Bei den Schnuppertagen im Writersstudio haben wir zweimal einen Personal Essay verfaßt.
Personal Essay was ist das schnell, Judith Wolfgruber, die eine überzeugte Anhängerin der amerikanischen Literaturvermittlung ist, erklärte das an zwei Texten, wo sie von ihrem Sohn im KG und Schule schrieb und dann etwas wissenschaftlich allgemein philosophisches daranhängte und erklärte, daß in Amerika der Personal Essay weit verbreitet sei.
Aha, interessant und gut zu wissen, aber nicht wirklich eine Ahnung, was ich mir darunter vorstellen kann, dann steht Siri Hustvedts „Die zitternde Frau“ auf meiner Leseliste, die Frau des amerikanischen Bestsellerautors Paul Austers von der ich schon zwei Bücher in den Regalen bzw. mindestens eines auch gelesen habe und freue mich darauf, denn von der „Zitternden Frau“, 2010 erschienen, kann ich mich erinnern, einiges im Radio gehört zu haben.
Es geht um ein Nervenleiden „Eine Geschichte meiner Nerven“ steht noch am Cover als Untertitel, die Rezensenten haben sicher auch was dazu gesagt, aber im Writersstudio trotzdem keine Ahnung davon gehabt, daß ich ein blendendes Beispiels eines Personal Essay schon längst im Badezimmer liegen habe.
Siri Hustvedt 1955 in Minnesota geboren, skandinavische Wurzeln, erzählt in ihrem Buch vom Tod ihres Vaters mit dem sie sehr verbunden war.
Zwei Jahre später soll sie ihm zu Ehren eine Rede halten und fängt zu zittern an, die Sprachleistung ist nicht gestört, nur ihre Glieder drehen durch, sie denkt zuerst an einen epileptischen Anfall, ich würde da wohl an Parkinson denken und mich entspannen und fängt zu forschen an und das alles schreibt sie in ein Buch, zitiert abwechselnd wissenschaftliche Werke von Freud bis Oliver Sacks, dem berühmten amerikanischen Psychiater, von dem ich auch ein Buch auf meiner Liste habe, erzählt aus ihrem Leben und geht sowohl zu einem Psychoanalytiker, ein Verhaltenstherapeut wäre ihr wohl nicht eingefallen, als auch zu einem Neurologen und wir erfahren sehr viel.
Einerseits aus Siri Hustvedts Leben, sie hatte schon als Kind Fieberkrämpfe und litt später an Migriäneanfälle, dann von der gesamten psychologisch neurologischen Literatur, von Sigmud Freund bzw. Messner,Charcot, erfahren was von Hysterie und Konversationsstörungen und vom DMS III und IV, den amerikanischen Diagnosekriterien.
Wir erfahren von der Macht der Träume, sämtlichen Konversationsstörungen und wie sie sich mit der Posttraumatischen Belastungsstörung vermischen können und auch, daß Siri Hustvedt, die schon mal wegen ihrer Migräne eine Analyse machte, wöchentlich ins psychiatrische Krankenhaus geht, um dort mit Patienten Schreibübungen zu machen und das, was die aufschreiben ist sehr interessant, denn in der Psychose öffnet sich das Unbewußte und man fängt zu dichten an, schreibt ohne äußere Logik von unheimlichen Themen, spricht mit Engeln, kommuniziert mit dem lieben Gott, etc.
Da sind wir dann schon bei dem Phänomen des Stimmenhörens, wo sich die Wissenschaft streitet, ob das jetzt ganz normale alltägliche Phänomene sind oder ob sie zu der Schizophrenie gehören?
Siri Hustvedt erwähnt, daß berühmte Dichter, wie Rilke, Paul Celan, etc davon betroffen waren und vor ein paar Jahren ist immer eine alte Frau in die klinischen Mittage ins AKH gekommen, hat Fragen gestellt und dann Material über die Stimmenhörer-Selbsthilfegruppe ausgeteilt.
Siri Hustvedt hält verschiedene Vorträge, fängt mal dabei zu zittern an, ein anderes Mal wieder nicht, sie geht mit ihrem Mann und einem Freund in den Pyrenäen auf einen Berg, überfordert sich dabei und zittert wieder, jetzt ist aber ihr Vater oder sein Grabstein nicht dabei, es kann also keine Konversationsneurose sein. Sie geht zu einer Analytikerin, die schüttelt den Kopf „Hysterisch sind Sie nicht!“, hört auf, als Siri Hustvedt ihr etwas von den Fieberkrämpfen als Kind erzählt und schickt sie in die Röhre.
Dort kommt auch nicht sehr viel heraus, aber wir, bzw. Siri Hustvedt haben gelernt, daß die Seele ein weites Land, wie glaube ich, schon Arthur Schnitzler, ganz ohne MRT um dessen Bezahlung man mit der Krankenkasse kämpfen muß, sagte, ist und, daß die Psyche und das Soma halt doch sehr zusammenhängen und man vielleicht nicht alles wissenschaftlich erklären und deuten kann.
Aber wenn man überfordert ist, fängt man vielleicht zu zittern an und wenn einem etwas zuviel wird, spaltet man ab und dissoziert und das alles kann man vielleicht im Gehirn oder sonstwo finden und nachweisen. Man kann auch Tabletten dageben nehmen, sich entspannen, versuchen seine Traumen zu bewältigen, etc.
Dafür gibt es ja inzwischen auch ein Psychiater, Psychotherapeuten, Neurologenheer, die Pharmafirmen forschen und Siri Hustvuedt führt noch einige Beispiele an, wo Leute ihre Stimmen, als sie dann behandelt waren, vermißten.
Oliver Sacks hat in dem Buch „Der Mann der seine Frau mit einem Hut verwechselte“, das auch noch auf mich zukommen wird, glaube ich, von einem Tourette Patienten geschrieben, der manchmal seine Medikamente absetzt, damit er seine schöne Zustände weiter erleben kann.
Ja, die Seele ist ein weites Land und es ist und das praktiziere ich schon sehr lange, sehr interessant, die Literatur und mit der Wissenschaft zu verbinden und so kann der Leser alles in einem haben, ein Buch von einer berühmten amerikanischen Autorin und ein Lehrbuch der neuropsychiatrischen Phänomene und das alles noch in einem Anhang gut dokumentiert zum Weiterlesen.
2014-10-13
Die zitternde Frau
2014-10-12
Ab nach Frankfurt
In Frankfurt hat die Buchmesse angefangen, beziehungsweise wurde sie das Dienstags mit einer Rede des Außenministers und einer Festrede von Sofi Oksanen, die die Festrednerin war, eröffnet, denn Finnland ist ja heuer Gastland, „Finnland cool“, soll der Auftritt heißen, der überall in den Messehallen zu finden ist. Das Bibliothekswesen wird erklärt, die Finnen lesen ja sehr viel und führen auch im Pisatest, weil sie die Kinder nicht mit zehn voneinander trennen, etwas das man bei uns offenbar machen muß, weil eine gemeinsame Schule der Zehn bis Vierzehnjährigen unvorstellbar ist. Dafür gehen die Österreicher aber viel weniger in Bibliotheken, aber ich tue das eigentlich auch nicht so sehr und habe es von der Hauptschule bis zu einem Hochschulabschluß geschafft, in den Literaturbetrieb aber nicht und auch nicht nach Frankfurt, denn dorthin hat mich keiner eingeladen. So werde ich die nächsten Tagen vor meinem Laptop verbringen und mich zwischen meinen Stunden auf das blaue Sofa setzen und wieder einmal schauen, was man von hier aus mitbekommt.
Und das ist, wie mein Archiv beweist sehr viel, seit 2008 surfe ich ja schon und war anfangs sehr begeistert, jetzt sehe ich das resignativer, weil man von seinem Zimmer aus auch nicht die Kontakte hat, um die es ja angeblich geht, an die Buffet kommt man auch nicht, aber mein Glas Wein kann ich selber trinken, bzw. am Abend zu Veranstaltungen gehen, wo es ein solches und vielleicht auch noch Brötchen und was zu knabbern gibt und so war ich am Montag auch in der „Alten Schmiede“ als im Frankfurt im „Römer“ ja der dBp an Lutz Sailer vergeben wurde, das habe ich ein bißchen im Livestream bzw. im Abschlußvideo mitverfolgt und jetzt habe ich schon nachgeschaut, was es am blauen Sofa ab elf zu hören geben wird, 3SAt und ARD übertragen auch, Wolfgang Tischer ist in Frankfurt und überträgt von hier seinen Podcast und eine eigene Halle der Selfpublisher wird es dort auch geben, Martina Gercke ist in Frankfurt und Twitterromane werden dort auch verfaßt.
Dann gings los mit den drei Programmen, bzw. mit Dennis Scheck auf der ARD-Bühne, wo auch ein Übersetzerkam der Grimmelshausen aus dem Mittelhochdeutschen übersetzte und den „Keuchschen Joseph“ sehr empfahl, um elf folgte Wolf Haas mit seinem „Brennerova“, der Fortsetzung seiner Brenner-Romane und erzählte was darüber, aber da man den auch auf der Buch-Wien und beim Bücherquiz, bei dem ich ja gerne teilnehmen würde, erleben kann und ich den Link zum Sofa endlich gefunden hatte, das ist ja aus der Ferne ein bißchen schwer, alles rechtzeitig zu finden, in Frankfurt irrt man aber mit den vollen Büchertaschen wahrscheinlich auch herum, gings dorthin, bzw. zu Lutz Sailer und Wolfgang Herles, der diesen gerade fragte, warum „Kruso“ kein Wenderoman sei. Er spielt im Wendejahr auf einer Insel, wo sich ein paar intellektuelle Aussteiger trafen, um zu servieren und die heile Welt zu erleben, aber auch andere, die nach Dänemark hinüberschwimmen oder fahren wollten und dann oft in der Forensik in Kopenhagen landete. Bei ARD ging es wieder weitermit dem „Best of Druckfrisch“, wo sich Dennis Scheck als Ratgeber versteht was man und was besser nicht lesen soll und um halb zwölf erzählte Esther Kinsky, die, glaube ich, auch auf der Longlist stand etwas über ihren Roman „Am Fluß“, der in London spielt, bzw. ein Stück aus dem Leben der Protagonisten an Hand von Flüßen erzählt.
Die Autorin von Frauen oder Gesellschaftsromanen Charlotte Link, von der ich auch schon was gefunden aber noch nicht gelesen habe, hat die Krebserkrankung ihrer Schwester begleitet und jetzt ein Buch „Sechs Jahre“ darüber geschrieben, ein Thema, das mich ja auch sehr interessiert und dem ich mich in irgendeiner Form ja in meiner nächsten Arbeit widmen möchte.
Dann kam Marlene Streeruwitz auf das blaue Sofa, deren Name von der Moderatorin sehr seltsam ausgesprochen wurde, aber wahrscheinlich ist das der Unterschied des Österreichischen vom Deutschen, was ja in dem Gespräch auch diskutiert wurde, hier ist auch ein bißchen Slawisches dabei, damit hat man in Frankfurt vielleicht auch Schwierigkeiten, jedenfalls wurde Cornelia Travnicek in Leipzig mal gefragt, ob das ihr echter Name ist und Marlene Streeruwitz ist ja mit „Nachkommen“ auf der LL gestanden und darin geht es um eine Autorin namens Nelia Fehn, die mit ihrem Roman „Die Reise einer jungen Anarchistin nach Griechenland“ auf die Shortlist gekommen ist und den hat Marlene Streeruwitz inzwischen auch geschrieben und das ist auch sehr interessant, dann kam ein Starautor nämlich Ken Follet, der schon mal auf der Buch-Wien war, der in London lebt und seinen Historienroman „Kinder der Freiheit“ präsentierte.
Auf http://www.buecher.at kann man inzwischen vom Auftritt der Österreicher auf der Buchmesse lesen und sich die Fotoshow anschauen, gleichzeitig war dort zu entnehmen, daß Daniela Strigl ihren Jurorensitz beim Bachmannlesen zurückgelegt hat, weil sie den ihr zugesprochenen Vorsitz an Hubert Winkels abgeben mußte, der ja auch in Frankfurt ist und von dem ich ein Video gesehen habe, wie er am Montag auf der Buchpreisparty steht und was über den Preisroman erzählt.
Mit Thomas Hettche ging es dann bei ARD weiter. Der war ja der zweite Favorit des dBP und Dennis Scheck lobt die „Pfaueninsel“ auch als den besten Roman des Jahres und da habe ich ja schon ein Video gesehen, wo Scheck mit Hettche, glaube ich, auf diese Insel fährt.
Mit Kristof Magnussons „Arztroman“ gings bei ARD weiter, während auf das blaue Sofa, den Reinhold Messner und den Wolf Haas habe ich versäumt mit John Burnside weiter, der einen Roman vorstellte, wo ein Gewalttäter Kinder in einen Keller versteckt.
Dann habe ich mir noch ein 3Sat-Video über die Zukunft des Netzes angeschaut, wo Andrea Maier mit Thomas Hettche und einer Big Data Frau diskutierte und auch der Friedenspreisträger Joran Lanier interviewt wurde, während auf der Messe gerätselt wurde, ob jetzt Helmuth Kohl erscheinen wird oder nicht.Auf jedenfall wird ein Buch über ihn vorgestellt.
Und am blauen Sofa stellte Marion Brasch ihren Roman „Wunderlich fährt gegen Norden“ vor, in dem ein Handy den Protagonisten steuert, bzw. seine Biografie erzählt und die das Buch teiweise auch in Schloß Wiepersdorf geschrieben hat. Dann lernte ich endlich Karen Köhler kennen, die ja in Klagenfurt lesen hätten sollen und deren Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“ in der letzten Zeit sehr viel auf den Blogs vorgestellt wurde.
Mit den Videos endete es dann bei 3-Sat mit dem jungen Stefan Bachmann, der mit zwanzig Jahren schon seinen zweiten Roman geschrieben hat und dem „Jesus Deal“ von Andreas Eschbach von dem ich im Sommer „Perfekt Copy“ gelesen habe und während es in Frankfurt für die Eingeladenen warhscheinlich auf die Parties geht, bin ich mit dem Alfred und dem Karli ins Akzent-Theater zum dreißig Jahre der „Tschuschnkappe“ gegangen, wo es nachher auch ein Buffet mit Schnaps, Spanferkel, Lamm und einigen Bekannten gab.
Am Donnerstag ging es mit Wolfgang Tischers Buchmessenpodcast von der Selbstpublisher Halle 3 erster Stock weiter, der zuerst genau den Weg dorthin genau beschrieb, dann die Veranstaltungsbühne zeigte, mit einer an Selbstgemachten interessierten Buchhändlerin und einer Lektorin sprach und eine Studie über die Motive des Selber Publizierens vorstellte.
Ein Video mit dem heurigen Büchner Preisträger Jürgen Becker, von dem ich ein ein paar Bücher habe, weil ich ihn mit dem Jurek verwechselte, habe ich mir auch noch angesehen, bevor es mit den Lievestreams losging und hier war interessant zu erfahren, daß Lutz Seiler der heurige dBP Sieger und Lyriker am 25. Oktober für den ebenfalls Lyriker Becker hält.
Nino Haratschwilli, deren umfangreichreiches Epos auf den Blogs ja sehr gelobt wird und Olga Grjasnowa, deren erstes Buch ich gelesen habe, habe ich versäumt und bin erst wieder bei Ulrike Dreasners Longlist-Buch, das ich schon ein bißchen in Leipzig hören konnte, eingestiegen.
Marcel Beyer den ich einmal in der „Alten Schmiede“ hörte und der mit seinen Gedichten jetzt den „Kleist“ und den „Pastior-Preis“ gewonnen hat, folgte und danach Sherko Fatah, dessen frühe Bücher bei „Jung und Jung“, wahrscheinlich sind sie noch bei „Residenz“ erschienen, ich bei den „Lyrik im März“ Büchertürmen fand und zum Teil immer noch nicht gelesen habe. Bei Ard erzählte dann Marc Elsberg oder Marcus Rafelsberger etwas über seinen Thriller „Zero“.
Dann ging es zum klinischen Mittag zu den „Genderfragen bei der Depression“ ins AKH, am Rückweg machte ich eine Runde zu den Bücherkästen, wo ich das deutsche Buchpreisbuch von 2005, also die Premiere, Arno Geigers „Es geht uns gut“ und noch drei Bände der „Luitpold Stern Gesamtausgabe“, für die dreifache „Luitpold Stern Preisträgerin“ eine absolute Rarität, das kleine Luitpold Stern Büchlein hat sich schon im Bücherschrank meines Vaters gefunden und dann stieg die Spannung, wer ist heuer Nobelpreisträger geworden?
Auf Haruki Murakami und Swetlana Alexijewitsch gingen wieder mal die Schätzungen und dann bekam ich, noch ehe ich nachgooglen konnte, ein Mail von Doris Lind von einer Grazer Literarischen Agentur, die mir außer einigen Lesetips mitteilte, ein mir wieder völlig unbekannter Franzose, der allerdings einer der bedeutensten Schriftsteller des Landes namens Patrick Modian hat ihn gewonnen.
Interessant, interessant und bevor es zum Abendprogramm ins Literaturhaus ging, noch ein bißchen weitergesurft.
Judith Hermann, die neue Fried Preisträgerin, stellte ihren ersten Roman „Aller Liebe Anfang vor“ und am blauen Sofa wurde noch Katja Petrovskaya, die Bachmannpreisträgerin vom letzten Jahr und diesjährige Gewinnerin des „Aspekte Literaturpreises“ präsentiert.
Am Freitag ging es zuerst mit Wolfgang Tischer durch die Messehallen zu „Rowohlt“, wo man auch schon sehr intensiv mit dem Selfpublishern zusammenarbeitet, wo die Amerikaner ihre Bücher inzwischen schon selber ins Deutsche übersetzen lassen, weil es hier viele Leser gibt und dann nach einigen Computerabstürzen zu ARD, wo Bruno Walker saß, der neben seinen vielen Krimis auch Kochbücher schreibt, was ja auch sehr interessant ist.
Dann gings zu Herta Müller, die mit „Mein Vaterland war ein Apfelkern“ ein neues Buch geschrieben hat und wieder viel über ihre Kindheit im rumänischen Dorf erzählte und das Krimiduo Michael Kobr und Volker Klüpl haben mit „Grimmbart“ einen neuen „Kluftinger Krimi“ geschrieben, in dem es um ein abgefracktes Schloß geht.
„Erntedank“ steht noch auf meiner heurigen Leseliste und ich muß wahrscheinlich sehr dazuschauen, das noch zu schaffen und auf das Autorenduo mit den Allgäuer Regionalkrimis bin ich vor langen durch den Blog von „Leselustfrust“ aufmerksam geworden, den es ja leider nicht mehr gibt.
Michael Köhlmeier ging mit Dennis Scheck und seinen zwei Herren auf den Strand und ein paar andere Herren erzählten inzwischen auf dem blauen Sofa etwas von den letzten Tagen der DDR und den wirtschaftlichen Veränderungen, die diese inzwischen machte.
Man kann sich die Buchmesse aber auch via Twitter und Facebook geben, sieht da Bücher, die man sonst wahrscheinlich nicht gesehen hätte und kann sowohl Frauen mit roten Haaren und roten Kleidern als auch Polizisten vor Veranstaltungen sehen und Clemens J. Setz habe ich erfahren, hat ein Protestsonett auf Daniela Strigl Verlassen der Bachmannpreisjury geschrieben.
Der Halb – oder Sommerfinne Christian Gasser, ein Schweizer, der der Liebe wegen nach Finnland gegangen ist und ein Buch darüber schrieb, erzählte etwas von den schrecklichen depressiven Wintern, die man nur in der Sauna überstehen könne und den Sommern an den Seen, wo man das Wasser direkt daraus schöpfen und trinken kann. Und im “ war dann Nadine Kegele zu hören, die zwar mit „Kegeler“ angekündigt war, aber ihr neues Buch „Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen“ zu Hause, auf das ich ja noch immer warte.
Der Schweizer Matthias Zschokke hat einen E-Mail Roman über Venedig geschrieben, der wie Ernst Grandits auf der 3Sat Bühne erklärte, bzw. vom Klappentext verlas, etwas noch nie dagewesenes und erinnerte an die Vorbilder und spannend, daß der Autor aus den E-mails die er von seinem halbjährigen Venedigaufenthalt schrieb, später einen Roman bastelte, etwas was mir wahrscheinlich nicht passieren wird, obwohl mein Ansuchen auf einen Aufenthalt in einer Autorenwohnung am 25. September noch einmal behandelt wird.
Dann gabs noch auf ARD noch ein „Büchermagazin“, wo es ein bißchen um Franz Kafka ging und Nino Haratschiwili bevor es wieder zum eigenen Schreiben ins Cafe Luwig zum Schreiben mit mit Ruth, Robert, Ilse und Fritz, etc, ging.
Den dritten Messe Tag hat Wolfgang Tischer bei einem Selfpublisher Kongreß in einer anderen als der dritten Halle verbracht und erzählt mir das am frühen Morgen im Freien, wo am Samstag Martina Gercke bei Angora Zelt auftreten und Freunde treffen wird, was wieder daran erinnert, daß auf der Messe viel passiert, was 3Sat oder ARD nicht überträgt und man sich da nur bei den Bloggern umsehen könnte, wo es bei einigen derzeit etwas still ist, so haben die „Klappentexterin“ und „Literaturen“ nur die Lektüre gepostet, die sich auf den Weg nach Frankfurt mitnehmen wollen. Die Klappentexterin hat Patrick Modiano dazu ausgewählt, Hut ab, ob sie den zu Hause hatte, aber sie ist ja Buchhändlerin und der „Hanser Verleger“, der dann Donnerstag um 13 Uhr auf seinem Stand interviewt wurde, hat ohnehin schon mit dem Drucker telefoniert, daß sie der mit dem Erscheinen des neuen Buchs beeilt.
Die kleinen lieben Messefilmchen, die mich 2008 so beeindruckt haben, vermisse ich auch ein bißchen und den Link zum LitRadio der IG-Autoren habe ich noch nicht gefunden, aber da war ich meistens ohnehin zu ungeduldig um mir Robert Prosser, den neuen „Priessnitz-Preisträger“, Andrea Winkler und die Autoren, die ich wahrscheinlich auch in Wien hören kann, extra zu geben.
Nach einer kurzen Begegnung mit einem neuen Traumbuch und den „Popo-Blicken“ eines älteren Herrn und einem Interview mit der ebenfalls sehr erfolgreichen ehemaligen Selfpublisherin Nele Neuhaus ging es dann zum Kreativen-Brunch ins „Weiße Haus“ wo mein Projektvorschlag aus dem „Literaturgeflüster“ zu lesen, nicht angenommen wurde.
Nach Kaffee und Kipferln und einem gut gefüllten „Wortschatz“ war es dann etwas schwer in das blaue Sofa hineinzukommen. Martin Walser war aber am ARD Stand und stellte dort den vierten Band seiner Tagebücher vor.
„Schreiben und Leben“ heißt der, weil das Schreiben für den Schwimmer und Waldgänger immer wichtiger ist und so wird alles ganz genau notiert, auch wann ihm Böll auf der Bestenliste überholte und wann Martin Walser vorne lag.Ein Gespräch über Benjamin Leberts „Mitternachtsweg“ von dem ich im Schrank vorher „Der Vogel ist ein Rabe“ gefunden habe, gab es vorher auch.
Dann ging es doch mit dem blauen Sofa und dort stellte Wolfgang Herles den Unternehmer und Autor Ernst W.Händler mit „Versuch über den Roman vor“, während es bei 3sat mit Thomas von Steinaecker weiterging.
Dann diskutierte Wolfgang Herles mit dem Autor des „Schundromans“, den mir einmal Judith Gruber Rizy zum Geburtstag schenkte, Bodo Kirchhoff über sein neues Buch „Verlangen und Melancholie“, wo es um eine nachgelebte Liebe zu einer Frau die Selbstmord beging geht. Martin Walser gab es auch noch einmal zu hören, der trotz seiner fast neunzig Jahren sehr viel von den Softwareprogrammen seines Computers hält.
Weiter ging es mit dem Publikumswochenende, wo die Massen und die Cospyplayers auf das Messegelände strömen und sich auch mal umsehen konnten, wenn sie nicht schon vorher da waren, um elf am Sonntag wird in der Paulskirche der Friedenspreis des deutschen Buchhandels an Jaron Lanier den 1963 in New York geborenen Informatikkünstler mit den Threadlooks vergeben,in den ich nur ein bißchen hineinsehen konnte, da wir zum Fototreff der Sladky-Wandergruppe nach Klosterneuburg fahren und nachher vielleicht noch ein paar Videos von den großen Bühnen ansehen, auf der kleinen höre ich gerade den Tag vier von Wolfgang Tischers Podcast, wo die Selbstpublisher erzählen, wie sie mit Pseudonymen umgehen, ob sie die Kameras in ihr Wohnzimmer zu ihrer Mutter lassen, die das Marketing betreibt oder für was sie außer dem Schreiben noch verantwortlich sind?
Etwas was mich an diesen Selfpublisherberichten ein wenig stört, daß sie sosehr auf den wirtschaftlichen Erfolg schielen.
„Bin ich jetzt schon auf Platz eins des „Amazon-Rankings“ und wie komme ich darauf?“, während es mir ja um mein Schreiben geht, das ich aber auch mit allen Stolpersteinen auf meinem Blog präsentiere und weil mich einmal eine Leserin nach meinem Buchmessenresumee fragte, als Surferin aus Wien und Literaturbesessene habe ich natürlich keines und auch nur einen kleinen Teil auf meinen Sofa, ganz ohne Visitenkarten und Verlagsterminen mitbekommen.
Eine Einladung zu einem Bloggertreffen habe ich aber gehabt und werde das auf der Buch-Wien nachholen, wenn ich dazu wieder meine Gratiskarten bekomme, ansonsten klappt es vielleicht auch mit meinem Pensionistenausweis und der Goodiebox, die es möglicherweise wieder beim „Alpha“ gibt.
Und natürlich ist es toll, was man alles, wenn man sich dafür interessiert aus Frankfurt in sein Zimmer bekommen kann und ein paar Bücher haben ganz nebenbei in diesen fünf Tagen auch zu mir gefunden.
2014-10-11
Besetzer, Toren, Biedermänner
Wieder ein Fund aus dem Bücherschrank, ein antiquarisch, wahrscheinlich längst vergriffenes Büchlein von dem Verleger, Diplomat, Zeitungsherausgeber Fritz Molden, im Jänner fast Neunzigjährig verstorben und eine wahrscheinlich starke, einflußreiche und auch konservative Stimme der Nachkriegsjahre und einer, der aus einer großen Familie stammt.
Paula von Preradovic, die Schöpferin der Bundeshymne, wo man sich jetzt ja gerade streitet, ob man Töchter Söhne oder nur Söhne singen darf und von der Familie Molden vielleicht verklagt wird, wenn man ersteres tut, war seine Mutter, der Pressechefredaktuer Ernst Molden, sein Vater, Otto Molden, der Gründer vom Forum Alpbach sein Bruder, den Schriftsteller und Sänger Ernst Moden, sein Sohn, gibt es auch und mir war Fritz Moden als Verleger des „Molden-Verlags“ ein Begriff.
Er war natürlich auch Schriftsteller und als solches hat er „Besetzer, Toren, Biedermänner – Ein Bericht aus Österreich 1945 -1962“ herausgebracht, in der Reihe „Austriaca des Wilhelm Goldmanns Verlags“, 1980 erschienen, ein Buch das schon länger auf meiner Leseliste steht und ich, als ich im Jänner vom Tod des Autors hörte, dachte, ich sollte es jetzt endlich lesen und es passt auch thematisch sehr gut zu Karin Peschkas „Watschenmann“, nur, das ist ein Roman mit sehr kunstvollen Figuren, Moldens-Buchs ein Bericht aus dieser Zeit und ein sehr persönlicher noch dazu, erzählt es doch, wie der junge Molden, 1945 in Tirol sitzt, das Forum Alpach, dieses jährlich stattfindende Symposium, wo über politische Fragen der Zeit diskutiert wird und das es noch heute gibt, war gerade gegründet und mit „Joseph Frankenstein, Leutnant dim 2677. Regiment, OSS, United States Forces in Austria“ diskutiert“.
Ein ein- oder zweiundzwanzigjähriger junger Mann, der bald Sekretär des damaligen Außenministers Gruber wird und am Ballhausplatz aus und ein geht.
Österreich und Wien war aber damals besetzt, es herrschte Hunger und Schwarzhandel, aber auch großer Aufbauwille und mit den Toren des Titels, sind die Widerstandskämpfer, Fritz Moden war auch ein solcher, gemeint, die Biedermänner, die Anpassler, die die vielleicht noch vor einem Jahr im Burgtheater unterm Hakenkreuz spielten und jetzt, wie es, glaube ich, Paul Hörbiger tat, ein bißchen Schutt wegräumten, um sich zu rehabiliteren, die Herrn Karls sind auch damit gemeint und die Besetzer, wissen wir eh, die Amis, Franzosen, Engländer und Russen oder wissen es wahrscheinlich nicht, weil wahrscheinlich viel viel später geborden und ich war auch erst eineinhalb, als die letzten Besatzer das Land verließen und kann mich an die Vier im Jeep nicht erinnern, an das Carepaket der Amis aber schon, denn im Gartenhäuschen am Almweg, steht noch eine solche Holzkiste, wo Kluppen aufbewahrt wurden und die Mutter hat mir von den wurmigen Fischkonserven drinnen erzählt. Hernals, wo ich aufgewachsen bin, lag in der amerikanischen Zone, der vierte Bezirk mit der „Ravag“ war die russische und die war sehr gefährlich, weil die die Uhren stahlen, Frauen vergewaltigten und auch den Kommunismus wollten.
Nun erzählt Molden das alles sicher aus einer sehr konservativen großbürgerlichen Sicht, meine Eltern, bzw. mein Vater war Sozialist und wohnte in einem der schönen alten Gemeindebauten in der Wattgasse, weil die elterliche Wohnung vorher ausgebombt wurde und meine Mutter hat mir einmal erzählt, daß einmal ein kommunistischer Freund mit seiner Frau auf Besuch kam und sich die Wohnung sehr genau anschaute und auf die Frage, ob sie sie vielleicht haben wollten, mit „Ja“ antwortete.
Als aus dem kommunistischen Putsch nichts wurde, ist der Freund nie mehr gekommen und Otto Molden, der nach seiner politischen Tätigkeit, weil er doch nicht das Beamtensitzfleisch hatte und mit Bundeskanzler Figl seine tägliche „Beamtenforelle“, sprich Knackwurst essen wollte, in die „Redaktion der freien Presse“ seines Vaters übersiedelte, wurde dort von den Russen einmal sehr verfolgt, so daß er eine Zeitlang nach Amerika flüchten mußte und sich dort weiter politisch betätigte, denn der erste Bezirk, wo die Zeitungsredaktion lag, wurde abwechselnd von allen vier Besatzungsmächten kontrolliert und die Russen vergewaltigten nicht nur Frauen, sondern verschickten auch nach Sibirien.
Keine sehr lustige Zeit damals, in der ich aufgewachsen bin und mich nicht wirklich erinnern kann. Fritz Molden gründete dann gemeinsam mit Christian Broda, dem späteren Justizminister und Gerd Bacher, dem späteren ORF-Intendtanten, die Zeitschrift „Express“, die den Vorteil hatte, daß sie mehrmals am Tag erschien und an die kann ich mich erinnern, weil da, als ich schon in die Hauptschule ging, ein Artikel war, wo ein Bub aus der Bubenhauptschule, einen Einbrecher stellte, für den ich sehr schwärmte.
1956 kam es zu dem Ungarn Aufstand, Molden war in dieser Zeit in Budapest, weil er einen Hilfkonvoi nach Miskolcz organiseren wollte und erzählt sehr genau, was er da erlebte, von anderen Dinge, wie zum Beispiel der Sache mit Südtirol, erzählt er, weil persönlich nicht involviert, nicht soviel, wie er in der Einleitung schreibt.
Er erzählt vom tollen armseligen aber doch aufstiegsorientierten Nachkriegsleben und auch, wie die Biedermänner die Toren langsam aus der Politik verdrängten. Er erzählt auch und das ist sehr interessant, von seinen Freunden, einer davon war Kurt Waldheim, der Uno-Generalsekretär und spätere Bundespräsident über dessen Vergangenheit im dritten Reich es in der Zeit, wo er Präsident war, großen Widerstand gab, an dem ich mich auch beteiligte.
Das Buch ist vor dieser Zeit geschrieben, deshalb kein Wort davon, nur, daß er Waldheim zu seinen guten Freunden zählt, als der Widerstand dann da war, kann ich mich an ein Radiointerview erinnern, das mich sehr beeindruckte „Meine Mutter war kein Nazi, aber sie ist doch in die Reichschriftskammer eingetreten, weil sie sonst nicht…“, hat er, wie ich mich erinnern kann, in etwa zur Verteidgung seines Freundes gesagt.
Ja, so war es wohl gewesen, aber genau daraus, sind dann auch die Herrn und die Frauen Karl und Karlinen entstanden. Das man halt nicht anders konnte und deshalb mitmachte und deshalb alles so wurde, wie es war…
Sehr schwierig und nicht leicht zu entscheiden und gut, daß man selbst nicht in dieser Situation war, daß man halt doch im Burgtheater eine große Rolle spielte und sich, um das andere nicht kümmerte, weil politisch war man ja nicht. In der Pause kam dann halt der Herr Kulturminister Goebbels, küßte die Hand und schlug eine Rolle in einem üblen Propagandafilm vor, wie es, glaube ich der Paula Wessely passierte.
In dem Buch sind wir aber schon darüber, da gibt es die kommunistischen Jugendfestspiele in Wien, die der konservative Zukunftsgestalter sabotieren konnte und als nach der „Freien Presse“ auch der „Express“ ins Wanken kam, wird er Verleger und da endet das Buch, ob es eine Fortsetzung und seine Verlagsgeschichten gibt, weiß ich nicht. Es gibt aber einen Vorgänger „Felopolinsky und Waschlapsky“ eine Biografie seiner Kindheit, wahrscheinlich auch längst vergriffen und höchstens in den Bücherschränken zu finden und ich finde das Lesen solcher Bücher interessant, weil es Einblicke in eine längst vergangene Zeit gibt und deshalb bin ich froh, daß es die offenen Bücherschränke gibt.
Mit der Paula von Preradovic habe ich mich übrigens in meiner frühen Autorinnenzeit, also in den Siebziger- Anfang Achtzigerjahren beschäftigt, habe eine Erzählung, die glaube ich „Das Denken an Paula P.“ geheißen hat, geschrieben, unveröffentlicht, aber bei einigen Preisen und Stipendien eingereicht und nichts gewonnen, aber dafür mich mit dem Werk der Autorin beschäftigt und auch ihren Bericht über das Kriegs-Wien von 1945 gelesen und in der Osterleitengasse, dem Wohnort der Familie, spazierengegangen.
Mit der Koschka Hetzer, einer Journalistin, die glaube ich, mit dem Otto, dem „Forum Alpach-Gründer“ verheiratet war, habe ich einmal ein Gesprächstherapie-Ausbildungsseminar gemacht und als ich 1996 in der Jury des Nachwuchstipendieums war, habe ich die Einreichung von Ernst Molden bekommen, bei dem ich auch bei einigen seiner Lesungen war. Inzwischen hat er, glaube ich, das Schreiben aufgegeben und ist nur mehr als Sänger tätig.
Und Hans Weigel und Friedrich Torberg sind noch ein paar andere mächtige Männer in der österreichischen Nachkriegszeit, die viel bewegten oder auch verhinderten, aber wahrscheinlich mehr literarisch journalistisch, als politisch diplomatisch tätig waren und so hat das Buch auch einen sehr umfangreichen dokumentarischen Anhang, in man, wenn es interessiert, die Artikel des Staatsvertrages von 1955 und die zu den Zeitungskriegen nachlesen kann.
2014-10-10
Von Frankfurt in die Schreibgruppe
Mit ein bißchen rauschenden Kopf bin ich dann nach sechs, als das blaue Sofa schon geschlossen hatte, da gab es nach der letzten Lesenden, der Georgiererin Nino Haratischwili eine lange Leerlaufübertragung, wo sich Leute auf dem Sitz fotografieren ließen, in die Westbahnstraße zur Schreibegruppe, die diesmal ohne Fritz und Ilse, nur mit Robert, Ruth und Peter Zak stattfand, gegangen.
Genau wie im letzten Jahr, da habe ich an der „Verbrüderung“ geschrieben, diesmal ist ja „Im Namen des Vaters an der Reihe“, wo es schon ein paar Skizzen und einen vagen Ideenplan gibt und ich im November im Rahmen des Nanowrimos schreiben will. Außer dem handgeschriebenen Skizzen ist die Gefahr des Vorausschreibens diesmal nicht so groß, wie in den letzten zwei Jahren, denn ich bin mit dem Korrigieren des „Schutzengelchens“ noch lange nicht fertig, beziehungsweise befinde ich mich derzeit wieder in einer intensiven Trödelphase, mit den Gedanken „Schreib nicht zuviel!“ und so wirklich gefällt mir die kleine Geschichte auch nicht und der Gedanke, daß das dann niemanden interessiert oder die Kritiker kommen werden, die sie zerreißen ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Dann bin ich ziemlich ratlos, denn wenn ich weniger schnell schreibe, komme ich nicht weiter, da es aber niemanden interessiert, ist es eh egal, aber aufgeben will ich auch nicht, weil ich keine Alternative habe und die Schleife dreht sich endlos fort.
Und jemand der mir sagt:“Mach nur weiter, denn es ist toll, was und wie du schreibst!“, gibt es nicht. Stimmt nicht ganz wirklich, denn Klaus Khittl, den ich zu meinem literarischen Geburtstagsfest eingeladen habe, hat mir eine Rezension zu „Lore und Lena“, dem Buch, das er bei meinem letzten Geburtstagsfestgewinnspiel gewonnen hat, geschrieben und der hat mich sehr gelobt und eigentlich habe ich in den letzten Tagen auch nicht wirklich viel Zeit gehabt, am „Schutzengelchen“ zu korrigieren, denn Anfang der Woche habe ich die Einladungen zu meinem literarischen Geburtstagsfest, das am siebenten November sein wird, geschrieben und ausgeschickt und ab Mittwoch fing das Buchmessensurfen an und das wollte ich mir ja geben.
Trotzdem eine gute Abwechslung den Freitagabend wieder dem eigenen Schreiben zu widmen, denn es ist schon sehr deprimierend zu sehen, daß da in Frankfurt die sehr jungen Frauen, wie Karen Köhler, Nina Haratischwili, Katja Petrovskaja auftreten, die dann selber sagen, „Es ist erst mein erstes, zweites Buch, ich bin noch ein bißchen unsicher!“, aber sie haben den Erfolg und in der Halle 3/1 treten die Selbstpublisher auf, sagen „Wir sind schon lange aus der Schmuddelecke, kaufen uns das Lektorat und den Grafiker dazu, lassen unsere Bücher selber übersetzen und haben auch ein Lesermanagement!“, während ich noch in der Ecke drinnensitze und nicht und nicht herauszukommen scheine, so sehr ich mich auch bemühe!
Stimmt auch wieder nicht so ganz, denn die sehr geduldige Dame von der Literarmechana hat mich aufgefordert, noch ein zweites Ansuchen um einen Aufenthalt in der Autorenwohnung in Venedig zu schicken, das dann am 25. November behandelt wird.
Ich bin zwar eigentlich überzeugt, daß es nichts nützen wird, denn in Wien werden die Selbstpublisher, glaube ich, noch immer nicht anerkannt, habe aber getan, was ich konnte und alle meine literarischen Pluspunkte zusammengeschrieben.
in paar habe ich sogar dabei vergessen, so zum Beispiel, daß Gerhard Jaschke der GAV Generalsekretär von meinen „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ sehr begeistert war und daß ich Juorin beim „Ohrenschmaus“ bin und da ist am nächsten Dienstag die Jurysitzung und dann sollte es wieder etwas ruhiger werden und ich könnte mir bis Ende Oktober das „Schutzengelchen“ vornehmen und im November mit dem Neuen beginnen.
Aber erst eine kleine Szene in der Schreibgruppe weiterschreiben und da erwarteten mich Ruth und Robert, die das Projekt bei der GAV-GV, die nächsten Samstag stattfinden wird, einreichen wollen, erzählten, daß Ilse und Fritz noch in Salzburg sind und ein Thema, nämlich „Single“, das der Peter letztes Mal einbrachte, hatten wir schon.
Ein Weiteres brachte er dann noch vor, „Trägheit“ und ich brachte, wie im letzten Jahr „Frankfurter Buchmesse“ ein, obwohl ich da nicht gewußt hätte, wie ich das mit der Veronika kombiniere.
Mir sind ja die Themen eigentlich egal und finde es im Gegenteil sehr spannend, die zwanzig Minuten den Plot mit diesem Thema weiterzutreiben, dadurch ergeben sich interessante Handlungsänderungen oder Spannungsimpulse.
War aber dann doch, als die „Trägheit“ zum Thema geworden war, ein wenig ratlos. Wie gehe ich es nun an, da ja die Veronika nach ihrer Krebsdiagnose den Schönbrunner Schloßpark das letzte Mal durch die Herbstblätter hinaufgestiegen ist, bzw. im Writerstudio ihrer Tochter Paula in einem Cafe eröffnete, jetzt habe ich sie einfach in der Gloriette Sekt bestellen lassen und nach einer Krebsdiagnose fühlt man sich wahrscheinlich ohnehin, wie gelähmt, während die Ärzte vermutlich zu raschen Entscheidungen drängen.
Ein wenig ratlos bin ich vielleicht auch, weil ich mich mit den vier bis fünf Skizzen, die ich bis jetzt habe, ein wenig auf die Krebsdiagnose festgefahren habe, die von allen Seiten wiederholte, aber noch nicht wirklich weitergekommen bin und eigentlich will ich ja etwas anderes, nämlich vom selbstbestimmten Sterben und den damit verbundenen Konflikten schreiben.
Da weiß ich Moment noch nicht sehr weiter, muß es aber nicht und, daß ich in zwanzig Minuten sehr flott und sehr viel schreiben kann, das weiß ich inzwischen und muß es nicht mehr extra betonen.
Es wurde auch gelobt. Wie es dann damit weitergeht, wenn es vielleicht im nächsten Jahr fertig ist und ich es auf meinen Blog vorstelle ist eine andere Frage, da da ja meistens keine Reaktion kommt und auch die Leuten, denen ich die Büchern dann im Literaturhaus oder in der „Alten Schmiede“ bei Veranstaltungen zeige, sind meistens nicht sehr erpicht darauf.
Und morgen gibt es auch eine Unterbrechung beim Buchmessensurfen, nämlich um zwölf ein Kreativenfrühstück, zu dem mich der fünfte Bezirk neuerdings einlädt und da konnte man ein Projekt einreichen, ich habe das mit „Literaturgeflüster“ gemacht, wurde aber, eh schon wissen, nicht ausgewählt, obwohl das viel über die literarischen / Initiativen in Margareten, das aber auch sehr kritisch, erzählt.
2014-10-09
Lyrik von Christine Busta
Während in Frankfurt die Parties und vielleicht auch die literarischen Nächte steigen, geht es in Wien auch ganz literarisch zu und ich hatte die Qual der Wahl, gehe ich in die „Alte Schmiede“ zu „Textvorstellung“, die diesmal neu, Michael Hammerschmied mit Thomas Ballhausen, Nadja Spiegel und Paul Ferstl, der feine Nachfolger von Angelika Reitzer vielleicht, stattfinden oder ins Häferl, wo Karin Geyer liest, in der Hauptbücherei stellten Daniela Strigl und und Klaus Nüchtern die neuen Bücher der Marlene Streeruwitz vor und konnten vielleicht etwas zu der neuen Bachmannpreisjury sagen und im Literaturhaus gabs eine Lesetheaterveranstaltungen mit Gedichten von Christine Busta, diesmal nicht von der Frauengruppe, sondern von Susanna C. Schwarz Aschner und Maria Elisabeth Ohrfandl gelesen und ich habe mich für die Lyrik entschieden und für Christine Busta 1915-1987, mit deren Gedichten ich ja aufgewachsen bin.
Ganz so pathetisch war es wohl nicht, entstammte ich ja einem sozialistischen Arbeiterhaushalt, aber die Kindertexte gab es sicher in den Schulbüchern und in derSchulbiblitohek und als in den Siebzigerjahren Hilde Schmölzers Portraitbuch „Frau sein und schreiben“ erschien, war da kein Portrait von Elfriede Gerstl drinnen, weil die die Hilde nicht kannte, aber einen von der Lyrikerin, die bei „Otto Müller“ eine Reihe von Bänden herausgegeben hat, in der Städtischen Bibliothek in der Skodagasse, wie in den Sechzigerjahren mehrere Dichter, Bibliothekarin war und vor einigen Jahren gab es auch ein Symposium in der „Gesellschaft für Literatur“.
Inzwischen ist es um die Dichterin still geworden und es waren auch sehr wenige Leute im Literaturhaus, wohl aber der Toni Gruber, der wenn ich mich nicht irre, beim damaligen Symposium aufgetreten ist.
Der Werner Grüner war da, die Ingeborg Reisner später ist noch der Ottwald John dazugekommen und einige mir unbekannte ältere oder jüngere Damen, die Busta-Fans vielleicht und am Büchertisch ist die „Otto Müller Gesamtausgabe“ aufgelegen.
Ein Radiosendung zu einem runden Geburtstag wahrscheinlich, hat es auch einmal gegeben, an das ich mich erinnern kann, aber die beiden Lesenden brachten ohnehin die biografischen Daten.
Aufgewachsen als einziges Kind einer ledigen Mutter in Rudolfsheim Fünfhaus, über die Stellung in der NS-Zeit wurde nicht sehr viel gesagt, nur daß Christine Busta nach dem Krieg sehr viel Schuld empfunden hat und daher in die Religiösität flüchtete, wenn ich mich nicht irre, ist bei dem Symposium etwas mehr davon referiert worden.
Dann gab es die Staatspreise und die Gedichtbände. Cristine Busta hat sich auch für andere Autoren sehr eingesetzt.
Susanna C. Schwarz-Aschner hat einen Brief verlesen, wo sich sich für den jungen Georg Bydlinsky sehr einsetzte. Sie erwähnte auch etwas von der Naturlyrik und die beiden lasen dann sehr viele schöne Beispiele von der von mir inzwischen fast vergessenen Dichterin vor.
Es mag aber sein, daß sie sich jetzt in einem Talflug befindet und ihre Gedichte später, wie die der Christine Lavant wieder entdeckt werden. Da war ich ja auch einmal bei der Lesetheateraufführung im Literaturhaus und habe einen Gedichtband von ihr gefunden. Von der Busta habe ich, glaube ich, nicht sehr viel, höchstens Texte in Anthologien und das Buch der Hilde Schmölzer.
Nachher beim Wein bin ich mit einigen jungen Männern ins Gespäch gekommen, die zum ersten Mal im Literaturhaus waren und einen Dichter, der im November im Amerlinghaus auftritt, habe ich auch kennengelernt.
Sehr gut, daß es das Lesetheater gibt, daß, wie Maria Elisabeth Ohrfandl, die ich nicht kannte, die aber sehr gut gelesen hat, in der Einleitung erklärte, seit vierundzwanzig Jahren gibt und das von Brigitte Guttenbrunner und Universitätsprofessor Rolf Schwendter gegründet wurde.
Auch sehr spannend diese Vorstellung zu hören, aber die Zeit ändert viel und ein dreifacher Doktor und Professor für Devianzforschung ist er ja gewesen und vor vierundzwanzig Jahren war Christine Busta wahrscheinlich auch noch mehr präsent.
2014-10-08
Kuckuckskind
Wieder einer dieser hintergründigen Noll Krimis im scheinbar bürgerlichen Milieu, diesmal das 2008 erschienene Kuckuckskind, wo die Hintergründigkeit vielleicht schon ein bißchen abgenützter scheint und nicht mehr so beeindrucken kann, wie bei der „Apothekerin“ und „Der Hahn ist tot„, aber um die „ganz normale“ Alltagsproblematik geht es auch hier.
Da ist Anja achtunddreißig verheiratet, Lehrerin mit Häuschen im Garten, Chorsängerin, kinderlos weil es in all dem Streß noch nicht klappte und als einmal eine Chorprobe ausfiel, fand sie ihren Gernot im Bett mit einer anderen, sie kochte Tee, kippte das heiße Wasser auf die nackten Bäuche, ließ sich scheiden, zog in ein „Rattenloch“, löste Sodukos, ließ ihre Klassenarbeiten liegen und fiel, Phase eins der Schockphase, in eine Lethargie.
Es gibt aber wie bei „Röslein rot“ eine energische Mutter, die mit Rat und Tat zur Seite steht, so mietet sich Anja in das Obergeschoß des Hauses eines ihrer Schüler namens Julian ein, der ist ein Musterschuüler, löst er doch auch Sodukos, nur mit seinem Französisch klappt es nicht so ganz, so schickt sie ihm zur Nachhilfe zu ihrer Freundin Birgit.
In den Ferien fährt die nach Frankreich, Anja besorgt sich inzwischen Möbel für die neue Wohnung und räumt dabei das eheliche Häuschen aus, denn der Ex ist auch auf Urlaub und auf dem Anrufbeantwortet gibt es einen Hinweis, daß die beiden gemeinsam auf Urlaub sind.
Anja freundet sich inzwischen mit Julians Vater, Patrick, einem arbeitslosen Chemiker an, die Mutter ist Sängerin, ernährt Sohn und Mann, lebt von den beiden aber getrennt. Als die Schule wieder angeht, kommt Birgit schwanger aus Frankreich zurück und Anja bringt Simon, das ist Birgits Mann auf die Idee einen Vaterschaftstest machen zu lassen, als der kleine Viktor geboren ist.
Als herauskommt, daß er nicht der Vater ist, bringt er das Baby zu Anja und Patrick und verschwindet, hat einen Autounfall und Birgit ist auch verschwunden, ihre Leiche wird etwas später im Wald und ihr Auto in einem See geborgen.
Simon hat ein Schädel-Hirn-Trauma kann sich an nichts mehr erinnern, schreibt aber einen Abschiedsbrief und bringt sich um und ein weiterer Vaterschaftstest bringt heraus, daß Gernot auch nicht der Vater ist und das Baby sieht der verstorbenen kleinen Schwester von Julian sehr ähnlich.
Der ist inzwischen auf Kreuzfahrt mit seiner Mutter und eine Cousine Birgits meldet sich, um das Baby zu sich zu nehmen.
Da muß ein weiterer Vaterschaftstest her, da Anja und Patrick, die inzwischen ein Paar sind, den Kleinen nicht mehr hergeben wollen und am Ende wird Anja auch noch schwanger und die Großmutter bietet sich an den Unterhalt für Viktor zu zahlen, weil das der arbeitslose Chemiker ohnehin nicht zusammenbringt.
Wenn ich mich nicht irre habe ich einmal in Leipzig Ingrid Noll aus sem Buch die Stelle mit der Teekanne lesen gehört.
2014-10-07
Theodor Kramer-Verlagsfest
Die „Theodor Kramer Gesellschaft“ feiert ja ihren dreißigsten Geburtstag und dazu gab es eine Reihe von verschiedenen Veranstaltungen, so war ich im letzten Jahr in Grinzing und auch in der „Alten Schmiede“, die jungen Literaten bzw. die Studentinnen der Sprachkunst wurden im Republikanischen Club vorgestellt und jetzt ein Fest bzw. eine Lesung in der „Gesellschaft für Literatur“ und da wurde der Verlag gefeiert, den es noch nicht solange wie die Gesellschaft gibt, die ja unmittelbar mit Konstantin Kaiser verbunden ist, der Verlagssitz befindet sich, glaube ich, auch in seiner Wohnung, aber ich bin mit dem „Theodor Kramer Verlag“ schon früher in Berührung gekommen. Wahrscheinlich war es 1983, 1994 oder 1985 in der Wohnung meiner Freundin Hansi Berger, in die ich damals wohl mit der kleinen Anna hinmarschiert bin und da lagen am Coach-Tisch eine Menge Schriften, Briefe und sie hat einen hochgehoben und mir erzählt, daß sie jetzt Mitglied dieser Gesellschaft ist.
„Theodor Kramer, aha sehr interessant!“, aber keine Ahnung wer das war oder ist und mit Konstantin Kaiser bin ich dann 2001 in der GAV in Berührung gekommen, als ich die traditionelle „Tag der Freiheit Veranstaltung“ wiederaufleben lassen wollte und er dachte, die gehöre ihm und ich müsse sie so organisieren, wie er es will.
Inzwischen komme ich sehr gut mit ihm aus, beziehungsweise gehe ich zu sehr vielen seiner vielen Veranstaltungen, bei der „Kramer-Preisverleihung“ war ich aber seit sie nicht mehr in Krems, sondern in Niederhollabrunn, dem Geburtshaus Kramers stattfindet nicht mehr und als die Buchhandlung in dem Haus meiner leider verstorbenen Schulfreundin Edith Brocza schloß und der Buchändler alle seine unverkauften Bücher in ihren Haufflur stellte und ich mir holen konnte, was ich wollte, war ein Kramer Band mit den so schönen starken direkten Gedichten drin, wo einer seine Frau oder wen auch immer beruhigt, daß es noch nicht die Gestapo ist, die an der Türe klopft.
Der Band ist, wenn ich mich nicht irre, bei „Deuticke“ erschienen und heute ging es um den „Theodor Kramer Verlag“ und da habe ich ja Konstantin Kaiser einmal um ein Becher Belegexemplar gebeten und diesen Sommer eine Rezensionsanfrageliste bekommen, so daß ich mir zwei Bücher bestellte und diesen Sommer gemeinsam mit der slowenischen Literatur damit verbrachte.
Else Feldmanns „Löwenzahn“ ist glaube ich, im „Kramer Verlag“, dem Verlag der Exilautoren oder in Auschwitz umgekommenen erschienen, der Alfred hat es mir einmal in Krems gekauft und jetzt habe ich im Bücherschrank auch eine schöne alte leicht beschädigte Originalausgabe aus den Dreißigerjahren gefunden, die ich mir genommen habe, denn so ein schönes altes Büchlein läßt man nicht aus.
Also in die Herrengasse gestapft, Christel Fallenstein war schon da, aber Robert Fallenstein, auch ein Redaktionsmitglied, das auftreten, nicht. Konstantin Kaiser hat eine fünfminütige Verspätung angekündigt, dann war er aber in der Straßenbahn und ist überhaupt nicht da und Ursula Ebel, eine Mitarbeiterin der Gesellschaft, die schon den Abend, wo Siglinde Bolbechers Gedichte vorgestellt wurden, einleitete, moderierte wieder.
Damals hat sie zulange die „Kramer Gesellschaft“ vorgestellt und wurde wohl deshalb gerügt, deshalb ließ sies diesmal weg und sagte, selber nachlesen, wenn sie Konstantin Kaiser noch nicht kennen und der stellte die acht Redaktionsmitglieder vor, die aus ihren Lieblingsbüchern des Verlags lesen sollten. Eigentlich waren es nur sechs, den Robert Fallenstein ja nicht erschienen und er war auch am Lesepult, die „Theodor Kramer Gesellschaft“ hat aber inzwischen viele junge Germanisten und Literaturwissenschaftler als Mitarbeiter, das habe ich schon bei dem Abend in Grinzing gemerkt, daß da plötzlich sehr viele junge Frauen waren, die freundlich lächelnd begrüßten und das Procedere erklärten.
Und die Lieblingsbücher der Verlagsmitarbeiter waren auch sehr interessant, so begann es mit einer Lesung von Theodor Kramers Gedichten und da war das von der „Rosmarie der faden Nocken“ der interessant, ich habe dann bei Brötchen und Wein mit dem Vortragenden darüber diskutiert und interessant, daß er es ganz anders als ich empfunden hat.
Alfredo Bauer, auch ein Kramer Preisträger und nach Argentinien ausgewandert, wurde von einer jungen Mitarbeiterin als nächstes vorgestellt, dann kam Alexander Emanuely, der glaube ich, das Banken Buch herausgegeben hat und auch die Veranstaltung mit Alexia Weiss im Republikanischen Club moderierte. Der hat eine französische Mutter, so las er Stephan Troller auf Deutsch und Französisch und das der auch ein Preisträger ist, brauche ich, glaube ich, nicht extra zu erwähnen. Daniel Müller, 1982 in Klagenfurt geboren, las ein Kapitel aus dem „Grauen Mann“ von Marie Frischauf-Pappenheim, der im Nachkriegswien spielt und Evely Adulka, eine sehr eifrige Thodor Kramer Mitarbeiterin aus dem Tagebuch der Sophie Roth, das inzwischen vergriffen ist, aber wieder aufgelegt werden wird. Gedichte von Siglinde Bolbecher aus den „Nadelstichen“ folgten noch und ein Essay von Konstantin Kaiser über das „Haus der Toleranz“, das im Palais Eppstein, dem ehemaligen Stadtschulrat, errichtet werden hätte sollen.
Dann gabs, wie schon erwähnt Brötchen und Gespräche, ich unterhielt mich mit dem pensionierten Mittelschullehrer, der jetzt ein bißchen den Wendelin Schmid Dengler Nachlaß aufarbeitet und mit Nahid Bahieri Goldschmid, die ich 2001 zum „Tag der Freiheit des Wortes“ eingeladen habe und die seither in der „Kramer GesellschafT“ auftritt und verlegt, woran man sieht, daß mein literarischer Einfluß doch nicht so ganz unerheblich ist, auch wenn er meistens nicht mich selber betrifft.
2014-10-06
Dicht-Fest und deutscher Buchpreis
Um sechs wurde im „Römer“ in Frankfurt der Gewinner des heurigen dBp vergeben und für die, die keine Einladungskarte dazu haben, beziehungsweise sich im fernen Wien oder anderswo befinden, kann man die Veranstaltung per Livetream verfolgen. Ein Angebot, das ich noch nie zur Gänze genossen habe, denn um sechs bin ich ja meistens auf dem Weg zu einer Veranstaltung und soll ich deswegen zu Hause bleiben?
Ich soll nicht, habe ich heuer, wie auch die letzten Jahre beschloßen, einmal habe ich ja selber im Mariahilfer Amtshaus gelesen und im vorigen Jahr den live stream so lange gehört, bis es so weit war, daß ich aufbrechen mußte, um pünktlich in den Republikanischen Club zu der Judith Gruber-Lesung zu kommen und heuer war es ebenso, denn heuer war wiedermal ein „Dicht-Fest“ angesagt und da gab es ja schon im Vorfeld eine Diskussion, die sich an der Frage entzündete, warum Karen Köhler mit ihrem neuen Buch nicht auf der Long List stehen konnte? Konnte sie nicht, weil es ist ein Erzählband und Gedichte gewinnen auch nicht den deutschen Buchpreis, obwohl einmal die Friederike Mayröcker nominiert war und weil ich mich auch für Gedichte interessiere, habe ich um sechs den Livestream eingeschaltet und zwanzig Minuten später wieder abgedreht und der Livestream, dem ein paar hundert Leute folgten, war sehr schlecht und ist mehrfach abgestürzt, ein paar Herren haben aber geredet und die Diskussion, die es um diesen Preis, den ich ja schon, seit ich vom Elsaß auf der Rückfahrt war, in der Ansbacher Buchhandlung intensiv verfolgte, gegeben hat, sehr gelobt.
Es ist gut über Bücher zu reden und die zu bedauern, die nicht auf dieser Liste stehen und, die man auch lesen soll, hat der erste Herr gesagt und das hat mir sehr gefallen, habe ich mich ja öfter in die Diskussion, die es auf den Blogs gab eingemischt, wenn jemand sagte, daß dieses oder jedes Buch nicht preiswürdig ist. Denn, was ist schon preiswürdig und was nicht? Trotzdem wurden aber von der Shortlist, die mir im ersten Moment nach ihrer Verkündigung, „Kastelau“ das Buch das ich gewonnen habe, war ja nicht dabei und auch nicht die Marlene Streeruwitz, der Antonio Fian und der Michael Köhlmeier, nichts sagte, in den letzten Tagen immer zwei Namen genannt, Lutz Seiler mit seinem DDR-Roman „Kruso“, den ich vom Bachmannlesen, wo er einmal gewonnen hatte, kenne und Thomas Hettches „Die Pfaueninsel“, das wurde in „Druckfrisch“ oder war es im „Blauen Sofa“ vorgestellt.
Nun gut, nun ja, „Kruso“ würde ich ganz gerne lesen, wenn es einmal zu mir findet, dann kam, glaube ich, der Vorsteher des deutschen Börsevereins zu Wort und eine Frau, wahrscheinlich eine Jurorin, wurde interviewt, die sich über die Diskussion empörte, weil man den Autoren damit Unrecht täte, also „Raunzts nicht, lests!“, das habe ich auch schon mal gehört. Ich bin aber dann zur Lyrik und in die „Alte Schmiede“ aufgebrochen und da stellte Christine Huber wieder sechs österreichische lyrische Stimmen vor, von denen ich fünf schon gekannt habe.
Die des „Standard“ Redakteurs Ronald Pohl, der im selben Jahr, wie ich in die GAV aufgenommen habe, sehr wohl und sein bei „Ritter“ erschiener Gedichtband „Die Akte des Vogelgesang“ hat, wie er sagte, auf der ersten Seite einen Druckfehler, der ihn sehr empörte, er las daraus aber trotzdem zwei Langgedichte, wo ich bei dem ersten wegen der Wortgewalt und der Sprachräusche ein wenig Schwierigkeiten hatte, weil für meinen soziologisch psychologisch realistischen Geschmack viel zu viel abgehoben. Denn was nützen mir die schönen Worte, wenn ich den Inhalt nicht mehr versteh, hab ich mich gefragt, dann wurde es zwar nicht weniger abgehoben, aber realistischer, als die „Kindheit der Siebzigerjahre“ in Pötzleinsdorf mit der Trambahn und dem „Jonasreindl“ beschrieben wurde.
Regina Hilber kannte ich auch schon von diversen Lesungen und sie hat bei Christine Huber ihre „Brandtenburger Zyklus“ eingereicht, weil wahrscheinlich ein Stipendium in Wilpersdorf und Herbert J. Wimmer, ein sehr eifriger, sowohl rühriger, als auch experimentell Schreibender, stellte sein „Wiener Zimmer“ hundert Gedichte in verschiedenen Sprachformen, wie Haikus bis zum Pamphlet vor und das war sehr interessant, wie kurz und abwechslungsreich, der Weg durch die Wiener Sprachwohnungen, von Elfriede Gerstl bis zu Ludwig Wittgenstein, könnte man so sagen und nach der Pause, kamen Friedrich Hahn, der seinen im „Verlagshaus Hernals“ erschienenen Band „untern strich“ mit Collagen aufpättelte und Reinhard P. Handl mit einem sehr aufwühlenden aufrüttelnden Text, den ich eher für ein Epos als ein Gedicht halten würde, ein Du-Gespräch oder ein innerer Monolog, ein wahrscheinlich noch nicht veröffentlichter Text, aber eine starke Stimme und Thomas Havlik, der Poetry Slamer bzw. Performancer schloß den Dichtkreis mit „Die Glühbirne im Verbandskasten“, ein Text den ich schon gehört habe ab, ich hätte auf die „Lockstoffe“ getippt, aber Thomas Havlik gab mir den Hinweis, daß es wahrscheinlich in der Lyrik-Bim gewesen ist und dann ab nach Hause um zu erfahren, wer den dBp gewonnen hat.
Richtig, ein Glas Wein habe ich vorher noch getrunken und mich mit Cornelia Stahl unterhalten, die ich dem letzten Literaturslam der anderen Buchmesse kennengelernt habe und Einladungen zu meinem literarischen Geburtstagsfest am 7. November habe ich auch eifrig verteilt und dann das drei Minütige Video eigeschaltet, der Livestram ist ja verschwunden und man kann das Versäumte leider nicht mehr zur Gänze nachholen, um den Vorstand des deutschen Börsevereins, den Namen Lutz Seiler sagen zu hören und zu sehen, wie der eine Frau, wahrscheinlich seine oder die Lektorin umarmt und dann und das hat mir sehr gefallen, in der Preisrede einen Bahnhof mit sechs oder vielleicht sogar zwanzig Gleisen zu fordern, denn die deutsche Literatur ist sehr vielseitig und hat mehr als einen Zug und einen Weg und statt zu schimpfen, daß jetzt der oder die nicht gewonnen hat, soll man vielleicht auch die anderen Bücher lesen, Thomas Melles „Dreitausend Euro“, das von den prekären Beschäftigungsverhältnissen zu handeln scheint, interessiert mich ja auch, ich lese derzeit aber einen Personal Essay von Siri Husquedt, werde mich ab Mittwoch virtuell auf die Messe nach Frankfurt und auf das blaue Sofa begeben und bin schon sehr gespannt, was ich da hören und erleben werde.
2014-10-05
Cartoons über Katzen
Nach den „Cartoons über Kunst„, „Wien“ und „Fußball“ gibt es bei „Holzbaum“ jetzt auch eine Katzenbuch, was sicher eine gute Idee ist, gibt es ja sehr sehr viele Katzenfreunde und Freundinnen und Weihnachten naht, also könnte man diesen das Buch als Präsent unter den Christbaum legen.
Ich bin ja nicht so eine besondere Katzenfreundin, kenne aber einige Fans und die werden an den Cartoons von Ari Plikat, Dan Piraro, Dorthe Landschutz, Martin Zak, Michael Dufek, Michael Holtschulte, Oliver Ottitsch, Rudi Hurzlmeier, Tex Rabinowitz, Til Mette und anderen, auch ihre Freude haben, denn „Katzen würden ja angeblich Whisky saufen“ und haben, wie am Cover zu sehen ist, auch neun Lebern, beziehungsweise fragen sie danach, wenn sie an der Bar sitzen und nur ein einziges klitzekleines Gäschen bekommen.
Sieben Leben haben sie angeblich auch und darüber machen sich die Cartoonisten auch gehörig lustig, denn es ist ja Schwerarbeit, wenn sie eine Katze erhängen will und die Katzen Fans, die sich vom ihren Lieblingen terrorisieren lassen und sich noch damit rühmen, werden auch ein bißchen auf die Schaufel genommen.
Also wieder einen Rundgang durch das Buch, im „Museumsquartier der komischen Künste“, gibt es, glaube ich, auch eine Ausstellung, wo man die Bilder live erleben kann.
„Um zu sparen verdauen wir unseren Katzenkaffee jetzt selbst“, wird auch auf Seite auf den angeblich teuersten Kaffee der Welt angespielt.
„Niedlich, wenn sie sich putzen!“, machen sich dann zwei Katzen über ihr Frauchen lustig, das mit grüner Duschhaube im Badezimmer steht und das Handtuch schwingt.
Im Traum erscheint der Katze, dann das Mausgespenst und wenn das Kätzchen beim Psychoanalytiker auf der Couch liegt, fühlt es sich nicht ganz ernstgenommen, wenn der mit ihr spielt.
„Kamikaze“ gibt es auch, das heißt das Kätzchen kommt im Sturzflug auf das Futter geflogen und „Mach dirs schon mal gemütlich Roland!“, sagt die Frau zu ihrem Freund, was aber nicht gelingt, da das Kätzchen schon am Sofa liegt.
Die „Chinesische Katze“ miaut „Mao“ und Katzenvideos gibt es auch und die werden manchmal von Hunden angesehen.
Bei der „Katzenwäsche“ bleiben die Flecken über und „Schmidts Katze“ von Dorthe Landschulz raucht Zigaretten, wie das Herrchen, während Michael Dufek uns das „Katzenverstehen leichter macht“ und sich manche der Cartonisten fragen, ob man sich jetzt für das Kind oder die Katze entscheiden soll?
Die Katze gewinnt natürlich und so wird das Frauchen oft nur als Ersatz gestreichelt.
Das erste Mousepad gibt es auch und man kann in dem Buch erfahren, was die Mäuse so an den Katzenvideos lieben.
Und am Schluß sitzen zwei beim Notar, da gibt es ein liebes Kätzchen zu sehen und eine traurige Nachricht „Sie erben nur die Katze, nicht die Mäuse!“
Also auf, Katzenfreunde, holt euch das Katzenbuch, vielleicht lassen sich daraus auch Geschichten für den nächsten Katzenfasching machen!
2014-10-04
Heroine unterm Hakenkreuz
Die Rolle der Schauspieler beziehungsweise überhaupt aller Künstler in der NS-Zeit ist sicher sehr interessant. Elfriede Jelinek hat vor Jahren in dem Stück „Burgtheater“ die Rolle der Familie Hörbiger-Wessely beleuchtet und dadurch große Aufregung und Diskussionen ausgelöst. Charles Lewinksy tat es viel später in „Kastelau“ mit einem eher harmlosen Filmteam, das 1944 aus Berlin in die Berge entrückte und dort zuerst einen Kriegsdurchhaltefilm ohne Material drehte und dann noch rasch einen Widerstandsfilm daraus machte, als schon die Amerikaner in das Dörfchen kamen.
Das hat mich angeregt, mir zuerst die „Jud Süß-Verfilmung“ mit Tobias Moretti anzusehen, der darin die Rolle des Schauspiers Ferdinand Marian hatte, der damals den Joseph Süß Oppenheimer spielte, dann bin ich zu Heinrich George gekommen, der in diesen Film den Herzog spielte und 1946 in einem russischen Internierungslager gestorben ist und dann kam eine Einladung in die Wien-Bibliothek zu einer Buchpräsentation über Hedwig Pistorius, 1906-2004 in der Nazizeit Heroine am Burgtheater Lebensbild, aufgezeichnet von ihrer Tochter Agnes, die offenbar bis zu ihrer Pensionierung Kuratorin im Theatermuseum war, weil deren Nachlaß der Wien-Bibliothek übergeben wurde.
Das war interessant, aber am 18. September wäre ÖAAG-Refelexionstreffen gewesen und und dann auch noch das „Come-Together“ im Bezirksamt Margareten, so habe ich zuerst nachgegooglet, denn der Name Hedwig Pistorius war mir höchstens vom Hörensagen bekannt und jetzt das Buch gelesen, das einen sehr ausführlichen Archiv-und Bildteil hat, so daß man die Schauspielerin in vielen ihrer Rollen sehen und im Anhang auch alle ihre Rollen finden kann.
Ein interessanter Lebensweg einer Frau die 1906 in Mitterbach am Erlaufsee geboren wurde, dann eine Ausbildung als Lehrerin und Kindergärtnerin machte und schließlich das Reinhardts-Seminar, das damals erst aufgebaut wurde, besuchte.
Dann kamen die ersten kleinen Rollen, den Erzengel bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ oder Mitglied bei der „Tischgesellschaft“ und das Suchen nach einer Stelle, das wird auch damals nicht so leicht gewesen sein, weil auch damals wahrscheinlich viele Schauspieler werden wollten, dann ging es nach Deutschland in kleinere Theater, da waren ab 1933 die Nazis, die in Österreich ja verboten waren, so gab es eine Organisation, die den in Österreich verfolgten Parteimitgliedern half und da mußte man natürlich in die Partei eintreten, um in Deutschland arbeiten zu können. Im Reichsarbeitsdiesnt hat Hedwig Pistorius auch gearbeitet, bzw. dort, weil sie eine pädagogische Ausbildung hatte, mit den “ deutschen Maiden“ Märchenspiele eingeübt.
Agnes Pistorius schreibt, daß man das nicht mit dem „Bund deutscher Mädchen“ verwechseln darf. Hedwig Pistorius kam dann nach Wien zurück und 1940 durch Vermittlung von Hans Thimg an das Burgtheater, wo sie in der Rolle der „Antigone“ großes Aufsehen erregte, sie war auch eine große Frau, einen Meter achtzig, die „Libussa“ spielte und an der Seite von Paul Hörbiger im „Bauer als Millionär“.
Es gab auch ein Nazistück, in dem sie eine Rolle übernehmen mußte, Ferdinand Marian soll sich auch erst geweigert haben, die Rolle des Jud Süß zu ubernehmen, wurde aber von Minister Geobbels dazu gedrängt und auch Intrigen, beziehungsweise falsche oder richtige Aussagen bei Verleumdungen.
1945 wurde ihre Tochter Agnes, eigentlich Hedwig Agnes geboren, die sie alleine aufzog, da gab es auch Gerüchte, daß Baldur von Schirach der Vater wäre.
Nach dem Krieg konnte sie ihren Erfolg und ihre großen Rollen nicht mehr fortsetzen, hat in kleineren gespielt, unterrichtet, als Regieassistentin gearbeit, in Grinzing mit ihrer Tochter gewohnt, war mit Richard Eybner, der sie wegen ihre Größe „Großfürstin“ nannte, sie hat auch während ihrer Ausbildung einige Zeit im Schloß Schönbrunn gewohnt, weil sich das Reinhardts-Seminar ja dort befindet.
Gestorben ist sie 2004 und hat seit 1992 im „Haus der Barmherzigkeit“, einem Pflegeheim gelebt.
Agnes Pistorius promovierte 1978 als Theaterwissenschaftlerin und hat jetzt das Lebensbild ihrer Mutter bei „praesens“, als Band 15 der Frauenbiografieforschung herausgebracht.
Wenn man sich ein Bild über das Theaterleben in der NS-,aber auch der Nachkriegszeit machen will, ist es sehr zu empfehlen, denn die Namen Hedwig Bleibtreu, Alma Seidler, Richard Eybner, Hans Helene Hermann Thimig geistern ja herum und man ist mit ihnen aufgewachsen, wenn man in den Nachkriegsjahren in Wien oder sicher auch anderswo geboren wurde, Filme mit diesen Schauspielern sindoder waren im Fernsehen zu sehen, da ist es sicher gut, das wissenschaftlich aufbereitet, gut recherchiert und aus der persönlichen Sicht geschrieben, nachlesen zu können.