wirklich und die Namen Goethe oder Shakespeare fallen bei mir ebenfalls nicht. Thomas Bernhard hat mich in seiner sprachlichen Eindringlichkeit vor zwanzig dreißig Jahren sehr beeindruckt, jetzt halte ich seine Negativität nicht mehr aus.
Bei Peter Henisch oder Gustav Ernst habe ich mich schon einmal als Fan bezeichnet, obwohl ich der Fan-Kultur eigentlich auch skeptisch gegenüberstehe.
Aber seit ich diesen Blog betreibe und das sind nun bald schon sechs Jahre, bin ich einigen Autoren näher gekommen, habe sie über das Literaturgeflüster kennengelernt oder auch einige Newcomerinnen oder Newcomer entdeckt.
Also in die Hände gespuckt und fünfzehn Minuten oder entsprechend kürzer oder länger herausfinden, ob ich auf fünfzehn Namen komme, auf die ich vielleicht einmal während meines Bloggerinnenlebens gestoßen bin.
Die Reihenfolge ist zufällig, aber da fällt mir einmal Cornelia Travnicek ein, mit der ich nach der Frankfurterbuchmesse 2008 oder war es schon die Buch-Wien in Mail Kontakt gekommen bin, die sich derzeit auf Lesereise in Frankreich befindet und die im letzten „Wochenend-Standard“ einen Artikel über Gartenfreuden hatte. Die hat inzwischen beim „Bachmannpreis“ gelesen und den Publikumspreis gewonnen und den Roman „Chucks“ herausgegeben, die „Asche meiner Schwester“ habe ich ja gelesen und besprochen, ebenso „Fütter mich“.
Autorin Nummer zwei wäre dann Andrea Stift, mit der ist ja im Herbst 2008 Otto Lambauer, der meinen Blog Anfangs sehr verfolgte, in Mailkontakt gekommen, weil er sie auf seinen Blog erwähnte, da habe ich dann ausprobiert, ob das bei mir auch funktioniert. Hat, inzwischen habe ich sie in die „Ohrenschmaus-Jury“ gebracht, ein paar Bücher von ihr gelesen und verfolge ihren Blog auch mehr oder weniger regelmäßig. Autorin Nummer drei wäre dann schon Anni Bürkl, die ich schon länger kenne als ich blogge, hat die mich ja einmal auf Grund meines Portrait-in der „Autorensolidarität“ angeschrieben und wir haben uns dann in der „Alten Schmiede“ kennengelernt. Die hat jetzt schon vier Krimis bei „Gmeiner“ herausgebracht und schreibt, glaube ich an den fünften.
Klaudia Zotzmann, deren „Vienna Writers Blog“ ich alsbald kennenlernte, hat jetzt auch einen Krimi, der bei „Gmeine“r gerade erschienen ist, einen sogenannten Hildesheimer-Schokoladen Krimi der demnächst vorgestellt werden soll und ich habe einmal bei einem ihrer Advent-Gewinnspiele eine Krimi bei ihr gewonnen.
Jetzt verlasse ich ein bißchen die Bloggerszene und gehe zu meiner Freundin Ruth Aspöck über, von der ich immer noch nicht weiß, wo ich sie kennenlernte. Beim „Arbeitskreis schreibender Frauen“ war es nicht, sie hat dann ihre „Edition die Donau hinunter“ hinausgegeben und ist 2007 damit in Pension gegangen. Da gab es dann diese Radtour von Wien nach Bamberg, wo wir ein Stück mitgefahren sind und ich in dem bayrischen Städtchen Vielshofen die „Donauanthologie“ vorgestellt habe.
Sie hat jetzt drei Bücher bei „Löcker“, die ich alle gelesen und besprochen habe und gemeinsam mit Robert Eglhofer, die „Schreibegruppe“ initiiert, die nächste Woche wieder stattfindet.
Nummer sechs ist also ein Mann und die Ruth hat den Robert, der inzwischen GAV-Mitglied ist auch bei der Radtour kennengelernt und wenn ich jetzt zu den Jungautoren umschwanke, fällt mir als Nummer sieben Anna Weidenholzer ein, die wurde ja 2009 glaube ich von Angelika Reitzer bei den „Textvorstellungen“ vorgestellt, damals hatte sie Texte in Anthologien und Zeitschriften und auch schon einige Preise gewonnen. Dann kam auch der Erzählband „Der Platz des Hundes“ inzwischen gibt es den Roman „Der Winter tut den Fischen gut“, der voriges Jahr für den „Leipziger Buchpreis“ nominiert war und „Priessnitz-Preisträgerin“ ist sie im vorigen Jahr auch geworden.
Als Nummer acht kann ich dann gleich Valerie Fritsch anführen, die glaube ich auch von Angelika Reitzer bei den „Textvorstellungen“ vorgestellt wurde und als sie dann den „Fm4-Preis“ gewann wurde sie öfter auf meinen Blog gesucht, beziehungsweise gefunden und ich habe im letzten Jahr zwei Bücher von ihr gelesen und sie auch bei den Lockstoffen gehört.
Autorin Nummer neun ist dann Angelika Reitzer, deren neuen Roman ich ja vorige Woche gelesen habe. Kennengelernt habe ich sie in der Hauptbücherei, weil sie dort einmal den „Lesezirkel“ betreute. Ihre „Textvorstellungen“ haben mich sehr beeindruckt und in der „Alten Schmiede“ kuratiert sie auch sehr viel, beziehungsweise die „Gender-Veranstaltung“ der letzten „Literatur im Herbst“, die ich durch den damaligen Ungarn-Badeaufenthalt fast versäumte.
Jetzt sollte ich, wenn das schon ein frauenlastiger Blogeintrag ist, zum „Arbeitskreis schreibender Frauen“ übergehen, der mich ja literarisch prägte, da habe ich Marie Therese Kerschbaumer kennengelernt.
Nummer elf wäre dann der schon erwähnte Gustav Ernst und der Bezug zur Marie Therese ist, daß sie beide eingeladen waren, als ich, 1980 war es, glaube ich, im „Literatureck“ der „Alten Schmiede“ gelesen habe.
Das war eine Veranstaltung wo man honorarlos lesen konnte, zwei Autoren waren eingeladen dazu etwas zu sagen und bei der Anmeldung wurde einem schon gesagt, daß man wahrscheinlich sehr verrissen wird, was auch so war.
Dann mache ich als Nummer zwölf gleich mit Peter Henisch weiter, dessen Bücher ich ja sehr mag und von denen ich sehr viele gelesen habe, weil er irgendwie mein literarisches Vorbild war und ist, das gleiche trifft auch auf Gustav Ernst zu.
Im letzten Herbst gab es ja das Peter Henisch Symposium zum siebzigsten Geburtstag des Autors und jetzt muß ich aufpassen auf einige wichtige Arbeitskreis-Bekanntschaften nicht zu vergessen, die da wären als Nummer dreizehn Elfriede Haslehner, die erste Lyrikerin in dieser Reihe, die inzwischen nicht mehr rote Haare hat und bald einundachtzig werden wird.
Hilde Langthaler habe ich auch dort kennengelernt und als schon verstorbene Autorin last but not least in dieser Runde Valerie Szabo Lorenz, auf die ich ja letztes Jahr während des Veza-lebt-Symposiums in dieser Anthologie gestoßen bin.
Wie vorausgesagt, habe ich jetzt auf viele ebenso wichtige Autorinnen und Autoren vergessen, beziehungsweise bin ich nicht mehr zu ihnen gekommen.
Die fünfzehn Minuten Grenze habe ich auch nicht eingehalten und fünfzehn andere, diese Reihe fortzusetzen, nominiere ich nicht, weil das höchstwahrscheinlich ohnehin nicht klappen würde, wer sich angesprochen fühlt, weiterzumachen, soll das aber tun.
Daß, die Reihe ein bißchen frauenlastig, mit drei Alibimännern geworden ist, ist sicherlich kein Zufall und soll so sein und außer Konkurrenz sozusagen möchte ich noch Judith Grohmann erwähnen, deren Buch ich vor kurzem besprochen habe und die ich daraufhin persönlich kennenlernte.

2014-03-25

Tage im Bad

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:48

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Die dreieinhalb Badetage sind eine prima Gelegenheit an einen Roman über „Alzheimer“ weiterzuschreiben, auch wenn der in Wien, beziehungsweise in Arezzo spielt, aber das Badefeeling kann eine, die selbst nicht so gerne ins Wasser geht, zum kreativen Schreiben anregen, so sind wir am Montag nach dem Frühstück wieder losgestapft.
In der Nacht nicht so gut geschlafen, das viele Essen am Abend hinderte ein bißchen daran, dann war es noch sehr heiß im Zimmer und die Ideen, wie es mit meinen Handlungssträngen weitergehen könnten, sind auch gesprudelt.
Gesprudelt ist vielleicht nicht ganz richtig, aber einmal habe ich doch das licht aufgedreht und aufgeschrieben, daß sich Anna nach ihrem Besuch bei der Psychodiagnostikerin mit ihrer Enkeltochter trifft, die von Polina Daschenka in die Döblinger-Seniorenresidenz eingeführt wird und das die dort dann einem Doktor Rade Manuesco vorgestellt wird, der einen zehn Stunden Vertrag als betreuender Residenzarzt hat und deshalb Johanna die dreihundert Euro, die ihm Anna für ihre Nostrifizierung gab, doch nicht so schnell zurückgeben kann.
Am Unklarsten ist es nach wie vor mit K.M. aber der sitzt inzwischen in Arezzo mit trendigen Strohunt auf einer Bank zwischen den Weingärten, hat ein oder zwei brauchbare Gedichte geschrieben, Johanna kommentiert und überlegt, ob er sie nicht vielleicht zum „Büchner-Preis“ vorschlagen soll? Das heißt, doch nicht natürlich, aber das erste Kapitel ihres Blogromans hat ihm schon sehr gut gefallen.

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Aber wieder schön der Reihe nach, damit dieser Eintrag nicht zu unverständlich wird.
Es geht um die dreieinhalb Tage Wellneß-Urlaub in Bük im Bad und da gab es wieder einmal ein fulminantes Frühstück mit einem Spiegelei mit Schinken und Käse, Grießbrei, Toast, Grapefruitsaft, einen sehr süßen Wellneßsaft gibt es jetzt auch und dann haben wir uns wieder in die weißen hoteleigenen Bademäntel geworfen und sind ins „Fürdö“ hinüberspaziert.
Ich schwimme ja nicht und habe auch keine große Lust mich in ein Thermalbecken zu setzen. Der Alfred hat aber herausgefunden, daß es dort, wo wir heute unsere Plätze hatten, Stromanschluß gibt. Freies Internet gibt es an sich auch, aber das hat nicht so funktioniert. Brauchte es auch nicht, denn ich wollte ja am Roman weiterschreiben und mich dabei von der Atmosphäre, um mich herum ein bißchen inspirieren lassen. Also den Laptop eingeschaltet, als die Begleitmusik zum Hochfahren kam, hat mich gleich ein Herr sehr böse angeschaut, weil der Dreiklang ein bißchen die Ruhe störte. Dabei unterhalten sich die anderen oft viel lauter. Nun gut, war auch gleich vorbei, der Alfred hat sowieso den Ton sofort agbeschaltet und ich habe weitergeschrieben mit der nächsten Anna-Szene und da geht es vorläufig ein bißchen vom Rade und dem Strahlenschutzstecker weg. Sie wird auch zu einer Psychodiagnostik gehen und die Johanna stellte sich, wie beschrieben, in der Seniorenresidenz vor.

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Dann kam der Alfred mit der Oma vom Becken zurück und drängte Essen zu gehen. Aus dem Hotel soll man sich nichts mitnehmen und bis zum opulenten Abendbuffet ist es ein bißchen lang, aber es gibt ja die andere Seite des Restaurants, in dem wir am Sonntag waren. Da gibt es Selbstbedienung und an sich auch kleine Portionen, aber das Schnitzel, das der Alfred dann auf einen mit Reis gefüllten Suppenteller brachte, bestand aus zwei großen Stücken und war an sich doch nur eine Portion.
Wieder zurück zum Liegestuhl und ein bißchen geschlafen, bzw. an der „Anderen Esther“ von Magda Szabo lesen, die ich ich mir als Lektüre mitgenommen habe und dann habe ich mich an die nächste K. M. Szene gemacht, wo dem ein Gedicht gelingt. Aber ein Schwalbenschwanz ist noch kein Sommer, eh schon wissen. Ehe ich noch überlegen konnte, ob ich jetzt wieder mit der Anna weitermache, kam die Oma und wollte ins Hotel zurück. Auch gut, denn da läßt es sich ja bloggen, obwohl es ein bißćhen Streit mit dem Alfred gab, weil der das ja auch machen will, bevor es sechs ist und Zeit zum Abendbuffet hinunterzugehen. Vorspeisen, ein Stück gegrillte Pute mit Gemüse, danach eine Gundlpalatschinke und zu dritt eine Flasche Wein. So läßt es sich drei Tage Leben, allerhand beobachten und das Romankonzept flitzt auch sehr schön dahin. Derzeit habe ich knapp einundfünzig Seiten, achtzehn Szene, vierundzwanzizigtausenddreihundertvierundvierzig Worte und eine ungefähre Idee, wie es mit meinen drei Handlungssträngen weitergehen könnte.
Es ist natürlich noch sehr vieles unausgereift, vieles angedeutet, was dann in den nächsten Szenen anderes weitergeht, viele Wiederholungen und Unstimmigkeiten sind drinnen, wie das bei Rohkonzepten wahrscheinlich so ist und es fließt dahin.

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Daß ich vielleicht doch nicht ganz so schlecht schreibe, wie es manche meiner Leser meinen, habe ich mir ja schon vorige Woche beim Lesen von Angelika Reitzers neuen Buch gedacht, weiß aber, daß es nichts nützt, wenn nur ich das schreibe und ein Mittel, wie ich meine Leser auf mich aufmerksam machen könnte, habe ich noch nicht gefunden, weil ich ja keine Leser habe, die mich für den „Büchner-Preis“ vorschlagen würden, da ist der Wunsch der Vater bzw. die Mutter meines Gedanken und eine Schelmin, wer so denkt, wie ich, etc….
Das Schreiben ist aber ohnehin ersteinmal das Wichtigste und da habe ich wiedermal keine Ahnung, wie das mit dem Rohkonzept ist und ob ich jetzt wirklich bis zum Oktober damit brauche oder schon nächste Woche fertig bin.
Da ist dann auch wieder Robert und Ruths Schreibegruppe und die wollen ja nicht so gerne, daß ich da am Roman weiterschreibe.
Mal sehen, was da nötig ist und daß ich, wenn ich irgenwann die Vorschau in das Netz stelle, beziehungsweise das fertige Buch präsentiere, wieder ein Gewinnspiel mit drei Fragen zum Buch machen kann, ist mir vorhin im Bad eingefallen.
Ich weiß schon, daß es kaum jemanden gibt, der von mir ein Buch gewinnen will. Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, beziehungsweise, ist die doch das, was zuletzt sterben soll, wie man immer hört.
Bis dahin ist noch etwas Zeit, ich könnte es also zuerst mit der „Brüderschaft“ probieren, aber die braucht auch noch einige Zeit, bis sie an die Druckerei gehen kann und da ist ja das Rohkonzept beim letzten Ungarn-Aufenthalt fertig geworden.
Noch etwas ist fertiggeworden, nämlich die Bilder-Galerie die das Literaturcafe.de in Leipzig anfertigte, da kann man sich mich, beziehungsweise die anderen Autoren und Autorinnen anschauen, die sich dort während der vier Messetage fotografieren ließen und jetzt ein schönes Weiterschreiben in Bük in Bad, wahrscheinlich werde ich noch von den zwei Schreibetagen, die vor mir liegen berichten, die „Andere Esther“ weiterlesen und es mir sonst gut gehen lassen…

2014-03-24

Der Besuch des Erzbischofs

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:11

Es ist eine seltsam surreale und nicht leicht zu verstehende Geschichte, die der 1936 in Klausenburg geborene Adam Bodor, der seit 1982 in Budapest lebt, da in der bei „Amman“, 1999, erschienenen Erzählung „Der Besuch des Erzbischoffs“ da vorlegt.
Eine Parodie auf den Sozialismus, die das Grauen schildern soll, wahrscheinlich, ein Farce, die da in dem kleinen Karpatenstädtchen Bodganski Dolina, wo alle die herumlaufen sich Paters nennen, Popen oder Seminaristen, passiert.
Irgendwo wird es auch Märchen genannt und es beginnt auch märchenhaft unwirklich, nämlich mit dem Ausbruch der Senkowitz Schwestern, aus der Lungenheilanstalt, die dann an Leinen wieder zurückgebracht und in einem Hühnerkäfig ausgestellt werden.
Die Ziehmutter des Erzählers hat einen Frisiersalon und einige Kämmfrauen, einen Geografielehrer, der ebenfalls in der Lungenheilanstalt lebt, gibt es auch und dann noch Gabriel Ventuza, der die Gebeine seines Vaters aus dem Friedhof holen soll und der Erzbischoff wird, wie der Titel sagt, auch erwartet, kommt nicht oder doch.
Auf jedenfalls liest man sich in seiner Erwartung durch die knapp hundertvierzig Seiten, springt durch die verschiedenen Zeitebenen und die Realistin, die ich bin, kennt sich nicht aus.
Ich weiß auch gar nicht und das ist auch etwas, was mir nicht sehr oft passiert, wie ich zu dem Buch gekommen bin, ob ich es Bücherschrank gefunden habe oder bei der „Buchlandung“ kaufte? Es könnte auch in den Büchertürmen bei der „Literatur im März“ gewesen sein. Aus den Bücherkisten von Edith Broczas Buchhändler ist es gewesen, habe ich inzwischen anhand meines Bibliothekkatalogs herausgefunden.
„Ein kleines Buch für die Innentasche, unter der das Herz schlägt“, hat der Autor auf den Buchrücken geschrieben.
Von der „bedrückenden und beklemmenden Atmosphäre, wie sie nur im verlassensten Winkel Eurpas denkbar ist“ ist am Klappentext zu lesen.
Peter Esterhazy und Ilma Rakusa haben auch ihre Eindrücke kurz beschrieben und das Buch gelobt und bei den Rezensenten, bei denen ich mich schlau machen versuchte, herrschte irgendwie auch Ratlosigkeit.
Interessant diese Erzählung eines in Rumänien geborenen Ungarns, der bald achtzig Jahre alt werden wird, die ich mir diesmal auf meinen ungarischen Badeaufenthalt mitgenommen habe, weil ich mich durch die ungarische Gegenwartsliteratur durchlesen will, obwohl ich mir mit den Surrealisten und verklausulierten Erzählungen schwer tue, war es spannend interessant ein Buch zu lesen, das ich nicht recht verstanden habe und mit der Beklemmung habe ich sowieso ein Problem, weil ich sie nicht mag.
Es war aber interessant einen mir bisher unbekannten Autor kennenzulernen und wenn ich ein bißchen nachdenke, glaube ich mir auch vorstellen zu können, was der Autor mit seiner märchenhaften Erzählung gemeint haben könnte.

2014-03-23

Wellness- und Schreibeurlaub

Filed under: Uncategorized — jancak @ 17:17

Jetzt bin ich wieder für einige Tage in Ungarn gelandet. Eigentlich wollten wir ja, wie schon im November, nach Portugal, beziehungsweise dort eine Kreuzfahrt machen. Im Reisebüro war es wieder angekündigt. Alfred hat es schon bestellt und anbezahlt, dann wurde die Reise aber wieder abgesagt, obwohl ich mir schon portugiesische Literatur, einen zweisprachigen Gedichtband und einen Roman von Antonio Lobo Antunes besorgt habe. Jetzt habe ich die Ungarnlektüre, die vom letzten Mal übergeblieben ist, eingepackt. Da gibt es ja einen Roman von Adam Bodor, der zwar in Siebenbürgen geboren wurde, aber jetzt in Budapest lebt und dann von Magda Szabo, was mir das letzte Mal entgegangen ist „Die andere Esther“, was vielleicht ganz passend zum derzeitigen Buch, der gegenwärtigen Bachmannpreisträgerin ist. Wir sind also jetzt wieder in Bük im Bad gelandet, diesmal nur mit dem Alfred und der Schwiegermutter und ich habe außer den Ungarn-Bücher auch mein Manuskript mitgenommen, an dem es sich ja weiterschreiben läßt. Da habe ich ja durch die Leipzig-Unterbrechung ein wenig den Anschluß verloren, beziehungsweise bin ich am Freitag, als ich in Harland saß und weiterschreiben hätte könne, jämmerlich daran gescheitert. Habe getrödelt und gesurft, mir ein paar Videos über die Unterschiede von arm und reich angeschaut und gedacht „Ich kann und kann es nicht!“
Hauptsächlich ist es dabei ja, um die Figur des K.M. gegangen, dem die nächste Szene gelten sollte, der sitzt ja depressiv in seinem Häuschen und liest Johannas Blogroman und bei Anna Jeller habe ich von einem Buch gelesen, wo da ein paar rüstige Pensionisten, von denen auch einer zufällig ein ehemaliger Verlagsleister ist nach Nizza reisen. Eine solch trashige Handlung sollte mir mal einfallen. Aber bei mir passiert ja nichts…
Gestern ist es dann wieder gegangen und ich habe am Morgen und am Abend zwei weitere Szenen geschrieben. Eine eben mit K. M. auf der Terrasse und dann eine weitere Anna Szene, die wacht auf, hat von Dracula und dem Strahlenschutzstecker geträumt und daran sollte sich die Handlung aufbauen lassen. So weit so what, sind wir dann von Harland nach Bük gefahren, haben wieder in dem Restaurant vor dem Bad gegessen, diesmal statt der Gulaschsuppe, wie ich eigentlich wollte, einen Gänselebertoast, denn am Abend gibt es ja wieder das Buffet. Haben das Hotel bezogen und sind dann mit den Bademäntel in das Bad gegangen. Diesmal mit dem Laptop in der Tasche, denn ein paar Stunden kann ich ja ohne Kabel schreiben und so sind zwei weitere Szenen entstanden.
Sich langsam von Szene zu Szene vorantasten. Dabei vielleicht die Handlung aufbauen, immer wieder dazwischen denken, so ganz habe ich das nicht. Aber ich kann es ja korrigieren, umschreiben, etc.
Da habe ich dann eine Szene mit der Johanna geschrieben, die hat ihre Nöte mit dem Philip, der ihr von ihrer Freundin Lena weggeschnappt wurde und bekommt einen aufmunternden Kommentar von einem K. M. und der sitzt in der nächsten Szene mißmutig bei Alberto, ißt Spagetthi Vongole, als secondo piatti ein Vitello tonnato und wünscht sich von Johanna ein zweites Kapitel ihres Blogromans.
So könnte es gehen. Mal sehen, wie weit ich damit komme. Bis Donnerstag haben wir vor dazubleiben und über die politische Situation in Ungarn, weil man in der Wellnessatmosphäre eines Thermalbades ja nicht sehr viel mitbekommt, habe ich mich ja bevor wir nach Leipzig gefahren sind, bei einer Diskussion im Hamakom-Theater informiert.
Im Bad gab es dagegen eine animierte Gymnastik, da ist eine junge Frau vor dem Becken gestanden, hat die Hände hin-und hergeschwungen und die Senioren die darin standen, haben es ihr teilweise nachgetan.
Da von Arezzo und dem Mittagessen bei Alberto zu schreiben, ist auch sehr interessant und die „Hierarchien“ habe ich 1989 zum Teil auch in Bük geschrieben. Damals allerdings im Sommer und im Freien, aber diesmal ist es auch wärmer und frühlingshafter, so daß es sich während der Schreibephasen auch spazierengehen oder im Freien sitzen läßt.

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